Die Sehnsucht hinter dem Ziel von Phai8287 (Wie das Leben von Alexander dem Großen auch hätte sein können...) ================================================================================ Kapitel 19: Die Verbundenheit einer Mutter Teil 2 ------------------------------------------------- Nach ihrer ersten siegreichen Begegnung mit den persischen Streitkräften war es ein leichtes die Städte Ioniens zu befreien, einer der Punkte die Alexander ja als Grund für ihren Feldzug genannt hatte. Doch statt sie zu befreien, stellte er sie unter makedonische Herrschaft. Seine Männer störten sich nicht weiter daran und sie zogen mit ihm sogar weiter nach Lydien, wo sie Sardes eroberten. Alexander weihte dort seinem Vater Zeus einen Tempel und bezahlte, aus den Schatzkammern der Stadt, seine Soldaten. Nach der Einnahme der Hafenstadt Milet, erfuhren sie dann, dass sich Memnon mit seinen Männern in Halikarnassos, der Hauptstadt Kariens, gesammelt hatte und die Stadt auf eine Belagerung vorbereitete. Auch das störte Alexander wenig. Konnte er seinen Männern doch so wieder eines der Ziele direkt vor Augen führen und er selbst hatte noch etwas im Hinterkopf. In einer der Sitzungen mit seinen Generälen, war deutlich geworden, dass die rechtmäßige Königin sich ihm unterwerfen wollte, wenn er ihr gestattete, für ihn das Land zu führen. Das bedeutete für ihn, dass er noch mehr Menschen mit Makedonien einen konnte und es gefiel ihm. Dennoch war er nicht auf die Überraschung gefasst, die ihn bei einem Abendessen, mit der Familie heimsuchen sollte. Gut gelaunt hatte er Lysander auf dem Schoß und gab ihm kleine Bissen von seinem eigenen Essen, dabei wackelte er immer wieder mit seinen Knien, auf denen sein Sohn saß. Der kleine Prinz war generell ein neugieriges und aufgewecktes Kind, sodass er mit großer Freude auf dem „erwachsenen Essen“ herum kaute und dabei laut schmatzte. Lächelnd wurde er dabei von seiner Mutter beobachtet. „Wenn er so weiter macht will er seinen eigenen Brei gar nicht mehr essen!“ Kichernd hielt der Blonde dem kleinen Jungen ein Stückchen Fleisch vor die Nase und wackelte lockend damit, bevor er antwortete. "Wenn er gut isst, wird er ein stattlicher Krieger!" Hephaistion begann zu lachen, als Lysander mit den Händen inklusive Mund versuchte nach dem Fleisch zu schnappen. „Das wird er sicherlich!“ Auf einmal erschien ein Page im Zelteingang und räusperte sich. "Ich bitte vielmals um Verzeihung, dass ich stören muss. Aber eine Frau will euch zu dieser Stunde noch aufsuchen. Sie sagt, ihr Name sei Ada...", erklärte er sein Erscheinen sofort, da er wusste, wie wertvoll es Hephaistion war, mit Alexander und Lysander gemeinsam zu essen. Der Prinzgemahl runzelte verärgert die Stirn, behielt seinen Unmut aber für sich, da er ihre Pflichten ja nur allzu gut kannte. „Wenn es nicht wichtig wäre, würde man dich nicht rufen lassen…“ Sprach er deshalb auf Alexander ein, noch bevor dieser zu zögern beginnen konnte. Der Jüngere hatte einen Augenblick ein hartes Gesicht, bevor ihm der Name der Frau einfiel, den der Page genannt hatte. "Sagtest du Königin Ada?!" Der Jüngling zögerte, da er darüber keine klare Antwort geben konnte. „Das weiß ich nicht, Herr! Man hat mir nur ihren Namen genannt!“ Alexander nickte und winkte ihn fort. "Sie soll im Versammlungszelt warten, ich komme gleich!" Als sie allein waren, seufzte er und küsste seinen Sohn. "Tut mir leid..." „Leid?“ wiederholte das Kind und sah seinen Vater dabei aus großen unschuldigen Augen an. Der lächelte und küsste ihn auf die Wangen. "Schon gut, mein Schatz! Mama wird bestimmt gleich mit dir spielen!" Dann reichte er den Prinzen an Hephaistion und küsste auch diesen. "Es wird bestimmt länger dauern..." „Sorg dich nicht“ wollte dieser ihn beruhigen, während er den Kleinen an sich drückte. „Kümmere dich in Ruhe um alles und wenn du willst kannst du danach gerne wieder zu mir kommen.“ Graue Auen sahen verträumt in blaue. "Es ist wohl besser, wenn ich dich danach nicht mehr wecke. Wir sehen uns dann morgen wieder." Es war deutlich zu sehen, dass Hephaistion das schade fand, dennoch verabschiedete er sich mit einem Lächeln, von seinem Mann. „Gut, dann bis morgen früh.“ "Ich komme zum Frühstück zu dir!", versprach Alexander und küsste ihn und Lysander noch einmal, bevor er aufstand und zum Ausgang ging. "Macht euch noch einen schönen Abend!" „Das werden wir!“ versprach Hephaistion, der noch immer versuchte Lysander das Laufen bei zu bringen. Mit einer Mischung aus Verärgerung, Neugier und Freude, betrat der König schließlich das große Versammlungszelt und hoffte, dass seine Vermutung eintraf. Dort erwartete ihn eine einzelne Gestalt, die in lange auberginefarbene Roben gehüllt war. "Willkommen in meinen Zelten... Königin Ada..." Alexanders Begrüßung war überaus freundlich, doch wer genau hin hörte, erkannte auch die Frage, ob sie es denn sei, bevor er näher zu ihr trat. Sein Besucher drehte sich zu ihm um und tatsächlich schien die Frau etwas Königliches an sich zu haben, denn auch wenn sie wohl mehr Sommer gesehen hatte, als seine eigene Mutter, wirkte sie dennoch jung und schön. „Es ist mir eine Ehre von euch empfangen zu werden, König Alexander!“ Mit einer ruhigen Kopfbewegung deutete der König den Pagen an, frisches Essen und Trinken zu holen, bevor er der Königin einen gemütlichen Platz zwischen weichen Kissen anbot. "Möchtet ihr euch nicht setzen und etwas zu euch nehmen? Euer Weg zu mir war bestimmt nicht leicht..." Mit einem ganz sanften Lächeln setzte sie sich grazil, bevor sie ihrem Gastgeber dankte: „Ihr seid wahrlich ein aufmerksamer junger Mann!“ Aufgrund einer Ausstrahlung ihrerseits, fiel es Alexander sofort schwer, sich ihr zu entziehen, weshalb sich auf ihr Kompliment ein zartes Rot auf seinen Wangen bildete. "Danke, meine Königin!" Dann kamen schon die Pagen zurück, weil immer genügend Wasser und Wein im Zelt bewahrt wurde. Er nahm es ihnen ab und schenkte Ada persönlich einen Kelch mit Wein. "Bitte sehr!" „Vielen Dank.“ Sie trank einen dezenten Schluck, bevor sich ihr mildes Lächeln wieder auf ihn legte. „Es hat mich mit großer Freude erfüllt, als ich von eurem Feldzug hörte und als ich meine Erkundigungen einzog, wurde mir klar, dass ich es mit jemandem zu tun hatte, der das wahre Potential eines Großkönigs hat!“ So sorgte die ältere, aber doch sehr adrette Frau dafür, dass sich das Rot auf Alexanders Wangen hielt, als auch er trank. "Nun, es ist meine Pflicht und mein Wille, meinen Vater zu Rächen und Ehren! Aber auch ich habe von euch gehört und bin mir darüber im Klaren, dass euch euer Volk nicht nur wegen eurer Schönheit liebt!" Ihr Lächeln schien etwas verlegen zu werden und anständiger Weise senkte sie den Blick. „Mein Volk ist auch der Hauptgrund meines hier Seins. Mein Schwiegersohn, der mir den Thron ein zweites Mal nahm, steht hinter einer schwindenden Macht und ich will gerne unnötiges Blutvergießen verhindern!“ "Euer Schwiegersohn ist ebenfalls mit einem Verräter im Bunde, dass ich niemals dulden kann und werde!", entgegnete ihr da der Jüngere und trank wieder an seinem Becher. "Der Grund, warum euer Weg zu mir noch beschwerlicher gewesen sein muss." Sie nickte ihm erhaben zu, da sie das nur bestätigen konnte. „Durch aus. Alinda mag meine Festung sein, dennoch war es nicht ganz einfach unbemerkt zu euch zu kommen.“ Ein erster der Pagen kam zu ihnen zurück und unterbrach ihre Unterhaltung, als er dem König das Brot reichte. Danach stellte er vor ihnen, auf einen angemessenen Tisch, verschiedene Arten von Dipps, bevor er sich lautlos wieder zurückzog. Ganz unköniglich, griff Alexander auch sofort nach dem Korb um seinem Gast das erste Stück anzubieten. "Möchtet ihr?" Ihm erneut zu nickend ergriff ihre zarte Hand dankbar eines der angebotenen Brotstücke. „Habt dank, für all die Gastfreundschaft, die mir hier zu Teil wird!“ "Einem Jeden das, was ihm zusteht!", erwiderte der Blonde und nahm sich ebenfalls eines der Stücke, welches er in einen Ziegenkäsedipp steckte. Sichtlich genoss er, was er darauf hin aß. Auch wenn sie sich selbst etwas zurück hielt genoss die ehemalige Königin ihr stilles Mahl sichtlich. Besonders, da ihr Brot noch warm war. Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn einige Zeit später, sollte noch frisches Fleisch und Gemüse aufgetragen werden. "Ich hoffe, es mundet euch, meine Königin!" „Es ist alles vortrefflich und das bei so später Stunde!“ Nun schien sie fast schuldbewusst das Haupt zu senken. „Ich hoffe, dass ich euch nicht gestört habe mit meiner, zeitlich so unpassenden, Ankunft.“ Für einen kurzen Moment, sah Alexander mit seinen grauen Augen nach unten weil er an Hephaistion und seinen Sohn denken musste, bevor er antwortete. "Ich nehme an, dass ihr keine andere Möglichkeit hattet, um euer Anliegen an mich heran zu tragen und dass es etwas Wichtiges ist. Mein Mann und mein Sohn verstehen das!" Ihre schönen dunklen Augen leuchteten auf, als der König seine Familie erwähnte, dennoch neigte sie ihr Haupt demütig. „Die Zeit lag wahrlich nicht in meiner Hand, auch wenn es mir leid tut, euch und eure Familie gestört zu haben. Denn die Kunde von eurem Segen ist auch schon bis in unsere Lande getragen wurden.“ "Bitte grämt euch nicht deswegen. Wir kennen alle unsere Pflichten. Außerdem empfinde ich euer Erscheinen als sehr angenehm!" Alexander lächelte sie warm an und schenkte ihr noch einmal etwas Wein nach. "Ich bin mir sicher, dass ihr sie einmal kennenlernen werdet." Mit sanftem Blick hob sie ihren Becher zu seinen Ehren, bevor sie vorsichtig trank, da sie in ihren Jahren gelernt hatte mit dem Wein dezent umzugehen. „Es wäre mir eine große Freude sie kennen zu lernen! Um euren Mann ranken sich ja fast schon so viele Geschichten, wie um euch!“ "Ich bin dankbar, dass er mich an seiner Seite erwählt hat!", erklärte der Jüngere mit großem Stolz, bevor er geschäftlich wurde. "Aber ihr seid bestimmt nicht den langen Weg zu mir gekommen, um mit mir über meine Familie zu sprechen?!" Verständlicher Weise nickte die ehemalige Königin bei diesen Worten und schien sich etwas aufzurichten. „Natürlich, bin ich hauptsächlich aus anderen Gründen hier! Nämlich um mit euch zu verhandeln und euch so behilflich sein zu können, wie ich es nur vermag!“ Dem konnte Alexander nur zustimmen, doch er musste genau wissen, weshalb sie das tat. Deshalb legte er sein Essen zur Seite und lehnte sich in den Kissen zurück. "Eure Hilfe kann mir mit Gewissheit eine Menge Zeit und vor allem das Leben meiner Männer sparen. Doch ich bin mir sicher, dass ihr dafür auch eine Gegenleistung erwartet..." Fast demütig senkte sie vor ihm ihren Blick. „Nichts Weiteres wünsche ich mir, als mein Recht! Den dieses ist mir mit meinem Thron weggenommen worden!“ "Meine Königin...", erwiderte der König ruhig und betont, "…Da ihr euch sehr gut über mich informiert habt, dürfte euch bewusst sein, dass ich nicht vor habe, besiegte Ländereien wieder außerhalb meines Geltungsbereiches fallen zu lassen. Was sollte euch denn daran hindern, wenn ich euren Schwiegersohn stütze und euch den Thron zurückgebe, mir in den Rücken zu fallen und mit Männern, die euch blind vertrauen, anzugreifen?" Er war gut und immer überlegt, wenn es um Strategien ging, weshalb er auch niemals etwas außeracht ließ, das ihn, seine Liebsten oder auch seine Männer gefährden könnte. „Eure Sorge ist natürlich berechtigt und gut durchdacht!“ lobte sie noch einmal seinen Verstand, bevor sie zum wesentlichen kam. „Würdet ihr mir meinen Thron zurückgeben, würde ich euch natürlich meine Treue schwören und auch die Hilfe meines Volkes würde ich euch in jeder Lage zusichern!“ Diese Richtung schien Alexander zu gefallen und dementsprechend nickte er ihr freundlich lächelnd zu. Trotzdem war er nicht ganz so ein leichter Verhandlungspartner. "Euch ist aber sicher bewusst, da ich keine Sicherheiten für eure Worte habe, dass ich Soldaten hier zurück lassen würde, die mir Bericht erstatten und mir Rückendeckung geben." Auch wenn seine Worte gezielt waren, schaffte er es nicht, seine geschäftliche Seite in seinem Kopf aufrecht zu erhalten. Weshalb er seine Worte auch wenn sie weiterhin professionell klangen, abschwächte. "Natürlich würde ich einen Stadthalter vermeiden, denn niemand außer mir, würde über euch als Königin stehen können." Ihr Einverständnis und ihre Erleichterung strahlten ihr geradezu aus den Augen, als er diese Erklärungen abgab. „Das sind alles Bedingungen, die ich mit Freude hinnehmen würde!“ Er konnte sehen, dass sie jedes Wort ehrlich meinte und ihm auch wahre Sympathie entgegen brachte. Den jungen König erfreute dies, denn es bedeutete, dass sein Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte. Ruhig und strahlend hob er daraufhin seinen Kelch mit Wein, damit sie zusammen anstoßen konnten. "Königin Ada, es freut mich, euch als meine Verbündete begrüßen zu dürfen!" Auch sie hob ihren Kelch zum Prost. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite,…Großkönig Alexander!“ Für diese Worte und ihre Anwesenheit, erntete sie so positive Reaktionen, dass sie sich einfach wohlfühlen musste. Doch nach einer kleinen Weile und einem weiteren leeren Becher, versuchte sich Alexander noch einmal zur Ruhe zu zwingen. "Glaubt ihr, euer Verschwinden wird großes Aufsehen erregen?" „Nun, es ist möglich, aber sicher nicht allzu schnell…“ Ihr Lächeln, dass ihr an diesem Abend nie vom Gesicht gewichen war, wurde etwas aufmüpfig, wie bei einem jungen Mädchen. „Ich habe einige sehr treue Hofdamen, die es für einige Zeit schaffen werden meine Abwesenheit zu verschleiern!“ Unweigerlich kam Alexander ihr etwas näher und blitzte sie überrascht mit seinen Augen an. "Wie schön! Dann würde ich mich freuen, wenn ich euch diese Nacht ein gemütliches Bett anbieten darf, damit wir morgen beim Frühstück alles besprechen können. Danach müsste ich euch bitten, damit unsere Pläne funktionieren, zurück zu kehren. Aber ihr braucht keine Sorgen zu hegen. Ich werde mich beeilen!" Mit einem ganz freudigen Ausdruck im Gesicht ergriff sie überschwänglich seine Hand. „Dann genieße ich gerne noch etwas länger eure Gastfreundschaft!“ Zufrieden lächelte er ihr zu und beließ ihre Hände wie sie waren. Er verspürte einfach nicht den Wunsch, etwas an ihrer Berührung zu ändern. "Darf ich euch denn noch etwas fragen? Etwas Persönliches?" Mit einem Lächeln, das wohl der Inbegriff der Freude war, erlaubte sie ihm das nur zu gerne. So fragte der König sie ganz höflich, ob sie besondere Wünsche hätte, wie sie zu schlafen wünscht und auch, ob sie andere besondere Bequemlichkeiten wollte. „Ihr müsst euch meinetwegen keine Umstände machen! Ich bin mit dem zufrieden, was ihr habt“ erklärte sie bescheiden und sichtlich gerührt über seine Aufmerksamkeit. Dennoch schenkte er ihr immer wieder kleine Annehmlichkeiten, bis sie offensichtlich müde wurden. "Da ihr keine besonderen Wünsche hattet und wir normaler Weise nicht für Gäste ausgestattet sind. Würde ich euch gern mein Zelt anbieten..." Ihre dunklen, fast schwarzen, Augen weiteten sich ganz überrascht und auch geschmeichelt. „Euer Zelt? Aber das kann ich doch keineswegs annehmen!“ Aber Alexander ließ sich von seiner Idee nicht abbringen. "Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ihr mit meinem bescheidenen Reisezelt vorlieb nehmen würdet." Die Röte ihrer Wangen verriet, dass sie dieser Vorschlag wirklich rührte. „Nun, dann werde ich wohl nicht ablehnen können, aber wohin vertreibe ich euch denn dann?“ Da sah Ada ein verliebtes Lächeln auf den Lippen des Blonden und er seufzte verträumt. "Mein Gemahl hatte sich sehr auf eine gemeinsame Nacht gefreut, bevor ihr eingetroffen seid. Er wird entzückt sein, wenn ich ihm noch Gesellschaft leiste...", erklärte er ehrlich und wusste gar nicht, wie sie diese Worte aus ihm entlockt hatte. War es doch ungeziemend, so vor einer ehrbaren Frau und Königin zu sprechen. Diese kicherte jedoch nur amüsiert. „Das erleichtert mir das Herz sehr! Es ist gut zu wissen, dass ich euren Abend dann nicht gänzlich gestört habe!“ Daraufhin hob Alexander ihre Hände und gab ihr einen sanften Handkuss. "Das habt ihr keines Wegs, das kann ich euch versichern!" „Ihr schmeichelt mir, König Alexander!“ kicherte sie verlegen und senkte dem Anstand halber das Haupt. "Wenn ihr mir denn in euer Zelt für diese Nacht folgen wollt...?..." Der Jüngere erhob sich und bot ihr höflich und hilfreich seine Hand um sich zu erheben und ihr den Weg zu weisen. Höchst erfreut legte sie ihre zarte Hand in die Seine und ließ sich auf ihre Füße ziehen. „Das wäre sehr höflich!“ Alexander hielt sie auch weiterhin und führte sie aus dem Zelt. "Sehr gern, meine Königin!" Man schenkte sich noch einige Nettigkeiten, bevor das königliche Zelt erreicht wurde, dort blieben sie stehen. „Ich möchte euch noch einmal danken, für all die Umstände, die ihr für mich in Kauf nehmt!“ Doch was Königin Ada erblickte, war die reine Ehrlichkeit und Wärme. "Bitte, es sind keine Umstände und ihr seid sehr nette Gesellschaft!" Gerührt lächelte sie ihn an und drückte die Hand, die noch immer Ihre hielt. „Vielen Dank! Dann wünsche ich euch und eurem Mann, noch eine geruhsame Nacht!“ Ihr Gegenüber, hob noch einmal ihre Hände und küsste den Handrücken der Königin. "Ich danke euch, meine Königin und wünsche euch ebenfalls eine angenehme Nachtruhe!" Das Zelt des Prinzgemahls war bereits still und alle Lichter waren gelöscht, als eine Gestalt sich Zutritt verschaffte. Leise und darauf bedacht, den kleinen Prinzen nicht zu wecken, schlich sie ohne einen Laut von sich zu geben, durch den Raum, bis sie das große Bett erreichte. Dort zog sie sich aus und krabbelte auf die weichen und warmen Felle. „…Wie spät ist es?“ drang da eine, vom Schlaf, verschleierte Stimme an sein Ohr. Die Gestalt lächelte und kuschelte sich an den Prinzgemahlen, als er diesen näher und in geliebte Arme zog. "Mitten in der Nacht... Schlaf ruhig weiter..." „Schön, dass du es dir noch einmal anders überlegt hast…“ schnurrte der Ältere und drehte sich in den Armen des Anderen, um sich an dessen Brust zu schmiegen. Der küsste ihn zärtlich und streichelte ihn ruhig. "Es dauerte nicht so lange, wie erwartet. Wir haben eine Übereinkunft und alles Weitere besprechen wir morgen beim Frühstück... Außerdem liege ich lieber bei dir, als die Königin neben mir zu haben..." „Ach so…“ Noch immer müde drückte Hephaistion seine Nase gegen die starke Brust, bevor er sich ruckartig aufsetzte. „Bitte was??“ Sofort und erschrocken legte sich sein Ehemann einen Finger auf die Lippen und pustete um anzudeuten, dass er leise sein sollte. "Lysander schläft!" Leise grummelnd legte sich Hephaistion wieder neben ihn. „Was bitte heißt das, dass du das Bett mit der Königin hättest teilen müssen?“ zischte der seinem Mann leise entgegen. Er wurde zuerst wieder an Alexander gezogen, weil dieser kuscheln wollte, bevor er berichtete. "Die Königin bleibt über Nacht in unserem Lager, damit wir morgen früh genaue Strategien ausarbeiten können... auch wenn ich schon einen genauen Plan im Kopf habe... Also blieb mir nur, ihr mein Zelt anzubieten. Ich dachte, es würde dir gefallen, wenn ich doch noch komme... und das es dir lieber ist, wenn ich bei dir, anstatt bei ihr, liege..." Hephaistions Herz beruhigte sich bei diesen Worten sogleich und er schmiegte sich wieder willig an seinen Mann. „Ach so ist das. Du hast Recht, ich freue mich, dass du hier bei mir bist!“ Er wurde zärtlich geknuddelt und geküsst, bevor sich die Decke wieder über sie legte. "Du wirst sie morgen auch kennen lernen... Wir werden gemeinsam frühstücken..." „Hm…“ murmelte sein Liebster verschlafen und wieder völlig bereit, dem wachen Zustand Lebewohl zu sagen. „Macht sie denn… einen guten Eindruck?“ "Und was für einen!!!", bestätigte Alexander verträumt, wobei auch seine Augen schwer wurden. Die Stirn seines Mannes runzelte sich, für den Moment war alle Müdigkeit vergessen. Doch der König begann in die Traumwelt abzudriften. "Sie ist so stark und warm... geborgen..." Der nächste Morgen kam schnell, zu schnell für den König, weshalb dieser auch noch friedlich schlief. Sein Ehemann hingegen war längst wach, nach einer recht kurzen Nacht, denn nach Alexanders Worten hatte er noch lange wach gelegen und sich Sorgen gemacht. Da er nun eine Konkurrentin in ihr fürchtete, hatte er fast automatisch begonnen, sich für das Frühstück herauszuputzen. Oft schon hatte man ihn für seine Schönheit gelobt, nun hoffte der Prinzgemahl genau auf diese. Als er damit fertig war und aufgedonnert erschien, als ob das höchste Fest des Jahres anstand, erwachte schließlich sein Gemahl. Alexander seufzte zufrieden und streckte sich genüsslich, hatte er doch besonders gut geschlafen. "Guten Morgen, mein Liebster...!" Mit geröteten Wangen trat Hephaistion zu ihm ans Bett und erwartete sein Urteil, über seine Erscheinung. „Guten Morgen!“ Aber Alexander rieb sich erst einmal die Augen, denn er glaubte noch zu träumen. Dann besah er sich Hephaistion genau und lächelte breit. "Hab ich etwas vergessen? Du siehst so unglaublich schön aus!" Verlegen lächelte der Langhaarige ihn an. „Vielen Dank und nein, du hast nichts vergessen, ich wollte dir einfach eine Freude machen…“ Alexander lächelte und stand auf um ihn an sich zu ziehen. "Wunderschön! Das ist dir gelungen!", bestätigte er den Älteren lächelnd und küsste ihn. "Danke!" Seine Aufmerksamkeit war Balsam für Hephaistions sorgengeplagte Seele und so lehnte er sich seinem Mann nur zu gerne entgegen. „Wie schön, dass du dich darüber freust!“ "Wie könnte ich mich nicht über den schönsten Ehemann freuen, den es auf Erden gibt?", erwiderte der Jüngere. Doch ihre schöne Zweisamkeit sollte jäh unterbrochen werden, als Lysander in seinem Bettchen zu quengeln begann. Fast schon widerwillig löste der Ältere sich von dem Blonden und schritt zum Bettchen ihres Sohnes. „Na, mein Schatz? Bist du etwa auch schon wach?“ "Mama!", giggelte der Prinz fröhlich, als er seine Mutter so schön herausgeputzt sah. "Mama, schön!" Seine Worte erheiterten die Laune des Langhaarigen noch mehr und so hob er den kleinen Prinzen auf den Arm. „Oh, vielen Dank, mein kleiner Liebling!“ Lysander kicherte und erblickte seinen Vater als er sich ankuschelte. Dieser Anblick aber, entlockte ihm andere Worte. "Papa hasslisch!" Er konnte noch nicht gut sprechen und viele Worte plapperte er, ohne ihre Bedeutung zu wissen, einfach nach. Doch immer öfter, konnte er die Worte und ihre Bedeutungen richtig verbinden, auch wenn er sie noch nicht richtig aussprechen konnte. Seiner Mutter entlockte dies ein amüsiertes Kichern und dem Jungen wurde die weiche Wange geküsst. „Nicht doch! Dein Papa ist auch hübsch, nur ungewaschen!“ Sein kleiner Prinz begann zu überlegen und probierte, ob er die Worte korrekt kombinieren konnte, so dass es richtig war. "Papa undrecklisch?" Sein Versuch erntete ihm noch mehr Küsse, da Hephaistion es urkomisch fand. „Fast, aber warum helfen wir beide dem Papa nicht wieder hübsch zu werden?“ Fast wie ein erwachsener, besah sich Lysander seinen Vater und seufzte. "Geht das den?" Seine Mutter nickte darauf hin eifrig. „Oh, ja! Wir sollten ihn waschen und seine Haare kämmen, dann ist er gleich viel hübscher!“ Um den Kleinen dafür zu begeistern, ließ er ihn etwas in seinen Armen hüpfen und wie er es beabsichtigt hatte, schaffte er das auch und sein Sohn lachte noch mehr, als sie seinen Vater erreichten, der eine Schnute zog. "Ich bin also hässlich?" „Ohh, sorg dich nicht, Schatz! Dein Sohn findet dich bloß nicht so hübsch wie seine Mama!“ grinste ihm sein Mann zu und drückte dem König seinen Sohn in die Arme. „Ich bin sicher, das können wir ändern!“ Sofort hatte Lysander seine Finger in den Haaren von Alexander, wie er es schon seit dem ersten Tag nach seiner Geburt gern tat und wollte sie so zu recht ziehen. "Papa muss hübsch! Mama redet!" „Recht so, zieh sein Haar bloß in Form!“ flötete der ältere Blauäugige und füllte eine Schale mit frischem Wasser. Sein Mann hingegen jaulte verspielt schmerzhaft, konnte er Lysander doch inzwischen so gut lenken, das dieser ihm nicht mehr schmerzhaft an den Haaren ziehen konnte. Aber dieser begann dadurch richtig Spaß zu bekommen. "Papa Au tu!" „Der große Alexander, bekannt für seine raffinierten Strategien wird durchschaut von seinem einjährigen Sohn!“ Kichernd brachte Hephaistion die volle Schüssel zu seinem Mann und Kind, nur um dann darin einen Lappen zu tränken. „So! Wer will sauber gemacht werden?“ "Papa!", bestimmte ihr Sohn und tatschte ebenfalls mit seinen Händen ins Wasser um diese dann seinem Vater gegen die Brust zu drücken. Alexander lachte und ließ das fröhlich über sich ergehen. "Ich bin entmachtet! Mein einjähriger Sohn hat mich nicht nur durchschaut, sondern auch noch entthront!" „Deine Männer wird das nicht stören, wer will nicht, diese süßen Füßchen küssen?“ Um das zu verdeutlich griff Hephaistion, nach einem der kleinen Füße und schmatzte darauf. „Zum anbeißen!“ Lysander wehrte sich kichernd, "Ahh... Ahh... Ahh..." "Ha, wusste ich es doch, jetzt rettet mein geliebter Ehemann mir den Thron!", lachte Alexander und zog sie an sich um mit ihnen zu kuscheln. "Meine Familie!" Hätte man ihn gefragt, hätte er es abgestritten, da es der König selbst nicht wusste. Doch die Stunden mit Königin Ada hatten ihm ein gutes Familiengefühl gegeben und er hätte sich auf der Stelle mit dieser in einen verlassenen Teil der Welt zurückziehen können, um nur mit ihrer Gesellschaft glücklich zu werden. „Aber nur, bis unser Schätzchen laufen kann, denn dann kann er das Heer auch führen und du bist abgemeldet!“ kicherte der Langhaarige und klatschte ihm, recht sacht, den nassen Lappen ins Gesicht. Was ihren Sohn herzhaft zum Lachen brachte, bevor er den Lappen ebenfalls, von seinem Vater abbekam. Lysander prustete und sah dann seinen Vater aus großen verdatterten Augen an. „Bah…“ Alexander kicherte und wiederholte seine Handlung, da er seinen Sohn äußerst amüsant fand. Der Kleine machte da Versuche empört zu schnauben und wackelte ganz verdattert mit seinem Kopf. Sein Vater lachte weiter und gab ihm immer wieder kleine Küsse. "Gefällt dir das nicht, mein Schatz?" „Nass…“ murmelte der Knirps mit gerunzelter Nase und wischte sich mit beiden Händen patschend über das Gesicht. Er wurde noch einmal geküsst, bevor Alexander ihn an Hephaistion reichte. "Jetzt bist du genauso schön, wie die Mama!" Da begann sein kleiner Sohn zu strahlen und er hüpfte aufgeregt in Hephaistions Armen. „Schön!“ Zufrieden begann sich nun der König zu reinigen, was er äußerst gründlich tat. Er war zwar auch sonst immer sehr gründlich, doch heute war es, als wollte er noch reinlicher werden. Dabei pfiff er leise. Schon kurz darauf, hörte er, wie Lysander versuchte ihn nachzuahmen, indem er, fast prustend, Luft am pusten war. Doch er tat so, als würde er es nicht mitbekommen und drehte sich so, dass sein Sohn ihn besser beobachten konnte. Sein Sohn war ganz aufgeregt und fixiert auf seinen Vater, sodass er nicht mitbekam, wie seine Mutter sie beide amüsiert beobachtete und ihn im Takt der Melodie schaukelte. Bis Alexander mit seiner Reinigung fertig war und zu Pfeifen aufhörte. "Ahh... jetzt bin ich auch wieder sauber!" Sein Mann nickte ihm anerkennend zu, bevor er dann aber Lysander das finale Urteil überließ. „Was meinst du, Schätzchen? Ist der Papa jetzt wieder schön?“ Der Prinz brauchte einen Moment, da er noch vergeblich versuchte zu Pfeifen, bevor er ihn verstand. Doch da ihn diese Beschäftigung völlig abgelenkt hatte, verstand er die Frage nicht. "Papa schön?" „Ja, findest du nicht, dass der Papa wieder richtig schön aussieht?“ fragte ihn seine Mutter sanft und küsste ihm dann seine weiche Babywange. "Mama schön!", grinste Lysander fröhlich und kuschelte sich an, dabei wanderte ein kleiner Daumen in seinen Mund. Hephaistion bemerkte das nicht, da er seinen Ehemann frech angrinste. „Wie du hörst, sieht es nicht gut für dich aus!“ Der streckt ihm ebenfalls frech, die Zunge heraus. "Für Königin Ada wird es reichen. Sie war sehr von mir angetan!" Die schöne Stirn des Prinzgemahls zeigte den Ansatz eines Runzelns. „So, war sie das?“ Er sah, wie der Blonde nickte und glücklich auf ihren Sohn blickte. "Ja, das war sie... Aber sie ist auch sehr darauf erpicht, dich und unseren Sohn kennen zu lernen..." Die Nase leicht in die Höhe reckend drückte Hephaistion ihren Sohn dichter an sich. „Nun, das wird sich ja ergeben. Du sagtest etwas von einem gemeinsamen Frühstück?“ Dabei hörte er, wie dieser glücklich seufzte und sich ebenfalls noch mehr ankuschelte. Als er an seinem Daumen schmatzte, nickte Alexander und strahlte. "Ja, ein gemeinsames Frühstück. Königin Ada, du, Lysander und ich... Im Versammlungszelt dürfte bereits alles vorbereitet sein. Nachdem ich sie nämlich in mein Zelt gebracht hatte, habe ich den Pagen entsprechende Anweisungen gegeben." „Das war sehr vorausschauend von dir, bei der späten Stunde“ lobte sein Ehemann kurz angebunden. „Aber dann solltest du dir wirklich noch etwas passendes anziehen. Ich kümmere mich um Lysander!“ Bei der Erwähnung seines Namens sah der Kleine auf und lächelte um seinen Daumen herum. Dem stimmte der König zu und küsste sie zärtlich auf die Wangen. "Das werde ich machen. Wartet hier auf mich, ich komme euch holen! Ada wird es bestimmt gefallen, wenn wir als geschlossene Familie bei ihr erscheinen." „Sicherlich.“ Hephaistion bemühte sich redlich, sich von seinen Sorgen abzulenken, indem er seinen Fokus mehr auf seinen gut gelaunten Sohn richtete. Der nun seine Stirn zu runzeln begann, als sein Vater das Zelt verließ und kräftig drückte. Ältere blaue Augen richteten sich fast schon ein bisschen verzweifelt auf den Kleinen, während der von seiner Mutter weggehalten wurde. „Das musste ja jetzt sein! Lauf mir nur nicht aus, meine Roben sollen gleich noch sauber sein!“ Kurz darauf erklang ein lauter Furz und Lysander grinste selig. Als er seine Mutter danach genauer betrachtete, begann er sich schuldig zu fühlen und verzog das Gesicht. "Mama nicht lieb?" „Deine Mama hat dich sehr lieb! Aber mein kleiner Schatz müffelt ganz doll!“ erklärte Hephaistion ihm und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während er ihn zur Kommode trug, auf der er gewickelt werden sollte. Da erklang noch ein Furz und Lysander schien endlich entspannt, was dafür sorgte, dass er sich richtig in den starken Armen hängen ließ. Dann hörte es der Prinzgemahl auch noch tröpfeln. "Müffeln?" „Du stinkerst, mein kleiner Liebling!“ grinste seine Mutter und legte ihn ab. „Dann wollen wir dich mal sauber machen! Und danach wird schön gebadet!“ Um dem Jungen das schmackhaft zu machen, wurde mit seinen Füßchen gespielt. "Nass?", hackte dieser nach und lachte. Lysander wackelte fröhlich mit seinen Beinchen und war richtig begeistert. „Ja, sehr nass!“ Ihn mit einer Hand ablenkend, öffnete Hephaistion mit der anderen die Windel. Der Prinz wurde etwas unruhig und schüttelte seinen Kopf. "Nein!" „Nein?“ fragte seine Mutter ihn überrascht und küsste ein Füßchen. „Möchtest du nicht baden? Das magst du doch so gerne. Schön planschen!“ "Nein!", erklärte Lysander noch einmal, dass er dies nicht meinte. Als ihm dann seine Windel ausgezogen wurde, war es auch deutlich, was er meinte, denn da pieselte er Hephaistion bereits entgegen. „Wuah!“ Der Langhaarige konnte gerade noch aus dem Weg springen, um nicht getroffen zu werden. Als Lysander sich völlig entleert hatte, sah er sich unschuldig nach seiner Mutter um, als ob nichts gewesen wäre. "Baden?!" „Erst einmal wischen wir das größte Übel weg!“ Hephaistion tauchte ein Tuch in eine nahe stehende Schüssel, die immer mit frischen Wasser gefüllt war, dem ein leichtes Öl beigefügt wurde, um die zarte Baby Haut zu schonen. Dann wickelte er die Windel zusammen und entsorgte sie in einem Korb, den die Pagen demnächst schon entleeren würden. Nun war der kleine, aber königliche, Popo an der Reihe und wurde gründlich sauber gewischt. Immer wieder verzog dessen Besitzer das Gesicht und es schien ihm, im Gegensatz zu sonst, überhaupt nicht zu gefallen. "Baden!!!" „Ja, gleich, gleich, mein Schatz!“ Das Tuch landete bei der Windel und der nackte Prinz wurde wieder in die Arme seiner Mutter gehoben. „Jetzt können wir dich baden!“ Schnell klammerte sich Lysander Nähe suchend an und nickte. "Baden!!" In einem kleinen Zelt, das mit dem Hauptzelt verbunden war und das einer Art Kinderzimmer entsprach stand eine kleine Wanne, die sie nutzen, um Lysander zu baden. Das Wasser darin war kalt, auf einigen Kohlen daneben hatten Pagen bereits die richtige Menge Wasser erhitzt, um das Bade Wasser angenehm zu machen. "Baden! Baden! Baden!", freute sich der Prinz und es war schwer, ihn in den Armen zu halten, denn er zog immer mehr in diese Richtung. „Das Wasser ist noch zu kalt! Hab noch etwas Geduld!“ Mühselig ergriff Hephaistion die Kanne von den Kohlen und goss sie in die Wanne. "Mama!", beschwerte er sich jetzt und drückte sich an dessen Brust ab um loszukommen. „Ist ja schon gut!“ meckerte der Ältere zurück und setzte den quengelte Jungen in das Wasser. Lysander begann sofort wieder zu strahlen und genoss sein ausführliches Bad. Er konnte gar nicht genug bekommen, bis das Wasser kalt wurde. Dann ließ er sich auch wieder freiwillig auf die Arme seiner Mutter heben. "Schön!", strahlte der Prinz und kuschelte sich an. „Das hat dir jetzt gefallen, was?“ grinste der Langhaarige und küsste den nassen Schöpf, während er den kleinen Prinzen in ein warmes Tuch einwickelte. "Ja!" Ruhig ließ der Junge alles über sich ergehen und schloss dabei seine Augen. „Du bist ja wieder richtig friedlich“ hauchte seine Mutter es ihm sanft entgegen und begann den Kleinen zart abzutrocknen. "Mama lieb!", lächelte Lysander, als er sich den Berührungen entgegenlehnte. Er hielt ihm sogar jede Stelle wohl erzogen entgegen, damit er beim Abtrocknen keine Schwierigkeiten hatte. „Deine Mama hat dich auch sehr lieb, mein kleiner Fisch!“ Das blonde Haar wurde zärtlich zerwuschelt, bis es einigermaßen trocken war. Er strahlte und lag schließlich wieder nackt vor seiner Mutter. „So! Jetzt stecken wir dich in eine frische Windel und machen dich hübsch, wie klingt das?“ Hephaistion wackelte grinsend an den kleinen Zehen. "Hübsch!", bestätigte der Prinz und lachte. "Mama hübsch!" Dem Prinzchen wurde der Bauch geküsst, damit er seine gute Laune behielt, denn nun sollte er wieder gewickelt werden und das gehörte nicht zu seinen Lieblings Beschäftigungen. „Gleich bist du auch hübsch!“ Lysander lachte vergnügt und zappelte mit seinen Beinen. Er liebte es nackt zu sein und so viel Aufmerksamkeit von seiner Mutter zu bekommen. Diese Ablenkung wollte Hephaistion nutzen, um ihn in seine frische Windel zu winkeln, als er etwas bemerkte. „Nanu? Was hast du denn da?“ An den Seiten, an denen die Winden zusammen gebunden wurde, waren kleine Bläschen mit roten Rändern, an denen bereits eindeutig gescheuert wurde. Da er die Windel aber noch nicht wieder umgelegt bekommen hatte, behielt Lysander seine gute Laune. "Hübsch!" Vorsichtig strich Hephaistion über die wunden Stellen und runzelte besorgt die Stirn. „Tut dir das weh, Lysander?“ Doch der reagiert nicht negativ darauf, es schien ihm eher zu gefallen, dass er sie berührte. "Hübsch!" „Ja, du bist ein ganz hübsches Prinzchen…mit roten Pusteln…“ Besorgt musterte der Langhaarige die roten Stellen weiter. „Doktor Phillip wird sich das später angucken müssen…“ "Bah!!!" Der Prinz reagierte bei der Erwähnung dieses Namens mehr als angewidert und verzog sein Gesicht. Der Arzt kam immer nur zu ihm, wenn etwas nicht stimmte, weshalb er ihn mit schlechten Dingen verband. Dem Knirps wurde das Näschen geküsst. „Sicher nur halb so schlimm…“ "Bah! Bah! Bah!", maulte Lysander weiter, als Alexander endlich, herausgeputzt, zu ihnen zurückkam. "Na, meine Familie!" Er strahlte und schien sich richtig auf das nun Kommende zu freuen. „Ah! Gut das du da bist, schau dir das bitte mal an!“ Sogleich winkte der Ältere ihn zu sich und ihrem nackten Söhnchen. "Mh?" Neugierig kam der König näher und verstand nicht. "Was denn? Stimmt was nicht?" Sein Ehemann strich über die kleinen Pusteln. „Schau doch hin, denkst du es könnte etwas ernstes sein?“ Lysander kicherte als er das tat und schien noch mehr Gefallen daran zu finden, als Alexander es wiederholte. Ging sein Vater, von Natur aus, doch mit mehr Kraft ans Werk und das fühlte sich sehr gut für den Prinzen an. "Vielleicht ist es im Schlaf so komisch wund geworden? Wir sollten es auf jeden Fall beobachten!" Der Dunkelhaarige nickte nachdenklich und begann nun endlich seinen Jungen zu wickeln. „Ich lasse nachher den D o k t o r einen Blick darauf haben.“ Zu seinem Verdruss verstand Alexander nicht, warum er das Hauptwort buchstabierte und plapperte unbedacht los. "Phillip wird uns sicher helfen können!" Aber er hatte damit genau das veranstaltet, was Hephaistion vermeiden wollte. Zuerst gab Lysander angeekelte Worte von sich, bevor er kräftig zu schreien und weinen begann. Der Dunkelhaarige seufzte schwer und warf seinem Ehemann einen bitter bösen Blick zu. „Toll gemacht! Ganz wundervoll, Alexander!“ "Oh! Oh! Oh! Oh!", schnell hob der König seinen Sohn auf seine Arme und schaukelte ihn. "Mein Schatz, es ist doch alles gut!!! Phillip kommt heute nicht, versprochen!" Bei dem bösen Namen begann der Junge wild den Kopf zu schütteln. „Nein…nein!!!“ "Nein!", stimmte sein Vater noch einmal zu. "Hab keine Angst, er kommt nicht!" Er drückte Lysander zärtlich an sich und hoffte, dass dieser ihn verstand. Dennoch dauerte eines ganze Weile, bevor der Kleine sich beruhigte und sich leicht schniefend gegen seinen Vater drückte. "Schh... Ist doch alles gut, mein Schatz! Es ist alles gut!", versprach Alexander und streichelte ihn zärtlich. Auch seine Mutter war dicht an ihn herangetreten und strich ihm liebevoll durch die blonden Locken. „Nicht mehr weinen, wir wollten dich doch hübsch machen.“ Aus verweinten Augen sah ihr Sohn zu ihnen auf und schniefte. "Pilip nein?" Zart wurde ihm die Wange geküsst. „Heute nicht mehr“ versprach seine Mutter. Lysander nickte zufrieden und kratzte sich am Rande seiner Windel. "Hunger!" „Erst anziehen, dann kannst du zur Amme!“ erklärte der Langhaarige und nahm den Kleinen wieder an sich. Etwas maulig nickte der Prinz und streckte die kleinen Ärmchen in die Höhe. "Hunger!!!" „Gibst du mir bitte sein Hemdchen?“ wurde der König gebeten, weil Hephaistion alle Hände voll zu tun hatte, den Kleinen ruhig zu halten. "Natürlich!" Alexander tat, worum er gebeten wurde und reichte seinem Ehemann die Kleidung für ihren Sohn. "Soll ich vielleicht auch schon mal die Amme holen?" „Das wäre sehr hilfreich!“ Dankbar lächelte der Ältere ihn an, bevor er sich bemühte ihren Sohn anzuziehen. Als Alexander das kleine Zelt verließ, wurde Lysander langsam wieder ruhiger und ließ sich kleiden. "Hunger?" „Ich weiß, Schätzchen, deine Amme kommt ja gleich und danach darfst du auch noch etwas von dem Frühstück von Mama und Papa abhaben!“ Hephaistion versuchte ihn so zu unterhalten, damit er richtig stillhielt. Dann hatte er endlich sein Hemdchen an, das um den Bauch mit einem seidenen Schal gebunden wurde. „Wie hübsch du bist!“ Doch er bemerkte gleich, dass sich sein Sohn an dem Schal juckte. "Fröstü?" „Frühstück, Lysander. Essen“ erklärte der ältere Blauäugige und nahm die kleinen Hände in seine. „Nicht kratzen.“ "Hunger!", kicherte der Kleine und versuchte seine Hände zu lösen. "Brust Mama, Papa!" Er hielt das Händehalten für ein Spiel und hatte weiterhin seinen Spaß dabei. Um ihn auch so bei Laune zu halten wackelte Hephaistion mit den umschlossen gehaltenen Händen. „Das ist auf jeden Fall genauso was Leckeres, wie die Milch von deiner Amme!“ Noch bevor diese gute Stimmung vergehen konnte, quiekte Lysander erfreut auf, weil seine Amme kam. "Hunger!!!" Fast schon erleichtert trat der Prinzgemahl ihr entgegen und reichte ihr seinen Sohn. Sie nickte ihm lächelnd zu und trat mit dem Prinzen im Arm in eine dunkle Ecke des Zeltes. Dort öffnete sie ihre Robe und legte Lysander an ihre Brust und dieser begann sofort zu essen. Hephaistion wand sich sofort ab, da er diesen Anblick nie wirklich ertragen konnte, stattdessen konzentrierte er sich lieber wieder auf seinen Mann, der ebenfalls zurückgekommen war. „Ich denke nicht, dass er etwas Ernstes hat, schließlich wäre es ihm sonst sicher schon auf das Gemüt geschlagen.“ Alexander nickte und zog ihn sanft zu sich. "Vielleicht ist es ja morgen schon wieder weg... und wir haben die ganze Aufregung umsonst." „Du hast Recht, ich sorge mich einfach immer zu schnell.“ Mit einem fast beschämten Lächeln sah der Ältere ihn an, wussten sie doch beide, dass er dazu neigte Lysander zu beglucken. "Lass uns einfach abwarten und jetzt gleich ein schönes Frühstück genießen, ja?", fragte der König und küsste ihn zärtlich. Sein Ehemann konnte auch dem nur zustimmen und lehnte sich genießend an ihn. Im Hintergrund hörten sie ein zufriedenes Schmatzen, was Alexander zum Kichern brachte. "So höre ich mich auch manchmal an..." „Nicht nur beim essen…“ kommentierte der Blauäugige mit einem Grinsen. Da erklang ein Räuspern an ihre Ohren und ihr vorlauter Sohn. "Mama, Papa Brust!!" Ganz verblüfft sah sein Vater zu ihm und verstand nicht, was er meinte. "Die Mama und der Papa brauchen keine Amme mehr, mein Schatz!" Hephaistion jedoch begann zu kichern. „Ich sagte ihm, er könnte auch noch mit uns frühstücken, ich glaube da hat er etwas falsch verstanden!“ Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Amme errötete und ihnen den Prinzen reichen wollte. "Braucht ihr mich noch, Majestät?" Mit einer doch recht kalten Art, die er ihr gegen über an den Tag legte, nahm Hephaistion den Kleinen wieder an sich. „Nein, du darfst dich wieder entfernen!“ Auch Alexander stimmte dem zu, als sie sich langsam zurückzog. Dann wand er sich wieder gut gelaunt an seinen Sohn. "Mein kleiner Schatz glaubt, Mama und Papa brauchen eine Amme?" Der sah ihn an und runzelte dabei seine kleinen Brauen. „Mama Papa Brust? Hunger?“ Er wurde zart auf die Stirn geküsst, als sein Vater es ihm zu erklären versuchte. "Mama und Papa essen auch, ja. Aber wir brauchen keine Brust." „Nicht?“ Der Kleine sah ihn aus großen Augen an und griff ganz automatisch nach den väterlichen Haaren. "Wir zeigen es dir jetzt gleich, mein Engel!", versprach der und zog seinen Kopf so zurück, dass sein Sohn sein Haar nicht erreichte. "Aber damit wir das können, sollten wir jetzt gehen..." Hephaistions Mundwinkel zogen sich etwas zusammen. „Wir werden sicher schon erwartet.“ "Bestimmt!", strahlte Alexander und gab ihm und seinem Sohn einen Kuss, bevor er sie aus dem Zelt führte. "Ada wird euch bestimmt gefallen!" „Nun, dir schein sie ja auf jeden Fall zu gefallen.“ Der Prinzgemahl festigte seinen Griff um Lysander, damit dieser nicht fiel. Wann immer sie nämlich das Zelt verließen, war er so aufgeregt über die Umgebung, dass er ganz hibbelig wurde. "Ja!", bestätigte der Jüngere gut gelaunt. "Sie ist ein sehr warmherziger Mensch!" Er führte sie weiter, bis sie nach wenigen Metern das Versammlungszelt erreichten. Lysander war da bereits fröhlich am Quietschen, da er dort noch nie hinein gedurft hatte. „Dann bin ich ja mal gespannt“ reagierte seine Mutter trockener Als sie das Zelt betraten, wartete die Königin schon auf sie. Sie sah noch immer so gut aus, wie am Abend zuvor und schien ebenfalls sehr aufgeregt. Die Pagen hätten das bestätigen können, da sie bereits seit einer Stunde wartete und sich ihre gute Laune nicht nehmen ließ. "Königin Ada, ich wünsche euch einen guten Morgen!", grüßte sie Alexander lächelnd und trat auf sie zu. Sogleich war sie aufgestanden und auf ihn zugetreten. „König Alexander! Auch euch einen guten Morgen!“ begrüßte sie ihn mit einem strahlenden Lächeln. Ohne sie zu berühren, legte er einen Arm hinter ihren Rücken und drehte sie so zu seiner Familie. "Wenn ich euch vorstellen darf. Das ist mein Ehemann, Hephaistion!", sprach er voller Stolz und deutete auf den Langhaarigen. "Und dies ist mein Sohn, Lysander." Der Stolz in seiner Stimme nahm auch bei diesem Namen nicht ab und er lächelte dem Besitzer zu. Der Kleine musterte die hübsche Dame für einen Moment ungewöhnlich still, bevor er zu kichern begann und in die Hände klatschte. Seine Mutter zeigte nicht so viel Freude und deutete mit dem Haupt lieber eine leichte Verbeugung an. „Hoheit.“ "Es ist mir eine sehr große Freude, euch kennen zu lernen, Hephaistion!", strahlte die Königin regelrecht und kam näher auf ihn zu um ihm dies auch zu beweisen. "Und euer Sohn ist ein so prächtiger Junge. Ihr müsst sehr stolz auf ihn sein!" Den mütterlichen Stolz konnte jener da nicht mehr verbergen. „Das bin ich durchaus. Lysander ist ein sehr kräftiger und gescheiter Junge!“ Sie nickte um ihm ihre Zustimmung zu zollen. "Man sieht gleich, dass er die besten Seiten, von beiden Elternteilen geerbt hat. Das kann euch kaum eine Frau nachmachen!", wollte sie ihn weiter loben und streckte Lysander eine Hand entgegen. "Du hast es sehr gut bei deinen Eltern, mein Prinz!" Der grinste breit und griff nach ihren schön glitzernden Armbändern. „Hübsch!“ Daraufhin lächelte Königin Ada und entzog ihm ihren Arm. Doch entgegen aller Erwartungen von so einer Frau, zog sie ihren Goldschmuck aus und reichte ihn dem Prinzen, damit er mit ihnen spielen konnte. „Wenn sie dir gefallen, darfst du sie haben, du kleines Goldstück!“ Ein fröhliches Kinderlachen erklang, bevor Lysander begann auf dem Armreif herum zu kauen „Nicht doch, Lysander!“ wollte ihn seine Mutter belehren und den Schmuck zurückgeben. "Schon gut!", lächelte die ältere Dame und sah dem Jungen vergnügt zu. "So sind Kinder in dem Alter. Meine waren alle genauso!", erklärte sie weiter. „Das ist aber wirklich nicht nötig. Er hat genug zum Spielen…“ versuchte Hephaistion es erneut, da er mit ihrer Freundlichkeit und ihrer Aufmerksamkeit nichts anzufangen wusste. "Ich bitte euch, es sind doch nur ein paar Armreifen... Aber wenn ihr unbedingt darauf besteht, könnt ihr sie mir ja zurück geben, wenn Lysander sie weglegt..." Sie blieb auch weiterhin freundlich und lächelte zu Alexander nach oben, als dieser eine Hand auf ihre Schulter legte. "Wollen wir jetzt nicht frühstücken?" Hephaistions Brauen zogen sich bei dieser Geste leicht zusammen, bevor er sich zusammenriss und seinen Mann anlächelte. „Das ist eine gute Idee!“ Er sah, wie der Blonde sie wieder los ließ und ihr einen gemütlichen Platz wies, bevor er bei ihm das Selbe tat und sich zum Schluss ebenfalls setzte. "Ich habe nämlich einen Bärenhunger!!“ „Nun, unser Sohn hatte dir ja schon von seinem Frühstück angeboten…“ grinste Hephaistion ihm zu, während er den besagten Sohn auf seinem Schoß zu Recht rückte. Das brachte Ada zum Kichern und sie stupste Alexander vertraut an. "Euer Sohn weiß, was gut ist!" Der klapperte nur vergnügt mit den Armreifen, während Hephaistion das Essen auftragen ließ, unwillig die seltsame Vertrautheit zwischen König und Königin zu beobachten. Doch es sollte noch seltsamer werden, als die Königin den König zu Recht wies, wie dieser sein Frühstück besser würde essen können und dieser ihren Rat ganz automatisch annahm und ausführte. "Weißt du, Hephaistion, dank Königin Ada, wird der nächste Weg für uns und das Heer wesentlich leichter.", erzählte Alexander seinem Liebsten nebenbei. Blaue Augen sahen ihn erstaunt an und streiften dabei nur über ihren Gast. „Wirklich? Wie das?“ "Sie wird uns die fehlenden Informationen liefern, damit wir die Festung stürmen können und nicht wochenlang belagern müssen...", erklärte er ihm lächelnd und reichte ihm eine Traube. Freudig über diese kleine, aber zärtliche Geste nahm Hephaistion diese an, biss die Hälfte ab und fütterte mit der anderen Hälfte ihren Sohn. „Das könnte uns kostbare Zeit und die Leben vieler Männer sparen!“ "Ja, genau das denke ich auch! Danach werde ich sie wieder auf ihren Thron setzten und sie wird mir die Treue schwören.", erklärte der Jüngere ihre Übereinkunft weiter und zog ihn enger zu sich. „So?“ Das Misstrauen des Langhaarigen war geweckt und er schwelgte darin, um etwas zu finden, dass er dem scheinbar so perfekten Charakter der Königin entgegen halten konnte. "Ich werde natürlich einige Männer hier lassen, die dafür Sorge tragen werden, dass sie ihren Schwur auch hält... Aber auf einen Stadthalter werde ich verzichten!" Hephaistion bekam einen zarten Kuss. "Ich finde, Königin Ada ist die Beste um dieses Stück Land in meinem Namen zu regieren. Das Volk liebt sie und sie liebt alles was ihr Volk und das Land betrifft. Niemand ist besser geeignet als sie." Die ältere Dame senkte verlegen das Haupt, während es Hephaistion eiskalt den Rücken herunter lief. "Du wirst sehen, das wird ganz toll!", bestätigte Alexander noch einmal und biss herzhaft in sein Brot. „Dann hoffe ich, dass deine Pläne so laufen wie sie sollen…“ Blaue Augen blickten kurz, aber skeptisch zu ihrem Gast, bevor sich ihr Besitzer selbst dem Frühstück zu wand. "Ich werde Großkönig Alexander gleich noch alle nötigen Informationen geben, danach werde ich zurück kehren, damit unsere Zusammenkunft nicht bemerkt wird.", lächelte die Königin und trank einen kleinen Schluck Ziegenmilch. „Ich bin gerne bereit euch bei der Rückreise zu helfen!“ bot Hephaistion sogleich hilfreich an, froh sie schnell wieder weit weg zu haben. Er hörte ein Kichern an seinem Ohr, dass eindeutig von seinem Mann stammte. "Schon gut, sie wird genau so leise gehen, wie sie gekommen ist..." „Hm…“ Der Ältere wand seine Aufmerksamkeit lieber wieder seinem Sohn zu, der die viel zu großen Armreifen um hatte und genüsslich an der halben Traube nuckelte. Erst jetzt bemerkte er, dass Lysander immer wieder mit seinem Hintern über die erwachsenen Oberschenkel rieb. Ihr Gast war vergessen, als sich seine ganze Aufmerksamkeit auf den Prinzen richtete. „Tut dir was weh, Schatz?“ Geschmückt und sabbernd, da die Traube wirklich saftig war, sahen große blaue Augen zu ihrer Mutter auf. "Au?" Seine Mutter strich ihm zärtlich über seinen Po. „Hast du da aua?“ Schnell schüttelte sich das blonde Haar und Lysander kicherte, als er sich in Hephaistions Hand rieb. "Nein!" Dennoch beobachtete seine Mutter ihn weiter kritisch. „Hm…“ Gegen den kleinen Po wurde zart geklopft. „Und was ist es dann?“ "Er hat sich vielleicht wund gerieben... Das kann auch jucken...", lächelte die Königin und wand sich an Alexander. "Wenn ihr mir zu den Pferden folgen wollt, werde ich euch auf dem Weg alles erzählen und dann kann ich sofort los reiten..." Nur unwillig ließ der Prinzgemahl seine Aufmerksamkeit wieder auf die Königin ziehen. „Eine gute Idee, ihr solltet wirklich nichts riskieren und länger bleiben!“ "Ja, Vorsicht ist das Beste!" Alexander erhob sich und half Ada ebenfalls aufzustehen. "Ich wünsche euch und eurem Sohn noch alles Gute und freue mich darauf, euch bald wieder sehen zu dürfen!", erklärte sie dem Prinzgemahl zum Abschied. „Ich hoffe ebenfalls auf einen derart guten Ausgang des Feldzuges“ war die Erwiderung des Langhaarigen, die höflich, aber nicht sonderlich warm, ausfiel. "Das wird er, das wird er!", versicherte sie zum Abschluss und wurde von Alexander aus dem Zelt geführt. Kaum waren sie außer Sichtweite verlor Hephaistion jeglichen Anflug eines Lächelns. „Seltsame Frau… oder was meinst du, Schatz?“ Neugierig sah er auf seinen Sohn hinab. Der kratzte sich wieder an seinem Seidengürtel und hielt ihm strahlend die Armreifen entgegen. "Hübsch!" Lysander mochte die ältere Königin sehr. Die schöne Stirn des Prinzgemahls runzelte sich. „Ist sie hübscher als deine Mama?“ Weil er so ernste Unterhaltungen noch nicht führen konnte und sich auch eher danach fühlte, zu kuscheln, klammerte sich der Prinz nun wieder an seine Mutter und erklärte, dass er diesen am schönsten von allen fand. "Mama hübsch!" Voll Liebe wurde der kleine blonde Schopf geküsst. „Mein lieber kleiner Schatz!“ Mit ihm auf dem Arm stand Hephaistion wieder auf und schaukelte ihn etwas hin und her. „Wollen wir zurück? Dann kann sich Mama mal deinen Poschi ansehen.“ Lysanders Arme schlangen sich jetzt um seinen Hals und er drückte seine Wange an Hephaistions Schulter. "Nackt!" „Ja, es ist warm genug, du darfst auch nackt sein, ABER…“ Seine Mutter sah ihn ernst an, „dann musst du Mama aber sagen, wenn du aufs Töpfchen musst!“ Hephaistion versuchte erst seit ungefähr einer Woche ihn mit dem Nachttopf vertraut zu machen. "Nackt! Nackt! Nackt!", freute sich der Junge und hibbelte in seinen Armen. Das nutzte er aber auch gleichzeitig dafür, sich in den Armen zu reiben. „Ist ja gut, ist ja gut!“ Hephaistion versuchte ihn still zu bekommen und nahm noch die Trauben vom Tisch, um sie mit in sein Zelt zu nehmen. „Dann komm, Schatz.“ Auf ihrem Weg zurück ins Zelt, klammerte sich Lysander wieder fest und streckte einen Daumen in seinen Mund um daran zu nuckeln. Kaum im Zelt jedoch wurde er wieder hibbelig, da er ausgezogen werden wollte. „Nur nicht hastig werden!“ "Nackt!", beschwerte sich der Prinz und zog kratzend an seinen Kleidern. „Wenn du aufhörst zu kratzen darfst du auch nackt sein!“ seufzte der Dunkelhaarigen und stellte zuerst die Trauben auf einen Tisch, bevor er seinen Sohn auf das große Bett setzte. „So, jetzt machen wir dich nackig!“ Begeistert klatschte der Junge in die Hände und richtete seine Glieder so, dass Hephaistion leichtes Spiel hatte, ihn zu entkleiden. "Nackt!" „Ja, ja, nackt. Pinkel mir aber nicht aufs Bett!“ Da wurde dem Kleinen auch schon das Hemdchen ausgezogen. Lysander schien äußerst erleichtert und legte die Arme um sich selbst, damit er sich rubbeln konnte, denn unter dem königlichen Stoff hatten sich überall auf der Haut diese kleinen, roten Pusteln vom Aufstehen gebildet. Dann legte er sich hin und rollte sich ein. "Lieb haben?" Die Sorge war deutlich in die älteren blauen Augen geschrieben, dennoch musste Hephaistion sanft lächeln. „Du willst mit der Mama kuscheln?“ "Lieb haben!", bestätigte Lysander etwas nuschelig und streckte ihm die Hand entgegen. Lächelnd kletterte seine Mutter zu ihm und legte sich neben ihn. „Na komm, lass dich lieb haben!“ Und Nähe suchend drückte sich der Junge an ihn. "Lieb!" Der blonde Schopf wurde geküsst, während zarte Finger über die gerötete Haut strichen. „Juckt deine Haut, Lysander?“ Sofort drückte sich der Prinz seinen Fingern entgegen, damit sie ihn kratzten. "Kitzeln..." „Mama soll dich kitzeln?“ Lysander schüttelte sich verneinend und drückte sich fester gegen seine Finger. "Kitzeln!" Die kleine Stirn wurde verständnisvoll geküsst. „Deine Haut fühlt sich kitzelig an? Ist es schlimm?“ "Mama...", begann der Prinz leise zu jammern und rollte sich mehr in dessen Armen. Er begann sich schlecht zu fühlen und bekam auch noch Bauchschmerzen. „Shh…“ Liebevoll wurde der kleine Prinz an seine Mutter gezogen. „Mama hat dich.“ "Kitzeln nicht!" Lysander begann sich richtig schlecht zu fühlen. Immer wieder bekam er kleine Küsse auf sein Gesicht, bevor seine Mutter kurz aufstehen musste, um einen kleinen Flakon aus einer Truhe zu holen. Er kratzte sich währenddessen an seinen Rippen und sah ihm ängstlich nach. "Mama?" „Ist gut, Liebling. Die Mama hat was, dass es besser macht!“ Er kam mit dem Flakon zum Bett und damit zurück zu seinem Sohn. Direkt krabbelte Lysander auf ihn zu und sah hoffnungsvoll aus. "Nicht kitzeln?" „Ich hoffe es.“ Hephaistion setzte sich wieder aufs Bett und zog seinen Sohn zu sich auf den Schoß. Dann entkorkte er den Flakon und ließ sich das dickflüssige Öl auf die Hand laufen. Der Prinz verzog sein Gesicht, als er den Duft des Öles in die Nase bekam. "Bäh!" Und so wollte er schnell wieder vom Schoß seiner Mutter krabbeln. „Sitzen bleiben!“ wurde es ihm befohlen und der Ältere versuchte nun ihn fest zu halten, damit er ihn einreiben konnte. „Das fühlt sich gleich gut an.“ "Bäh! Bäh! Bäh!", maulte Lysander und wehrte sich. "Hässlich!" „Sei brav, Lysander!“ wurde er scharf angewiesen und Hephaistion schaffte es dann das Öl auf die gerötete Haut zu streichen. Zuerst strampelte der Junge noch, doch dann merkte er, dass die Flüssigkeit angenehm kühlte und so wurde er ruhig und ließ das Einreiben über sich ergehen. "Hässlich!" Seine Mutter musste kichern und küsste ihm den blonden Schopf. „Ich weiß ja, aber es hilft.“ Dann tat Lysander endlich, worum Hephaistion ihn gebeten hatte und was in den wenigen Tagen seines Versuches nicht geklappt hatte. Er meldete sein Bedürfnis an. "Topf!!! Schnell!!!" „Ohh!!“ Mit ihm im Arm sprang der Langhaarige auf und setzte ihn auf den Nachttopf, der neben dem Bett stand. Er grinste breit und bekam sofort einen roten Kopf, als es zu tröpfeln begann. „Du bist ja so ein braver Junge!“ lobte Hephaistion lachend und klatschte erfreut in die Hände. Kichernd kratzte sich der Junge an der Hüfte und hibbelte. "Fertig!" Der Dunkelhaarige holte einen sauberen Lappen und hob ihm vom Topf, um ihn sauber zu machen. "Gut?", fragte sein Sohn stolz, da seine Mutter zufrieden schien. „Sehr gut sogar!“ lachte der ältere Blauäugige und küsste ihm zart die Wange. „Mama ist sehr stolz auf dich!“ Lysander gefiel das und kratzte sich wieder an der Hüfte, nur um es gleich seiner Mutter zu zeigen. "Hässlich machen?" Hephaistion nickte ihm zu und zog den nackten Prinzen dicht an die Brust. „Ich kümmere mich gleich darum!“ Er sah, dass die roten Pusteln inzwischen größer wurden und auch schon etwas blutig gekratzt wurden "Kitzeln!!!" „Nicht kratzen, Schatz! Du machst es nur schlimmer!“ Besorgt ergriff seine Mutter wieder seine kleinen Hände. "Kitzeln, Mama!", beschwerte der sich aber jetzt und versuchte sich verzweifelt los zu eisen. „Nein!“ erwiderte dieser hart, auch wenn es ihm schwer fiel, da er nie die Stimme gegen Lysander erhob. Das hatte zur Folge, dass dem Prinzen die Tränen in die Augen traten und er mit all seiner spärlichen Kraft an seinen Händen zog um sie zu befreien. "Nghhh!!!" „Bleib ruhig!“ versuchte es der Langhaarige nun anders und wiegte den Kleinen deshalb leicht. „Du darfst nicht daran kratzen!“ Hephaistion wollte nun versuchen ihn mit einer Hand festzuhalten, um die Andere zum einölen frei zu haben. Doch Lysander begann jetzt richtig zu weinen und sich schlecht zu fühlen. "Kitzel, Aua!" Da wurde er umgedreht und fest an die Brust seiner Mutter gedrückt. „Shh, shh! Ganz ruhig, mein Liebling! Mama will dir ja helfen!“ "Mama...", wimmerte der Junge und klammerte sich fest. „Shh, sei ganz tapfer, ja?“ Der blonde Schopf wurde immer wieder geküsst, während der Dunkelhaarige nun wieder versuchte ihn einzucremen. Lysander nickte und schob sich ganz automatisch einen Daumen in den Mund, an dem er nuckelte und dann die Augen schloss. „Mein braver, Schatz“ lobte seine Mutter ihn und rieb den kleinen Körper zärtlich ein. Als er damit fertig war, musste er feststellen, dass sein Sohn einen neuen Weg gefunden hatte, sich zu kratzen. Lysander rieb einfach seinen ganzen Körper an Hephaistion, wobei er aber bereits eingeschlafen war. Der Prinzgemahl seufzte schwer und trug sein Kind dann wieder zu der Kommode, um ihn zu wickeln, denn er war ja noch nicht einmal ansatzweise trocken. Dabei stellte er das ganze Ausmaß der Pusteln fest, die zwar noch klein, aber inzwischen überall auf dem jungen Körper zum Vorschein kamen. Besorgnis ergriff ihn nun völlig und er ging noch behutsamer mit seinem Sohn um, um ihn nicht zu wecken. Kaum war das vollbracht, trug er ihn wieder zum großen Bett und wickelte ihn in die Decke, so würde er nicht mitbekommen, wie nach dem Arzt geschickt wurde. Es war mehr als selten, dass der Prinzgemahl dringlich nach ihm rufen ließ, weshalb Phillip bereits eine viertel Stunde später bei seinem Zelt ankam und sofort eintrat. Der Prinz war noch immer am Schlafen, doch er sah ihn in den Decken nicht und grüßte den Langhaarigen. "Hephaistion, was kann ich für dich tun? Es ist selten, mein Freund." Der Jüngere nickte mit sorgenvollem Blick und er ergriff die Hände des Arztes. „Ich weiß, doch es stimmt etwas mit Lysander nicht!“ Phillip nickte und redete sanft auf ihn ein. "So beruhige dich erst mal, es ist bestimmt alles halb so wild... Kinder in seinem Alter haben des Öfteren mal etwas..." Selbst wie ein Kind nickte der Dunkelhaarige artig. „Sieh ihn dir bitte dennoch an.“ "Natürlich!", lächelte der Arzt und sah sich fragend um, bis er das Knäuel auf dem Bett erblickte. "Schläft er?" „Ja, er ist grade erst eingeschlafen. Das ist auch besser so, denn…“ Durch einen Anflug von Belustigung grinste Hephaistion den Arzt an, „er mag dich nicht besonders…“ Der wackelte empört mit einer Augenbraue und tat entsetzt... Bis er sprach: "Ich weiß!" „Der Fluch des Berufstandes?“ Lächelnd setzte Hephaistion sich vorsichtig neben das Deckenbündel und entwickelte es langsam. Phillip sah sofort, wovon er sprach und nickte. "Wie lange hat er schon diese Pusteln?" Gleichzeitig kam er näher und befühlte den jungen Körper vorsichtig. „Ich habe es zum ersten Mal heute Morgen bemerkt. Lysander kann es natürlich nicht richtig erklären, aber es scheint sehr zu jucken“ erklärte der Langhaarige mit leiser Stimme, um den kleinen Prinzen nicht aufzuwecken. Der Docktor machte zustimmende Geräusche, als er eine der Bläschen zum Platzen brachte. "Wie geht es ihm sonst?" „Er schien sonst wohl auf zu sein, aber bevor er eingeschlafen ist, wurde er sehr quengelig!“ Die Sorge war nun völlig wieder da und nahm den Prinzgemahl gänzlich ein. Wieder gab Phillip zustimmende Geräusche von sich und nickte. "Bitte erschreck dich jetzt nicht..." Der Jüngere wurde blass und griff nach der Schulter des Alten. „Sprich!“ "Es wird noch schlimmer werden...", erklärte der Arzt ruhig. „Oh, nein…“ hauchte der Andere und wand seinen ängstlichen Blick seinem Sohn zu. „Ist es sehr gefährlich?“ Fest wurde er an der Schulter gepackt. "Es sind Pocken..." Beinahe wäre der Prinzgemahl vom Bett gerutscht, so sehr traf ihn der Schock. „Oh, nein…“ Doch er wurde gehalten, bevor ihn der Boden unter den Füßen gänzlich verließ. "Lysander ist stark, deshalb wird er es überstehen. Bei oft kränkelnden Kindern ist es gefährlich, denn diese Art der Pocken, tritt hauptsächlich bei Kindern auf. Durch ihre Wasserblasenbildung nennen viele sie auch Windpocken. Alexander hatte sie auch, als er klein war und es wäre gut, wenn du sie ebenfalls hattest... denn wenn sich Erwachsene anstecken... Es ist seltsamen, für Erwachsene sind sie genauso schlimm wie die schwarzen Pocken...", erklärte Phillip weiter. „Ich…“ Die Panik hatte ihn immer noch voll im Griff, weshalb er sich an dem Arzt festhalten musste, da es ihm schwindelte. „Ich weiß es nicht,… aber Lysander übersteht es?“ Der setzte ihn richtig auf das Bett und rüttelte ihn sanft an den Schultern. "Jetzt beruhige dich, Hephaistion!" „Mein Sohn hat Pocken, da rege ich mich so viel auf, wie es sich gehört!“ wurde jener jetzt ruppig, da er nicht vorhatte aufzuhören sich zu fürchten. Deshalb bekam er sofort eine Backpfeife und Phillip sah mehr als ernst aus. "Reiß dich verdammt noch mal zusammen! Für deinen Sohn!" Sich die Wange haltend sah der Jüngere ihn aus großen blauen Augen an. „…Das war jetzt aber nicht nötig…“ Phillip verschränkte die Arme vor der Brust. Er ging grundsätzlich den geraden Weg, wenn es möglich war und mochte keine großen Szenen drum herum. "Natürlich!", sagte er ironisch. "Du warst auch überhaupt nicht davor, in Panik zu geraten!" Die Wangen des Anderen färbten sich rosa und er wand den Kopf ab. "Also, da du nun aufnahmefähig bist: Dein Sohn hat die Pocken. Aber er wird wieder gesund! Alexander hatte sie ebenfalls als Kind... Wichtig ist jetzt, ob du sie auch schon hattest?", erklärte Phillip und fragte sofort nach. „Ich weiß es nicht!“ erwiderte dieser schroff, da ihn das Verhalten des Arztes irgendwie verärgert hatte. "Überleg mal bitte, gibt es einen Zeitpunkt, an den du dich erinnerst, an dem es dich ganz stark gejuckt hatte... oder an denen deine Hände gebunden waren?", versuchte es Phillip vorsichtiger. Er hoffte es nämlich sehr, da er Mutter und Sohn nicht trennen wollte. „Ich… keine Ahnung“ seufzte jener und fuhr sich durch das lange Haar. „Ich erinnere mich nicht, ob ich überhaupt je krank war.“ Braune Augen sahen den Prinzgemahlen entschuldigend an und Phillip legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Hephaistion... Du bist der zweite Mann im Reich... Aber wenn du nicht weißt, ob du diese Pocken hattest, muss ich dich... zu deiner eigenen Sicherheit! ...des Zeltes verweisen!" Die schönen blauen Augen wurden groß und Hephaistion wich automatisch von ihm weg. „Was??“ Der Arzt seufzte und nickte. "Es tut mir so leid... Aber um deiner Sicherheit wegen... Es ist fast immer tödlich für uns Erwachsene... Du darfst nicht bei Lysander bleiben, wenn du diese Pocken noch nicht hattest..." Sofort schüttelte der Jüngere den Kopf. „Du kannst mich doch nicht von meinem Sohn trennen!“ Doch Phillip nickte entschlossen und würde keinen Schritt zurück weichen. "Du bist kein normaler Mann, Hephaistion! Du bist der Prinzgemahl, der Gatte des Königs und somit der zweite Mann im Reich. Ich kann und werde es müssen!" Der Dunkelhaarige hatte aber ebenfalls nicht vor so einfach aufzugeben. „Das ist doch völlig übertrieben! Wahrscheinlich hatte ich das eh und kann mit dem Namen nur nichts anfangen!“ "Jeder erinnert sich an diesen extremen Juckreiz...", erklärte der Arzt weiter. Da sah Hephaistion eine Möglichkeit doch bei seinem Sohn zu bleiben. „Ja…ja, ich glaub daran erinnere ich mich…“ "So? Sicher?" Sein Gegenüber war äußerst skeptisch und glaubte ihm kein Wort, was er dem Prinzgemahl auch deutlich zeigte. „Ganz sicher!“ Der Dunkelhaarige wusste, dass sich Phillip viel erlauben durfte, doch auch er konnte seinen Prinzen nicht einfach der Lüge bezichtigen ohne seinen Hals zu riskieren. Ebenso wusste der Doktor, dass ihm ein Bär aufgebunden wurde, doch ihm war die Mutter-Kind-Bindung wohl bewusst. "Du warst sicher noch sehr klein...?" „Alt genug, um mich zu erinnern!“ Hephaistion war schrecklich angespannt, da er eigentlich kein unehrlicher Mann war und das Lügen ihm schwer fiel und genau das war der Grund, warum Phillip ihm nur noch eine einzige Frage stellen wollte. "Hast du Narben davon getragen?" Die Gedanken des Langhaarigen rasten und er ging schnell alle Makel ab, deren er sich bewusst war. „Eine…“ Ohne es zu wissen, hatte er die richtige Antwort gegeben, denn Phillip ging davon aus, dass er in Unkenntnis über die Krankheit, nicht hätte wissen können, dass man Narben davon tragen konnte. Deshalb nickte er zufrieden. "Da es schon eine ganze Weile bei dir her ist, sollte ich dir wohl sagen, was du am besten machen kannst... um deinem Sohn zu helfen..." Erleichterung erfüllte den jungen Mann und er trat wieder an den Arzt heran. „Was kann ich tun?“ "Lysander sollte jegliches Kratzen vermeiden, da es eben Narben geben kann und sich die Pocken derartig entzünden können, dass es gar nicht gut ist! Am besten solltest du ihm Tücher um die Hände binden, damit er gar nicht erst in Versuchung gerät. Außerdem werde ich dir ein Pulver bringen, mit dem du ihn einschmieren kannst... und lass ihn um der Götter wegen NICHT baden! Das Wasser würde zwar kühlen aber es würde dafür sorgen, dass die Krankheit nicht wieder weg geht...", erklärte ihm Phillip lächelnd. Überwältigt von allem nickte der Jüngere und fasste seine zitternden Hände ineinander. „Gut, nicht baden. Ich werde auf alles achten…“ Alte Hände wurden auf seine gelegt und dessen Besitzer lächelte. "Ich werde dir eine Stillamme besorgen, die diese Pocken schon hatte... Bei Anaita weiß ich es nicht...", erklärte der Arzt weiter. „Danke… ich weiß das zu schätzen…“ Mit betrübtem Blick setzte sich der Prinzgemahl wieder zu seinem schlafenden Sohn. Ihm wurde freundschaftlich auf die Schulter geklopft. "Lysander wird schon wieder! Er ist ein sehr starker Junge!" „Das wird die nächste Zeit nicht leichter machen, er wird es hassen und nicht verstehen, was zu seinem besten ist“ seufzte der Blauäugige und strich dabei sanft über das kleine Köpfchen. "Du könntest ihn aber auch zum Stolz seines Vaters machen...", grinste Phillip nun. Mit einem Schmunzeln wurde dem Arzt gegen den Arm gehauen. „Mein Sohn bleibt schön weg von den feindlichen Truppen!“ "Er könnte wahrscheinlich über die Hälfte von ihnen aus dem Weg räumen...", grinste der Ältere verspielt. "Ich glaube nämlich kaum, dass sie die Pocken schon hatten..." „Das mag alles sein, aber mein Schatz bleibt hier und kuriert sich artig aus!“ Wie um das zu bestätigen packte Hephaistion den Kleinen wieder in seine Decke. Phillip schmunzelte und nickte. "Klingt gut! Lass ihn aber nicht zu viel schwitzen... je weniger Flüssigkeit an seine Haut kommt, desto schneller wird er gesund..." „Ich werde ihn schon gut versorgen!“ schwor der Jüngere es ihm. "Gut! Ich werde dann jeden Tag nach Lysander gucken kommen. Die neue Stillamme wird sich gleich bei dir melden und Anaita werde ich sofort befragen gehen.", erklärte der Arzt. "Hab ich noch was vergessen...? ...Ach ja, das Puder! Ich werde es der neuen Stillamme mitgeben." Der Prinzgemahl bedankte sich herzlich bei ihm und geleitete ihn dann zum Zelt hinaus. "Bis Morgen und vergiss die Tücher um Lysanders Hände nicht!", mahnte der Arzt noch einmal lächelnd, bevor er das Lager entlang ging. Hephaistion machte sich gleich an die Arbeit, denn er wollte fertig werden, solange Lysander noch schlief. Er durchwühlte seine Kleidertruhe nach zwei feinen Tüchern und band diese dann zart um die kleinen Hände. Doch genau das hatte zur Folge, dass der Prinz quengelig erwachte. "Mama?" „Shh, mein Schatz! Schlaf noch etwas weiter“ wollte der Langhaarige ihn beruhigen und legte sich zu ihm, um ihm Nähe zu spenden. Aber da sein Sohn sich schlecht fühlte, war er nicht nur quengelig, sondern hatte auch schlecht Laune. "Nein!" Schließlich fühlte er die Tücher, die um seine Hände gewickelt waren, damit er sich nicht kratzen konnte und versuchte sie irgendwie herunter zu bekommen. "Kitzeln!" Seufzend musste Hephaistion feststellen, dass der Kampf nun begonnen hatte. „Nein, Lysander! Du darfst dich nicht kratzen, du tust dir nur weh!“ "Kitzeln!", jammerte der Kleine und rieb die Tücher an seinem Torso, nur um festzustellen, dass es nicht den erwünschten Effekt hatte. Seine Mutter griff nach seinen Händen und zog dann den ganzen Jungen an sich. „Shh, ist ja gut. Das geht wieder vorbei!“ Lysander wollte sich wehren und rieb sich dabei genüsslich an Hephaistion. "Lassen!" „Nein!“ wurde er hart, aber zur gleichen auch Zeit auch sanft, ermahnt. „Du darfst nicht kratzen!“ Was wiederum bewirkte, dass der Prinz bockig wurde. "Mama, weg!" Die Arme seiner Mutter festigten sich um ihn. „Nein! Sei brav!“ Dennoch blieb Lysander hartnäckig und versuchte es mit allen Mitteln. Er drückte gegen seine Mutter und meckerte lautstark. "Mama weg! Brust! Kitzeln! Topfchen!" Der Ältere versuchte nicht frustriert zu werden und hielt seinen Sohn weiter fest, auch wenn er mit ihm aufstand. „Du kannst gerne aufs Töpfchen und bald kommt eine Amme, dann darfst du auch an die Brust!“ Blaue Augen sahen ihn trotzig an und der dazugehörige Kopf wurde rot. "Kitzeln! Sofort!" Seine Mutter grollte leise. „Du machst dir grad in die Windel, oder?“ Während eines gepressten Gesichtsausdrucks, begann der Prinz fast schon rotzfrech zu grinsen und sah Hephaistion dabei an. "Kitzeln!" „Nein!“ blieb seine Mutter stur und funkelte ihn aus blitzenden Augen an. „Mach dir nur so oft in die Windel wie du willst! Spätestens wenn die anderen Kinder trocken sind, wirst du dafür ausgelacht!“ Grimmig piekte er seinem Sohn in den Bauch. „Kratzen darfst du dich dennoch nicht!“ Zur Belohnung erhielt er einen lauten Furz, bevor sich Lysander richtig aufregte. "Mama weg!!!!" „Lysander! Benimm dich!“ grummelte seine Mutter weiter und trug ihn zu der Kommode, um ihn zu wickeln. "Mama weg!", krähte der Junge weiter, als sein Vater das Zelt betrat und sie verwundert betrachtete. "Was ist hier denn los?" „Dein Sohn meint sich schlecht benehmen zu müssen!“ grollte der Ältere und legte den Kleinen hin, der weiter am Zappeln war. „Lysander, halt still!“ Außerdem begann er zu weinen und rieb sich über den Körper. "Mama weg! Kitzeln!" Da ihm das Weinen nahe ging, viel es Hephaistion schwer ihn nicht einfach an sich zu drücken und alles zu erlauben. Stattdessen versuchte er ihn zur Ruhe zu bringen. „Halst still, sonst kann ich dich nicht wickeln.“ "Was ist denn mit ihm?", fragte Alexander genauer nach und begann Lysander abzulenken, indem er ihm über die Wangen kitzelte, wie er dachte, seinen Sohn verstanden zu haben. Gleichzeitig hörte der Prinz auf zu strampeln. „Pocken, Alexander!“ erklärte sein Mann, mit schmerzendem Herzen, nutzte aber dennoch die Ruhe seines Sohnes um mit dem Windeln wechseln zu beginnen. "Was?" Entsetzt wurde er angestarrt und der König hätte fast vergessen seinen Sohn zu beschäftigen. „Nicht die Pocken, wie nannte es Phillip? Windpocken? Er sagt, es ist relativ ungefährlich für Kinder…“ Schnell befestigte Hephaistion die neue Windel. „Er darf sich nicht kratzen und auf gar keinen Fall baden.“ Der Blick des Prinzgemahls legte sich wieder auf seinen Sohn. „Bist du jetzt wieder brav?“ "Kitzeln weg!", beschwerte sich der Prinz jämmerlich und streckte ihm die Hände entgegen. "Oh... Wind Pocken? ...", fragte Alexander etwas ruhiger. „So hat Phillip es genannt, ja.“ Endlich nahm der Dunkelhaarige seinen Sohn wieder auf den Arm. „Ist ja gut, mein Schatz. Ich weiß es juckt, aber du darfst es nicht kratzen!“ "Aber... aber... woher?", war der König nun äußerst beunruhig. Lysander klammerte sich derweil an seine Mutter und nuckelte an seinem Daumen. „Er kann es sich überall geholt haben“ erklärte sein Mann Schulter zuckend, während er begann ihren Sohn leicht zu wiegen. "Er... er wird doch wieder gesund?" Von unbeschreiblicher Angst ergriffen, umarmte Alexander seine Familie und küsste sie. „Für sein Leben besteht keine Gefahr“ beruhigte sein Mann ihn und lehnte sich dann, Nähe suchend, gegen ihn. "Den Göttern sei dank!", entfleuchte es dem Blonden und er drückte sie fester an sich, als ein leises Räuspern vom Zelteingang erklang. Ganz automatisch rückten sie etwas auseinander und wandten sich der üppigen Frau zu, die dort stand. "Bitte verzeiht mein Eindringen, Majestät, aber Doktor Phillip schickt mich, ich bin die Stillamme.", erklärte sie freundlich. „Ah! Genau richtig, der kleine Prinz wird schon hungrig!“ Erleichtert lächelnd trat der Prinzgemahl auf sie zu und ignorierte dabei die verwirrten Blicke seines Mannes. Die kräftige Frau nickte und stellte eine große Schale auf einen Tisch. "Diese ist ebenfalls vom Doktor. Es ist das Puder. Ihr solltet den Prinzen immer damit behandeln, wenn es ihn zu sehr juckt." „Oh, vielen Dank!“ lächelnd wollte Hephaistion ihr Lysander reichen, doch der klammerte sich krampfhaft an ihm fest. "Oh, mein kleiner, süßer Prinz... Hab keine Angst vor mir, ich habe etwas zu Essen für dich!", lächelte sie und hielt Hephaistion die Arme entgegen, um den Jungen zu empfangen. Doch Lysander schüttelte heftig den Kopf und krallte sich noch mehr an seine Mutter. „Schatz! Du hast doch Hunger, du wolltest doch an die Brust!“ Unverständlich sahen blaue Augen den Kleinen an und der Prinzgemahl versuchte ihn zärtlich von sich zu lösen. Der Prinz presste seine Lippen fest aufeinander und schüttelte heftig den Kopf, dabei klammerte er sich immer wieder aufs Neue an seine Mutter, wenn dieser es gerade geschafft hatte, ihn zu lösen. Jener seufzte schwer, denn er realisierte schnell, dass Lysander nicht nachgeben würde. „Ich glaube das hat keinen Zweck.“ Die starke Stillamme nickte tief und lächelte dennoch. "Natürlich! Wenn der Prinz Hunger hat, wird er sich bestimmt melden. Lasst mich einfach rufen, Majestät." „Das werden wir, vielen Dank!“ Sie wurde höflich verabschiedet, bevor Hephaistion seufzend seinen Sohn ansah. Der sah treuherzig zurück und klammerte sich noch immer fest. "Brust?" „Du hast Hunger, oder?“ wurde der Kleine nun besorgt gefragt und seine Mutter strich ihm beruhigend durch die blonden Locken. "Brust!", nickte er und lächelte blass. Da legten sich wieder Alexanders Arme um sie und führten sie zum Bett. "Warum hast du dich dann nicht auf die Arme der Amme nehmen lassen, mein Schatz?" Der Kleine sah ihn verwirrt an, doch als er verstand verzog sich sein Gesicht verärgert. „Nicht Brust!“ Alexander wand seinen Blick zu Hephaistion und sah diesen verwirrt an. "Was ist denn mit der anderen Stillamme?" „…Hatte noch nicht die Windpocken und darf deshalb nicht zu ihm“ erklärte ihm sein Mann und küsste seinem Sohn besorgt die Stirn. „Hast du großen Hunger, Schatz?“ Mit großen, leicht rot unterlaufenen Augen sah Lysander auf und nickte. "Brust?" „Och, Spätzchen!“ Mit gequältem Blick drückte Hephaistion seinen Sohn fest an sich und sah fast panisch in die grauen Augen seines Mannes. „Was machen wir jetzt?“ Er konnte fühlen, wie der Prinz etwas zitterte und sich an ihm rieb. "Vielleicht sollten wir ihn erst einmal einpudern... und uns während dessen was überlegen?", antwortete sein Vater ebenfalls besorgt. „Eine gute Idee.“ Sanft löste Hephaistion sich von ihm und trug den kleinen Prinzen zum Bett. „Bringst du den Puder?“ Der König nickte und holte sich die Schüssel, mit dem fein geriebenen Puder um es zum Bett zu bringen. Sein Sohn sah sie unterdessen mit seinen großen blauen Augen abwechselnd an und blieb ganz ruhig. "Brust?", fragte er vorsichtig und griff nach der Decke neben sich. „Du bekommst gleich etwas zu essen, Spatz!“ wurde er hingehalten, während beide Eltern begannen, ihn mit dem Puder einzureiben. Das wiederum schien dem Prinzen zu gefallen. Die Worte, als auch ihre Handlungen und er seufzte zufrieden. "Kitzeln nein." „Wie schön, Lysander!“ freute sich der Dunkelhaarige mit ihm und kitzelte ihn beim einreiben nun auch ein bisschen, um ihn zum Lachen zu bringen. "Nein, nein!", lachte Lysander auch und versuchte sich der Hände seiner Eltern zu erwehren. „Ja, was hat unser Baby denn?“ lachte Hephaistion mit und küsste ihm dabei immer wieder schmatzend die Wange. "Lustig nein!", lachte er hechelnd und sein Vater hörte vorsichtig auf, damit er nicht erstickte und auch der Ältere ließ es gut sein, auch wenn er mit den Küssen nicht aufhörte. „Mama hat dich lieb!“ "Mama hübsch!", grinste Lysander noch immer kichernd und bekam von seinem Vater auch einen Kuss. "Papa hat dich auch lieb, mein Schatz!" „Hässlich!“ lachte der Kleine, wie um seinen Vater zu necken, da jener ja nicht ungepflegt aussah oder übel roch. Tatsächlich sahen ihn graue Augen ganz entsetzt an und fragten ihn lieb. "Ja, hast du denn den Papa nicht lieb?" Lysander kicherte und patschte dem König gegen die großen Hände. „Lieb hässlich!“ Strahlend zog Alexander ihn an sich und seinen warmen Körper, was dem Kind sehr gut tat und sich sofort anschmiegte. "Ja, der Papa liebt dich auch ganz doll, mein Schatz!" Der Knirps gurrte zufrieden und kuschelte sich gegen die starke Brust. Er wurde zart gestreichelt und Alexander versuchte darauf zu achten, ihn nicht weiter zu kitzeln oder jucken. "Was können wir dir denn zu Essen geben, mein Schatz?" „Brust?“ nuschelte der Kleine gegen seinen Vater und ließ sich von seiner Mutter durch das Haar kraulen. „Vielleicht etwas weiches Brot und Ziegenmilch?“ Der König nickte zustimmend. "Das könnte klappen... Wir könnten es vermischen und Brei draus machen..." „Das klingt gut, er sollte keine Probleme haben das zu essen!“ Hephaistion küsste seinen Sohn noch mal, dann schritt er zum Zelteingang und schickte einen Pagen los, um alles zu besorgen. Einen anderen wies er an, dafür zu sorgen, dass nur noch die sie bedienten, die bereits die Windpocken hatten. Auch der befolgte seine Anweisungen, verbreitete aber ebenfalls Panik. Nur die, welche schon die Windpocken hatten, kannten diese und die Anderen, dachten an eine schlimme Epidemie. Das Königspaar bekam davon nichts mit, waren sie doch viel zu sehr damit beschäftigt ihren Sohn zu versorgen und abzulenken. Der war nämlich nicht nur extrem anhänglich geworden, er zitterte immer mehr und freute sich über jede Berührung seiner Eltern. „Ist dir kalt, mein Schatz?“ fragte ihn seine Mutter, gleich wieder besorgt und strich ihm sanft über das Köpfchen. "Kalt...", nuschelte Lysander und drückte sich noch mehr an seinen Vater. Da beeilte sich Hephaistion gleich ihm seine Decke aus seinem Kinderbettchen zu holen. „Hier mein Schatz. Jetzt wird dir wieder warm.“ "Mama, Papa lieb!", lächelte der Prinz, als sich Alexander wieder mit ihm hinlegte und ihn dick einpackte. „Du sagst uns, wenn dir zu warm wird, ja?“ wurde er sanft von seiner Mutter gebeten, als der sich an seine andere Seite kuschelte. "Lieb!", bestätigte Lysander ihre Haltung aber noch mal und das sie ihm gefiel. „Schön!“ Die Wange des Prinzen bekam einen Schmatzer und Hephaistion rieb seine Nase in dem kleinen Gesicht. Der Vater und Ehemann lächelte, denn auch ihm gefiel diese gemeinsame Zeit, selbst wenn er sich wünschte, sein Sohn wäre gesund. "Brust?" „Du bekommst gleich was zu essen, mein Liebling“ wurde es ihm immer wieder versichert, bis endlich die Pagen herbeigeeilt kamen. "Siehst du, mein Schatz, jetzt bekommst du etwas zu essen!", lächelte der König und setzte sich mit ihm auf. Hephaistion stand auf und nahm Brot und Milch dankend entgegen, dann brachte er es an den Tisch und bemühte sich etwas Breiartiges daraus zu mischen. Er wurde ganz neugierig von seinem Sohn beobachtet, der sich dennoch an seinen Vater schmiegte. „So, ich hoffe es schmeckt!“ Lächelnd trug der Älteste die Schüssel mit dem Brei zum Bett. "Brust?", fragte Lysander wieder hoffnungsvoll und sah von der Schüssel neugierig zum Zelteingang. „Viel besser! Große Jungen Essen!“ So wurde es versucht Lysander den Brei richtig schmackhaft zu machen. Hephaistion setzte sich wieder zu ihnen. „Möchtest du etwas davon haben? Bist du ein großer Junge?“ "Keine Brust...?", hackte Lysander nach und wurde auch von seinem Vater ermutigt. "Mama und Papa Essen..." Lächelnd versuchte Hephaistion nun den kleinen Blonden zu füttern, indem er ihm einen Löffel an den Mund hielt. Zuerst presste dieser wieder seine Lippen fest aufeinander und sah ziemlich skeptisch aus. Doch dann schnappte sein Vater nach dem Löffel und schien dessen Inhalt zu genießen. Das tat Alexander auch, als Hephaistion den Löffel ein zweites Mal belud. Aber dann meldete sich Lysander kleinlaut. "Auch...? ...Brust?" „Du möchtest auch was?“ fragte ihn seine Mutter ganz verblüfft und sah dann übertrieben fragend zu seinem Mann. „Sollen wir ihm etwas abgeben?“ Der nahm sich noch einen Bissen und tat sehr überlegend. "Kann mein Sohn denn schon Essen für große Jungen essen?" Mit großen wässrigen Augen nickte sein Sohn heftig. „Brust!!“ Alexander lächelte und nickte Hephaistion zu. Zart streichelte er dabei seinen Sohn und küsste ihn. "Dann soll mein großer Sohn auch richtiges Essen bekommen!" Der Ältere zwinkerte seinem Mann zu bevor er seinem Sohn einen Löffel voll Brei vorsetzte. „Dann mach jetzt schön ‚Ahh’!“ Weil er viel zu großen Hunger hatte um lange zu überlegen, tat Lysander, was ihm gesagt wurde. Er öffnete seinen Mund ganz weit und machte: "Ahh!" Noch bevor er es sich anders überleben konnte hatte er den Löffel im Mund und überrascht, machte er den Mund sofort wieder zu. So konnte Hephaistion, in aller Ruhe, den Brei an den Lippen abstreifen, sodass Lysander mit vollem Mund dasaß. Neugierig wurde er von seinem Vater beobachtet. "Ja, mein Schatz, so ist es richtig! Jetzt musst du nur noch schlucken." Etwas skeptisch sah der Knirps ihn an, bevor man den Schluckprozess beinahe Schritt für Schritt beobachten konnte. Sein Vater blieb still und man konnte in seinem Gesicht sehen, dass er wissen wollte, wie es seinem Sohn dabei erging. Ob es ihm gefiel und schmeckte, ob es gut für ihn war... oder eben nicht. Lysander jedoch schwieg eine ganze Weile und kräuselte dabei nachdenklich die Nase, bevor er seine Mama ansah und den Mund wieder aufmachte. Lächelnd schob seine Mutter ihm ein zweites Mal den Löffel in den Mund. "Ich glaube, da schmeckt es jemandem.", grinste der König stolz und sah seinen Sohn fest an. "Das machst du ganz toll, mein Schatz! Ich bin stolz auf dich!" Lysander sah lachend zu ihm auf, wobei eine Menge Brei sein Kinn herab lief. Sein Vater kicherte und rieb ihm vorsichtig das Gematschte weg. "Ja, das gefällt dir, was?" „Brust, jam!“ lachte der kleine Prinz und langte mit seinen Händen in die Breischüssel. Alexanders Kichern endete ebenfalls in einem Lachen, als er in den Brei fasste und die Schüssel damit fast aus Hephaistions Händen riss. „Uahh!! Nicht doch Schatz!“ reif der Dunkelhaarige aus uns zog die Schüssel zurück. "Mehr Brust!", bestand sein Sohn aber und schob sich die Stoff überzogenen, matschigen Finger in den Mund. "Jam!" Wie am Busen seiner Amme nuckelte er dann daran, wobei er selig grinste. Sein Vater lachte noch immer und steckte auch einen Finger in den Brei, um ihn vor seine Lippen zu halten. "Hier, mein Schatz!" Gierig stürzte der sich auf seinen Finger und nuckelte ganz begeistert daran. So sah Alexander strahlend zu seinem Ehemann und lachte noch immer. "Wenn er isst, wird er auch schnell wieder gesund!" „Vor allem, da es ihn ablenkt!“ stimmte der Langhaarige zu und schob dem Prinzchen wieder einen Löffel in den Mund. "Jamjam!", matschte der fröhlich mit dem ganzen Essen im Mund und steckte auch immer wieder seine Hände und die dazugehörigen Tücher ins Essen. „Du hast deinen Spaß, was?“ grinste der Langhaarige und zerwuschelte seinem Sohn die blonden Locken. Lysanders Augen verengten sich etwas, als er sein süßestes Lächeln aufsetzte und zwischen dem Lutschen des Breies nickte. „Wie schön!“ Der Kleine wurde geküsst und durfte Ausnahmsweise weiter herummatschen. Schließlich war die Schüssel leer und Lysander nuckelte nur noch an seinen 'Handschuhen' herum. "Ich glaube, wir hatten eine gute Idee...", lächelte Alexander zufrieden und küsste seinen Liebsten. Der lehnte sich mit einem zufriedenen Seufzen gegen ihn. „Ich bin erleichtert, wenn er das nun auch nicht angenommen hätte.“ Ein lauter Rülpser erklang und der Blonde hatte alle Mühe, nicht schon wieder laut los zu lachen. "Diese Sorge braucht uns nun nicht mehr beschäftigen!" „Um sein Benehmen kümmern wir uns besser beim nächsten Mal“ stimmte sein Mann ihm grinsend zu und machte sich auf, um alles heranzutragen, was er brauchte um Lysander sauber zu bekommen. "Kitzeln?", fragte Lysander hoffnungsvoll, als er ihm nachsah. „Nein, Schatz. Das habe ich dir doch gesagt.“ Hephaistions Blick lag sanft auf ihm, als er zurückkehrte. Dann begann er zärtlich das schmutzige Gesicht mit einem Tuch sauber zu wischen, auch hatte er neue Tücher für die kleinen Hände mitgebracht. Doch er hatte nicht mit seinem Sohn gerechnet, der trotz seines jungen Alters bereits ziemlich clever war. Der begann sich nämlich so geschickt zu bewegen, dass er seinen Eltern hin und wieder aus den Händen flutschte und somit über den Oberkörper gekratzt wurde. "Kitzeln!", rief er dabei immer wieder begeistert. „Lysander!“ wurde er da plötzlich scharf ermahnt. „Ich habe nein gesagt!“ Sofort schreckte der Prinz zurück und bekam Angsttränen in die Augen. War er doch noch nie so hart angesprochen worden und nuschelte dennoch hoffnungsvoll: "Kitzeln..." „Nein, Lysander!“ blieb Hephaistion hart, konnte aber nicht lange standhalten und zog daher seinen Sohn fest an sich, auch wenn jener dabei seine feinen Roben verschmierte. Dennoch weinte der Junge schreiend und jämmerlich. „Oh, mein Schatz! Mein armer kleiner Schatz! Die Mama liebt dich, hörst du? Aber du darfst nicht kratzen!“ Auch dem Prinzgemahl ging es sehr nahe, dass er so streng sein musste und das Weinen seines Sohnes quälte ihn fürchterlich. "Waum?", fragte der wimmernd und rieb sich an ihm. „Weil es dann nur schlimmer wird und…nur noch mehr kitzelt!“ versuchte seine Mutter es ihm mit seinen Worten zu erklären. "Besser nicht kitzeln, dann aufhören?", versuchte der Junge es zu verstehen. „Genau, Liebling! Du bist so ein kluger Junge!“ Mit dem Lob bekam der kleine Prinz auch noch ganz viele Küsse seiner Mutter. "Aber... aber... aber...", versuchte sich der Knirps zu erwehren. "...trotzdem kitzeln!", erklärte er, dass ihn sein Körper stark juckte. „Ich weiß, mein kleiner Spatz, aber wenn du machst, was Mama sagt, wird es bald vorbei sein!“ Lysander wurde hin und her geschaukelt und Hephaistion sah unsicher zu seinem Mann, da er sich selbst etwas für seine erhobene Stimme schämte. Aber der zeigte überhaupt keine negative Regung, sondern lächelte um ihm zu zeigen, dass er nichts falsch gemacht hatte. Ihr Sohn aber sah gequält aus und begann schrecklich zu zittern. "Denken nicht!" „Vertrau mir nur“ flüsterte Hephaistion dem kleinen Prinzen ins Ohr und rieb dann seine Nase in die weichen Haare. Zähneklappernd nickte der Junge und hielt ihm seine Hände hin. „Nass!" Lächelnd löste Hephaistion die nassen Tücher von den kleinen Händen. Reflexartig drückte Lysander seine Hände an seinen Körper um sich zu kratzen, doch er erinnerte sich sofort an die strenge Stimme seiner Mutter und biss sich auf die Lippen, als er sich selbst davon abhielt. Ermutigend wurde ihm zugelächelt. „Sehr gut, Schatz! Aber nur zur Sicherheit, machen wir wieder Tücher darum, ja?“ Hephaistion zeigte ihm zwei hübsche und trockene seidene Schals. „Gefallen sie dir?“ Unwillig nickte der Prinz, wollte er seiner Mutter doch gefallen. Die Kleine Stirn wurde geküsst und dann die Hände wieder verbunden. „Du bist so ein braves und gutes Kind!“ "Lieb?", fragte er leise und kuschelte sich zwischen seine Eltern. „Sehr lieb, sogar!“ bestätigten ihm beide und er wurde wärmend in ihre Mitte genommen. Gähnend und zitternd lächelte Lysander. "Mama, Papa lieb!" „Willst du jetzt dein Mittagsschläfchen machen?“ wisperte seine Mutter es sanft und summte ihm eine leise Melodie ins Ohr. "Nein!", nuschelte der Prinz mit schweren Lidern, wie so oft, wenn er am Tage schlafen sollte. „Oh, aber da warten doch all die schönen Träume auf dich. Magst du nicht träumen?“ Wurde es in das Ohr des Kleinen gesummt, während warme Hände ihn streichelten. Dennoch gab Lysander ein verneinendes Geräusch von sich, bevor er einschlief. „Er ist so ein lieber Junge.“ Ob Hephaistion mit seinem Mann sprach oder doch eher mit sich selbst war nicht klar, denn sein Blick lag alleine auf dem schlafendem Kind. Aber sein Mann brummte ebenfalls leise, zustimmend und begann dann zu schnarchen. Ein Kichern entwich dem Älteren. „Es sieht aus, als bräuchten meine beiden Männer ihren Mittagsschlaf.“ Und wie zur Bestätigung wiederholte sein Gemahl sein Schnarchen. Noch eine ganze Weile betrachtete der Prinzgemahl seine Liebsten lächelnd, bevor sein Gesicht allmählich ernst wurde. Vorsichtig, um die Beiden nicht zu wecken, glitt er aus dem Bett und schlich zu seinem Schreibtisch. Als er dort saß zitterten seine Hände bereits stark, während er nach Papier und Feder griff, so musste er sich sehr abringen seine Frage sauber auf Papier zu bringen. Er schrieb an seine Amme, die Frau, die auch geholfen hatte Lysander zur Welt zu bringen und die Alexander auf den Tod nicht ausstehen konnte. Sie war wohl die Einzige, die noch in der Lage sein würde sich an alle Krankheiten zu erinnern, die er jemals gehabt hatte und auch an die, die er nicht gehabt hatte. Auch wenn er glaubte die Antwort bereits zu kennen und sie fürchtete, schickte er einen Pagen mit seinem Brief los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)