Der Preis der Freiheit? von Vandra ================================================================================ Kapitel 1: Der Preis der Freiheit? ---------------------------------- Kleine Tropfen fielen auf den Boden, benässten ihn und sammelten sich in dem kleinen Krater, den sie auf dem Grund aus roten Sand hinterlassen hatten. Langsam fuhr eine Hand durch die Luft, berührte die bebende Haut, rot von der Aufregung, der Trauer und fing eine der Tränen auf, bevor sie ihren Weg antreten konnte. Unfähig sich zu bewegen wunderte er sich kurz, starrte auf seine gefesselten nackten Glieder voller Flecken in allen Farben, übersät mit Schnitten und verkrustetem Blut, der Anblick viel zu gewohnt. „Keine Angst, ich werde dir nichts tun…“, kam es leise, ganz leise von dem Mann, der beinahe zärtlich eine Strähne aus braunem Haar aus dem Auge strich. Kurz lehnte er sich in diese Berührung, in diese sanfte Geste, die nach all diesen einsamen Stunden das erste war, das ihn wieder zurückholte, bevor er sich wieder fangen konnte. Es wirkte nur so lange beruhigend, wie er nicht den Boden sah, durchsetzt von so vielen Kratern, die von seinem Blut und seinen Tränen gebildet worden waren. Schluckend schaute der Angesprochene auf, der Knebel im Mund eine ständige Erinnerung an die Qualen, die da waren, die sicher wieder kommen würden, der kahle weiße Raum beängstigend, fast so schlimm, wie die Einsamkeit und das ewige Licht, das hier schien. Der hölzerne Stuhl bohrte sich mit jeder Unebenheit, mit jeder Spitze in seine Haut, quälte ihn mit Taubheit an jeder Stelle – immer wieder. „Du musst mir nur sagen, was ihr vorhabt…“, ergänzte jetzt der Mann mit dem schwarzen Haar, den grauen Augen, der ihn wie einen Adler, einen Aasgeier anstarrte, ein Lächeln auf den Lippen und in einer Hand einen Tiegel. Der merkwürdige Duft nach Vasiline, der daraus strömte, ließ ihn nur noch mehr zittern. Er hätte die Zähne zusammengebissen, wäre da nicht dieses furchtbare Ding dazwischen gewesen, das seinen Kiefer zu einer einzigen Hölle machte. „Oh, ich weiß, dass bisher nichts gewirkt hat, aber ich bin anders…“ Das Grinsen, das jetzt in dem Gesicht erschien, in diesem kantigen markanten Gesicht, ließ sein Blut gefrieren. Langsam fing der Quäler an, sein Hemd aufzuknöpfen, begann ganz unten und stoppte, bevor es ganz geöffnet war. „Ich kann meinen Spaß dabei haben und glaub mir – du wirst ihn auch haben“, gellte es in seinen Ohren laut wider, wieder und wieder, seine Augen inzwischen weit aufgerissen, als die Hose jetzt nicht mehr geschlossen war und etwas ganz leicht hervorragte. „Oh ja…genau das, mein lieber Kyran…wieder und wieder…“, brachte es seinen ganzen Mut zum Einsturz, seinen ganzen Entschluss standhaft zu sein. Alles nur nicht das, alles nur nicht das. Er schüttelte vehement den Kopf, sein Atem eine einzige Raserei, sein Blick verschwommen, wackelnd, während er verzweifelt versuchte ein Wort heraus zu bekommen. Alles, nur nicht das. Doch es war sinnlos und wie ein Urteil brach die Stimme wieder über ihn herein: „Du willst mir etwas erzählen? Ich denke das hat noch Zeit…“, hörte er und sah im nächsten Augenblick, wie die Hose zur Seite geschoben wurde, ein Folterinstrument sondergleichen hervorragte, hochstand und in seine Richtung zeigte. Wieder und wieder schüttelte er den Kopf, wollte nicht mehr sehen, schloss die Augen, hoffte auf Ohnmacht, auf Schwärze, auf irgendetwas – bis etwas eine Stelle berührte, die nur ihm gehörte und ihn dazu brachte, seine Lider panisch aufzureißen. Keine Möglichkeit zu entfliehen starrte er flehentlich hoch, hoffte das letzte Mal, hoffte auf die Hilfe Gottes, auf ein Einsehen des viel zu stark gebauten Mannes – ohne Erfolg. Lächelnd senkte sich der Kopf des Foltermeisters hinab zu seinem Ohr. Während etwas ihn missbrauchte, in ihn eindrang ohne seine Zustimmung, er verzweifelt seinen verkrampften Kiefer zu bewegen suchte, flüsterte ihm das Monster leise: „Glaub mir, dir wird es auch gefallen…und du wirst meinen Namen schreien. Merk ihn dir: Janus…“, zu. Und mit einem stummen Schrei ging seine Welt unter in Schmerz, in Schmerz der in grauenhafter Lust seinen Höhepunkt fand. Zitternd lag er am Boden, unfähig seine wieder gefesselten Glieder zu bewegen, starrte mit weit geöffneten Augen auf die Flüssigkeit, die da lag, ihn verraten hatte, seinen ganzen Willen betrogen hatte. „Ich hatte es ja gesagt: Es wird dir gefallen. Und jetzt lasse ich dich alleine, meine süße Beschäftigung. Bis Morgen…“, hörte er die furchtbare Stimme, schaute auf, Gefühle so weit entfernt wie jeder Antrieb. Irgendetwas regte sich in ihm, als die Tür aufging, die Gestalt verschwand und ihn wieder alleine in diesem ewig hellen Keller zurückließ – allein, nackt. Langsam öffnete er seinen Kiefer, hielt an, bevor er mit Kraft seine Zähne auf die Zunge presste, so fest presste, bis er den metallischen Geschmack spürte, schmeckte und schluckte. Langsam richtete er sich wieder auf, ignorierte das Ziehen hinten, diese grausamen Schmerzen und schüttelte den Kopf wieder, strich langsam über sein Glied, diesen Verräter, hörte die Worte in seinem Kopf immer wieder hallen, bis er sie verjagte. „Ich werde nicht…ich werde nicht aufgeben“, fing er mit seinem Mantra an, seine Stimme brüchig wie Glas, vom Schreien gequält, stoppte, konnte es selbst nicht glauben, die Bilder viel zu präsent. Er konzentrierte sich auf etwas anderes, auf Gedanken, die in eine andere Richtung gingen, hielt sie fest, so fest wie er konnte: Jemand war da gewesen, der ihn berührt hatte, der ihn wieder sehen wollte, der einen Grund hatte, immer wieder zu kommen. Jemand, der ein anderes Interesse an ihm hatte. Vielleicht eine Möglichkeit sich zu befreien… Er schluckte. „Nein, nein, nein. Ich bin stark, ich bin stark. ICH werde gewinnen…“, fing an die Idee ihn zu beherrschen, eine Idee, die sein Verstand hasste. Doch es war die einzige Möglichkeit zum Sieg in diesem Keller, in dieser Einsamkeit und die einzige, wie er das hier durchstehen konnte. Er hatte nur noch eine Sache, mit der er etwas erreichen konnte in dieser Hölle, in der jeden Moment ein Duft ihn betäuben, ein Gas ihn töten konnte. Eine einzige Möglichkeit blieb ihm noch… …sein Körper. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)