higher, higher, higher to a desperate desire von Parotlett ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Jaaa, ich bin noch nicht in der Versenkung verschwunden, ich lebe noch und auch mein Baby hab ich noch nicht vergessen. Aber da bei mir in letzter Zeit einiges passiert ist bin ich einfach nicht zum schreiben gekommen. Denn ich habe es endlich geschafft mich aus dem tiefen Loch der Arbeitslosigkeit raus zu hebeln und hab jetzt endlich offiziell nen Job. Da ich das aber einfach noch nicht gewöhnt bin hab ich abends einfach keine Energie mehr zum schreiben gehabt. Und ja, ich gestehe, davor war ich erst zu unmotiviert irgend etwas zu tun und dann bin ich in ein tiefes, tiiiefes kreatives loch gefallen. Naja, jetzt geht’s hoffentlich vorwärts. Ich danke allen, die auf mich gewartet haben, ich danke meinen Fans, die an mich geglaubt haben *schnief* So, genug Star-alüren jetzt wünsch ich euch erst mal viel spaß beim Lesen. *************************************************************************** "Warum sind die Vorhänge zu?" „Mach sie doch mal auf." Mika tat wie ihm geheißen... und klebte plötzlich an der Scheibe. "Wah! Was ist denn da los?!?" Raphael lachte auf. Ihm war klar, dass der Kleine noch nie Schnee gesehen hatte. Immerhin gab es im Himmel zwar Wetter, aber keine Jahreszeiten. Es war immer Sommer und etwas Schlimmeres als Regen und etwas heftigere Windböen gab es nur, wenn sie, die Elementare es wollten. Aber das er so reagieren würde, so begeistert, fast wie ein Kind. Das hätte er sich im Traum nicht vorstellen können. Michael überraschte ihn wirklich immer wieder. Seine Augen klebten an den dicken Flocken die nach wie vor so dicht vom weißen Himmel fielen, dass man kaum die dunkle Masse es nahen Waldes erkennen konnte. „Bist du an der Scheibe fest gefroren? Du kannst auch raus gehen, wenn du willst, aber zieh dir etwas Wärmeres an. Selbst dir müsste da draußen kalt sein.“ Mikas goldene Augen strahlten ihn an, wie er es schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Zuletzt, wenn er sich recht erinnerte, als er eine neue Jäger-Merkaba testen durfte. Schon hatte sich der kleine Wildfang seinen Mantel geschnappt und während er sich seine Springerstiefel zu schnürte, wickelte Raphael ihm ohne Widerstand zu akzeptieren einen Schaal um den Kopf. "Damit du nicht frierst. Dann geh mal schön spielen." Irgendwie kam Raphael sich wie ein Papa vor. Aber Michael schien es gar nicht gehört zu haben, er war schon zur Tür raus geflitzt. Lächelnd zündete er sich eine Kippe an und wartete auf den Freudenschrei, wenn Mika den Schuppen mit den Snowboards gefunden hätte. Er musste nicht lange warten. Etwas entfernt hörte er noch Mikas Lachen über die Hügel hallen, dann machte er die Tür hinter sich zu und wandte sich dem breiten Bett zu. Die ganzen Abwehrzauber und Bänne, die Luzifer fern halten sollten würden ihm ganz schön arbeit machen. Besser er machte sich gleich daran, bevor Mika wieder da war. Einige Stunden später war das mühselige Geschäft erledigt und Raphael saß entspannt vor dem herrlich warmen Kamin, lauschte seinem Knistern und Knacken. Um den Rotschopf machte er sich kaum Gedanken. Zugegeben, sein Orientierungssinn war wirklich mies, aber Mika schaffte es immer an sein angestrebtes Ziel, wie auch immer er das machte. Und hier konnte er ja auch nicht über irgendeine Kirschgrüne Ampel rennen. In Gedanken gratulierte er sich selbst. Mika hier auf sein Landhaus zu bringen war mit Sicherheit genau die Ablenkung, die er brauchte und wenn er den ganzen Tag über die Piste sauste, würde er auch endlich mal wieder richtig schlafen. Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als die Tür auf ging und Michael mit einer ordentlichen Portion Wind und Schnee zur Tür hinein kam. Ungelenk stapfte er sich den Schnee von den Schuhen, warf sie in die neckte Ecke und Mantel und Schal folgten. Raphael sah von dem durcheinander zu dem Chaoten, der es fabriziert hatte. Mika sah durchgefroren aus, sein Haar war nass von Schnee, da lag sogar noch ein Häufchen auf seinem Kopf! Finger, Ohren, Nase und Wangen waren Rot und er lief etwas komisch, was auf taube Füße schließen ließ. Raphael drückte ihn auf ein Fell vor dem Kamin und Mika seufzte, als ihm die Wärme über das Gesicht floss. Er beachtete den Blonden Engel nicht, der seine Klamotten aufhängte und dann mit einem dampfenden Pott heißen Kakao und etwas gebratenem Schwein mit Soße zurück kam. Wortlos nahm er die Tasse und den Teller entgegen und nippte an dem heißen Getränk. Schmeckte gut. Schon kam Raphael wieder heran gewuselt, setzte sich hinter ihn und begann die roten Zotteln trocken zu rubbeln. Mika ließ ihn gewähren. Er war zu kaputt und jetzt rum zu zicken. "Besser so? Nicht das du dich erkältest..." "Ja, viel besser..." Er lächelte entspannt. Der Kakao war herrlich warm und wärmte richtig schön durch. Normalerweise hätte er sich niemals so gehen lassen, aber er vertraute Raphael, mehr oder weniger, und nachdem er auch seine eigenen Banne gegen seinen Bruder über die Mauern des Hauses gelegt hatte, konnte er sich auch mal einen kleinen Urlaub gönnen. Auch wenn er sich lieber die Zunge ab gebissen hätte anstatt seine Gedanken zu zugeben, er hatte diese Pause gebraucht. Als sein Becher leer war, ließ er sich auf das Fell, ein Demonenfell, dessen Träger er wohl selbst gemetzelt hatte, fallen, rollte sich ein wie eine übergroße Katze. Raphael tat es ihm gleich und setzte sich neben ihn. Beobachtete unauffällig den zarten Körper. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen, er fasste in das weiche Haar, streichelte ihn selbstvergessen. Michael rührte sich nicht. Schlief er? Nein, seinen Augen waren weit geöffnet und die Flammen spiegelten sich in ihnen. "Woran denkst du, Mika-chan?" "An nichts Besonderes..." Raphael gab sich damit zufrieden und organisierte sich Grog. Darauf hatte er sich gefreut, einen heißen Tee und ein guter Schuss Rum weckten die Lebensgeister. Als er zurück zu dem Jüngling kam, war dieser weg gedöst. Raphael lies sich neben ihn nieder und strich ihn sanft durch die roten Strähnen. Mika war einfach nur süß. Leicht zog er die Nase kraus im schlaf. Raphael lächelte. Er musste auf jeden Fall etwas schönes Träumen. .Vielleicht von einer Demonenjagt? Er beugte sich über den Schlafenden und hauchte einen Kuss auf die zarten Lippen. Er schmeckte noch nach dem süßen Kakao. Der Junge regte sich nicht, seufzte nur ein bisschen. Raphael tastete sich weiter vor und liebkoste Mikas Ohrmuschel. "Mmm..."knurrte der Kleine und drehte den Kopf ein wenig. Raphael grinste. Also noch nicht im Tiefschlaf. Mika Lieder flatterten leicht, ehe die Augen wieder auf flogen. "Hi.", hauchte Raphael "Was hast du gemacht? Du strahlst so." Mika sah ihn unverwandt an. "Nichts, nichts...", strahlte der Blonde. "Du solltest vielleicht besser ins Bett gehen, wenn ich dich nicht dorthin tragen soll." Sofort war Mika auf den Beinen. "Nacht!" "Ich komm gleich nach...“, rief ihm der Blonde hinterher, gab dem Kleinen so Zeit, sich allein um zu ziehen und unter die Decken zu schlüpfen. Soviel Zeit musste sein. Raphael seufzte. Wenn er nur nicht so ungeduldig wäre. Er wartete nur ein paar Minuten, ehe er sich leise in ihr gemeinsames Schlafzimmer stahl, doch Mika lag bereits unter der Decke. Na ja, einen Versuch war’s ja wert gewesen. Mika rutschte auf eine Seite des Bettes, lies Raphael wortlos ein. "Ah, schön angewärmt." Raphael deckte sich bis zur Nasenspitze zu Mika ruckelt sich etwas nervös zu recht. Ihm war klar, dass jetzt bestimmt neuerliche Annäherungsversuche von dem Blonden kommen würden. Aber erstaunlicherweise... kam gar nichts. Es dauerte nicht lang und der Feuerengel konnte tiefe, gleichmäßige Atemzüge vernehmen. Er drehte sich zu dem Blonden um und musterte ihn. Wie schaffte er es nur immer, ihn so zu verwirren? Raphael war einfach so eingeschlafen, das war so was von… untypisch! Seufzend gab er es auf sich über das Verhalten seines Freundes den Kopf zu zerbrechen. Er kuschelte sich in die angenehme Wärme der Decken und Kissen, starrte etwas verloren an die Decke. Eigentlich erwartete er, ob der fremden Umgebung lange keinen Schlaf zu finden, aber schon nach wenigen Minuten sank er in wohligen schlaf. Er träumte nicht. Mit einem Mal war er wach, saß im Bett als sein Handy mit einem ohrenbetäubenden Krach los röhrte und selbst die penetranten Vögel vor dem Fenster verjagte. Er stolperte aus dem Bett und fischte das nervtötende Etwas aus seiner Hose und als er es auf klappte jammerte ihm die Stimme von Camael entgegen, der wohl sein Herrchen suchte. "Was...? Was willst du?", Mika klang verschlafen und war noch nicht genug da, um seinen Berater fertig zu machen. "BOSS, WO SEID IHR?????" "BRÜLL MIICH NICHT SO AN!!! WENN HIER EINER BRÜLLT, DANN BIN ICH DAS!!!" Ok, jetzt war er sauer! "ICH BIN IM URLAUB, KLAR DU LUSCHE?!?" "Urlaub?" "Ja, so nennt man das wenn man mal ausruht!!" "Aber SIR!!" "Aber, aber, aber. NIX ABER!!" Wütend knallte er das Klapphandy zu. "Wenn du das zu oft machst geht’s kaputt." Raphael blinzelte ihn an. Sein sonst so gepflegtes Haar war zerzaust und er sah müde aus. "Schlaf weiter, meine Leute nerven." Wütend Krabbelte der Fuchs zurück ins Bett, vergrub sein Gesicht in den Kissen. Er hatte wirklich, wirklich keine Lust auf zu stehen. "Alles klar, das Gluckenkommando." Mika schnaubte belustigt, ehe er sich auf den Rücken drehte und schon Raphaels Finger auf seinem Bauch spürte. "He..." Er murrte leise. Raphael war frech, aber wie! Aber es passierte nichts weiter. Raphael strich nur leicht mit den Nägeln über die flache Haut seines Unterbauchs. "Ich mach doch gar nichts...", Raphael klang schläfrig, "Nur Bauchkraulen." Das mochte Mika. Es fühlte sich gut an. Er war schon wieder am wegnicken. Er bemerkte nicht, wie er sich unter der Hand räkelte und katzengleich schnurrte. Es tat wirklich gut, so sanft angefasst zu werden, mal ganz ohne Hintergedanken. Er merkte noch wie Raphaels Hand plötzlich schlaff auf seinem Bauch lag, dann war auch er eingeschlafen. Sanft brandeten belanglose Bilder an sein Bewusstsein, ein Wirbel von Farben und Formen, Gesichter, die auftauchten und verschwanden. Ihm wurde unbehaglich, etwas dunkles überschattete seinen Schlaf und es war, als würde etwas bedrohliches, Schwarzes an den Mauern seines Geistes kratzen. Aber die Mauern waren stark, es konnte nicht eindringen. Noch nicht. Als er erwachte, schürte Raphael im Nebenzimmer gerade das Feuer im Kamin. Augen reibend tapste er aus dem Schlafzimmer und Raphael bemerkte ihn. „Ah, du bist wach, gut. Hilf mir mal, ich krieg’s einfach nicht recht zum brennen.“, sagte Raphael missgelaunt. Michaels Augen verengten sich kurz als er sich auf das Feuer konzentrierte und schon flackerten hohe, gleichmäßige Flammen. „Wie spät ist es?“ „Hm, also wenn du Hunger hast könnten wir zu Abend essen, ist vielleicht noch etwas früh dafür aber…" "Hab ich so lange geschlafen?", unterbrach er ihn und sah aus dem Fenster. Es war später Nachmittag, und es hatte aufgehört zu schneien. „Ja, wie ein Murmeltier.“ „Was machen wir heut?“ „Wie wärs wenn wir einfach mal ne ruhige Kugel schieben? Ich hab im Badezimmer noch ne Sauna einbauen lassen, die könnten wir ausprobieren.“ Mika fügte sich, immerhin wurde es draußen schon wieder dunkel, und bei der Kälte, die ihm in die Nase gebissen hatte, als er sie zum Fenster raus gestreckt hatte, wollte er auch nicht unbedingt raus. Sie grillten nach dem Dampfbad eine Lammkeule über dem Kaminfeuer und verbrachten einen langen Abend vor einem Fernseher, der effektiv als Schrank getarnt war. Die folgenden Tage vergingen wunderbar ruhig, Camael legte es nicht noch mal drauf an, Anschiss von seinem Boss zu bekommen und ließ sie in ruhe. Aber schon bald wurde es dem Kriegsengel langweilig und Raphael musste mit auf die Piste, musste als Ziel für Schneebälle her halten und sich einseifen lassen. „Hey Mika, wie wär’s, wenn wir heute mal runter ins Dorf gehen? Da ist zur Zeit Weihnachtsmarkt“, lenkte Raphael geschickt ab, als Mika schon wieder mit einem Schneeball auf ihn zielte. „Hä?“ Mika guckte wie ne Kuh wenn’s donnert und Raphael seufzte genervt auf. Es war doch erstaunlich, wie wenig der Rotschopf wusste, wenn es nicht um Waffen und Kriegs Strategien ging. „Is schwer zu erklären, am besten du schaust es dir einfach an.“ „Na wenn du meinst…“, stimmte er zu. Mika konnte sich darunter nicht viel vorstellen aber Raphael lies sich in seiner Begeisterung nicht bremsen und strahlte durch die Gegend, das Mika sich sicher war, ihm selbst beim Verstecken spielen im Dunkeln gefunden hätte. „Wollen wir Snowboarden? Oder willst du echt Wandern?“ „Snowboarden? Also bitte... das geht auch eleganter.“, nörgelte Raphael und führte ihn zu einem nahen Hof, wo er einen Schlitten mietete. „Ein Schlitten? Woa nee, das is doch voll langsam!“, moserte der Rotschopf und Raphael versuchte ihn zu überhören, aber er ließ nicht locker. „Wir könnten doch einfach reiten, da hast du deine Pferdeviecher und es geht schneller.“ Raphael seufzte. Der kleine Wildfang hatte einfach keinen Sinn für romantik. Aber er hatte keine Lust auf Theater und so bat er darum, die Pferde Satteln zu lassen. Gelangweilt sah Mika zu und trat zu dem Tier, das er sich ausgesucht hatte, hob die Hand, damit die Stute daran schnuppern konnte. Als er sich abwandte um nach Raphaels Pferd zu sehen, stupste der Hengst ihn spielerisch an. Da verlor er das Gleichgewicht und plumpste in den Schnee. Raphael wieherte sprichwörtlich vor lachen, als der Rotschopf aus der Schneewehe auftauchte. Mika schaute etwas sauer drein, sagte aber nichts, warf nur einen gut gezielten Schneeball zwischen Raphaels Augen. „Kannst du den überhaupt reiten?“, fragte der Blonde im leicht zickigen Ton, wurde aber gekonnt ignoriert, als der Rotschopf sich elegant auf einen schönen, jungen Fuchs schwang. „Natürlich kann ich reiten, ich war schließlich auch auf der Engels Akademie. Da gehört das zur Grundausbildung.“, sagte er leise und würdevoll. „Ja schon, aber das ist hunderte Jahre her! Du kannst dich nicht mal an dein Frühstück von Gestern erinnern und willst mir erzählen, das du das nicht vergessen hast?“ Mika ersparte sich eine Antwort, ritt zum Beweiß nur einmal um den Stall. Als er vor dem Blonden stehen blieb schaute er mit einiger Genugtuung auf Raphael hinab. „Pferde sind sehr praktisch. Sie sind schnell, treu und können Lasten transportieren.“ „Alles, was eine Merkaba auch kann.“ „Ja, aber im Notfall kann man sie auch essen, was bei einer Merkaba eher schwierig ist, es sei den, du baust sie aus Käse.“ Ungeduldig schnaubte das Tier, stampfte mit den Hufen im den Schnee. Er wollte Bewegung! Raphael zog sich in den Sattel seines Braunen und los ging es. Es war gefährlich in unbekanntem Gebiet und noch dazu im Winter zu reiten, aber Mika ging wie immer volles Risiko und preschte los, forderte den Blonden zu einem kleinen Rennen heraus. Langsam näherten sie sich dem kleinen Dörfchen, das sich malerisch an die seite eines Berges schmiegte. Etwas unsicher wartete Mika unter den letzten schneebedeckten Bäumen auf Raphael. "War ich zu schnell?" Sein Atem bildete weiße Wölkchen in der Luft. "Geht schon... ich bin nur nicht so geübt zu Pferde. Na los, worauf wartest du? Das ist das Dorf." Gemeinsam ritten sie in das verschlafene Nest, wo sie gleich für eine Menge aufsehen sorgten. Rotschöpfe waren hier offenbar nicht heimisch und als Mika das angestarrt werden satt hatte, setzte er seine Kapuze auf. Zum Glück wusste er nicht, dass diese Kapuze mit winzigen Katzenöhrchen ausgestattet war. Denn so war es nicht verwunderlich, das das gestarrte zunahm und nun auch noch kichern dazu kam. "Mach dir nix draus.", lächelte Raphael ihm zu und half ihm von dem Fuchs, der in einen stall geführt wurde. "Es ist eh besser, zu Fuß über den Markt zu gehen." "Wenn du das sagst." Mika sah sich um und bestaunte die große Drehpyramide, vor der sie stehen geblieben waren. "Guck mal Raphi, was ist das?" "Lass es uns heraus finden.", meinte der blonde mit einem breitem lächeln, ehe er ihm die Hand auf die Schulter legte und Schnur stracks auf sie zu ging. Mika benahm sich wahrlich wie ein kleines Kind, binnen einer halben Stunde ditschte er von rechts nach links und wollte bald dahin, bald dorthin. Raphael ließ ihn gewähren und knabberte derweil Mandeln. Seine Augen strahlten und auf seinen Wangen klebte noch etwas Zuckerwatte von seiner Fressorgie. Nahezu jeden Stand an dem es essbares gab hatte der verfressene Rotschopf geplündert und das so durcheinander, das Raphael schon vom zusehen schlecht war. Er hätte gern gewusst, wo der Kurze das alles hin aß, war er in seinen Augen doch schon immer etwas zu Mager gewesen. Nun, vielleicht schaffte der Urlaub auch dieses Problem aus der Welt. Schon wurde Raphael von einem Stand, an dem Handwerkskunst Feilgeboten wurde Mit der Bemerkung: „Las den Kram, dort gibt’s Glühwein!“ weg gezogen und seufzend sagte Raphael seinen Geldscheinen au revoir und kaufte zwei große, dampfende Becher des aromatischen Gebräus. Behaglich standen sie zusammen und schlürften das wärmende Getränk. "Ah, das schmeckt gut.", gab Mika zum Besten und seine Wangen färbten sich rosa. Wie er die Tasse mit seinen klammen Fingern umklammerte, immer wieder leicht daran nippte... das sah einfach zu niedlich aus. Und Raphael verbarg sein lächeln hinter seinem Becher. Er sollte vielleicht nur darauf achten, ihn mit diesem heißen Zeug nicht allzu sehr zu ab zu füllen. Der blauen Dunkelheit eines Winterabends war mittlerweile dunkle Nacht gewichen und leise hatte es zu schneien begonnen. Mika lächelte ganz beduselt die Schneeflocken an, die auf seinen dunklen Handschuhen landeten. Er machte ein paar Schritte in das Schneetreiben hinaus. Er sah so fröhlich und kindlich aus, dass es Raphael fast das Herz zerriss. Konnte das wirklich sein kleiner Mika sein? Es war beinahe nicht zu glauben... Doch schließlich war der letzte Punsch getrunken und die Läden begannen zu schließen. Raphael nahm Mika bei der Hand. Eine unscheinbare Berührung, aber als Mikas Hand sich um seine schloss, schlug Raphaels Herz schneller. Die Pferde waren bereits in einem stall untergebracht, aber ein Schlitten war noch für sie bereit gestellt. "Dann fahren wir eben Kutsche." "Das ist aber ein Schlitten, Raph." "Fahren wir eben Schlitten." Kopfschütteln kraxelte Michael in den Schlitten und Raphael setzte sich dazu, angelte sich eine wärmende Decke und sie beide zu. Mika schien doch etwas angetrunken zu sein, jedenfalls kuschelte er sich an den Blonden. Der Kutscher knallte mit der Peitsche und ab ging es in den Winterwald. Die Glöckchen am Hals des Pferdes bimmelten und Schnee stiebte zu Seiten der Kufen empor. Schläfrig blinzelte der Rotschopf aus der Decke. Selbst ihr entging nicht, wie Romantisch das alles war. Aber er schob das einfach auf den Glühwein und ignorierte das schimpfende Stimmchen in seinem Hinterkopf geflißen. Raphael indes fragte sich, wie wohl die rosigen Lippen des Rotschopfs schmeckten... Das sich mika jetzt auch noch an seine Brust kuschelte, war seiner Standhaftigkeit wirklich nicht förderlich. "Mika, ich..." "Hmm...?" Mika blickte hoch. All seine guten Vorsätze zerbröckelten in diesem Moment und langsam schloss Raphael die Augen, senkte seine Lippen auf seine. Sie waren so weich und zart, das Raphael sich wünschte, die Zeit würde stehen bleiben, oder er könnte jetzt glücklich sterben. Er schmeckte den alles überlagernden Geschmack des Glühweins und dahinter die süße Zuckerwatte, aber eigentlich war es ihm gleich. Er genoss den Moment. Mika in seinem Arm war starr. Tausend Gedanken rasten durch seinen Kopf. Oh Gott... Raphael küsste ihn! Was sollte er tun? Ihn wegstoßen? Mitmachen? *************************************************************************** Tja, was sollte mika tun? Was wird er tun? Die eiserne Jungfer spielen? Naja, da müsst ihr euch wohl noch gedulden^^ Diesmal ist es bei mir mehr romantisch zugegangen, aber keine angst, bald wird’s wieder spannend! *hände reib* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)