Chaahat von elfogadunk ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Rizvan überwachte wie ihm befohlen wurde am nächsten Nachmittag einen Waffenhandel in einer Lagerhalle auf einem verlassenen Betriebsgelände. Es lief soweit alles glatt, auch wenn er kurz mit seiner Waffe drohen musste, damit ihm das vereinbarte Geld übergeben wurde. Als er wieder in seinem Apartment war, den Geldkoffer abgestellt und sich einen Drink gemacht hatte, klingelte sein Handy. Es war Vardhan, der ihn bat in einer Stunde in seinem Haus zu erscheinen. Als Rizvan aufgelegt hatte, leerte er sein Glas in einem Zug, machte es sich wieder voll und setzte sich auf seine Couch. Er war genervt. Wenn Vardhan rief, musste er sofort springen, wenn er nicht in seiner Gunst sinken wollte. Diese Kriecherei passte ihm nicht, doch er hatte keine andere Wahl. Als er an seinem Drink nippte, fragte er sich, was Vardhan wohl von ihm wollte. Normalerweise wurden alle Aufträge übers Telefon geregelt. Nur wenn etwas Wichtiges anstand, wurde er zu seinem Haus bestellt. Hoffnung flammte in ihm auf, dass er endlich eine Belohnung für seine jahrelangen Dienste erhalten würde. Nachdem er sein Glas geleert hatte, machte er sich auf den Weg. Vardhans Anwesen lag außerhalb der Stadt auf einem Hügel. Als Rizvan das Tor passiert hatte, parkte er seinen Wagen und wurde, nachdem er geläutet hatte, von einem Bediensteten ins Haus gelassen. Rizvan schaute sich in dem riesigen modern eingerichteten Foyer um und wieder stieg Wut in ihm auf. Vardhan konnte sich sein protziges Anwesen nur leisten, weil andere für ihn das Geld heran schafften. Seine Gedanken wurden unterbrochen, als Vardhan auf ihn zukam und ihn mit einer Umarmung begrüßte. Rizvan gab ihm daraufhin den Geldkoffer, den er beim Waffenhandel erhalten hatte. „Du hast heute mal wieder großartige Arbeit geleistet. Du bist wirklich einer meiner besten Männer. Deswegen habe ich auch eine Überraschung für dich.”, meinte Vardhan und geleitete ihn zu seinem Arbeitszimmer. Rizvans Herz machte bei diesen Worten Freudensprünge und er konnte es kaum noch erwarten. Als Vardhan die Tür öffnete, sah Rizvan eine junge Frau auf der Couch sitzen, die sofort aufstand, als sie Vardhan erblickte. „Das ist Radhika.”, meinte Vardhan als er die Tür schloss. Rizvan musterte das Mädchen von oben bis unten. Sie war eine natürliche Schönheit, die einen speziellen Charme besaß. Ihre braunen Augen funkelten geheimnisvoll und ihr schwarzes leicht lockiges Haar fiel ihr locker über die Schultern hinab bis zur Taille. Ihm gefielen ihre weiblichen Rundungen, die genau da waren, wo sie hingehörten. Er fand diese Radhika sehr anziehend, doch er fragte sich, was sie mit der Überraschung zu tun hatte. Radhika bemerkte Rizvans Blicke und musste unwillkürlich schmunzeln. Sie freute sich schon auf die Dinge, die da kommen würden. Nachdem Vardhan sich gesetzt hatte, meinte er: „Also Rizvan, wie gesagt, bist du einer meiner besten Männer und deswegen vertraue ich dir auch den Auftrag an, Radhika auszubilden. Du wirst ihr alles Wichtige über unser Business beibringen und sie ordentlich einführen.” Rizvan musste sich zusammenreißen, damit seine Gesichtszüge nicht entglitten. Ihm gefiel, was er sah, aber nicht, was er hörte. Nachdem sich Rizvan wieder einigermaßen gefangen hatte, sagte er: „Aber wieso...? Ich meine, du kennst mich nun schon so lange und du weißt, dass ich lieber alleine arbeite...” Er versuchte, das Beben seiner Stimme zu unterdrücken. „Das mag ja sein, aber ich denke, dass du von all meinen Leuten der geeignetste für diese Aufgabe bist. Du willst mir doch wohl nicht widersprechen?”, meinte Vardhan provozierend. Rizvan schüttelte kurz den Kopf und musste sich beherrschen, damit seine Wut nicht überkochte. „Na also.”, meinte Vardhan und klatschte in die Hände. „Es ist schon alles vorbereitet. Radhika wird in das Apartment neben deinem ziehen, um für alle Eventualitäten gleich in der Nähe zu sein.” „In das Apartment neben meinem? Da wohnt schon jemand...” „... Wie gesagt: Es ist schon alles vorbereitet.”, schnitt ihm Vardhan mit einem kalten Blick das Wort ab. Dann stand er auf und lief zu Tür. „Ich denke, es ist soweit alles geklärt. Wenn noch Fragen auftauchen sollten, weißt du, wie du mich erreichst, nicht wahr?” Rizvan nickte und machte sich auf den Weg zum Ausgang. „Hol schon mal deinen Wagen. Du wirst Radhika mitnehmen.”, rief Vardhan ihm hinterher und Rizvan winkte kurz mit der Hand, als Zeichen dafür, dass er verstanden hatte. An Radhika gerichtet, meinte Vardhan: „Du hast deine Aufgabe verstanden? Sobald er etwas Verdächtiges tut, informierst du mich umgehend, alles klar?!” Sie nickte mit einem kühlen Lächeln und verabschiedete sich dann von ihm. Im Wagen herrschte Stille. Rizvans Wut war auf einem Höhepunkt und er konnte sich nur schwer zügeln. Was dachte sich Vardhan dabei, ihn als Babysitter einzusetzen? Auf diese Überraschung hätte er dankend verzichten können. Er musterte Radhika aus dem Augenwinkel heraus und stellte erneut fest, dass sie wirklich umwerfend aussah. Wäre es ein anderer Anlass gewesen, hätte er ihre Anwesenheit in seinem Auto durchaus genossen, doch unter diesen Umständen machte sie ihn nur noch wütender. Er fragte sich, was so ein junges Ding in diesem Business verloren hatte, denn er schätzte sie auf höchstens 23. Was sollte er ihr beibringen? Wie man mit Waffen handelt? Wie man Leute bedroht oder tötet? Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass sie das drauf haben würde. Am Apartmentkomplex angekommen, parkte er sein Auto und überlegte, ob er ihr aus dem Wagen helfen sollte, wie er es sonst bei Damen tat, doch dieses Mädchen machte ihn mit ihrer bloßen Anwesenheit wütend und so ließ er es bleiben. Schweigend liefen sie durch das Foyer und fuhren mit dem Fahrstuhl zu ihrer Etage. Als sie an ihrer Wohnungstür vorbeikamen, meinte er nur lasch: „Hier wohnst du. Alles weitere klären wir morgen.” Sie beobachtete ihn bis er in seiner Wohnung verschwunden war und trat dann in ihr neues zu Hause ein. Alles war sehr geräumig und schon komplett eingerichtet. Ihr gefiel das Mobiliar und sie freute sich, dass sie keinen Umzugsstress gehabt hatte. Als sie sah, dass sie einen riesigen Balkon hatte, lief sie hin und machte es sich auf einem der beiden Liegestühle bequem, die dort standen. Es war mitten in der Nacht, doch die Luft war noch warm und so genoss sie es, die Sterne zu beobachten und den sanften Nachtwind auf ihrer Haut zu spüren. Rizvan kam grimmig in seine Wohnung und als er sah, dass Mahima da war, trug das nicht gerade zur Erhellung seiner Stimmung bei. Als sie bemerkte, dass er gekommen war, kam sie auf ihn zu, gab ihm einen Kuss und fragte: „Wo warst du denn so lange? Ich warte schon seit zwei Stunden auf dich.” Rizvan war genervt und stieß sie weg. „Vardhan hat mir einen neuen Auftrag gegeben.” „Das ist doch super. Was ist es?”, meinte sie. „Ich habe gerade keinen Nerv dafür und will alleine sein.”, meinte er nur. „Aber ich... Na gut, aber ich komme morgen wieder. Bis dann.” Sie gab ihm noch einen Kuss und verschwand. Rizvan atmete erleichtert aus, als er die Haustür ins Schloss fallen hörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)