Between von abgemeldet (Alexander/Hephaistion (zum Film 'Alexander')) ================================================================================ Kapitel 1: Between ------------------ Hallo zusammen!^^ Freut mich, dass ihr etwas Zeit gefunden habt um meine FF zu lesen! Die gesamte Story ist aus Hephaistions Sicht geschrieben und spielt sich irgendwann während dem Asien-Eroberungsfeldzug ab. Bei Alexander wechsle ich oft zwischen der 'du'- und der 'er'- Perspektive. 'Er' verwende ich wenn Hephaistion seinen eigenen Gedanken nachhängt und das 'du', wenn er seine stummen Worte direkt an Alexander richtet. Sollte nicht all zu kompliziert sein ^^° Viel Spass beim Lesen, und schon mal Danke für Komentare und hilfreiche Kritik! eure Yuki Between Alexander/Hephaistion Als er dabei gewesen war, das Fest ihm zu Ehren, das inzwischen jedoch eher einem Saufgelage geähnelt hatte, zu verlassen, war er nach aussen hin flüchtig an meinem sitzendem Körper vorbeigekommen um in knappen Worten sein Anliegen zu äussern. Auf seinen Wunsch hin war ich meinem Jugendfreund nach wenigen Minuten in sein Zelt gefolgt, um die Nacht an seiner Seite zu verbringen. Ich hatte dies nicht nur getan, um der Bitte meines Königs Folge zu leisten, sondern auch weil ich damit mein eigenes Bedürfnis zu stillen verhoffte. Es war lange her gewesen, seit wir das letzte Mal das Bett geteilt hatten, um in den wärmenden Armen des jeweils anderen zu ruhen und die süssesten Träume zu träumen, die uns vergönnt waren. Ich sehnte mich jede Nacht nach dem vertrauten Geruch des goldgelockten Mannes, der schon in unserer Jugend mein Herz gestohlen hatte. Jede Minute, die wir zusammen verbringen durften, nahm ich als Geschenk der Götter. Verzaubert von dem wunderschönen Anblick des Feldherrn, der sich leise atmend in meinem braungebrannten Arm ausruhte, gelang es mir all die Sorgen, die mich bedrückten, zu vergessen – wenigstens für eine Nacht. So erschöpft von den Strapazen der letzen Tage war der grosse König von Makedonien schon kurz nach meinem Eintreten in sein prachtvolles Zelt eingeschlafen. Obwohl ich ebenfalls gegen die Müdigkeit ankämpfte, war es mir nicht möglich die Augen von ihm abzuwenden. Zu wertvoll war dieser seltene Augenblick, in dem ich dicht an seinem nackten Körper verweilen durfte. Gedanken versunken streichelte ich dem Schlafenden zärtlich über seine markanten, jedoch jugendlichen Gesichtszüge. Ich genoss es seine makellose Haut zu berühren, seine Wärme zu spüren. Doch je mehr Vergnügen es mir bereitete, in seiner Nähe zu sein, je mehr es mein Herz erwärmte, seinen einzigartigen Duft einzuatmen, desto schmerzhafter waren die Gedanken, die ich trotz dieser friedlichen Nacht nicht aus meinem Kopf zu verbannen vermochte. we are not together here, though we lie entwined Ich konnte es nicht ändern, die Tatsache, dass ich wie du ein Mann war und somit, egal wie gross meine Liebe zu dir auch war, nicht in der Lage war, dir den Sohn zu schenken, den du dir so sehnlich wünschtest. Als König über das grösste Reich seit Menschen Gedenken war es natürlich deine Pflicht, einen Nachfolger zu hinterlassen. Noch immer wanderte meine Hand sanft, aber bestimmt über den muskulösen Körper meines Geliebten. Nie hatte ich eigene Wünsche gehabt, eigene Träume verfolgt. Alles was mein Herz begehrte war, an Alexanders Seite zu sein und ihn glücklich zu machen. Ich beneidete ihn nie um etwas, denn ich gönnte ihm alles, was auch nur ein flüchtiges Lächeln auf sein ehrgeiziges Gesicht zauberte. to make room for the other presence Doch der Tag, an dem du diese Perserin mit den unergründlichen Augen zu deiner Ehefrau genommen hattest, war der schrecklichste Tag in meinem Leben gewesen. Ich konnte nicht abstreiten, dass sie eine wunderschöne junge Frau war, mit viel Temperament und einem starken Charakter. Auch wenn sie dir in politischer Hinsicht keine Vorteile verschaffen würde, war es bestimmt die richtige Wahl gewesen. Sie war wahrhaftig in dich verliebt. Sie war fähig dir einen starken Thronfolger zu gebären und würde sich um dein Wohl sorgen. Doch der Gedanke daran, dich zu teilen, schmerzte mich mehr, als es je eine Kriegswunde vermocht hatte. Es war eine Qual dich zu hören wie du sie deine Frau nanntest, dich zu sehen wie du sie küsstest, dich in ihrem Zelt verschwinden zu beobachten. Noch in derselben Nacht, als du die dunkelhaarige Fremde zur Königin über Makedonien gemacht hattest, hatte ich dich in deinem Schlafgemach besucht. Ich hatte dir einen Ring aus Ägypten geschenkt, der dich daran erinnern sollte, dass du meine Sonne warst, mein Lebenselixier. Es war dunkel und ich versuchte es zu verbergen, doch sicherlich waren dir die Tränen in meinen verzweifelten Augen aufgefallen. Welch Schande. Ich war ein erwachsener Krieger gewesen, der schon so manchen Verlust erleiden musste und jeden Rückschlag ohne mit der Wimper zu zucken eingesteckt hatte. Doch die Angst, dich an dieses eigensinnige Mädchen zu verlieren, verursachte in meiner Seele eine Verwirrung der Gefühle, die ich nicht unterdrücken konnte. Um ehrlich zu sein, war es das erste Mal in meinem Leben gewesen, als ich wirklich Angst verspürte. Ich hatte schon viele Schlachten bestritten, unzählige Male dem Tod ins Auge geblickt. Doch all dies war erträglich gewesen, weil ich gewusst hatte, dass du bei mir warst. Würden wir siegreich sein, hätte ich in deine Arme zurückkehren können. Wenn nicht, wären wir dem jeweils anderen in den Tod gefolgt. I have a prophecy Ich hatte mich davor gefürchtet, dass sie dich mit ihrer Schönheit und ihrer Leidenschaft verzaubern und dich mir wegnehmen könnte. threatening to spill into words Ich hatte es dir nie gesagt, weil ich wohl geglaubt hatte, meine Mutmaßungen würden wahr werden, wären sie erst ausgesprochen. this growing certainty Würde es ihr gelingen, dich davon zu überzeugen von deiner Jugendliebe loszulassen, um eine Familie zu gründen, so hätte dies für mich bei weitem schwerwiegendere Konsequenzen gehabt als der Tod. of Over Denn es hätte Trennung bedeutet. Trennung von dir, meines Lebensinhaltes und allem Guten auf dieser Erde. Flüchtig küsste ich die von blonden Locken verdeckte Stirn des Ruhenden in meinem Arm. Eindringlich betrachtete ich die geschlossenen Augen, die offen schöner waren als jeder Stern am Nachthimmel. Ich hatte nie verstanden, was ich getan hatte, dass mir die Götter ein Geschenk von so unschätzbarem Wert wie Alexander machten. Ich erinnerte mich oft und gerne an unsere gemeinsame Kindheit zurück. Anfangs war er oft beleidigt gewesen, da er mich im Zweikampf nie zu besiegen vermochte. Und doch, war er dankbar dafür gewesen, dass ich ihn nicht einfach gewinnen liess nur weil er der Prinz war. Ich war ein ruhiges Kind gewesen, das seine Ausbildung sehr ernst genommen hatte, es jedoch nie wirklich geschafft hatte Kontakte zu meinen Mitschülern zu knüpfen. Ganz im Gegenteil zu dem damals noch sehr naiven Thronfolger. Er war schon damals ein gottgleiches Geschöpf gewesen, mit einer Unbeschwertheit, die ihn durchs Leben getrieben hatte. Er hatte oft gelacht, oder auch nur gelächelt. Doch jedes einzelne Zucken seiner Mundwinkel hatte ein Kribbeln in meinem Magen verursacht, das ich nicht erklären konnte, sich jedoch so gut angefühlte hatte. Obwohl mein lieber Gefährte viele Freunde gehabt hatte, die mich nicht leiden konnten, und er der Königssohn war, hatte er viel Zeit mit mir verbracht. Anstelle mit den anderen Jungs nach der Schule in die die Stadt zu gehen oder auf den Feldern herumzutoben, was sie Nahkampftraining genannt hatten, hatte er mich oft auf meinen langweiligen Spaziergängen begleitet. Der Goldgelockte hatte mir Gesellschaft geleistet, wenn ich an einem abgeschiedenen Ort meinen Gedanken nachgehängt war, und mir von seinen Träumen erzählt. Auch wenn es zum Teil unerreichbare Ziele gewesen waren, von denen er gesprochen hatte, und seine Ansichten naiv und kindisch, hatte ich ihm sehr gerne zugehört. Denn ich hatte es gemocht seine Stimme zu hören, egal was er geredet hatte. Und doch hatte mich jedesmal einen Schauer durchfahren, wenn er in klaren Lauten meinen Namen genannt hatte. Wir hatten einen geheimen Ort gehabt, an dem wir uns manchmal, und später immer öfter, getroffen hatten. Er war nichts Besonderes gewesen, doch er hatte uns alleine gehört. Dort konnten wir sein was und wer wir waren und niemand hätte uns je dabei gestört. Es war auch dieser Ort gewesen, an dem ich Alexander das erste Mal berührt hatte. Natürlich hatten wir schon vorher Körperkontakt gehabt. Schliesslich war ich sein Trainingspartner gewesen und wir waren in derselben Gruppe ausgebildet worden. Doch es war das erste Mal gewesen, als ich mich getraut hatte, ihn so zu berühren wie ich es mir oft ausgemalt hatte, wenn ich nachts wach in meinem Bett gelegen hatte und mir die Gedanken an ihn den Schlaf geraubt hatten. Wobei getrauen wohl der falsche Ausdruck war. Denn es war viel mehr so gewesen, dass wir uns, wie so oft, nach der Schule zu den Ruinen eines alten Wohnhauses hinter den Feldern zurückgezogen hatten, um die freie Zeit zu geniessen. Wir hatten nebeneinander auf dem Rücken gelegen und den wolkenlosen Himmel über uns betrachtet. Alexander war wieder dabei gewesen mir von seinen Zukunftsplänen zu erzählen und hatte nicht bemerkt, dass ich ihn schon die längste Zeit mit zu ihm gedrehten Kopf anschaute. Mir war keine noch so kleinste Bewegung von ihm entgangen, und war es nur ein kurzes Blinzeln gewesen. In aller Ruhe hatte ich ihn von Kopf bis Fuss beäugt, um erneut festzustellen wie wunderschön er war. Plötzlich hatte ich bemerkt, dass der Prinz mit seinen Erzählungen inne gehalten hatte und nun meinen prüfenden Blick erwiderte. „Was ist so spannend an mir?“, hatte er mich gefragt und mir eines seiner bezaubernden Lächeln geschenkt. Verlegen hatte ich mich von ihm abgewandt und nur ein belangloses nichts gestammelt. Einen Moment lang war es Still gewesen und keiner von uns hatte etwas gesagt. Dann hatte ich mir ein Herz gefasst, weniger aus Mut als vielmehr weil ich meine Gefühle nicht länger zu unterdrücken vermocht hatte, und richtete mich wieder an den grauäugigen Jüngling neben mir. Mir war nicht bewusst gewesen, dass wir so nahe nebeneinander gelegen hatte, so dass ich mit meinem auf die Seite Drehen ihn schon beinahe berührt hatte. „Eigentlich…“, hatte ich begonnen und mein Gegenüber, der mir neugierig seine Aufmerksam geschenkt hatte, in die Augen geschaut „…ist sehr vieles an dir interessant“. Er hatte nicht den Anschein gemacht, darauf etwas zu erwidern, so hatte ich mich entschlossen fortzufahren, auch wenn ich eigentlich ebensowenig gewusst hatte, welche Worte nun angebracht gewesen wären. Ich hatte mich halb aufgerichtet und über den neben mir liegenden Körper gebeugt. Ich hatte nicht mehr nachgedacht, sondern mich nur noch meinem Verlangen hergegeben. Mit meiner rauen Hand, die eines königlichen Geschöpfs nicht würdig gewesen war, hatte ich sanft über seine Wange gestreichelt. Ein wenig verwundert hatte ich festgestellt, dass es nicht zurückgewichen war. Stattdessen hatten seine Augen noch immer mit unveränderter Miene in meine, nun etwas verwirrten, geblickt und schienen darauf zu warten, dass ich noch weiter gehen würde. Ich hatte die Augen geschlossen und noch einmal kurz durchgeatmet. Als ich sie wieder geöffnet hatte und das vertraute Bild wieder vorgefunden hatte, dass ich eben losgelassen hatte, hatte ich das stockende Gespräch wieder aufgenommen, um es fortzuführen. „Du bist mir wirklich wichtig…“ Für einen Moment hatte ich gedacht eine Regung in seinem Gesicht zu sehen. „…Ich meine…“, erneut hatte abgebrochen. In meinen schlaflosen Nächten waren diese Worte irgendwie viel leichter auszusprechen gewesen. „Alexander, ich weis auch nicht, aber es macht mich glücklich in deiner Nähe zu sein und schmerzt mich, wenn ich dich gehen lassen muss. Immerzu muss ich an dich denken… weil…“, ich hatte geschluckt. Vorsichtig hatte ich mich zu ihm nieder gebeugt und ihn sanft auf die Stirn geküsst. Dann hatte ich mich wieder aufgerichtet und schmerzlich mein Gesicht verzogen, da ich mir meiner Unvernunft bewusst geworden war. „Verzeih, mein Prinz, es steht mir nicht zu, dich mit solchem belanglosen Zeug zu belästigen.“ Ich hatte mich von ihm abwenden wollen, da ich ein Kitzeln in der Nase und ein Brennen in den Augen verspürt hatte. Doch so weit war ich nicht gekommen, da Alexander mich wieder zu sich heruntergezogen hatte und ich, durch meine Verblüffung gelähmt, nicht im Stande gewesen war mich zu wehren, als der Blonde seine weichen Lippen zärtlich auf meine gepresst hatte. Mit weit aufgerissenen Augen hatte ich ihn angestarrt. Als er den Kuss gelöst hatte, hatte er seine Arme um meinen Körper geschlungen und mich an den seinen gedrückt. Mit einer Hand hatte er mir durch mein zerzaustes Haar gestrichen und mir kaum hörbar ins Ohr geflüstert: „Ich liebe dich auch, Hephaistion.“ Noch immer hatte ich fassungslos vor mich hingestarrt und am ganzen Körper zu zittern begonnen. Ich hatte die Umarmung erwidert und gespürt, wie sich nun doch eine Träne aus meinem Augenwinkel gestohlen hatte. Eine Träne des Glücks. there once was a time I was sure of the bond Damals war ich mir sicher gewesen, dass uns nichts auf der Welt jemals von einander hätte trennen können. Die Leute hatten gedacht, wir würden herumalbern. Es war nicht aussergewöhnlich wenn zwei Männer körperliche Kontakte untereinander austauschten, ich hatte das nur zu oft auf Festen erlebt, als der Wein die Triebe eines jeden Anwesenden bestimmt hatte. Besonders unter Jünglingen kam das öfters vor, sie mussten ja üben, für die Frau, mit der sie eine Familie gründen wollen würden. when my hands and my tongue and my thoughts were enough Doch wir waren bereits junge Erwachsene und wir hatten weder gescherzt noch für unsere zukünftigen Frauen geprobt. Was wir für einander empfunden hatten, war die wahre Liebe gewesen, die von Tag zu Tag zu wachsen schien, auch wenn ich nicht mehr zu glauben vermocht hatte, dass dies möglich sei. Wir hatten so viel Zeit wie nur möglich miteinander in unserem Versteck verbracht, um uns gegenseitig in den Armen zu liegen und uns innig zu küssen. we are the same but our lives move along Aber auch wenn unsere Gefühle aufrichtig gewesen waren, mussten wir uns der Verantwortung stellen. Wir waren keine Kinder mehr und nach dem Tod seines Vaters, war Alexander, als einziger mündiger Sohn, zum König über das makedonische Reich ernannt worden. Gemeinsam mit einem riesigen Heer waren wir losgezogen. Er, um seinem Traum nachzujagen, und ich, um an seiner Seite ihn so gut wie nur möglich zu unterstützen. and the third one between replaces what once was love Natürlich war mir bereits damals klar gewesen, dass unser bisheriges, sorgenfreies Leben vorbei war. Nicht nur weil wir uns auf einem Eroberungszug in eine fremde Welt befunden hatten, und somit jeder Tag der letzte hätte sein können. Auch war es schwer zu verkraften gewesen, dass mein geliebter Jugendfreund, mit dem ich bisher fast täglich das Glück hatte, Zeit alleine zu verbringen, nun sehr beschäftigt gewesen war und beinahe nie allein. Dazu war gekommen, dass die Situation viel zu ernst gewesen war, als dass wir uns einfach hätten zurückziehen können. Und ich hatte den Tag gefürchtet, an dem mein König erkennen würde, dass die Zeugung eines rechtmässigen Nachfolgers unvermeidbar war. Ob aus Liebe oder aus Mittel zum Zweck, er musste sich eine Frau nehmen, mit der ich meinen wundervollen Alexander teilen müssen würde. Und so war es geschehen. Ein mystisches Augenpaar hatte ihn gefesselt und ihn dazu gebracht die Besitzerin zu heiraten. Ich hatte mir selbst eingeredet, dass er sie nur des Thronfolgers wegen zur Königin gemacht hatte. Damit konnte ich leben. Auch wenn ich ihn am liebsten für mich ganz alleine gehabt hätte, konnte ich zufrieden beobachten, dass er zwar mit ihr schlief um ein Kind zu Zeugen, ihr jedoch nicht halb so viel und eine weniger intensive Liebe schenkte wie mir. Selbst wenn ich nicht wusste was hinter den Vorhängen des königlichen Paares vor sich ging, war ich mir dessen sicher – oder versuchte es zumindest. Auch Roxane, die diebische Perserin, wusste, dass sie einen starken Konkurrenten hatte. Sie hasste mich und ich hatte keine Ahnung, wie weit sie in ihrem Zorn zu gehen wagte. Doch es kümmerte mich auch nicht wirklich, solange ich bei ihm sein konnte. Ich legte meine Hand an seine Wange und meinen Kopf dicht neben sein Gesicht, so dass ich seinen Atem spürte. Tief atmete ich den Geruch seiner Haut ein. Beinahe reflexartig schob ich die Hand weiter nach hinten und begann ihn im Nacken zu kraulen. Auf der Reise nach Asien hattest du mir erzählt, dass du die Menschen aus ihrer Gefangenschaft erlösen wolltest. Dass du für die Freiheit kämpftest. freedom is being alone Aber warst du nicht auch gleichzeitig dabei gewesen, eine Mauer um dich herum zu errichten? Mich hattest du zwar noch an dich heran gelassen, aber den anderen hattest du begonnen zu misstrauen. Du musstest dich doch schrecklich einsam fühlen. I fear liberation Ich war es mir gewohnt, wenig Menschen um mich zu haben, denen ich trauen konnte. Eigentlich warst du der Einzige. Ich hätte mich also nur alleine gefühlt, wenn du nicht mehr da gewesen wärst. Doch wenn Freiheit Einsamkeit bedeutet, dann fürchtete ich mich vor der Befreiung, für die du kämpftest, liebster Alexander. Ein liebevolles Lächeln huschte über meine Lippen, als der junge Feldheer im Schlaf einige unverständliche Wörter vor sich hinnuschelte und sich zu mir hin drehte. Wir lagen nun Brust an Brust und ich lege auch noch meinen zweiten Arm um ihn, um ihn festzuhalten, als könnte mir jemanden mein schlagendes Herz aus meinem von Narben gekennzeichneten Körper herausreissen. Ich war müde. Doch meine Gedanken liessen mir keine Ruhe und die Glückseligkeit, die ich jedesmal aufs neue verspürte, wenn ich dem Blondgelockten so nahe sein durfte, gab mir einen Adrenalinkick, der einschlafen völlig undenkbar machte. but something more alive than silence swallows conversation Es gab noch etwas anderes, worüber ich mit Alexander nie gesprochen hatte. Ich wusste nichts Genaues und wollte ihn nicht mit meinem Misstrauen und falschen Anschuldigungen verletzen. Aber mein Gefühl sagte mir, dass mehr dahinter steckte und meine Eifersucht drohte mich zu zerreissen. Es war mir von Anfang an ein Rätsel gewesen, weshalb mein Freund diesen Eunuchen aus Babylon mit auf unsere Reise genommen hatte. Nein, es war mir kein Rätsel, doch wollte ich nicht wahrhaben, dass sich meine Befürchtungen bestätigen konnten. Bagoas war wirklich ein sinnlicher Mann mit einem aussergewöhnlich schönen Körper. Und vor allem, war er Alexanders Diener. Er war also immer an seiner Seite und konnte ihm Wärme und Trost spenden, seine Bedürfnisse befriedigen, wenn ich nicht da war. no pleasing drama Es tat weh, zu wissen, dass der Mann, den ich über alles liebte, mich in einsamen Nächten durch seinen niedrigen Untergebenen ersetzte. Und was noch viel schlimmer war, dass der schwarzhaarige Tänzer wahrscheinlich öfter das Bett mit meinem Geliebten teilte als es mir vergönnt war. in subtle averted eyes Kam es aber vor, dass wir alle drei uns im selben Raum befanden, beachtetest du den Eunuchen kaum. Und auch er senkt ehrfürchtig sein Haupt vor dir, als hätte er es nie gewagt dich anzufassen. Dich zu streicheln, zu küssen, wie nur ich es tat. the swelling fermata as the chord dies Doch was wäre aus mir geworden, wenn sich der König tatsächlich dazu entschieden hätte, seine Jugendliebeleien hinter sich zu lassen, um ernsthaft eine Familie mit seiner persischen Frau und den Kindern, die sie ihm noch gebären würde, zu gründen? Wenn er es leid war, sich einem vom Krieg gekennzeichneten Mann hinzugeben, der ihn schon in seiner Jugend zu so mancher süssen Versuchung verführt hatte. Wenn er mich nun lieber gegen einen jüngeren eingetauscht hätte, der noch nicht von zahlreichen Schlachten entstellt worden war. Bei diesen Überlegungen blickte ich an meinem Körper herunter, der noch immer den schlafenden Gott neben mir fest umklammerte. Ich hatte viele Erinnerungen aus dem Krieg mitgenommen, die auch äusserlich zu sehen waren. Ich war von Narben regelrecht übersäht, wovon sich einige über eine ansehnliche Strecke über meinen Körper zogen. Auch fehlten mir zwei Zehen und einige Zähne, die man auf den ersten Blick jedoch nicht sah. Ich fragte mich ernsthaft, ob er es überhaupt noch schön fand, mich zu berühren, ob ich ihn überhaupt noch verdiente. Nun wanderten meine prüfenden Augen von meinem Körper auf seinen. Er hatte sich erstaunlich wenig äusserliche Folgen aus den Kämpfen zugezogen. Nur einige Narben die im Gegensatz zu meinen viel besser verheilt waren. Plötzlich begann ich mich dafür zu schämen, was ich meinem Gebieter zumutete. Ich hatte ihm mein Herz, meine Loyalität und all meine Liebe geschenkt – mehr konnte ich ihm nicht bieten. Ich wollte mich aufsetzen, doch ein sanfter, aber bestimmter Griff um meine Hüfte verhinderte, dass ich unter der Decke hervor aus dem Bett steigen konnte. „Willst du etwa schon gehen?“, fragte er mich und blickte mich mit seinen noch verschlafenen Augen etwas enttäuscht an. Ich lächelte ihn herzlich an und strich ihm sachte eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich dachte, du würdest es ohnehin nicht merken.“ Er schob die Unterlippe hervor und schaute mich so übertrieben beleidigt an, dass ich einfach lachen musste. Er fand das jedoch gar nicht lustig senkte nun etwas verletzt seinen Blick. „Wir haben so selten die Gelegenheit Zeit zu zweit zu verbringen…“, er schaute wieder auf „wieso geniesst du sie nicht?“ Ich grinste ihn frech an und machte ihn darauf aufmerksam, dass er derjenige war, der eingeschlafen war. Dann entspannten sich meine Mundwinkel wieder und ich legte behutsam meinen Kopf auf seine Brust, die sich bei jedem Atemzug sanft hob und wieder senkte. Mit einer Hand streichelte ich ihm über den Bauch, mit der anderen wuschelte ich durch sein goldenes Haar. Ich drehte meinen Kopf ein wenig und küsste ihn ein paar Mal auf seine leicht behaarte Brust, dann schaute ich wieder hoch, wo seine grauen Augen bereits auf mich warteten. there's no denying we feel the third one Nach kurzem Schweigen überkam mich die Frustration, die ich seit Tagen zu verdrängen versuchte. Mit leeren Augen entgegnete ich seinen Blick. „Fühlt es sich gleich an, wenn dich die anderen liebkosen?“ Sogleich ich es ausgesprochen hatte, biss ich mir auf die Lippe und kniff verkrampft meine Augen zusammen. we do Hatte ich mich doch so lange zusammengerissen um diese Unterhaltung zu vermeiden. Ich wollte wegen meiner Eifersucht nicht alles aufs Spiel setzen. „Roxane ist viel stürmischer und lässt solche Feinheiten aus“ Verwirrt schaute ich meinen Jugendfreund an, völlig fassungslos was er da sagte. Er liess sich jedoch nicht beirren und fuhr fort ohne auf meine Reaktion zu achten. „Aber Bagoas legt grossen Wert auf Zärtlichkeit.“ Verstört wandte ich meinen Blick von meinem König ab. „Wieso erzählst du mir das…?“, flüsterte ich ohne wirklich eine Antwort zu erwarten, die mich hätte beruhigen können. Vorsichtig nahm er mein Gesicht in seine für einen Mann recht zierlichen Hände, um es wieder in seine Richtung zu drehen. Er lächelte eines dieser Lächeln, die ich schon als Jüngling so an ihm gemocht hatte. Dann begann er langsam und klar zu sprechen, als würde er einem kleinen Kind etwas Offensichtliches erklären. „Ich habe keine Geheimnisse vor dir und ich schäme mich meiner Taten nicht.“, er küsste mich kurz auf den Mund „Aber du musst verstehen, dass es meine Pflicht ist, wenn ich einmal sterbe, einen Thronfolger zu hinterlassen.“ Ich nickte, so gut es mir mit dem geringen Freiraum möglich war, den mir seine starken Hände erlaubten. Zufrieden war ich damit aber noch nicht. I'm tired of hiding and so are you Da der eiserne Griff des Blonden es verunmöglichte, mich von ihm abzuwenden, schloss ich erschöpft die Augen und atmete ein paar Mal ein und aus, wobei man nicht gerade von ruhigen Atemzügen sprechen konnte. „Wieso…“, begann ich langsam „…Bagoas…?“ Er schwieg. Wie erwartet. Wie befürchtet. Nichts war das Schlimmste, was er mir hätte antworten können. Ich hatte mir keine Hoffnungen auf eine gemacht, die mein Herz vor dem zerbersten hätte retten können. Doch zumindest den Versuch, mir eine Ausrede aufzuschwätzen, hätte ich mir gewünscht. Das hätte wenigstens gezeigt, dass ihm meine Gefühle nicht völlig egal waren. „Bagoas habe ich lieb…“, antwortete er endlich „…und er ist da, wenn ich jemanden brauche, der mich von meinem Kummer ablenkt.“ Ich nutzte die Gelegenheit, als er kurz seinen Griff lockerte, um mich von ihm zu befreien. Allerdings war ich nun nicht mehr in der Lage einfach aufzuspringen und wegzugehen, so wie ich es geplant hatte. Ich schämte mich dafür, dass ich mich von meinen Gefühlen so dermassen überwältigen liess, doch jeder Widerstand war zwecklos. „Wieso tust du mir das an?“ richtete ich mit schmerzverzogener Miene eine erneute Frage an meinem Gegenüber. Dieser seufzte tief, als er meine Hand ergriff um sie zu streicheln. „Verstehst du denn nicht? Du bist viel zu wertvoll, als dass ich deine knappe Zeit mit solchen belanglosen Dingen beanspruchen wollte.“ Nun legte er meine Hand, die noch immer in seiner ruhte, an seine eigene Wange und schloss genüsslich die Augen, als könnte er aus der Berührung Energie aufsaugen um weiterzusprechen. Dann führte er meine Hand zu seinem Mund, um sie mit seinen weichen Lippen vorsichtig abzutasten. Nach einigen Momenten, die mein Herz trotz des Schmerzes schneller hatten schlagen lassen, hielt er inne und sah mich ernst an. „Hephaistion, du bist der Mann, den ich von ganzem Herzen liebe. Nur dich, niemand anderes. Du bist mehr, als sich mir je von den Göttern hätte erbitten können und mehr als ich jemals verdienen werde.“ Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, also trat ich nur stumm seinen forschenden Blicken entgegen. Mehr war auch nicht nötig, denn noch einmal setzte der junge Mann, mit dem gottesgleichen Gesicht zum reden an „Sie geben mir eine kurzweilige Freude, für den Moment. Aber du… du gibst meinem Leben erst einen Sinn. Ohne dich könnte… möchte ich nicht leben. Sprachlos starrte ich ihn an. Wahrhaftig war es ihm gelungen, den pochenden Schmerz in meiner Brust zu lindern. Es waren nur Worte. Kein Beweis. Doch ich vertraute ihm blind, so wie er mir. Und auf einmal spürte ich eine enorme Last von mir abfallen. Ich legte ihm meine Arme um den Hals, zog ihn nahe an mich heran und küsste ihn innig. Er vergrub seine Hände in meinen langen Haaren und erwiderte vergnügt meinen Versöhnungskuss. Er nutzte meine Blösse aus um mich wieder aufs Bett zu legen und mich dort festzunageln indem er sich auf meiner Brust niederliess, die angenehm seinem Gewicht etwas nachgab. Als er den Kuss löste, strich er sanft mit seinen Händen über mein Gesicht. Lächelnd betrachtete er es, als ob es so wundervoll gewesen wäre wie seines. Er senkte seinen Kopf erneut und küsste mich ruhig auf die Schläfe um dort inne zu halten. „Wenn ich auf dem Schlachtfeld stehe und mir ein starker Gegner gegenübersteht… bist du die alleinige Kraft, die mich am Leben hält, weil ich dich um alles in der Welt wieder in meine Arme schliessen will…“, hauchte er mir Wort für Wort mit seinem warmen Atem in mein Ohr und begann anschliessend mit seinem zärtlichen Mund meinen Hals zu erkunden. Ein Schauder durchfuhr meinen Körper und ein schwerer, aber glücklicher Seufzer entfuhr meinen Lippen. Meine Arme hatten sich bereits um seinen muskulösen Körper geschlungen. Nun geleiteten meine Hände seiner Wirbelsäule entlang über die glatte Haut. Ab und zu verliessen sie ihren Weg, um einer zarten Narbe entlang zu zeichnen, fanden dann aber schnell wieder zurück um sich ihrem Ziel zu nähern. Noch immer gefiel mir der Gedanke nicht, meinen Alexander mit anderen teilen zu müssen. Doch ich schenkte seinem Wort mein Vertrauen. Ich verliess mich auf sein Versprechen, seine aufrichtige und bedingungslose Liebe nur an mich zu richten. Was hatte ich auch für eine Wahl? Er hatte mein Herz gestohlen, als ich ihn zum ersten Mal sah und machte keine Anstallten es zurück zu geben. Ich war hoffnungslos in ihn verliebt und würde ihn lieben bis ich sterben würde. Nein, meine Liebe gehörte ihm auch über den Tod hinaus. Ich blickte zu meinem Geliebten hinunter, der bereits meinen Bauchnabel erreicht hatte und ihn aussog wie ein Kolibri den Nektar aus einer Blüte. Während ich seine Handlungen beobachtete, strich ich mit einer Hand durch sein goldenes Haar. „Alexander…“, begann ich und er unterbrach seinen Akt um zu mir heraufzuschauen. Einen Augenblick betrachtete ich nur regungslos dieses wertvolle Geschenk der Götter, welches ich nicht in hundert Leben hätte abbezahlen können, dann lächelte ich ihn an, als befänden wir uns bereits im Himmel und vollendete meinen Satz: „…ich liebe dich.“ Er blickte kurz erstaunt in meine tiefblauen Augen, dann zeichnete sich auch auf seinem Gesicht ein Lächeln, dieses eine Lächeln, das ich von allen am meisten liebte, küsste mich noch einmal zärtlich auf den Rumpf und entgegnete: „ich dich auch, bis in alle Ewigkeit.“ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)