Haido-chan im Wunderland von Fizban_Pernegelf ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Kapitel 10: „Aber Liebling!“ Shinya zeigte sich auf einmal ganz aufgeregt und zog hektisch an einem der dünnen Bändchen, die den String der Königin auf jugendfreier Höhe hielten. Diese wandte sich unwirsch zu ihm um. „Was?“ „Es ist kein richtiger Prozess, wenn wir nicht alle Zeugen angehört haben!“ der Schlagzeuger warf einen sehnsüchtigen Blick auf sein Schlagzeug, und sah dann Gackt mit großen Welpenaugen, die er sich augenscheinlich von seinen kleinen Kläffer abgeschaut hatte, bettelnd an. Offensichtlich kannte der König die Schwachstellen seiner Gemahlin gut, denn diese rollte zwar mit den Augen, gab dann aber nach und rief den beiden Wachen zu: „Wachen! So höret auf mit dem Saukram und bringt mir die nächsten Zeugen herbei!“ Heath und Sugizo taten, wie ihnen geheißen, ließen die Spielkarten fallen, und während Heath sich wieder in seine Hose strampelte, verschwand Sugizo aus dem Saal, um schwer beladen wieder zurückzukehren. Er drückte dem inzwischen wieder vollständig Bekleideten einen der Tontöpfe in die Hand und als sie die beiden eingetopften Gitarristen zu ihrer Aussage schleppten, folgte ihnen unauffällig ein Insekt, dessen leises Surren Hyde jedoch bemerkte, und das ihn nichts Gutes ahnen ließ. Die Pflanzen wurden auf dem Stuhl arrangiert und kaum hatte Gackt ihnen zugenickt, begann auch schon die erste zu nörgeln: „Dieser rüde Umgang mit uns! vollkommen unangemessen! Ich habe mir beim Umtopfen eine Wurzel umgeknickt!“, empörte sich Uruha. Gackt schien seinen Beschwerden jedoch nichts abgewinnen zu können, denn seine Augenbrauen wanderten skeptisch Richtung Haaransatz. „Komme er zum Thema, so es ihm nicht beliebt, zurückgeschnitten zu werden.“ Ob Uruha mit Espenlaub artverwandt war, wusste Hyde nicht, auf jeden Fall schauderte die violette Blume ein wenig, bevor sie zu sprechen anhob: „Er hat versucht, uns zu beobachten. Bei sehr intimen Vorgängen. Und dass obwohl er überhaupt nicht dazu beitragen wollte, dass-…“ „Aha!“ Auf dem Gesicht der Königin machte sich ein selbstzufriedenes Lächeln breit. „Ein Voyeur also!“ Das Lächeln verschwand jedoch sofort, als plötzlich ein lautes Quietschen erscholl. „Iiiek! Reita, du kannst doch nicht…oh, das ist gut,… in der Öffentlichkeit…“ Aller Augen waren nun auf die zunehmend errötende Malve gerichtet, in deren Blüte sich eine Biene mit winzigem Nasenband anscheinend mit großem Vergnügen tummelte. Hyde konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er dem geschehen eigentlich nicht zuschauen sollte, als Aoi auch noch begann, wieder einmal laut zu singen: „Nomihoshite okure…amai mitsu wo…shita wo togarasete…Embrace meAkaku nijimu tsubomi ni…atsuku atsuku…sex fou youSou koshi wo tsukidase …oh oh oh - sex for you“ Kaum hatte er geendet, ließ sich das sichtlich erschöpfte Insekt auch schon aus der Blüte rollen und streckte sich auf der Blumenerde aus, während die Pflanze nun schlapp die Blätter hängen ließ. Der gesamte Saal war in peinliches berührtes Schweigen gehüllt und solange unter den Anwesenden noch betretene Blicke ausgetauscht wurde, dämmerte es Hyde, dass er soeben eine gute Gelegenheit verpasst hatte, unbemerkt zu verschwinden. Aber nein, er hatte sich ja unbedingt eine Blumenpeepshow ansehen müssen. Innerlich war er gerade dabei, sich in Grund und Boden zu ohrfeigen, als Gackts interessierte frage die Stille durchbrach: „Singt er dabei immer?“ „Natürlich – in den höchsten Tönen“, schnaufte Reita mit einem glücklichen Lächeln, während Uruha empört nach Luft schnappte. „Und was ist mit mir?“, verlangte er zu wissen. „Nicht jetzt.“ Die Biene Lehnte sich zurück. „Ich bin völlig… überarbeitet.“ „Pah! Du bist nicht die einzige Biene in der Gegend.“, entgegnete Uruha und zog einen Schmollmund, was bei einer Blume sehr eigenwillig aussah. Die Königin betrachtete das Geschehen, schien sich dann jedoch nichts weiter Unterhaltsames von dem Grüppchen zu versprechen, gähnte ungeniert und bedeutete seinen Untergebenen mit einer müden Handbewegung, die beiden Topfpflanzen zu entfernen. Der nächste Zeuge jedoch entlockte sogar ihrer gelangweilten Majestät einen überraschten Blick. Welcher allerdings nicht mit dem Hyde vergleichbar war. Tetsu war offenbar als Schmetterling keineswegs aktiver geworden, dafür um einiges dekadenter. Jedenfalls trug Heath nun einen vor prallen, orientalisch bestickten Kissen beinahe überquellenden Diwan in Miniformat herein. auf den sich Tetsu mit ausgebreiteten Flügeln drapiert hatte, seine winzige Wasserpfeife neben sich, an deren Mundstück er genüsslich nuckelte. Gackt rümpfte die Nase als er dies sah, war aber anscheinend Willens, der Zeugenaussage wegen über des Schmetterlings Fauxpas hinwegzusehen. Auf die Aufforderung hin, zu sprechen, räkelte sich dieser auf seinem Lager, gähnte herzhaft und meinte dann schleppend: „Also… der Kerl hat mal so gar keine Ahnung von Kunst. Wenn der singt… Digga, da bluten dir die Fühler.“ Hyde wartete schon darauf, dass Gackt triumphierend „schwere Körperverletzung“ diagnostizierte, doch stattdessen sprang dieser nun entsetzt auf und starrte Tetsu an. „Digga?! Ich habe doch nicht zugenommen?! Sagt, dass ich nicht zugenommen habe!“ „Majestät, ihr seht großartig aus“, tönte der hoheitliche Hornbläser, beziehungsweise, der hoheitliche Arschkriecher, wie Hyde soeben beschlossen hatte, ihn insgeheim zu nennen. Misstrauisch beäugte die Königin ihren Bauch, konstatierte dann jedoch: „Er hat Recht. ich sehe großartig aus.“ und setzte sich sichtlich befriedigt wieder hin. „Na, glaubst du, du kommst hier nochmal raus?“ Erschrocken führ der Sänger herum und starrte auf zwei blendendweiße Zahnreihen. Kai saß neben ihm auf der Anklagebank, hielt den Plüschkopf seines Katzenkostüms auf den Knien und trommelte fröhlich darauf herum. „Was grinst du eigentlich so blöde?“, zischte Hyde. „Hol mich lieber hier raus! Du bist schließlich der Geheimtürexperte!“ „Wieso sollte ich?“, fragte Kai amüsiert, und lachte leise, als Tetsu sichtlich schluckte und dann zur Königin flatterte. "Want a banana?", bot der Schmetterling das Objekt an. „Was will er mir damit sagen?“ Gackt blickte misstrauisch drein. „Ähm… eure Majestät kann sich das leisten.“ Die Königin zog eine Augenbraue hoch, akzeptierte dann aber die Entschuldigung in Bananenform und klemmte sich die Frucht seitlich in die Unterwäsche. Währenddessen wurde Hyde langsam laut: „Wieso solltest du? Weil du mir den ganzen Mist hier eingebrockt hast! Du wusstest doch bestimmt, dass Gackt völlig-…“ „Mit wem spricht er da?“ „Na mit der Arschlochkatze!“, fauchte es dem stirnrunzelndem Gackt entgegen. „Mit wem?“ Die Regentin war sichtlich irritiert. „Mit…“ Hyde hatte sich zu dem hinterhältigen Strippenzieher umdrehen wollen, starrte nun jedoch verblüfft auf einen ganzen Haufen… Luft. „Eben saß er noch hier!“, wandte er sich empört an Gackt, der verständnislos dreinblickte, indes der Schmetterling fröhlich kicherte und ein paar Saltos in der Luft drehte. „Ach, sowas kenn‘ ich. Der Kleine hat die falschen Pilze gegessen.“ Auf Gackts Gesicht breitete sich daraufhin ein sanftes Lächeln aus. „Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Da hat er ja wirklich kaum etwas ausgelassen.“ Irgendwie war Hyde die hinterhältige Freundlichkeit der Königin noch mehr zu wider, als deren bisherige Boshaftigkeit. Am liebsten hätte er ihr Yoshikis Alphorn übergezogen. Und zwar kräftig. Allerdings legte er nicht viel wert darauf, von Sugizo oder Heath aufgespießt zu werden, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als brav auf seinem Bänkchen sitzen zu bleiben und mit den Zähnen zu knirschen. Tetsu hatte sich wieder auf seiner luxuriösen Chaiselongue breit gemacht, sich in seine Flügel gewickelt und schnarchte leise vor sich hin. Doch ein erholsames Schläfchen sollte ihm nicht vergönnt sein, denn Shinya begann auf einmal begeistert auf sein Schlagzeug einzuhämmern. Als er nach seinem kleinen Solo statt Beifall nur verständnislose Blicke, ein „Mensch, Alter, ich war am Pennen!“ und ansonsten schweigen erntete, lief er ein wenig rot an und murmelte: „Die…nächsten Zeugen bitte.“ Das kleine Möbelstück samt dem immer noch leise vor sich hin stänkernden Tetsu wurde entfernt und die nächsten zu Vernehmenden wurden, im wahrsten Sinne des Wortes, herbeigeschleppt. Heath und Sugizo stützten Ruki und Kyo, die sich offenbar extra für diesen Anlass in Schale geworfen hatten. Ruki trug einen abgenutzten Anzug in knalligem grün mit dazu passendem, zerfledderten Dreispitz, Kyo hatte einen farblich auf seine Kleidung abgestimmten, grellpinken Zweispitz auf dem Kopf und eine Hand in seinem ebenfalls pinken Westchen verborgen, während Ruki eine nur noch viertelvolle Flasche umklammert hielt. Dennoch sangen beide zwar schief aber voller Innbrunst: „17 Mann auf des toten Mannes Kiste, ahoi…“ „…und die Buddel voll Rum.“ „17 Mann auf der Totenfähren Kiste, ahoi…“ „…und die Buddel voll Rum!“ Die beiden Wachen hatten Mühe, ihre gröhlenden Anhängsel aufrecht zu halten und wankten im Schneckentempo auf das Stühlchen zu. Dort löschten sie ihre Fracht und stapelten sie auf dem fragilen Möbel, wo die beiden Sänger gefährlich hin und her schwankten – Ruki auf Kyos Schoß sitzend – und sich um die Flasche balgten. Gackt betrachtete das Geschehen befremdet, sagte jedoch nichts, sondern nickte seinen Bediensteten, die sich ermattet gegen die Zuschauerbänke gelehnt hatten, auffordernd zu. Die Aufmerksamkeit der Geschworenen schien unterdessen bereits nachzulassen, Ju-Ken hatte sich zurückgelehnt, seinen Seppelhut ins Gesicht gezogen und schnarchte leise vor sich hin, was die Königin aber nicht weiter zu stören schien. Chachamaru beäugte die Hutmacher neidisch, machte sich dann unter seinem Dirndl zu schaffen und zog schließlich einen silbern glänzenden Flachmann hervor und tat sich am Inhalt gütlich. Heath winkte derweil jemanden von außerhalb des Saales herein, während Sugizo aufmunternd auf Patas Reittier, das sich faul auf einer der Bänke ausgestreckt hatte, einredete. Nach einem verachtungsvollen Blick stand das Tier mit dem leise vor sich hin stöhnenden Pata auf, schlich behände zu dem Sitzmöbel, sprang dort auf Rukis Schoß und rollte sich ein, ohne dass die Hutmacher von ihr Notiz nahmen. Toshiya, der als einziger der Partygesellschaft mehr oder weniger nüchtern und bei Sinnen zu sein schien, war inzwischen Heaths Aufforderung gefolgt und hatte den Saal betreten. Zu Hydes Erleichterung, entschied er sich dagegen, sich auch noch auf den Stuhl zu werfen, denn das fragile Möbel schien bereits akut einsturzgefährdet zu sein. So bezog der Bassist daneben Stellung und verschränkte nervös die Arme, während Hyde langsam der Schweiß ausbrach, da er kaum noch eine Möglichkeit sah, wie sich der Prozess zu seinen Gunsten wenden sollte. Shinya malträtierte wieder einmal sein Schlagzeug, woraufhin die beiden Streithähne innehielten und sich nach der Lärmquelle umsahen. „He, erschreck einen doch nicht so…“ „… das ist mein Job!“, lallten sie entrüstet. „So mäßigen sie sich im Ton, wenn sie zu meinem Gemahle sprechen!“ Gackt war von den beiden wohl wenig angetan, sah außerdem zunehmend gereizt und gelangweilt aus. „Was haben sie nun voruzubringen?“ Er wedelte ungeduldig mit der Hand. „Er hat in unsere Büsche gekotzt.“ Soweit ihnen dies noch möglich war, engleisten die Gesichtszüge der Königin, die entsetzt auf die beiden Trunkenbolde stierte. „Ich… ich hoffe, sie haben in der Zwischenzeit geduscht?!“ Rukis tiefrote Gesichtsfarbe kontrastierte nun wunderbar mit seinem Anzug, bemerkte Hyde, der wieder einmal dabei war, gedanklich abzuschweifen. „Ich meine doch…“ „… die Brombeergebüsche!“ Gackt seufzte halb erleichtert, halb entnervt und meinte dann: „Gut, also notieren sie sich, dass… schlafen sie etwa?!“ Erschrocken fuhr die Jury aus ihrem kollektiven Nickerchen hoch, wobei Ju-ken seinen Hut verlor und beinahe von der Bank stürzte, während Chachamaru sich hektisch an seiner Frisur zu schaffen machte und You mit seinem widerspenstigen Notizblock kämpfte. „Fügen sie einen weiteren Fall von Vandalismus der Liste hinzu“, forderte die Regentin daraufhin äußerlich ruhig, während eine Ader auf ihrer Stirn jedoch offensichtlich unter Hochdruck stand. Ein plötzlicher Herzanfall könnte seine Rettung sein, sinnierte Hyde, als sich Gackt barsch an Pata und Toshiya wandte: „Und ihr? Noch irgendwas zu sagen?“ „Ich bin hier nur zur Dekoration.“ stellte Letzterer fest und gab sich sichtlich Mühe, elegant zu wirken, was jedoch unweigerlich an seinen Plüschohren scheitern musste. „Sein Kopf hängt bald al Dekoration über meinem Kamin“, knurrte Gackt, blickte dann auf den leise vor sich hin wimmernden und sich den Kopf haltenden Pata hinab, bevor er ein entschlossenes „Schluss jetzt!“ bellte und sich grinsend zurücklehnte. „Untertanen, eure Königin ist angeödet und zudem fertig mit den Zeugen. Schreiten wir also zur Verurteilung.“ 1] Please swallow the sweet honey Point your tongue, embrace meIn a red, spreading flower bud, hotly, hotly, sex for you Yes, thrust your hips, oh oh oh sex for you Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)