Mein Name ist Siriana Black . . . von Siriana_Ithilris ================================================================================ Kapitel 8: Flucht ----------------- Flucht Eisiger Wind schlug Siriana ins Gesicht, während sie den Weg zurück zu dem, von geflügelten Ebern flankierten, Tor lief. Die Nacht war bereits herein gebrochen und die Kälte war nun unerträglich. Tränen liefen über ihr Gesicht und ihr Herz schlug schmerzvoll in ihrer Brust. „Eine Lüge…“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. Nur dieser eine Gedanke erfüllte ihren Geist und sie konnte die Worte, die Prof. Snape ihr entgegengeschleudert hatte, noch immer nicht fassen. Doch sie waren wahr. Es war unumstößlich. Allein die Verwunderung, die sie in den Augen des Schulleiters gesehen hatte und das aufgebrachte Raunen, das durch die Reihen der Schüler gegangen war, waren Beweis genug dafür. Hatte sie sich zuvor gewundert, passte nun doch alles zusammen. In Hogwarts wusste niemand von ihrer Existenz…... Sie wollte nur noch fort von diesem Ort. Eilig passierte sie das Tor und folgte dem Pfad hinunter nach Hogsmeade. Sie durchquerte das kleine Dorf, nicht einmal ahnend, wie viele Augen ihr folgten, als sie weinend die Hauptstraße hinunter lief und in den angrenzenden Wald rannte Sie war außer sich…….Verzweiflung, Trauer und auch Wut ließen sie keinen klaren Gedanken fassen. Und so lief sie weiter, setzte einen Fuß vor den anderen. Sie achtete nicht darauf, welche Richtung sie einschlug……hätte es in der Dunkelheit ohnehin nicht gekonnt. Nur das schwache Licht des Lumos-Zaubers, den sie gesprochen hatte, erhellte ihren Weg durch Bäume und Sträucher hindurch. Äste und Dornen rissen Löcher in ihren Mantel und den Saum ihres Kleides in Fetzen, doch sie schenkte diesem Umstand keine Bedeutung……..sie nahm ihn nicht einmal wahr. Auch als ihr, einige Zeit später, ein Ast ins Gesicht peitschte, hielt sie nicht inne. Blut sickerte aus einer dünnen Schnittwunde an ihrer Wange und rann heiß über ihre kalte Haut. Selbst ihren zunehmend schwerer werdenden Atem und das Stechen in ihrer Lunge ignorierte sie, so lange es eben ging. Sie rannte und rannte…… immer weiter.. Plötzlich jedoch verfing sich ihr rechter Fuß in einer Wurzel. Sie stolperte und ging mit einem erstickten Schrei zu Boden. Sie verlor ihren Zauberstab aus den Händen und das Licht erlosch. Der Geruch von Erde drang ihr in die Nase und sie spürte die Kälte des Schnees, der ihre zerlumpten Kleider durchnässte. Ihr Herz schlug laut gegen ihre Rippen und sie spürte, wie sie am ganzen Körper zitterte. Als sie versuchte, sich wieder aufzurichten, lies sie ihre eigene Erschöpfung erneut zusammenbrechen. Weinend und nach Atem ringend lag sie auf dem schneebedeckten Waldboden, inmitten von Dunkelheit. Sie wusste weder wie lange sie gelaufen war, noch wo sie jetzt war. Sie war allein. Völlig allein……..hilflos……schutzlos…… Tränen strömten ungehalten über ihr Gesicht und sie schluchzte laut auf. All ihre Gefühle strömten mit einem Mal aus ihr heraus, ungehört und ungesehen von jenen, die Anstoß daran genommen hätten. „Lucius“, keuchte sie und grub ihre Finger Halt suchend in den Schnee. Was hätte sie dafür getan, sich nun an seinem Mantel festhalten und an seine Brust anlehnen zu können? Was hätte sie nicht alles dafür getan, ihn jetzt bei sich zu haben…….seine beruhigende Stimme zu hören, die sie schon als Kind getröstet hatte…. Doch er war nicht hier. Und es würde auch nie wieder so sein. Sie konnte sich nicht einmal wünschen, zu ihm zurückzukehren……einfach nach Hause zurückzukehren. Nach Hause…..wenn sie ehrlich mit sich war, wusste sie, dass sie überhaupt kein Zuhause mehr hatte. Zu den Malfoys konnte sie nicht gehen. Unter keinen Umständen hätte sie Lucius eine solche Schmach antun können…… Sein eigenes Mündel, das vor dem Mann, dem er sie übergeben hatte, davon lief, wie ein gewöhnlicher Muggel…….welch Schande. Sie hätte ihm nicht in die Augen sehen können…….hätte seine Enttäuschung über ihr Verhalten nicht verkraftet. Ja, was sie gerade tat, war nicht, was von ihr erwartet wurde. Sie hätte stillschweigend darüber hinwegsehen sollen……egal, was Prof. Snape ihr angetan hatte…..egal, wie sehr er sie verletzt und gedemütigt hatte…… In den Augen ihrer Familie war sie seine Frau. Und selbst wenn er sie für immer in seinem Haus eingesperrt hätte, um sie vor der Außenwelt zu verbergen, hätte sie dies erdulden müssen. Aber sie konnte es nicht. Dieses eine Mal hatte sie nicht die Kraft dazu, Haltung zu bewahren, während sie selbst zurückstecken musste. Sie konnte nicht zurück……noch weniger aber konnte sie das Haus ihres Mannes – wenn sie ihn denn überhaupt so bezeichnen konnte – wieder betreten. Er hatte sie nie wirklich als seine Frau angesehen, wie sollte sie also als solche bei ihm leben? Nein, das konnte sie nicht! Und sie wollte es auch gar nicht. Sie wollte ihn im Grunde nie wieder sehen. ******** „Ich war ein Narr….Ich war der festen Ansicht, sie unter Kontrolle zu haben……Nein, eigentlich glaubte ich, das Kontrolle unnötig wäre, da ich mich voll und ganz darauf verlassen habe, dass ihre Erziehung ihr ein derartiges Handeln verbieten würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie jemals aus ihrem Käfig ausbrechen würde…. Ich fürchte ich habe sie unterschätzt….und damit alles nur noch schlimmer gemacht. Sie hätte nicht hier her kommen dürfen…..Nun wird es Gerede geben….und ich werde sie nicht länger verheimlichen können, wie ich es geplant hatte…… Bei Merlin, sie wird noch alles zu Nichte machen! Wie konnte es nur soweit kommen? Wie konnte ich nur jemals auf Lucius Bitte eingehen? „Severus, wir haben beide gewusst, dass diese Sache alles nur noch komplizierter machen würde. Aber du hattest keine Wahl. Hättest du seine Anliegen abgelehnt, hätte es dich in den Augen aller Todesser verdächtig gemacht. Es hätte keinen glaubhaften Grund gegeben, warum ein treuer Gefolgsmann Voldemorts eine so ehrenvolle Verbindung mit einer Black und somit auch mit dem Hause Malfoy hätte ablehnen sollen. Du musstest auf diese Ehe eingehen. Aber…vielleicht war es nicht der richtige Weg, dieses Mädchen in einen goldenen Käfig zu sperren, auch wenn es einzig deinem Schutz dienen sollte, so komme ich nicht umhin, nun, da ich sie selbst gesehen habe, eine gewisses Bedauern zu empfinden, wenn ich daran denke, dass in dieser ganzen Scharade niemand auch nur die geringste Rücksicht auf ihr Leben nimmt. Vielleicht hättest du sie von Anfang an offizielle annehmen sollen“ „Sie kennen meine Meinung dazu, Prof. Dumbledore. Eine Frau dieser Abstammung, wäre, so sie im Maße einer offiziellen Ehefrau ständig an meine Seite wäre, in jedem Fall eine Gefahr für meine Mission und damit auch für mein Leben….vor allem, da sie Lucius zu Tiefst ergeben ist. Mehr als das. Sie ist ihm hörig. Sie hat mich schließlich geheiratet, allein weil es sein Wunsch war…. Und die Art und Weiße, wie sie ihn angesehen hat, als sie sich von ihm hatte verabschieden müssen, hat mir eindrucksvoll und ummissverständlich bewiesen, wie sehr sie an ihm hängt. Im Zweifelsfall stünde sie immer auf seiner Seite….Sie würde mich verraten, ohne mit der Wimper zu zucken“ „Möglicherweise würde sie dies tun… auch wenn ich bezweifle, dass dieses unbescholtene, junge Mädchen überhaupt eine Ahnung davon hat, was in diesem Land vor sich geht, geschweige dem, was sie mit einem solchen Verrat anrichten würde“ „Die hat sie nicht….Ich weiß zwar nicht warum, doch Lucius hat sie offenbar von all diesen Dingen ferngehalten. Nichts desto Trotz ist sie nach wie vor eine Gefahr für mich…..Selbst jetzt, in diesem Moment. Sie wird Lucius sicher berichten, dass in Hogwarts niemand von ihr weiß…….doch das kann ich regeln. Ich werde ihm sagen, dass eine solche Allianz mich in den Augen von Voldemorts Widersachern verdächtig gemacht hätte…… Er wird es verstehen…..Doch sie wird nun noch wachsamer sein….. Ich werde wohl oder übel am Wochenende nach Hause zurück kehren müssen, um mit ihr zu sprechen……. Und bis dahin werde ich mir etwas einfallen lassen müssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)