Du und ich von Schreibfee_86 ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Kapitel 9. Im Krankenhaus Schockiert stand Marcello da und blickte auf seine Frau, die vor dem Wagen auf dem Boden lag. Unfähig sich zu bewegen stand er da. Während der Fahrer des Wagens hektisch aus dem Auto sprang und sich neben sie kniete, ebenso seine Beifahrerin. Sie strich Hitomi das lange Haar aus dem Gesicht und sprach sie immer wieder an, doch sie reagierte nicht. Ihr Partner rief währenddessen einen Krankenwagen. Es dauerte nicht lang und man hörte bereits die Sirenen, einen Augenblick später sah man auch das Blaulicht. Auch Marcello war inzwischen näher getreten, stand aber immer noch völlig unter Schock. „Sie wollte mich verlassen!“ stammelte er immer wieder. Der Fahrer des Wagens sah misstrauisch auf und berührte seine Freundin leicht am Arm. „Ich ruf die Polizei, bleib bei ihr!“ flüsterte er ihr zu. Eilig nickte sie und strich Hitomi wieder über die Wange. Als Van vor dem Haus von Hitomi stand atmete er noch einmal tief durch. Er wusste, dass sie nicht hier war. Aber sie hätte es so gewollt, da war er sich sicher, langsam schritt er die Auffahrt hinauf. Dann erblickte er die ältere Dame an der Tür. Als Van bei ihr angekommen war und in ihre blassgrauen Augen blickte, da spürte Magda sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Eine tiefe Sorge lag in seinen braunen Augen. „Kommen sie doch rein.“ Bat Magda und er verstand sie, sie sprach seine Sprache. Verwundert blickte er die ältere Frau noch einen Moment an, dann aber trat er an ihr vorbei und blieb im Wohnzimmer stehen. „Ich bin hier um den Jungen abzuholen. Ich werde ihn zu seiner Mutter bringen.“ Sagte Van ruhig. „Was ist mit ihr?“ fragte Magda verunsichert. „Ich weiß es nicht genau, aber sie hat furchtbare Schmerzen und ich muss zu ihr!“ erklärte Van und blickte zu Boden. „Sie denken, sie könnte…!“ flüsterte Magda schockiert. „Wo ist Mama?“ hörten sie eine sanfte Stimme fragen. Der blonde Junge hockte auf der Treppe, mit seinem Stofftier im Arm blickte er durch das Geländer. Van trat auf ihn zu und legte behutsam seine Hände auf die des kleinen Jungen. „ Ich bin Van, deiner Mama geht es nicht gut, ich werde dich zu ihr bringen!“ Erklärte Van ihm langsam. „Wo ist Papa?“ fragte Kaiko ängstlich. „Er ist bestimmt bei ihr!“ vermutete Van und spürte wie sich Wut in ihm breit machte. „Nimmst du mir meine Mama weg?“ fragte Kaiko dann. „Nein,… nein, das werde ich nicht tun.“ Sagte Van ehrlich. „Aber vielleicht möchtest du sie begleiten.“ Erwiderte Van stattdessen. Der kleine Junge nickte. Dann löste er sich von Van und stieg die Stufen hinunter. Magda zog dem kleinen Jungen schnell seine Jacke an und steckte ihn in seine Schuhe. Als er fertig angezogen war hob Van ihn hoch. „Dann bringe ich dich jetzt zu ihr, einverstanden?“ fragte Van und stupste Kaiko auf die Nase. Der kleine Junge nickte ihm scheu zu. Er ähnelt Hitomi so sehr, dachte Van und lächelte unwillkürlich. Er war bereits genauso vertrauensvoll wie seine Mutter, kein misstrauen herrschte in dem blonden Jungen. Und seine Augen, ja, seine Augen hatte er von Hitomi, diese leuchtend grünen Augen. Ein weiterer Stich lies Vans Herz aufschreien. Es ging ihr zunehmend schlechter, er musste sich beeilen. „Magst du Drachen?“ fragte er Kaiko. Der Junge nickte eifrig. Van zog das Drachenherz hervor und streckte seinen Arm in die Luft. Ein böiger Wind kam auf. Und als beide ihre Augen wieder öffneten stand er vor ihnen. Escaflowne. „Das ist Escaflowne, Kaiko. Er beschützt uns.“ Meinte Van und blickte dem staunenden Jungen in die Augen. Nachdem er mit dem Jungen hinaufgeklettert war und er festen halt hatte brachte er Escaflowne in die Luft. Geschmeidig flog der Drache in den Himmel. Van hörte wie der Junge ein Kichern von sich gab. Van hatte keine Ahnung wo er Hitomi finden konnte. Aber sein Herz würde ihn schon zu ihr bringen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf sie. Wieder er schien das Pendel vor seinem inneren Auge, es führte ihn. Sie befand sich in einem hohen Gebäude. Auf dem Dach landete Escaflowne. Van sprang hinab und hob Kaiko hinunter. Dann bot Van ihm seine Hand, vertrauensvoll ergriff der kleine Junge sie. Neben seinem kleinen Schützling folgte Van weiterhin seinem Instinkt, seinem Herzen. Es führte ihn schnurstracks zu ihr. Sie liefen durch das Treppenhaus und danach in einen hell erleuchteten Gang. Und auch Marcello konnte er bereits von weitem sehen. Er saß auf einem der Stühle, die Ellenbogen auf den Knien abgestützt und den Kopf in die Hände gelegt saß er da. Doch der kleine Junge machte keinerlei Anstalten um sich von Van loszureißen. Er blieb brav an seiner Hand und schritt weiterhin auf den blonden Mann zu. Ungläubig erblickte Marcello die Beiden, er wollte seinen Augen nicht trauen. Was zum Henker machte dieser Typ hier und warum hatte er Kaiko bei sich? Eilig stand er auf und schritt Van energisch entgegen. Als Kaiko den wütenden Gesichtsausdruck seines Vaters sah wurde er langsamer und blieb schließlich stehen. Ängstlich wich er zurück und versteckte sich hinter Van. Entsetzt beobachtete Marcello das Geschehen. Auch er blieb stehen und sah seinen Sohn traurig an. Dann glitt sein Blick zu Van. Wieder funkelte der Zorn in seinen Augen. Van drehte sich dem kleinen Jungen zu und hockte sich neben ihn. „Was ist denn? Warum hast du Angst?“ fragte er den kleinen Jungen. „Ich habe gesehen, was er mit Mama gemacht hat?“ brachte Kaiko ängstlich heraus. „Er hat sie gehauen.“ Fügte Kaiko an. Vans Augen blickten schockiert auf den kleinen Jungen. „Wann hast du das gesehen, Kaiko?“ fragte Van nach. „Kurz bevor du gekommen bist.“ Meinte der Junge. Visionen, dachte Van, ja, das muss es sein, er hat diese Gabe geerbt. Marcello verstand sie nicht, sie sprachen in dieser merkwürdigen Sprache, die er nicht kannte. „Was hast du mit meinem Sohn gemacht?“ fauchte Marcello und ging nun wieder auf Van zu. Van erhob sich und sah Marcello entgegen. „Was hast du mit deiner Frau gemacht?“ hörte er plötzlich eine vertraute Stimme hinter sich. Magda stand im Flur und drückte ihre Handflächen gegen die Scheibe die Hitomis Zimmer frei gab. Dort lag sie. Mehrere Maschinen standen im Raum. Schläuche steckten in ihren Händen. Über ihrem linken Auge befand sich eine Platzwunde und war grün und blau angelaufen. Aufgeschreckt von Magdas schrillem Tonfall hob Van Kaiko auf den Arm und ging eilig an Marcello vorbei. Dieser folgte ihm und packte ihn am Arm. „Gib mir meinen Sohn.“ Knurrte er wütend. Doch Van schubste ihn mit einem kräftigem Stoss von sich und übergab Magda den kleinen Jungen. Dann trat auch Van an die Scheibe. Ihm stockte der Atem, Fassungslosigkeit machte sich in ihm breit und wieder verfolgte ihn das beklemmende Gefühl der Leere. Wieder kam Marcello auf ihn zu. Seine Augen funkelten zornig als er Van angriff. Immer noch schockiert von ihrem Anblick war Van vollkommen starr, als ihn der Schlag traf. Er taumelte einige Schritte zur Seite, schmeckte Blut im Mund. Wütend sah er auf in die funkelnden Augen ihres Ehemannes. „Du nimmst sie mir nicht weg.“ Knurrte er zornig. Energisch trat Van auf ihn zu und packte Marcello am Kragen. „Halte dich fern von ihr oder ich schwöre beim heiligen Drachengott, dass ich dich töten werde.“ Gab Van gepresst von sich. Marcello verstand kein Wort von dem was Van sagte, hatte aber eine grobe Ahnung davon was es gewesen sein könnte. „Du sollst dich von ihr fernhalten oder er tötet dich?“ übersetzte Magda in Kurzform. „Meinen Sohn, gib mir meinen Sohn Kaiko!“ meinte Marcello und spukte die Worte förmlich aus. Doch Van schüttelte nur den Kopf. „Er gehört zu seiner Mutter, jemand wie du hat es nicht verdient Vater zu sein.“ Zischte Van und stieß Marcello von sich. Grinsend wich Marcello einige Schritte zurück. „Sicherheitsdienst, Sicherheitsdienst, dieser Mann bedroht meine Familie!“ rief er aus. Van sah sich Hilfe suchend nach Magda um. Sie nickte ihm beruhigend zu und lief zu Van. Als die Männer um die Ecke bogen ging Magda sofort auf sie zu. „Hören Sie, er hat ihr das angetan, er ist schuld daran und er bedroht seinen vierjährigen Sohn.“ Erzählte Magda und drückte den Kleinen an sich. Skeptische Blicke der Sicherheitsleute huschten zwischen Van und Marcello hin und her. Sie wunderten sich über die merkwürdige Kleidung die der dunkelhaarige Mann trug. „Er arbeitet im Theater.“ Erklärte Magda eilig. Marcello lachte laut und begann zu erzählen. Niemand glaubte ihm. Die Sicherheitsleute packten ihn und drehten ihm die Arme auf den Rücken. Er tobte wild in ihren Armen, doch sie ließen nicht los. Schließlich führten sie ihn ab und entschuldigten sich für diesen Zwischenfall. Marcello wurde der Polizei übergeben, denn auch das Pärchen welches Hitomi angefahren hatte belastete den Ehemann ausreichend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)