Leb wohl mein Rotkäppchen von Vanillaspirit ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Eigentlich fand ich den Anime ja ganz passabel, nur das Ende war sowas von deprimierend, hat mich aber dazu inspiriert. Nur sinnloses, spontanes Geschreibzel, das aber trotzdem auf eine paar commies hofft. Habs unter Romatik abgelegt, aber ganz sicher bin ich mir da nicht, hat ja nicht mehr Romantik, als der Film. Kleines Rotkäppchen wo bist du? Ich sehe dich in den dunklen Wald rennen, aber dort darfst du doch nicht hin. Du hast Angst vor mir, ich seh' es in deinen Augen. Ein Laut, ein Schuss, wie Wolfsheulen. Wo ist deine Kappe? Wo ist dein rotes Mäntelchen? Ich seh nur rotes Blut, _dein_ rotes Blut. Mein kleines Mädchen, mein kleines Menschenmädchen. Wieso muss der Wolf immer böse sein und das Mädchen immer gut? Wieso darf nur einer leben? Wieso können beide nicht das bekommen, was sie wollen? WIESO? Geh nicht weiter kleines Rotkäppchen! Mein kleines Rotkäppchen mit den langen Haaren und den verträumten Augen. Du hättest das Träumen lassen sollen, dann hättest du bemerkt, dass ich vor dir am Haus war. Hast du meine blutigen Füße nicht gesehen? Die Stecknadeln drangen tief ins Fleisch. Du hättest es doch sehen müssen. Warum bist du nicht geflohen? Du wusstest doch, was dich erwartet. Hast du geglaubt du könntest bei mir bleiben? Ich bin kein Mensch, mein Äußeres ist nur eine Hülle; darunter steckt immer noch der Wolf -scharfe Krallen, blitzende Zähne, zotteliges Fell, Tod im Blick. Hättest du das Träumen gelassen, hättest du es bemerkt oder bilde ich mir das nur ein? Du wusstest es- nicht wahr? Du wusstest es die ganze Zeit. Deswegen wolltest du noch einmal zu deinem Lieblingsplatz, deswegen wolltest du fliehen. Nicht wahr? NICHT WAHR? Ich spüre den kalten Wind über den Boden fegen. Er kommt vom Westen. Sanft streichelt er über dein friedliches Gesicht. Unschuldig siehst du aus, wie das Mädchen im Märchen. Er hatte gesagt, du würdest es verstehen, du hättest genug Kampferfahrung, aber deswegen verstehe ich es nicht mehr. Ich verstehe nicht, warum Märchen nie wahr werden können. Nur einmal, wenigstens einmal. Ich knie mich zu dir nieder und streich dir die verirrten Haare aus deinem puppengleichen Gesicht. Auf deinen roten Lippen liegt ein Lächeln. Wo bist du jetzt? Hast du es endlich zu deiner Mutter geschafft? Bist du endlich glücklich, kleines Mädchen? Viel hast du erdulden müssen, um zu ihr zu gelangen. Aus Eisen hast du dich geschält, über Reißzwecken musstest du laufen, das Fleisch deiner Mutter hast du essen müssen und ihr Blut trinken, nur um am Ende wie sie zu enden. Ich wünschte, es wäre anders gewesen. Ich wünschte ich hätte es nicht tun müssen, aber der Wolf kann nicht aus seiner Haut. Tränen? Wenn ich nicht wüsste, dass es unmöglich wäre, würde ich denken, Tränen auf meinem Gesicht zu spüren. Wölfe weinen nicht. Ich höre sie rufen "Fuse komm!" Ich will noch nicht gehen. Ich habe Angst dich allein zu lassen. Wenn ich nicht da bin, was geschieht dann mit dir? Der Wald ist tief und dunkel. Ich höre schon die Wölfe kommen. Ich will nicht, dass sie dich zerfleischen. Sie haben dich schon getötet, das soll ihnen genügen. Das muss ihnen genügen. Ich werde dich begraben, versprochen, dann können sie ihre Zähne nicht in dein Fleisch schlagen. Leb wohl kleines Menschenmädchen, liebliches Rotkäppchen, ich muss zurück in den Wald, mein Rudel ruft mich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)