Ich habe mich Dir versprochen von BloodyAugust (Kit & Cardis) ================================================================================ Kapitel 11: Flucht ------------------ ~Kapitel 11: Flucht~ Lange hatten Sie sich geliebt, ihre lustvollen Schreie waren weit zu hören gewesen. Schlussendlich waren ihre Körper der Erschöpfung erlegen und Sie in einen tiefen Schlaf gefallen. Gegen Morgengrauen hatte ein heftiges Gewitter eingesetzt, das sich über dem Meer auszutoben schien. Wohl ein Vorbote, der das nahende Unheil ankündete. Kit hatte mit diesem Duell einen internen Konflikt herauf beschworen, der sein gesamtes Dorf betreffen würde. Das hätte er wissen müssen, hatte er doch den Sohn eines Häuptlings angegriffen. Auch wenn Raset dieses Duell gefordert hatte, so stand Cardis eigentlich ihm zu. Hatte er seinem Werben nachgegeben und auch sein Verlobungsgeschenk angenommen. Obendrein hatten Sie den Segen des Häuptlings von Pumaren. Doch all das schien nun vergessen. Ihre Gefühle für einander waren stärker und da halfen auch keine traditionellen Vorschriften. Das müssten die alten Kater doch wissen. Aber vielleicht wollten Sie es einfach nicht sehen. Raset war in der Tat gefunden worden. Der Heiler war mehr als bestürzt gewesen, als er diesen vor seiner Hütte vorfand. Die Verletzungen waren nicht ohne gewesen und er hatte lange gebraucht um einige der Blutungen zu stoppen. Gerade in der Magen- und Leistengegend waren die Wunden sehr tief gewesen. Kit hatte tatsächlich beabsichtigt gehabt ihn zu töten und es wäre ihm sicher auch gelungen, wenn Cardis nicht eingegriffen hätte. Einiges an Garn hatte der Heiler verbraucht, bis er den jungen Kater soweit zusammen geflickt hatte, das nichts mehr aus ihm hinaus fiel oder dergleichen. Schweigend betrachtete er den zerschundenen Leib, als dieser dick einbandagiert im Bett lag. Und das ausgerechnet wo in den nächsten Tagen Boten aus dem Dorf des grauen Katers kommen würden. Doch war es absehbar gewesen, das es zu einem Kampf unter Rivalen kommen würde. Das hatte auch der Häuptling gewusst. Mit leichtem Kopfschütteln wand der Heiler sich von seinem Patienten ab und ließ diesen allein. Es war noch recht spät und so würde er sich selbst noch einmal aufs Ohr hauen, ehe er dem Häuptling seine Aufwartung machte. So ein Schock war ebenso wirkungsvoll, wenn man diesen nach dem Frühstück überbrachte. Das Gewitter hielt lange an und als die Beiden Turteltauben aus dem Schlaf erwachten, hingen die grauen Wolken noch immer schwer über ihnen. Cardis sah sich verschlafen um und fand sich in Kits Armen wider, der zwar wach war, aber seine Augen nicht öffnen zu wollen schien. Lächelnd betrachtete er ihn und strich ihm sanft über die Wange, ehe er seinem Liebsten einen Kuss stahl. „Guten Morgen“ raunte er liebevoll. Der dunkle Kater schmunzelte leicht und schnurrte tief als er seine Lippen spürte. „Morgen“ Nuschelte er noch etwas verschlafen klingend. Automatisch verstärkte er seinen Griff um den schmalen Körper und vergrub seine Nase tief in seinen Haaren. Um seinen Geruch am frühen Morgen genießen zu können. Der Jüngere kicherte leicht und ließ dies über sich ergehen. Auch wenn es sicher keine Strafe war. Ihnen war bewusst, dass sie hier nicht würden bleiben können. Und auch wenn Cardis ungern sein Dorf unter diesen Umständen verlassen wollte, blieb ihm nichts anderes übrig. Sanft strich er über dessen Brust und betrachtete eine Weile sein Gesicht. „Kit bring mich bitte wider runter.“ Raunte er leise. Er wollte noch etwas einpacken und sich umziehen, bevor sie aufbrechen würden. Kit verzog leicht die Stirn und murrte. Wollte er so gar nicht aufstehen. Doch bewegte er sich irgendwann doch auf die Beine. Noch einmal küsste er seinen kleinen Kater und streckte sich einmal ausgiebig. Cardis sammelte seine Sachen auf und zog sich hastig an. Das er dabei den funkelnden Blick des Anderen auf sich kleben spürte, wusste er nur zu gut. Der Abstieg war alles andere als leicht. Durch den heftigen Regen der gegen den Fels geschlagen war, war dieser mehr als glitschig. Mehrmals rutschten Sie ab und bei jedem Mal klammerte sich Cardis fester an seinen Liebsten. Dieser biss die Zähne zusammen und röchelte leicht. „Schatz …. Du erwürgst mich.“ Jammerte er leise. Das er ihm schon jetzt einen Kosenamen gab, war selbst für Ihn verwunderlich. Der junge Pumaron lief verlegen Rot an und lockerte nur kaum merklich seinen Griff. „Tut mir leid.“ Nuschelte er leise. Doch hatte er eben Angst. Es verging eine gefühlte Ewigkeit bis Sie endlich wider Boden unter den Füßen hatten. Fast schon etwas zu erleichtert sackte er in die Knie. „Bei Li-On“ Flehte er leise und klopfte sich den Schmutz von den Knien. Auch wenn dies auch nichts mehr bringen würde, war der schöne Stoff seines Pyjamas einfach dahin. „Ich hole schnell alles was Wir brauchen, warte an der Abzweigung auf mich.“ Raunte er Ihm zu. Dabei warf er Ihm einen eindringlichen Blick zu. Kit schien nicht begeistert Ihn allein gehen zu lassen, doch nickte er dann schließlich. Cardis hauchte Ihm einen Kuss auf, ehe er sich auch schon abwand und von dannen huschte. Bis zum Dorf brauchte er nur knapp eine halbe Stunde. Die Ohren gespitzt sah er sich alarmiert um. Doch schienen alle noch zu schlafen. Zuerst eilte er zu den Ställen, um das Pferd des Panthera zu holen und sein eigenes. Seine Stute war höchst erfreut ihn zu sehen und er hatte alle Mühe Sie ruhig zu stellen. Doch irgendwie klappte es dann doch. Auf leisen Sohlen huschte er zu der Hütte des Häuptlings, war es gar nicht so leicht durch die Wachen am Vordereingang hinein zu kommen, doch wusste er wie er dies umgehen konnte. Seine Stute unter sein Fenster stellend, kletterte er auf ihren Rücken und stemmte sich nach oben. Zum Glück war dieses immer offen. So musste er die Scheibe nur leicht aufstoßen und konnte hindurch klettern. Was Ihn doch leise ächzen ließ. Hatte er das, seid seiner Kindheit nicht mehr getan. Schwer atmend fasste er sich an die Brust und lehnte sich dabei kurz gegen den Fenstersims, ehe er sich wider davon abstieß und in seinem Zimmer umher zu werkeln begann. Rasch waren ein paar Kleidungsstücke eingepackt, eine Decke und kleine Erinnerungsstücke, die nicht all zu viel Platz wegnehmen würden. Er war so mit Packen beschäftigt, das er seine Schwester die herein kam, gar nicht bemerkte. Sie war sichtlich überrascht Ihn zu sehen, nicht weil er packte. Sondern weil er teils durchnässt und schmutzig bis auf die Haut war. „Wo willst du denn hin?“ Fragte sie leise und legte die Ohren leicht schräg, als er so stark zusammen zuckte. Sehr langsam wand er sich zu Ihr um, den Blick panisch geweitet. „Ähm“ Kam es sehr geistreich von Ihm. „Ja?“ Hackte sie nach, wobei sie die Sachen überflog die er am Einpacken war. Anscheinend wollte er weg. Sie trat ein und schloss die Tür leise hinter sich. „Du gehst also mit Ihm!“ Es war keine Frage, war es wohl ersichtlich gewesen, das er irgendwann mit Kit verschwinden würde. Schuldbewusst legte er die Ohren an und senkte den Blick. Fühlte er sich auf einmal so unsagbar schuldig. Er wollte gerade das Wort ergreifen, als er ihre Hände auf seinen Schultern spürte. Zaghaft sah er auf und erblickte ein gewinnendes Lächeln. „Schon gut, wenn Du ihn so sehr liebst, dann geh mit Ihm.“ Würde sie ihn nicht aufhalten, ganz im Gegenteil. Überrascht blinzelte er, konnte er nicht glauben dass er ihren Segen bekam. Unerschütterlich lächelnd strich sie ihrem kleinen Bruder sanft über die Wange. „Niemand kann dich zwingen Raset zu heiraten, wenn dein Herz für einen anderen schlägt, dann gehörst du an dessen Seite. Vater wird das auch verstehen.“ Dessen war sie sich sicher. Sehr zögerlich setzte Cardis sich wider in Bewegung. Er schälte sich aus seinem schmutzigen Pyjama, wusch sich hastig und zog sich ebenso schnell auch wider an. Er durfte keine zeit verschwenden. Seine Schwester beobachtete Ihn die ganze Zeit schweigend. So hatte sie ihn noch nie erlebt, voller Tatendrang und Abenteuergeist. War er als Kind zwar auch immer recht aktiv gewesen, so wurde er mit zunehmendem Alter doch immer ruhiger. Vielleicht hatte das auch daran gelegen, dass er Kit so sehr vermisst hatte. Seid dieser wider im Dorf war, blühte er richtig auf. „Hast du alles?“ Fragte sie ruhig nach und kicherte leise, als ihr Bruder in Gedanken noch einmal alles durchging. „Ich denke ja.“ Raunte er. Proviant konnte er sich auch unterwegs noch besorgen. Immerhin konnte er auch jagen, wenn auch nicht so besonders gut wie ein Krieger vielleicht. Sie nickte bestätigend, trat einen Schritt zur Seite, um Ihm Platz zu machen damit er wider ans Fenster konnte. Er hatte sich seine Tasche, einem Rucksack gleich, über die Schulter geworfen und kletterte vorsichtig wider aus dem Fenster. „Sag Mutter und Vater dass es mir leid tut, dass ich heimlich gegangen bin.“ Bat er sie. Hätte er sich gern von ihnen verabschiedet. Verstehend nickte sie nur. Schweigend sah sie Ihm zu, wie er auf den Rücken seiner Stute rutschte und sich sehr langsam in Bewegung setzte. Die Hufe hatte er mit Stoff umschlagen, damit sie niemand hören konnte. So dumm war er gar nicht, was Strategie betraf. Einen Blick zurück werfend, sah er seine Schwester noch am Fenster stehen, als er um die Ecke bog. Musste er Kits Sachen ja auch noch holen. Bis zu dessen Hütte war es nicht weit. Aber achtete er immer darauf, dass ihn niemand sehen würde. Lautlos rutschte er von dem Rücken seines Pferdes und betrat die Hütte. Hier alles einzupacken, dauerte nicht lang. Hatte der dunkle Kater nicht ein einziges Stück seiner Sachen ausgepackt. Sprichwörtlich aus dem Koffer gelebt, hatte er. Schmunzelnd nahm er dies hin, verließ die Hütte mit dem Gepäck, verstaute dieses auf dem Rücken des zweiten Pferdes und schwang sich wider auf sein eigenes. Bis zum Dorfrand war er sehr langsam geritten, damit man die Hufe wirklich auch nicht hören würde. Kaum das er diesen passiert hatte, gab er seiner Stute die Sporen und preschte voran. Kit wartete sicher schon ganz ungeduldig auf ihn. Ganz so ungesehen, hatte er das Dorf allerdings dennoch nicht verlassen können. Immerhin hatten die Wachtposten immer ein scharfes Auge auf die Umgebung und somit auch auf den jüngsten Sohn des Häuptlings. Sie waren etwas irritiert, wo er denn zur frühen Stunde hin wollte und als sie auch des zweiten Pferds gewahr wurden, war es wohl eindeutig. Sofort hastete einer von Ihnen los um dem Häuptling beschied zu geben, gleich das Signalhorn zu blasen, wollten Sie ja natürlich auch nicht. Und so kam es, das Cardis noch immer der festen Meinung war das man ihn nicht bemerkt hatte. Kit unterdes wartete am vereinbarten Treffpunkt und war sichtlich erleichtert als er seinen Liebsten endlich erblickte. Lächelnd sah er ihm entgegen. Es dauerte auch nicht lang, bis der junge Pumaron ihn erreicht hatte und sobald er sich auf das Pferd geschwungen hatte, ritten sie von dannen. „Ich dachte schon du kommst nicht?“ raunte er leise und beschämt über seine eigenen Gedanken. Das er Ihm so etwas zutrauen konnte. Der Jüngere sah ihn etwas verwirrt an, lachte dann aber leise. „Meine Schwester hat mich aufgehalten, es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir keine unnötigen Bauchschmerzen bereiten.“ Doch die würden erst noch kommen. Die Pferde dicht bei einander geführt ritten sie eine ganze Weile schweigend dahin, genossen ihre Zweisamkeit und die Schönheit der Umgebung. An das was kommen würde, wollten sie gar nicht denken, denn immerhin hatten sie so etwas wie einen kleinen Krieg unter den Dörfern ausgelöst. Auch wenn es hoffentlich nicht ganz so schlimm kommen würde. Aber es war wohl einfach besser, wenn man von dem schlimmsten ausging. Und Raset würde so schnell sicher nicht aufgeben. Schon gar nicht nachdem er gegen Kit verloren hatte. Waren Kater in dem Alter ja ziemlich gleich und verkrafteten eine Niederlage nur schwer. Besonders wenn es um einen Partner ging. Bedrückt senkte Cardis den Blick als es ihm einfiel. Er fühlte sich noch immer Schuldig dem grauen Kater gegenüber. Hatte dieser doch aufrichtige Gefühle für ihn und er hatte nur zugesagt, weil er nicht geglaubt hatte das Kit wider kommen würde. Und nun ritt dieser neben ihm und lächelte leicht. Er schien alles andere vergessen zu haben. Doch war dem nicht so. Auch sein Innerstes war noch immer aufgewühlt. Sein Urtrieb tobte noch immer leicht darüber, das er Raset nicht hatte töten dürfen und auch ein wenig darüber das Cardis sich eingemischt hatte. Immerhin hätte er diesen verletzen können und das wollte er ja nicht im Geringsten. Darin waren sich beide Einheiten einig, mehr als das sogar. Es war niemanden bekannt ob er Urtrieb überhaupt Gefühle entwickeln konnte, doch behauptete man dass es zumindest bei dem Weibchen funktionieren sollte. Und da es keine Überlieferungen mit diesem Thema gab, musste man sich einfach dem Unbekannten stellen. Außerdem wäre das Leben doch langweilig ohne ein gewisses Risiko. Seinen Gedanken nachhängend, griff er automatisch und eher unbewusst nach Kits Hand, welcher erschrocken zusammen zuckte. War er doch selbst in einer ganz anderen Welt gewesen. Fragend warf er seinem Liebsten einen Seitenblick zu, schwieg allerdings als er nur ein leichtes Kopfschütteln und sachtes Lächeln erhielt. ~TBC~ So nun geht’s langsam zum Finale über, ich danke allen Lesern die bis hier her durchgehalten haben und bitte wie immer um etwas Geduld, was das nächste Kapitel angeht. Viel passiert ist diesmal nicht und manche finden die Flucht sicher unspektakulär, doch will ich es nicht hier schon all zu Dramatisch machen. Bin ich eh kein Freund von Überdramatik ^_^ Liebe Grüße BloodyAugust Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)