Allein von Kizzu (Eine David-FF) ================================================================================ Kapitel 6: Der 1. Weihnachtstag ------------------------------- Weiter gehts^^ Heute ausnahmsweise mal aus Timos Sicht. Sowas Blödes aber auch! Gerade Heiligabend musste Davids Blinddarm Ärger machen. Dabei hatte ich mir extra etwas für ihn überlegt, damit er nicht wieder stundenlang darüber nachdachte, warum der Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen ist. Aber er musste noch am selben Tag operiert werden. Zu der Zeit saß ich alleine in seinem Haus im Wohnzimmer. Der Fernseher dudelte, was mich aber nicht weiter interessierte. Aber die Stille hätte ich sonst nicht ausgehalten. Das Wohnzimmer war echt schön geschmückt, nicht zu viel, gerade richtig. Dafür hatte sich David immer viel Zeit genommen, das wusste ich. Und so war es auch dieses Jahr. Das merkwürdige, mulmige Gefühl in meinem Magen wollte einfach nicht verschwinden. Aber vielleicht war ich auch einfach unfähig, es zu ignorieren. Ich wusste nicht wirklich, was ich tun sollte. Jan anrufen kam nicht infrage. Er war sicher zu Hause bei seiner Familie und ich traute mich nicht. Seine Familie mochte mich, das wusste ich, aber in eine Familienfeier passte ich nicht rein. Die letzten Jahre hatte ich immer nur mit David gefeiert. Es war gut so, ich kannte es nicht anders. Linke war über Weihnachten in Australien, ihn konnte ich jetzt auch schlecht anrufen. Bei Frank war es genau wie bei Jan. Und zu Juri hatte ich momentan überhaupt keinen Draht. Er kam mir verändert vor, auch wenn ich das Ganze noch nicht wirklich deuten konnte. Also blieb mir nichts anderes übrig, als allein zu bleiben. Ich schaltete den Fernseher aus und ging ins Bett. Weihnachten war einfach scheiße. Gegen Mittag am 1. Weihnachtstag machte ich mich auf den Weg zum Krankenhaus. Mir fiel nichts ein, was ich ihm mitbringen könnte. Das Geschenk wollte ich ihm auch erst zu Hause geben, also ging ich mit leeren Händen los. Ich hoffte, dass er wach war, auch wenn ich sicher gewartet hätte, bis er ausgeschlafen hatte. Er war sicher müde nach der Operation. An der Rezeption erkundigte ich mich nach seiner Zimmernummer und lief anschließend die Treppe bis in den sechsten Stock hoch. Krankenhäuser waren mir schon immer etwas unangenehm vorgekommen und ich fragte mich, wie sich da erst David fühlen musste, weil er ja schon wieder hier eingeliefert worden war. Während ich so nachdachte, wäre ich fast an der Station vorbeigelaufen. Auf mein Klopfen an der Zimmertür reagierte niemand, also öffnete ich sie leise. Ich konnte David nicht gleich sehen, weil das angrenzende kleine Badezimmer sehr in den Raum herein stach. Es sah merkwürdig aus, als wäre es erst im Nachhinein eingebaut worden. David lag in seinem Bett. Blass und dünn wie immer, seine Augen waren geschlossen. Er hing am Tropf, auch das hätte ich mir denken können. Nach der OP durfte er ja schließlich nicht sofort wieder essen, aber Flüssigkeit musste er trotzdem bekommen. Das Fenster war halb geöffnet, aber für meinen Geschmack war es eindeutig zu kalt im Raum. Ich ging um Davids Bett herum, schloss das Fenster und wandte mich ihm wieder zu. Er hatte sich nicht bewegt, doch seine Augen waren jetzt geöffnet. „David?“, fragte ich vorsichtig. Er gab keine Antwort. Ich wartete. Sicher ging es ihm nicht so gut. Ich hatte Zeit. Und er sollte sich auf keinen Fall hetzen. Mit einem Mal drehte er den Kopf zu mir. Seine Augen waren leer. Erst dachte ich, er sah durch mich hindurch, als wäre ich gar nicht da. Doch dann bemerkte ich eine einsame Träne, die sich den Weg über sein Gesicht bahnte. „Timo…“ Wie findet ihrs? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)