Cage over Care von Valentine_ (Kaname x Yuuki // PAUSIERT) ================================================================================ 6 Years ago ----------- 6 Years ago Der Tag begann bereits mit strahlendem Sonnenschein und klarem Himmel. Die Temperatur war sehr angenehm. Es war nicht zu heiß und auch nicht zu kalt. Ein blondes Mädchen mit braunen Augen spazierte an der Seite von Kaname über die weite, grüne Wiese. Ein glückliches Lächeln lag auf ihren wunderschönen Lippen. Man könnte sagen, dass sie das schönste Geschöpf in ganz Schottland war. Zumindest empfand es Kaname so. Er blickte sie immer wieder forschend an. Er wusste, dass er sich das richtige Mädchen ausgesucht hatte. Er liebte sie zwar nicht, aber davon wusste das ahnungslose Mädchen nichts. Er ließ sie im Ungewissen, ob er etwas für sie empfand oder nicht. Eigentlich war es ja ziemlich gemein von ihm, aber das war nun mal seine Natur. "Kaname, ich bin so froh, dass Ihr mich abgeholt habt. Daheim ist es immer so langweilig.", sprach das 17-jährige Mädchen mit seidiger Stimme. Es klang ganz so, als würde sie singen. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er ihre Worte vernahm. Sie war ein Engel. Aber es war ein Fehler, dass sie sich auf ihn eingelassen hatte - ein riesengroßer Fehler. Doch davon ahnte sie noch nichts. In seinen Gedanken malte er sich aus, wie er dieses reine Geschöpf von einem Menschen verderben könnte. "Ihr wisst doch, dass ich gerne meine Zeit mit Euch verbringe, liebste Ruka.", seine Stimme erklang tief und rau. Feine Gänsehaut überzog die Arme des Mädchens und sie schauderte ein wenig. Sie war gefangen in seinem Bann. Seit sie ihn zum ersten Mal getroffen hatte, war sie in diesen Mann verliebt. Sie war äußerst glücklich, als er ihr zwei Monate nach dem ersten Treffen bereits einen Heiratsantrag machte. Das war der schönste Moment in ihrem Leben. Auch ihre Cousine und ihr Mann waren von Kaname Kuran begeistert. Sie verstand das vollkommen. Kaname war eine Schönheit von einem Mann. Außerdem war er nett, zuvorkommend und charmant. Was wünschte sich eine Frau schon mehr? Himeko und Kenji saßen in der Kutsche und blickten zu dem lieblichen Paar nach draußen. Himeko konnte es gar nicht fassen, dass Ruka solch ein Glück hatte. Sie selbst war ziemlich neidisch auf sie, denn Kaname war wirklich umwerfend. Vorsichtig blickte sie zu Kenji. Er sah desinteressiert aus seinem Fenster raus und beobachtete den Verlobten von Ruka. Irgendwas an ihm war ihm nicht geheuer. Er konnte nur nicht genau sagen, was es war. Es war schon seltsam. Auf Frauen schien der Graf eine anziehende Wirkung zu haben. Alle Frauen himmelten ihn an, egal ob sie verheiratet waren oder nicht. Er brauchte bloß an seine Frau denken. Gestern hatte sie den ganzen Nachmittag von Kaname geschwärmt. Er war ziemlich eifersüchtig auf ihn. Immerhin war es unschicklich, dass eine verheiratete Frau vor ihrem Mann von einem anderen Mann schwärmte. Es regte ihn tierisch auf, aber er wusste nicht recht, was er dagegen tun sollte. "Kaname, ich bin so aufgeregt. Ihr habt mir immer noch nicht gesagt, wo wir heiraten werden. Könnt Ihr es mir nicht verraten?", Ruka streichelte verliebt über seine Wange und lächelte träumerisch. In ihren bernsteinfarbenen Augen spiegelte sich volle Hingabe und Liebe zu ihm wider. Das faszinierte ihn an Menschen. Sie waren leicht zu täuschen und sie liebten. Er fragte sich, wie Menschen solche Schwächen zulassen konnten. Er fand Schwäche widerlich, wenn er ehrlich zu sich selbst war. Aber andererseits bewunderte er die Menschen. Sie ließen sich verletzen und blieben trotzdem stehen, kämpften weiter. Es war unglaublich. Eine Schwäche erlaube ich mir auch., dachte er leicht schmunzelnd, als er auf das hübsche Mädchen vor ihm nieder blickte. Eine leichte Brise huschte über die Wiese, ließen ihre hellblonden Haare mit dem Wind wehen. "Seid doch nicht so ungeduldig, meine Schöne.", sprach er mit ruhiger, tiefer Stimme. Ein leichtes Glänzen trat in seine rotbraunen Augen. Ruka zart rosafarbenen Lippen verzogen sich zu einem strahlenden Lächeln und ein leises Lachen ertönte. Es klang, als würden lauter kleine Engel singen. "Oh Kaname, ich liebe Euch so sehr. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen von welchem Maße ich rede.", während sie sprach, schob sie sich ihre vollen blonden Haare hinter ihre kleinen Ohren. Feine goldene Ohrringe kamen zum Vorschein. Kaname musste einfach lächeln. Er streckte seine Hand aus und berührte zart ihr Ohr und den Ohrring. Vor wenigen Tagen hatte er ihr die Ohrringe erst geschenkt. Es freute ihn, dass sie sie trug. "Die Ohrringe schmeicheln Eurer Schönheit.", bekundete er ehrlich und beugte sich vor. Seine Lippen streiften ihre Wange und senkten sich unterhalb ihres Ohres an ihren Hals. Ein Schauer rann über ihren Rücken. Gegen Kanames Erwartungen schlang sie ihre Arme um ihn und schmiegte sich an seinen Körper. Damit hatte er nicht gerechnet. Sein Puls beschleunigte sich und ein starkes Brennen loderte plötzlich in seinem Hals. So will ich sie nicht verderben., schoss es ihm durch den Kopf, aber es brachte nichts. Er gierte nach ihrem Blut. Es würde bestimmt süß schmecken. Allein durch diesen Gedanken entrann ihm immer mehr seine Kontrolle. Fest packte er sie an den zierlichen Schultern und drückte sie hart an seinen Körper. Begierig küsste er ihren Hals. Ein hilfloses Stöhnen verließ Rukas Kehle. Sie ahnte nicht, was geschehen würde. Sie glaubte, dass er sie begehrte. Er konnte ihren unregelmäßigen Herzschlag hören. Wie betäubt strich er vorsichtig mit seiner Zungenspitze über die weiche Haut ihres Halses. Sie schmeckte leicht salzig, wie er feststellen musste. Langsam schloss er die Augen und öffnete seinen Mund. Ein reißendes Geräusch war das nächste, was leise zu hören war. Rukas gedämpfter Aufschrei folgte wenige Sekunden danach. Kanames Hand lag fest auf ihrem Mund. Sie versuchte sich von ihm loszureißen, aber es klappte nicht. Sie musste einsehen, dass er zu stark war. Tränen stiegen in ihren Augen auf. Was war er bloß? War er ein Mensch? Doch warum trank er ihr Blut? Menschen tranken doch kein Blut! "Ka...na...me..:", mühsam konnte sie leise Töne von sich geben, doch er reagierte nicht. Er schien wie in Trance. Betäubt trank er von ihrem süßen Blut und löste sich erst, als er bemerkte, dass Ruka bewusstlos in seine Arme sank. Erstarrt riss er seine Augen auf und blickte auf das Gesicht des Mädchens. Auf ihren Wangen glänzten noch immer Tränen und er nahm langsam seine Hand von ihrem Mund. Leichte rote Druckstellen waren zu sehen. Verdammt!, dachte er gereizt, als er mit ihr in die Knie ging. Er konnte nur hoffen, dass sie bald wieder zu sich kam. Sanft legte er seine Hand auf ihren Kopf und dunkles Licht erschien. Sie würde sich an diese Sache nicht mehr erinnern, wenn sie aufwachte, aber irgendwann würde sie merken, was aus ihr geworden war. Er konnte nicht mehr bei ihr bleiben. Er würde mit ihrem Vater reden müssen, dass er die Verlobung lösen wollte. Es blieb ihm keine andere Wahl. Als nächstes würde er dann nach London gehen. Dort würde man bestimmt nicht von dieser Sache erfahren. Kaname hob Ruka langsam hoch und sah sich um. Er konnte die Kutsche von Himeko und Kenji am Rand der Wiese stehen sehen. Er sollte Ruka zu ihnen bringen, damit sie sie nach Hause brächten. Mit langsamen Schritten lief er auf die Kutsche zu. Eine besorgte Himeko stieß die Tür auf und rannte ihm entgegen. "Ruka! Was ist mit ihr?", fragte sie fürsorglich und strich dem blonden Mädchen über die Stirn. "Sie brach plötzlich zusammen.", log er schnell und lief den restlichen Weg zur Kutsche. Als er Ruka in die Kutsche setzte, fiel ihm das kleine braunhaarige Mädchen ins Auge. Sie blickte ihn neugierig an und lächelte schüchtern. Er lächelte zurück und wandte sich dann wieder Himeko zu. "Bringt sie bitte zu ihrem Heim. Ich muss dringend fort.", sprach er langsam und er wusste, dass dies keine gute Erklärung war. Aber etwas anderes wollte und konnte er nicht sagen. "Wie Ihr wünscht.", Himeko deutete einen Knicks an und stieg zu ihrem Mann, ihrer Cousine und Yuuki in die Kutsche. Kaname sah ihnen nach, ehe er sich rasend umwandte und verschwunden war. "Mama? Was ist mit Ruka?", fragte die 9-jährige Yuuki neugierig. Sie beugte sich zu dem blondhaarigen Mädchen und inspizierte sie eingehend. "Sie ist zusammen gebrochen, Yuuki. Lass das bitte. So etwas tut eine Dame nicht.", antwortete Kenji ruhig und blickte seine Tochter böse an. Aber diese schien nicht zu hören. Sie rutschte von der Bank und fuhr mit dem Finger über die kleinen Löcher an ihrem Hals. "Was ist das?", fragte sie diesmal an ihre Mutter gewandt. Himeko beugte sich zu ihrer Tochter und nahm dessen Finger vom Hals. "Oh Gott...", murmelte sie und zog ihre Tochter sofort an ihre Brust. "Kenji, sieh dir das an!", forderte sie mit schriller Stimme und verdeckte Yuuki die Sicht. Seufzend beugte sich Kenji nach vorne und erstarrte, als er die Löcher sah. "Das... ist ein Biss.", stellte er trocken fest. "Das weiß ich doch schon! Aber von wem oder was? Ich dachte, es gibt so etwas wie Vampire nicht..." Yuuki horchte auf. Vampire? Von diesen Wesen hatte sie schon in vielen Büchern gelesen. Zu ihrer Verärgerung wurden ihr nun die Ohren zugehalten, sodass sie nicht mehr zuhören konnte. "Es muss der Graf gewesen sein. Vor Rukas Ausflug war der Biss noch nicht da. Das würde auch erklären, warum Ruka zusammen gebrochen ist, nicht wahr?", er blickte seine Frau forschend an. Himeko setzte der Atem aus. Konnte Graf Kaname Kuran wirklich ein Vampir sein? Und was würde nun mit ihrer Cousine geschehen? Würde sie auch zu so einem Monstrum werden? Sie konnte es sich nicht beantworten. Dazu wusste sie zu wenig über diese Wesen. Sie drückte Yuuki noch mehr an ihre Brust, sodass das Kind kaum noch Luft bekam. Ihrer Tochter würde dieses Monster nicht bekommen! Das würde sie gewiss zu verhindern wissen. Die Sache wurde so gelöst, dass Ruka als komprimiert dargestellt wurde. Niemand wagte sich mehr um ihre Hand anzuhalten. Himeko fühlte sich schuldig, weil sie ihre Cousine mit dem Grafen bekannt gemacht hatte. Wie sollte sie das jemals wieder gut machen? Bereits nach 1 1/2 Jahren kam ein Brief von ihrem Onkel. Darin stand ihre größte Befürchtung: Ruka trank Blut. Nach nichts anderem verlangte sie mehr. Dieser Bastard hatte einen Vampir, ein Monstrum, aus ihrer Cousine gemacht! Sie konnte es immer noch nicht ganz fassen, aber es entsprach der Wahrheit. Trübsal blasend blickte Himeko aus dem Fenster des geräumigen Salons. Im Kamin brannte ein kleines Feuer vor sich hin und wärmte den immer kühlen Raum. Der schwache Schein schenkte dem Gemälde über dem Kamin etwas Licht. Kenji und seine Tochter Yuuki waren auf dem Bild gezeichnet, als Yuuki noch ziemlich klein war. Damals sah sie wirklich noch wie ein kleines Püppchen aus., musste Himeko sich eingestehen und wenn sie ehrlich war, wollte sie, dass ihre Tochter sich wie eine Puppe von Kaname losreißen lassen würde. Aber das tat sie nicht, weil sie ihren eigenen Willen hatte. Ein leises Seufzen stahl sich von ihren Lippen und Kenji horchte müde auf. "Himeko, setz dich zu mir und dann erzähl mir, was los ist.", sprach er in ruhigem Ton, wobei sie wusste, dass sie sich ihm nicht zu widersetzen hatte. Mit langsamen Schritten lief sie zu dem Sofa und ließ sich darauf sinken. Sie blickte ihrem Mann ins Gesicht und musste schwer schlucken. Er blickte ebenso traurig wie sie. Die Sache mit Yuuki und Kaname musste ihn genauso tief treffen wie sie. "Haben wir das Recht dazu Yuuki zu sagen, wer Kaname Kuran wirklich ist?", fragte sie ihn langsam und spielte nervös an den Ärmeln ihres roten Kleides. Sie sah ihm an, dass auch er darauf keine Antwort wusste. Obwohl Yuuki damals kurz nach dem Biss dabei gewesen war, schien sie diese Sache vollkommen vergessen zu haben sonst würde sie sich noch an Kaname erinnern und wäre keine Verlobung mit ihm eingegangen. "Ich glaube, dass ist nicht unser Recht, Himeko. Das Mädchen muss selber wissen, was es tut. Wir können ihr nur helfen die Wahrheit zu erkennen. Mehr können wir nicht tun.", antwortete er ihr gelassen und blickte zu dem Gemälde über dem Kamin auf. Die Holzvertäfelung der Wände bildeten einen tollen Kontrast zu dem in goldgerahmten Gemälde. "Wenn sie doch noch so klein wäre.", sagte er traurig und trank einen Schluck von seinem Scotch. Himeko folgte kurz seinem Blick, dann erhob sie sich und küsste ihn auf die Wange. "Ich gehe zu Bett.", erklärte sie knapp und eilte, ohne auf eine Antwort zu warten, aus dem Raum. ....tbc.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)