Eistränen von Kimiko_Grey ================================================================================ Kapitel 21: Willkommen zu Hause ------------------------------- Ich spürte wie nervös ich war, als ich auf dem Rücksitz unseres Autos saß und die Landschaft, die auf der Autobahn an mir vorbeizog beobachtete. Ich war voller freudiger Erwartung. Ich freute mich auf meine Eltern, meinen Bruder, Fujita und meine gewohnte Umgebung. Unterwegs mussten wir ja in die Fähre umsteigen, aber das war mir egal, ich wollte nur noch eins: Nach Hause kommen, mich in mein Zimmer zurückziehen und mein neues Leben genießen. Denn das war das, was ich durch den Klinikaufenthalt neu gewonnen habe war: Ein Leben. Ich war voller neuer Lebensenergie- und Lust. Ich wollte so viel machen, alles was ich in der Klinik nicht machen konnte. Ich wollte wieder in die Schule gehen, ich wollte ausgehen, neue Leute kennenlernen. Alles das, was für einen Teenager in meinem Alter völlig normal ist. Aber eins nach dem anderen, dachte ich. Ich wollte alles was ich vorhatte, bewusst tun, bewusst erleben und genießen. Nachdem wir endlich ankamen, nahm ich meine Taschen aus dem Auto und nahm meinem Vater den Hausschlüssel ab und wie es aussah, war es genau das, was mein Vater wollte. Als ich die Haustür aufschloss und sie öffnete, trat ich langsam, fast vorsichtig ein. Ich sog alles, womit ich aufgewachsen war, den vertrauten Geruch der Wohnung ein. Ich zog meine Jacke und meine Schuhe aus und ging durch den Korridor ins Wohnzimmer. Mich wunderte, dass das Licht ausgeschaltet war. Also schaltete ich das Licht ein und bekam einen Heidenschreck, als ein mehrstimmiges und lautes „Willkommen zuhause!“ mir entgegen schlug und mir Konfetti und Luftschlangen entgegenflogen. Meine Familie hatte eine Willkommensparty für mich organisiert. Eine bunte „Willkommen“ –Girlande war von einer Wand zur anderen gespannt worden, überall hingen Luftballons und ich schaute in die Gesichter von Seiya, Fujita und einigen Mädchen aus meinem Team. Zunächst war ich total verdattert. Ehe ich realisieren konnte, was hier los war, kam Seiya auf mich zugestürmt, nahm mich hoch, knutschte und knuddelte mich ab und drehte sich einmal mit mir. „Ich bin so froh, dass du endlich wieder da bist kleine Schwester.“ rief er feierlich. Dann ließ er mich herunter und ich knuddelte ihn. Auch Fujita und die anderen begrüßte ich herzlich. Eine weitere Person stand etwas mehr abseits von all dem Trubel. Er hatte ein Sektglas in der Hand und lächelte mich an. Mir wurde schlecht, denn meine Familie hatte in ihrer Unwissenheit auch Haku eingeladen. Damit hatte ich nicht gerechnet und ich war alles andere als glücklich über DIESEN Besuch. Auf dem Rückweg von den Okinawa Inseln war ich so glücklich und euphorisch gewesen, das hatte sich mit Hakus Anblick erledigt. Zunächst war ich entsetzt, dass er hier war, dann schlug meine Stimmung plötzlich um. Ich war gesund, ich hatte mit meinem neuen gesunden Gewicht auch neuen Lebensmut und neue Kraft gewonnen. Mir platzte der Kragen. Haku hatte mich sechs Jahre lang missbraucht, gequält, verraten und verkauft und damit war nun Schluss – endgültig, das schwor ich mir. Ich ging auf ihn zu und bleib unmittelbar vor ihm stehen. Wütend kniff ich die Augen zusammen, dann nahm ich das volle Sektglas, das auf dem Tisch stand und kippte ihm den kalten Brausealkohol ins Gesicht. Nicht nur Haku schaute mich verwundert an, auch meine Familie war mehr als entrüstet über das was ich tat. Meine Mutter rannte in die Küche um ein Tuch zu holen, Seiya, Fujita und mein Vater rannten zu mir. „Kimiko bist du übergeschnappt?? Was ist denn los mit dir?“ Ich hörte sie zwar, reagierte aber nicht. Ich musterte Haku weiter voller Hass, ich war fest entschlossen die Bombe platzen zu lassen, ich wollte nicht mehr unter Haku leiden. Ich sah in die Runde, während Haku sich das schleimige Gesicht mit dem Tuch abwischte. „Ich denke es ist an der Zeit euch die Wahrheit zu sagen, warum ich so komisch war, und magersüchtig wurde.“ Sämtliche Farbe wich aus Hakus Gesicht und es verzerrte sich zu einer wütenden Fratze. Nun zeigte er sein wahres Ich. Er kam einen Schritt auf mich zu „Du wirst das Maul halten Kimiko, hast du mich verstanden? Sonst~“ Mein Bruder ging dazwischen und hielt ihn von mir fern. „Was dann?“ fragte er drohend. „Warum drohen Sie meiner Schwester?“ Auch die anderen Anwesenden starrten ihn an und meinem Vater schien einiges klar zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)