Sehnsucht von Lesemaus (Wenn man versucht etwas wieder zu bekommen) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Das Königreich der Katzen Sehnsucht Prolog Seit einer Woche war ich wieder Zuhause. Seit einer Woche hatte ich den Baron, Toto und Muta nicht mehr gesehen. Sie fehlten mir. Mein Leben lief wieder in geordneten Bahnen ab, aber die Trautsamkeit der drei machte mein Leben einfach interessanter. Ohne sie war es manchmal langweilig. Erst nachdem ich den Baron nicht mehr sah erkannte ich, dass ich mich in ihn verliebt habe. Doch jetzt ist es zu spät, da ich ihn nicht wiedersehe. Meiner besten Freundin Hiromi erzählte ich nichts davon, da ich nicht so richtig wusste, wie ich mit ihr darüber reden sollte. Meine Mutter bemerkte nicht einmal, dass ich verliebt war. Jedoch veränderte sich mein Verhalten. Ich zog mich von meiner Familie und meinen Freunden zurück. Meine Schulnoten besserten sich, Probleme aus dem Bett zu kommen legten sich. Nur diese unerklärliche Leere blieb in mir. Ich vermisste ihn so sehr. Jedes Mal wenn ich die Augen schloss erschien sein Gesicht vor mir. Es trieb mich in den Wahnsinn. Nach der Schule ging ich entweder in die Bibliothek oder auf direktem Weg nach Hause. Draußen ließ ich mich nur noch selten blicken. Meine Freundinnen hinterfragten meine Verschlossenheit, aber es gelang mir immer eine Ausrede zu finden. Einige Male ertabte ich mich selbst dabei, wie ich auf der großen Kreuzung wartete und nach Muta Ausschau hielt. Normalerweise setzte er sich auf einen Stuhl des Cafes, gegenüber der Kreuzung, aber ich entdeckte ihn nicht. Meine Situation erschien hoffungslos. Konnte ich noch glücklich werden? Würde ich ihn finden, wenn ich kurz vor meinem Ende war? Ich hoffte, betete dafür, dass ich ihn eines Tages wieder sah, denn sonst würde ich daran zerbrechen. Mein Gebet sollte erhört werden, bald war es soweit. Kapitel 2: Entarnter Retter --------------------------- Entarnter Retter Das schrille Klingeln meines Weckers riss mich aus meinem erholsamen Schlaf. Grummelnd drehte ich mich auf die Seite und stellte ihn mit einem Schlag auf den AUS-Knopf aus. Müde gähnte ich. Kurz streckte ich mich, bevor ich die Decke zurückschlug, um auf zu stehen. Ich ging ausgiebig duschen und zog anschließend meine Schuluniform an. Diese bestand aus blauem Rock und Weste, ein perlweißes T-Shirt, rote Schleife, Socken und schwarze Schule. Meine schulterlangen Haare, die ich zuvor föhnte, band ich standardmäßig zu einem Zopf. Eilig packte ich meine Schultasche mit entsprechendem Arbeitsmaterial, ehe ich die Treppe hinunterpolterte in die Küche, die mit unserem Wohnzimmer verbunden ist. Meine Mutter wartete bereits unten mit dem Frühstück auf mich. Mit einem aufgesetzten Lächeln setzte ich mich dazu. "Guten Morgen Mutter.", begrüßte ich sie freundlich. Meine Mutter sah von ihrer Zeitung auf und erwiderte mein Lächeln. "Morgen mein Schatz, Hast du gut geschlafen?" "Ja, danke. Was gibt es zum Frühstück?", fragte ich neugierig. "Ich hab dir Toast mit Salat gemacht. Dein Bento ist mit Apfelstücken, Karotten, Gurken und Reis gefüllt." "Klingt lecker, danke." Meine Mutter wandte sich nach unserem kurzen Wortwechsel wieder ihrer Zeitung zu. Ich nahm mein Bento, verstaute es in meiner Tasche und machte mich dann ebenfalls über mein Essen her. Dazu trank ich Tee, die Spezialmischung die ich von dem Baron hatte. Die Erinnerung an die Teemischung ließ mich schmunzeln. Als ich mit frühstücken fertig war, machte ich mich auf den Weg zur Schule. Dazu hatte ich massig Zeit, sodass ich nachdenken konnte. Mit gemächlichen Schritten durchquerte ich, die noch leere Nebenstraßen. Erst auf der Hauptstraße verdichtete sich der Verkehr. Nachdenklich ließ ich meine Gedanken schweifen. Wie kam es dazu? Sobald mein Leben wieder in geregelten Bahnen verlief, verschwanden sie aus meinem Leben. Egal wo ich sie suchte oder wann, sie waren nicht aufzufinden. Ich blieb stehen und sah hinauf in den Himmel. Sonne schien mir ins Gesicht. Warum schien sie so fröhlich, wenn ich doch tot unglücklich war? Plötzlich rempelte jemand mich stark an. Sofort verlor ich mein Gleichgewicht. Mein Blick richtete sich gen Boden. Erschrocken stellte ich fest, dass ich zu nahe am Straßenrand stand und kurz davor war auf die Fahrbahn zu fallen. Hart schlug ich mit der Schulter auf dem Asphalt auf. Ein stechender Schmerz fuhr mir durch die Schulter. Ein kleiner Schrei entwich mir. Meine zusammengekniffenen Augen machte ich auf, um die Situation zu überblicken. Diese sah nicht besonders gut für mich aus. Ein LKW raste direkt auf mich zu. Keuchend setzte ich mich auf die Ellbogen auf. Ich konnte nicht mehr ausweichen. Der Wagen war nur noch wenige Meter entfernt. Wie in Zeitlupe sah ich mein Leben an mir vorbei ziehen. Meine Kindheit, meine Grundschulzeit, wie ich Hiromi kennen lernte, dann als ich auf die Mittelschule kam und zu letzt, die wenigen Augenblicke mit dem Baron. Eine einzelne Träne ran mein Gesicht hinab. Ich hätte noch so viel zu sagen. Als der LKW nur noch wenige Sekunden entfernt war, schloss ich meine braunen Augen und richtete den Blick gen Boden. Leb wohl Welt. Federleicht nahm mich jemand auf den Arm. Der Unbekannte schnappte nach mir, während der Wagen weiter auf mich zu hielt. In Sekundenbruchteile lag ich in sicheren Armen auf dem Gehweg. Surrend fuhr der LKW unbeirrt weiter. Die Leute staunten nicht schlecht über die heldenhafte Rettung. Mein Retter setzte sich in Bewegung und ging mit mir in kleinere Seitengassen, wo nicht so viele Menschen rumtummelten. Galant setzte er mich ab, nachdem ich mich endlich getraut hatte die Augen zu öffnen. Was ich jedoch sah ließ mich an meinem Verstand zweifeln. Das konnte nicht sein. Seit Tagen hatte ich ihn nicht gesehen. Er ist eine Katzenpuppe, er kann nicht einfach in unserer Welt herumrennen. Er ist doch sonst viel kleiner. Vor Verblüffung bekam ich keinen Ton heraus. Mein Mund war trocken. Meine Gedanken rasten, versuchten die genaue Situation zu erfassen. Ernst blickte er mir in die Augen. Seine grünen Katzenaugen schienen sich regelrecht in meine Seele zu brennen. Bewusst musterte er mich, ob ich mir etwas getan hatte. Meine Schulter schmerzte noch, doch der Schmerz war ans andere Ende meines Gehirns katapultiert worden. "Aber...wie?", stammelte ich verwirrt. Wie gelang es ihm, sich in so eine Größe zu versetzen. Das Aussehen war kein Problem. Jeder würde denken, er ahmte eine Faschingsfigur nach. Stumm schüttelte er den Kopf. Mit verschränkten Armen vor der Brust starrte er mich an. Ich wusste weder ein noch aus. Was sollte ich sagen? Natürlich wollte ich mich bedanken, aber ich konnte nicht. Ich konnte nichts mehr. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Alleine ihn vor mich zu sehen, trieb mir die Tränen in die Augen. Ich war so froh, dass es ihm gut ging. Eine weitere Träne bahnte sich über meine gerötete Wange. Einsam tropfte sie an meinem Kinn herab, ehe sie auf den Boden aufkam. Als wäre dies ein Stichzeichen gewesen, kam der Baron auf mich zu. Ich ging vorsichtshalber zurück, bis eine Hausmauer mir den Rückweg versperrte. Gebannt sah ich in seine aufgewühlten Katzenaugen. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. Ehe ich reagieren konnte schlug er mit einer seiner kräftigen Hände direkt neben mir an die Wand. Das laute Klatschen, verursacht durch die Wucht des Schlages, fuhr mir durch Mark und Bein. Leicht zuckte ich zusammen, riss mich aber zusammen. Ich wollte wissen, was los war. Seine finster klingende Stimme verpasste mir einen Stich ins Herz. "Kannst du mir erklären was das gerade war? Was ist mit dir los Haru? Du reagierst doch sonst nicht so langsam." Forschend blickte er mich an. Ich erwiderte nichts, fixierte mit meinen Augen den Boden unter meinen Füßen. "Sieh mich an Haru.", wies mich der Baron an. Ich gehorchte nicht. Seufzend nahm er mein Kinn in seine freie Hand und drückte es nach oben. Widerstrebend musste ich ihn ansehen. Mein Blick traf den seinen. Aus seinen las ich Verständnislosigkeit und auch Wut, die mich überraschte. Er war noch nie wütend auf mich gewesen. Aber bekanntlich gab es immer ein erstes Mal. Stumm sah ich zu ihm auf. Doch auf einmal verklärte sich mein Blick. Mir wurde schwindlig. Mit größter Mühe kämpfte ich gegen die Ohnmacht an, doch ich verlor. Automatisch schlossen sich meine Augen, ehe ich zusammensackte. Gerade noch stützte mich der Baron. Behutsam legte er eine Hand unter meine Knie und eine an meinen Rücken. Vorsichtig hob er mich hoch. Während mein Kopf einer angenehmen Ohnmacht befiel, brachte er mich weg. Wohin, wusste ich nicht. Kapitel 3: Streit ----------------- Streit Mein Gedächtnis fühlte sich wie Watte an. Mein Atem ging ruhig. Ich spürte in meinem Rücken etwas weiches, anscheinend lag ich auf einem Sofa. Eine kuschelige Decke war über mich gestülpt. Es war herrlich warm im Raum. Es lag ein merkwürdiger Geruch im Raum, den ich kannte. Sie erinnerte mich an die Spezialmischung des Barons, die ich ebenfalls gerne verwendete. Allmählich drangen Stimmen an mein Bewusstsein. Sie kamen mir bekannt vor, ich konnte sie aber nicht zu ordnen, da ich noch zu benommen war. „Sie scheint zu sich zu kommen.“, bemerkte Muta. Verwundert wandten sich der Baron und Toto zu mir um. Ich ließ die Augen geschlossen, aber mein Atem verriet mich. Mein Bewusstsein drang an die Oberfläche und ich schlug vorsichtig die Augen auf. Die große Lampe schien mir direkt ins Gesicht, sodass ich den Kopf von ihr abwandte und mich auf die Seite drehte. Ich hörte deutlich die Stimme des Barons, als er Muta und Toto rausschickte. Sie beide taten es nur zögerlich, wahrscheinlich wollten sie mich nicht mit ihm allein, da sie es auch merkwürdig fanden, dass ich ohnmächtig war, als man mir hierher brachte. Innerlich war ich unglaublich nervös. Ich hatte keine Angst vor dem Baron, nein, es war ein anderes Gefühl, eine Art Warnung. Ich hörte wie sich Schritte entfernt. Das Klappern einer Tasse erklang, die auf einem Tisch abgestellt wurde. Probeweise öffnete ich wieder meine Augen. Ich hatte mich an das Licht der Lampe gewöhnt und richtete mich in eine sitzende Position auf. Still schaute ich auf die Decke, um den Baron nicht ansehen zu müssen. Ich hatte schon auf dem ersten Blick erkannt, dass alles noch so eingerichtet war wie vor über einer Woche. Die Katzenpuppe trat neben mich und blickte abschätzend auf mich herab. Ich spürte seine Blicke auf mir, die mir einen unheimlichen Schauer über den Rücken jagten. „Sieh mich an, Haru.“, forderte er. Ich traute mich nicht auf zu blicken, deshalb hielt ich meinen Kopf weiterhin auf die Decke, die noch auf mir lag, gerichtet. „Haru.“, sprach er dieses Mal warnender. Um meine Sturheit noch zu unterstreichen, drehte ich meinen Kopf von ihm weg. Ich wollte nicht mit ihm reden. Nicht mit der Aktion von vorhin im Kopf. Er hatte mir noch nie wehgetan, aber seine Frage von vorhin in der Seitengasse beschäftigte mich noch. Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Kinn. Die Hand umfasste es und drückte meinen Kopf nach oben, sodass ich ihn anschauen musste. Der Griff war nicht grob, aber auch nicht feinfühlig. Ich setzte einen desinteressierten Blick auf, damit er nichts von den Gefühlen mitbekam, die in mir tobten. Seine Miene verzog sich leicht, sein Griff wurde härter. Der Ausdruck meiner Augen schien ihm nicht gänzlich zu gefallen. Auf einmal fiel mir etwas sehr Entscheidendes auf. Warum war ich so groß wie er? Als ich zum ersten Mal im Katzenbüro war, hatte ich meine normale Größe. Jetzt war ich nur so groß wie eine Spielzeugpuppe. So konnte ich unmöglich nach Hause, meine Mutter wäre schockiert. Wie kam das zustande? War das dem Baron vorhin auch noch passiert? Er war schließlich auch in meiner Größe gewesen. Völlig in Gedanken vertieft, achtete ich nicht mehr auf die Katzenpuppe. Bereits angenervt packte der Baron mich grob am Arm und zerrte mich hoch. Durch den Schmerz aus den Gedanken gerissen, sah ich ihn verständnislos an. Was war nur los mit ihm? So benahm er sich doch sonst nicht! Aus funkelnden, grünen Katzenaugen musterte er mich. „Haru, ich will jetzt endlich wissen, warum du dich beinahe hast überfahren lassen.“ Demonstrativ drehte ich den Kopf weg. „Ich bin angerempelt worden und auf den Boden gefallen, mehr nicht.“, gab ich schnippisch zurück. Sein Griff um meinen Oberarm wurde fester, sodass es langsam schmerzte. Ich biss mir auf die Unterlippe, um keinen Piep von mir zu geben. Achtlos stieß er mich zurück auf das Sofa. Grob wurde ich in die Polster gedrückt, als er sich auf mich setzte. Meine Hände hielt er mit seinen neben meinen Kopf gedrückt. Meine Beine konnte ich nur wenig bewegen, da er sich auf meine Hüfte gesetzt hatte. Ich erkannte ihn kaum wieder. Mit verzogenem Gesicht sah er auf mich herunter. „Ich möchte die Wahrheit wissen, Haru. Du bist sonst nicht so unachtsam. Du hättest für deine Verhältnisse noch massenhaft Zeit gehabt von der Straße zu gehen!“, zischte er mir zu. Seine Nähe war mir unangenehm, da er wütend war. Probeweise versuchte ich mich aus seinem Griff zu winden, doch dieser hielt eisern fest. „Lass mich sofort los.“, mahnte ich ihn, noch in einem ruhigen Ton. „Nein werde ich nicht. Nicht bis du mir erzählt hast, was mit dir los ist.“ „Gut, dann verlange ich das auch von dir.“, gab ich wütend zurück. „So kenn ich dich gar nicht. Du gerätst nie so leicht aus der Fassung und vor allem wendest du nie Gewalt an sondern wartest, bis derjenige es dir selbst sagt.“, gab ich beleidigt von mir. „Du lässt mir ja gar keine andere Wahl.“, warf er mir an den Kopf. „Doch, mich los zu lassen.“, sagte ich ruhig. Ich spürte, wie seine Wut weiter stieg. Er machte sich extra schwer, um mich weiter ins Sofa zu drücken. Meine Wut ließ allerdings auch nicht nach. Ich stieß mich mit meiner ganzen Kraft vom Sofa ab und schaffte es mit ihm herum zu rollen. Mit einem dumpfen Aufprall landeten wir auf dem Fußboden, dieses Mal aber ich auf ihm und er unter mir begraben. Klar hatte ich nicht seine Kraft. Bei der nächsten Gelegenheit würde er mich mit Leichtigkeit herumwerfen. Er war etwas überrascht, doch ließ er sich das nicht anmerken. Seine Handgelenke umschlangen immer noch meine, aber ich konnte sie nicht lösen. „Wer bist du?“, fragte ich ihn wütend. „Du bist nicht der Baron, den ich vor einer Woche kennen lernte.“, gab ich provokant von mir. Seine grünen Augen blitzten auf. „Treib es nicht zu weit Haru.“, warnte er mich. Nicht mit mir. „Ich treib es soweit ich es für richtig halte!“, zischte ich ihm zu. Ich hatte nicht vor klein beizugeben. Ich merkte, wie er sich gegen mich drückte. Ich vermutete er wollte aufstehen, doch da lag ich bei weitem falsch. Um den Baron weiterhin am Boden zu halten, verstärkte ich mein Gewicht auf seiner Hüfte. Eindeutig ein Fehler, wie ich später feststellen musste. Er ließ meine Handgelenke los. Den kurzen Augenblick meiner Verwirrtheit nutzte er um seine Arme um meinen Rücken zu legen und mich zu sich zu ziehen. Als ich mit meinem vollen Gewicht auf ihm lag, rollte er sich herum, damit ich unter ihm war. Gierig küsste er mich auf die Lippen. Sein Kuss war so leidenschaftlich, dass ich mich mitreißen ließ. Wütend über seine überstürzte Art, küsste ich ihn genauso zurück, wie er mir begegnete. Er gab meinen Rücken frei und wanderte mit seinen Händen über meinen Körper. Automatisch schlang ich meine Arme um seinen Hals, um ihn näher an mich zu drücken. Seine Hände verschwanden unter meinem T-Shirt, behutsam streichelten sie über meinen Bauch und meine empfindlichen Seiten. Was tat ich hier?, ging es mir durch den Kopf. Aber für einen Rückzieher war es bereits zu spät. Kapitel 4: Krankheit -------------------- Überraschter Besuch Für einen Rückzieher war es bereits zu spät. Nur nach am Rande meines Wahrnehmungsvermögen registrierte ich einen lauten Krach außerhalb des Hauses, wahrscheinlich stritten sich Muta und Toto wie sooft, untypisch wäre es nicht. Doch momentan musste ich mich auf etwas anderes konzentrieren. Die fremden Berührungen auf meiner Haut… Der heiße Atem, der mir übers Gesicht streicht… Und die ungewohnten Gefühle, die in mir tobten und danach schrieen, herausgelassen zu werden… Ich bekam alles nur noch mit verschwommenem Blick mit. Ich glaubte zu spüren, dass der Baron an einem meiner Oberschenkel hoch strich, doch sicher war ich mir nicht mehr, ich fühlte mich, als hätte mir man Drogen verabreicht. Ich starrte an die Decke des Raumes, während der Baron irgendetwas mit mir veranstaltete. Mir war auf einmal so warm, woher kam das bloß? Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen, als würde mein Kreislauf zusammenklappen. Meine Gedanken wurden mit einem einzigen heftigen Hammerschlag unterbrochen. Der Baron ließ von mir ab, als er bemerkte, dass etwas in mir vorging. Ruhig, als wäre es das Normalste der Welt setzte er sich auf und strich mir eine meiner braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht, die mir in die Augen gefallen war, als mein Kopf leblos zur Seite fiel. Meine Wangen waren leicht gerötet. „Fieber.“, murmelte der Baron, erhob sich vollends. Vorsichtig legte er seine Arme unter meinen Körper und hob mich hoch, bettete mich sanft auf das Sofa. Anschießend warf er mir eine warme Wolldecke über den Körper, damit ich nicht fror. Davon überzeugt, dass mir nichts fehlte, ging er nach draußen zu Muta und Toto, die sich, wie ich es vorher vermutete, tatsächlich wieder um die Wette stritten. Beide hielten jedoch sofort inne, als sie den Baron auf sich zukommen sahen. Sofort ließen sie voneinander ab, wandten sich der neuen Person zu. „Ihr seit alleine Baron?“, fragte Muta geradewegs hinaus. „Ja das bin ich.“, gab der Baron leise zurück, er sprach sehr bedacht. „Was ist mit Haru? Habt ihr euch nicht vertragen?“, warf Toto in den Raum. „Doch haben wir, zu mindestens halbwegs. Haru hat Fieber, wie es aussieht Grippe.“, äußerte die Katzenpuppe. Verwundert hoben Toto und Muta jeweils eine Augenbraue. Kurz sahen sich beide an, ehe sie gleichzeitig „Grippe?“ sagten. Da waren sie sich mal einer Meinung. „Ja, Grippe.“, gab der Baron auf ihre Frage wieder und war allmählich genervt. Es war heute einfach kein guter Tag gewesen, jetzt da Haru hier war, ausgerechnet noch in seiner Größe, häuften sich die Probleme, die der Baron so gut es ging aus seinen Gedanken verbannt hatte. Was machte er jetzt mit ihr? Seufzend rieb er sich die Schläfen. „Haru schläft im Moment. Kommt wieder rein, seit aber bitte nicht allzu laut.“, sagte der Baron in gedämpften Tonfall. Die zwei Angesprochenen nickten einverstanden und zusammen kehrten sie ins Haus zurück, wo das Mädchen weiterhin ruhig schlief. Stille herrschte zwischen den Dreien, die irgendwie unangenehm in der Luft hing. Sie saßen um das Sofa herum, auf dem Haru noch immer schlief. Der Baron hatte solange einen kalten nassen Lappen geholt und in auf ihre Stirn gelegt, um das Fieber zu senken. Toto und Muta fragten sich im Stillen warum sie nichts von Harus Zustand bemerkt hatten, sie hatten schließlich noch mehr mit ihr zu tun, als der Baron in letzter Zeit. Seit sich der Baron und Haru getrennt hatten, war der Baron oft launisch gewesen oder still, als würde er irgendetwas bedauern. Toto hatte sich um den Baron gekümmert, versucht ihn mit Gesprächen und Spaziergängen ab zu lenken, dass ging jedoch gründlich in die Hose, als sie bei einem ihrer Spaziergänge auf Haru trafen, diese bemerkte nichts davon, da sie mit ihrer besten Freundin Hiromi redete, doch der Baron verspannte sich sofort und eilte in eine andere Richtung, als würde er auf der Flucht sein. Aber von dem was Toto von Muta hörte, fühlte Haru sich nicht besser, im Gegenteil. Haru hatte Muta ihre ganzen Sorgen aufgebürdet, bei dieser Last viel selbst Muta beinahe vom Hocker. Da war er doch einmal heil froh, nicht so viele Gefühle wie ein Mensch auf einmal fühlen zu könne. Haru tat ihm Leid, doch er konnte nichts tun. Doch eines konnten sich beide Tiere nicht erklären. Warum war Haru plötzlich kleiner geworden? Dieses Phänomen gab es bis jetzt noch nie, egal wie lange die Katzenpuppe schon lebte. Aber die viel wichtigere Frage war, konnte sie zu ihrer alten Größe zurückkommen? Was sollte schließlich ihre Mutter denken, wenn sie auf einmal für ihre Tochter Puppenklamotten kaufen sollte? Sie wäre bestimmt verstimmt darüber gewesen. Haru hätte außerdem nicht mehr zur Schule gehen können, für den Weg alleine würde sie schon ein paar Stunden brauchen, wenn sie nicht durchrannte. Ihre ganze bisherige Lebendigkeit würde sich ändern, aber darüber konnte man noch später reden. Es wurde Tee getrunken, wie sooft bei dem Baron, der stets seine Spezialmischung benutzte. Haru rührte sich nicht ein einziges Mal, doch am späten Abend klopfte es plötzlich an der Tür des Barons, worüber dieser mehr als verwirrt war, schließlich hatte er momentan weder einen Fall zu bearbeiten noch erwartete er einen Gast. Neugierig, aber auch ein wenig beunruhigt, trat er an die Tür und öffnete diese. Verwunderung trat in sein Gesicht, als er eine Katze vor seiner Tür sah, mit einem Brief im Arm. Höflich verneigte sich diese. „Ich erbitte Eure Aufmerksamkeit, Baron Humbert von Gikkingen. Ich bringe Kunde von unserem zukünftigen Katzenkönig Prinz Lune und seiner Verlobten Prinzessin Yuki. Es findet bald die Krönung unseres Prinzen statt und er lädt Sie herzlichst dazu ein, zu erscheinen. Es sind ebenfalls Einladungen an Herrn Muta, Herrn Toto und Lady Haru gerichtet.“, endete der Katzendiener und reichte dem Baron mehrere Umschläge. „Vielen Dank.“, sprach der Baron zum Diener. „Wir werden selbstverständlich zur Krönung ihrer Majestät kommen.“ Mit einer kurzen Verbeugung verabschiedete sich der Bote und verschwand in der Dunkelheit, der nächsten Straßenecke. „Interessant.“, murmelte der Baron vor sich hin, während er zurück ins Haus ging. Muta und Toto musterten ihn fragend, ehe sie von ihm die Umschläge in die Hände gedrückt bekamen. Beide etwas überrascht, öffneten sie die Briefe und lasen sich das enthaltene Schreiben durch. „Ich? Zu einer Krönung? Das geht überhaupt nicht! Ich passe doch niemals in irgendeinen Anzug! Baron, sag bitte, dass du mich nicht mitnimmst!“, meckerte Muta bereits los, als er den Inhalt des Schreibens erfasst hatte. „Nein, das geht nicht.“, wehrte Humbert ab. „Schließlich ist es die Krönung eines guten Freundes, dass heißt du kommst mit Muta.“, sagte er ruhig aber eindringlich zu dem Kater. Theatralisch seufzte Muta auf, darauf hatte er ja so gar keine Lust drauf. Er und Anzug! Wie dämlich sah das denn aus. „Wie ich sehe hast du noch einen Umschlag, Baron.“, bemerkte Totos wachsames Vogelauge. „Ist der für Haru? Ist sie auch eingeladen?“ Bestätigend nickte der Baron. „Ja, aber wir müssen erst warten, bis sie wieder gesund ist, ehe wir ins Katzenkönigreich reisen können.“, gab der Baron zu bedenken. Bestätigend nickten die zwei anderen Tiere. „Und was machen wir so lange mit ihr?“, fragte Muta nachdenklich. „Weder eine Freundin, noch ihre Mutter weiß wahrscheinlich, dass sie bei uns ist.“ „Gut, dass du mich daran erinnerst Muta.“, sagte der Baron und wandte sich an Toto. „Toto, tu mir bitte den Gefallen und bring einen Brief zu Harus Mutter. Wir lassen ihr ein Schreiben zukommen, worin steht, dass Haru vorerst bei Freunden übernachtet. Eine Telefonnummer habe ich auch rein geschrieben, über die wir Notfalls zu erreichen sind.“ Zustimmend nickte Toto. „Mach ich, soll ich sofort los?“ „Ja, dass wäre am Besten, es wird schließlich bereits dunkel, nicht das ihre Mutter sich jetzt schon sorgt.“ Nach diesen Worten erhoben sich der Baron und Toto. Der Baron holte aus seiner Schreibtischschublade einen kleinen Brief heraus und Band ihn um Totos Hals. „Sobald du ihn an der Türschwelle abgeladen hast, wird er wachsen.“, bemerkte Humbert, bevor Toto sich endgültig auf den Weg machte. Während der Vogel die Nachricht überbrachte, sorgten der Baron und Muta für Haru, die sich im Fieberschlaf umgedreht hatte und nun mit dem Rücken zu ihnen lag. Da ihr der kalte Lappen von der Stirn gerutscht war, nahm der Baron ihn ihr weg, da der Lappen in ihrer momentanen Situation sowieso nur andauernd herunter rutschen würde. Seufzend setzte er sich Muta gegenüber aufs andere Sofa. Nachdenklich nahm er sich seine Tasse Tee und rührte lustlos darin herum. Dieses leichtsinnige Gör brachte ihn noch mal um den Verstand. Da nahm er absichtlich Abstand von ihr, damit sie ihn vergaß, da sie beide niemals hätten zusammen sein können und sie macht nichts anderes, als ihm hinterher zu laufen. Menschen und ihre komischen Eigenschaften. Eine andere Wahl, als sie momentan bei sich auf zu nehmen, hatte er nicht. Schließlich wurde sie auch ins Königreich der Katzen eingeladen, sie musste mit. Bis dahin musste er ihr so gut es ging aus dem Weg gehen, es zu mindestens versuchen, er durfte ihr nicht noch mehr Hoffnungen machen, als er es eh schon getan hatte. Muta sah den Baron neugierig von der Seite an. Die Katzenpuppe war nicht gerade für ihre aufschäumenden Gefühle bekannt, sondern eher für ihr resigniertes Verhalten. Doch heute, überhaupt das erste Mal, sah er Trauer in den grünen Jadeaugen der Katzenpuppe. Sollte sich der Baron etwa in Haru verliebt haben und sie umgekehrt genauso? Schnell verwarf er den Gedanken wieder. Wenn das wirklich der Fall sein sollte, würde der Spaß und die Schwierigkeiten weiter gehen, dann hatten sie erst ihren Anfang genommen. War das möglich? Halli hallo^^ Auf eine nette Anfrage hin, habe ich mir die Mühe gemacht weiter zu schreiben^^ Entschuldigt, dass ich so lange nicht mehr weiter geschrieben habe, aber diese FF ist irgendwie auf Eis geraten, ich wusste nicht mehr wirklich was ich schreiben sollte und ich gebe es nur ungern zu, einige meiner anderen FF waren mir in dem Fall wichtiger, bitte nicht den Kopf dafür abreisen^^ Viel Spaß^^ Kapitel 5: Besserung -------------------- Besserung Allmählich fand ich zurück in die Realität. Die Dunkelheit um mich herum klärte sich und erlaubte mir meine Umgebung etwas besser wahr zu nehmen. Mir war immer noch schwindlig, deshalb ließ ich meine Augen geschlossen, um es nicht noch zu verschlimmern. Mir war unglaublich heiß, als würde pures Feuer durch meine Adern fließen und mich innerlich verbrennen. Ich war verschwitzt, einige meiner Haarsträhnen klebten mir im Gesicht. Durch eine Wand aus Watte konnte ich einige Wortfetzen im Raum aufnehmen, doch ich konnte sie kaum zu ordnen, egal wie sehr ich es versuchte. So einen starken Schwächeanfall hatte ich schon lange nicht mehr gehabt und dann war mir das auch noch vor dem Baron passiert, einfach nur peinlich! Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken, doch es gab leider kein Loch, das die Möglichkeit dazu bot. Ich lag auf der Seite, wie ich später auch endlich durch meinen Orientierungssinn herausfand. Vorsichtig, um mein Schwindelgefühl nicht noch zu verschlimmern, versuchte ich mich auf den Rücken zu drehen, um besser Luft zu bekommen. Das war schwieriger als gedacht, da mein Körper mir nicht ganz gehorchte, aber schließlich schaffte ich es. Das Gemurmel, welches ich vorher noch vernommen hatte, hatte dann urplötzlich aufgehört, als wäre ich der störende Faktor. Mein Atem ging immer noch schwer und ich bekam nur mühselig Luft. Obwohl ich meine Augen geschlossen hatte, blendete mich die Deckenlampe, sodass ich einen Arm über meine Augen legte. Es war nur Fieber das mich plagte, ich konnte mich glücklich schätzen, normalerweise, wenn ich denn krank wurde, bekam ich das komplette Pogramm: Schnupfen, Husten, Fieber, Atemprobleme, Gliederschmerzen und was weiß der Geier noch an Unannehmlichkeiten. Aber die Atembeschwerden, die ich auch in diesem Moment empfand, waren unerträglich. Ich fühlte mich dann immer so hilflos, als würde ich kurz vor dem Ersticken stehen. Meine Angst bald den Tod zu finden schnürte mir die Kehle zu, dass ich wirklich fast vor dem Ersticken war. Ich musste mich mit keuchendem Atem aufsetzen, um überhaupt zu atmen. Mein Schwindelgefühl ignorierte ich so gut es ging. Ich starrte auf die Decke, während sich meine Hände krampfhaft um die Decke schlossen. Innerlich beschwichtigte ich mich. Es war alles okay, ich bekomme genug Luft, wir haben schönes Wetter und ich sitze bei alten Freunden, versuchte ich meine Angst zu unterdrücken und an schöne Sachen zu denken. Ein Klappern schreckte mich hoch. Anscheinend war irgendetwas verschüttet worden. Muta war vor Schreck die Teetasse aus den Händen gefallen, als er bemerkte, wie Haru bleicher und bleicher wurde. Muta und der Baron sahen beide in die Richtung von Haru. Sie registrierten sehr wohl, dass sie irgendwelche Atemprobleme hatte. „Alles okay mit dir Haru?“, sprach Muta auf sie ein und erhob sich vom Sofa, trat ein bisschen näher zu ihr, um ihr die Hand auf die Schulter zu legen. Erschrocken schlug ich die Hand weg, die sich plötzlich auf meine Schulter legte. Ich sah mit verschwommenem Blick zu einer Person auf, konnte sie aber nur schemenhaft erkennen, aber sie hatte deutlich die Form einer Katze, als höchstwahrscheinlich Muta. Der große Kater war einen Moment total perplex über Harus Reaktion, schob es aber zunächst auf ihre Krankheit zurück, da sie bestimmt eingeschränkt war ihre Umgebung genau wahr zu nehmen. Er sah viel sagend zu dem Baron, der seinen Blick genau deuten konnte. „Hol bitte ein Umhängetuch hinten aus dem Schrank.“, bat die Katzenpuppe den Kater, der auch sofort der Bitte nachkam und in den hinteren Teil der Wohnung eilte. Ich hörte, wie sich eine Person entfernte, aber ich wusste nicht wer, da ich meinen Blick wieder auf die Decke gerichtet hatte. Wie in Zeitlupe spürte ich eine Aura neben mir, die mir sehr bekannt vorkam, zu bekannt. Ich wusste genau wer sich neben mich kniete und eine Hand auf meinen Rücken wandern ließ. Wer sollte es auch anders sein? Schließlich war es sein Haus. Ein weiches Tuch wurde mir um die Schultern gelegt und vorne zugebunden, damit es nicht rutschte. Ehe ich reagieren konnte oder überhaupt Protest erheben konnte, fand ich mich schon auf den Armen des Barons wieder, der zielgerade Richtung Eingangstür ging, dicht gefolgt von Muta. Hätte ich kein Fieber gehabt, wäre mir die ganze Situation verdammt unangenehm gewesen, weil ich rot anlief. Durch das Fieber hatte ich eine schlagfertige Ausrede. Es war angenehm in den Armen des Barons. Ich fühlte mich wie auf Wolke sieben, er war so warm, ich fror kein bisschen. Während er mich trug, hielt ich meinen Blick auf seine Brust gesenkt, da ich kein geeignetes Gesprächsthema fand. Unser Streit war schließlich noch nicht aus der Welt geschafft, nur verschoben. Von weitem hätte man meinen können, wir wären ein Paar, das gerade kuschelt. Aber ich wusste selbst, dass das nie passieren würde, dafür waren wir zu unterschiedlich, obwohl man ja bekanntlich sagte: Gegensätze ziehen sich an. Doch uns konnte man nicht helfen. Wir setzten uns zusammen an den großen Brunnen in der Mitte der Häuserreihe. Ich dachte eigentlich, dass der Baron mich absetzen würde, doch er behielt mich auf seinem Schoß, was meine Röte steigerte. Seit wann war er so offensiv? Aber die frische Abendluft tat mir gut. Das Atmen fiel mir schon deutlich leichter und durch das Tuch fror ich auch nicht. Im Gegenteil, eigentlich war ich so durchgewärmt, dass diese frische Luft mir gut tat. Humbert hatte einen Arm um meine Taille geschlungen, damit ich nicht Gefahr lief von seinem Schoß zu rutschen. Deutlich spürte ich den Baron in meinem Rücken, was mich doch leicht nervös machte, kannte ich diese Nähe doch kaum, da ich noch nie wirklich mit einem Jungen zusammen gewesen war. Ich fühlte mich, als würde in meinem Magen ein Schwarm Schmetterlinge fliegen. „Muta?“, sprach der Baron den großen Kater an. „Ja Baron?“, fragte Mute verwundert darüber von dem Baron angesprochen zu werden. „Würdest du mir bitte den Gefallen tun und Toto abfangen, wenn er auf dem Rückweg ist? Und lasst euch dabei Zeit.“ Sofort ging Muta ein Licht auf und er sagte natürlich zu. Der Baron wollte anscheinend mit Haru allein sein. Hoffentlich schlugen sie sich nicht wieder die Köpfe ein, damit sich Harus Krankheit nicht noch verschlechterte. So schnell es nur ging huschte Muta davon, damit die Beiden endlich mal eine vernünftige Aussprache machen konnten. Ich bekam ein mulmiges Gefühl, leichte Nervosität stieg in mir hoch, als ich dem Gespräch der zwei anderen Personen lauschte. Ich sollte mit dem Baron allein sein? Das konnte doch nichts werden. Mir war noch zu gut unsere letzte Aussprache im Gedächtnis hängen geblieben. Es blieb zwischen uns einige Minuten still, ehe der Baron seine Stimme leise erhob. „Wie geht es dir?“, fragte er förmlich. Okay, er wollte wohl erst einfache Konversation mit mir treiben, ehe wir uns fetzten. „Besser.“, antwortete ich daher schlicht. Ich hatte keine Lust mit ihm zu sprechen, mehr genoss ich seine angenehme Nähe. Ein weiterer Arm legte sich um meine Hüfte und der Baron drückte sich stark gegen mich, sodass ich deutlich seinen Körper an meinem Rücken spürte. „Warum bist du zurückgekommen?“, flüsterte der Baron mir hauchend ins Ohr, was eine Gänsehaut auf meinem Körper auslöste. Seine Stimme hatte auf einmal einen anderen Ton angenommen, den ich nicht zuordnen konnte. „Ich wollte dich wieder sehen.“, antwortete ich genauso leise mit einem seufzen in der Stimme. Er würde meine Beweggründe bestimmt nicht verstehen und mich wieder wegschicken, dessen war ich mir sehr sicher. „Du machst es kompliziert Haru. Ich habe nicht umsonst Abstand von dir gehalten.“ Irritiert horchte ich auf. Also hatte er absichtlich Abstand zwischen uns gebracht. Aber warum? Ich meine okay, wir kamen aus verschiedenen Welten, ja, aber gab es nicht irgendeine Möglichkeit für uns? Irgendeinen Ort, an dem wir glücklich werden konnten? Ich drehte mich leicht zur Seite, damit ich Humbert in seine jadegrünen Augen sehen konnte. „Warum hast du dich von mir fern gehalten?“, fragte ich mit Verwunderung in der Stimme, aber auch mit leichter Bedrücknis. Humbert hatte den Blick auf meine Schulter gerichtet, doch nach meiner Frage hob er ihn und sah mir direkt in die Augen. Warum ich noch röter anlief, wusste ich beim besten Willen nicht. Dieser Blick…Er hatte etwas magisches an sich, er zog mich förmlich an. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Ich schluckte kurz, ohne das der Baron es bemerkte, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Man in seinen Augen konnte man auch versinken, fluchte ich in Gedanken, lauschte dann aber den Worten meines Gegenübers. „Ich habe mich von dir ferngehalten….weil es sonst nicht gut wäre. Für uns beide. Wir kommen aus verschiedenen Welten und auf Dauer hätte es nicht funktioniert.“, erwiderte er schwach auf meine Frage. „Du bist ein Mensch Haru….und ich bin nur eine Puppe.“, flüsterte er, ehe er sich von mir abwandte. Wie kam er nur auf solche Gedanken? Er war für mich viel mehr als nur eine Puppe. Ich hatte mich in ihn verliebt, weil seine Seele so rein war, was er wirklich war, war mir völlig egal. Sanft nahm ich sein Gesicht in meine Hände und zwang ihn so, mich an zu sehen. „Es ist mir egal, ob du eine Puppe bist. Für mich zählt deine Seele. Ich habe mich in deinen Charakter verliebt und nicht weil du eine Puppe bist.“, gestand ich mit einigen Unterbrechungen, da das Fieber anfing zu steigen. Mir wurde allmählich schwarz vor Augen, deshalb musste ich mich an Humberts Brust legen, sonst hätte ich mich wahrscheinlich am Boden wieder gefunden. „Haru? Geht’s dir nicht gut?“, fragte der Baron und rüttelte das Schulmädchen leicht an einer ihrer Schultern. „Ich bin müde.“, nuschelte ich in den Anzug des Barons. Ein leichtes Lächeln erschien auf dem Gesicht der Katzenpuppe. „Dann schlaf.“, erwiderte er auf meine Aussage und strich mir sanft übers Haar, während ich weiter und weiter ins Land der Träume absackte. Vielleicht hatte ich nun ein Band zu ihm aufgebaut, vielleicht wurde ja doch noch alles gut. Ich hatte noch eine lange Zeit ihn für mich zu gewinnen, zumal auch noch die Krönung von Lune bevorstand. Jetzt konnte ich seit einer Woche wieder hoffen. Ja, ich glaube es wird alles gut. Hoffe das Kapi hat euch gefallen^^ Bin in letzter Zeit etwas schreibfaul, tut mir auch ehrlich Leid >-< Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen Man sieht sich^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)