SAW von abgemeldet (Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ich öffne langsam die Augen. Mein Schädel brummt. Wo zur Hölle bin ich? Und auf was liege ich? Ich bin nicht in meinem Bett, so viel steht schon mal fest. Langsam richte ich mich auf. Meine Glieder schmerzen und es fühlt sich an, als hätte ich die Nacht durchgesoffen. Ich höre ein leises Geräusch. Klingt, als wenn irgendwas auf dem Boden rumrollt. Es ist dunkel. Ich weiß immer noch nicht wo ich bin. Und sehen kann ich auch nichts. Ziemlich muffig hier… Ich greife langsam auf den Boden um mich abzustützen, damit ich aufstehen kann. Was ist das? Fühlt sich an wie Tabletten oder so. Ich sehe nach unten. Aber durch die Dunkelheit kann ich nichts erkennen. Ich sehe nicht mal die bloße Hand vor Augen. Was ist passiert? Ich weiß noch, dass ich mit Freunden auf einer Party gewesen bin. Wir haben uns mal wieder Koks rein gezogen und getrunken haben wir auch. Aber nicht so viel, dass ich besoffen geworden bin. Warum aber kann ich mich dann an nichts mehr erinnern? Langsam werde ich panisch. Mein Herz beginnt zu rasen. Ich muss hier raus! Ich stehe auf, stolpere über dieses seltsame Zeug, das auf dem ganzen Boden verteilt ist. “Hallo?”, rufe ich ins Dunkel. Keine Antwort. Verdammt, ich bin doch nicht etwa gekidnappt worden? Vielleicht ist das ja auch ein Alptraum? Aber dafür fühlt sich das Zeug unter meinen nackten Zehen zu echt an. Und meine Kopfschmerzen ebenfalls. Plötzlich durchzuckt ein grünes Licht den Raum. Es wird urplötzlich hell. Ich greife mir vors Gesicht, keuche erschrocken und blinzle. Kapitel 1: Das Spiel beginnt... ------------------------------- “Hallo?” Diesmal klingt meine Stimme schon etwas zittriger. Ich habe immer noch keine Ahnung, wo ich bin. Langsam aber sicher kann ich was erkennen. Der Raum in dem ich bin scheint ein kleines Zimmer zu sein. Etwa doppelt so groß wie eine gewöhnliche Abstellkammer. Und jetzt sehe ich auch, was da auf dem Boden liegt. Überall verteilt liegen Tabletten. Allerdings ohne irgendeinen Schriftzug. An der Decke ist eine Kamera. In der einen Ecke. Ich sehe sie mir genauer an. Sie scheint an zu sein. Bin ich an irgendeinen perversen geraten? “HILFE!”, rufe ich laut in die Kamera und wedele mit den Armen, für den Fall, dass man mich durch das Teil nicht hören kann. Wer auch immer am anderen Ende des Bildschirms sitzt, scheint sich allerdings nicht für mich zu interessieren. Ich sehe an mir herunter. Warum habe ich keine Schuhe an? Mein Ballkleid sitzt allerdings noch perfekt. Wie seltsam. Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll, also lasse ich mich auf den Berg aus Tabletten fallen und sehe im Raum umher. Ich komme hier nie wieder raus…, dämmert es mir. Da! In der einen Ecke, direkt unter der Kamera liegt etwas silbernes, kastenförmiges. Ich gehe in die Richtung und hebe es auf. Ein Mini-Kassettenrekorder! Oh nein… Irgendwie kommt mir das bekannt vor… Hatten die nicht ein paar Leichen gefunden, bei denen immer so was herum gelegen hatte? Ich bin nicht etwa ein Opfer von diesem ominösen Jigsaw? Genau das passte nämlich zu dessen kranken Spielen. Der Puzzle-Mörder… Ich hatte von ihm gehört, allerdings hätte ich nie für möglich gehalten, dass der mich mal erwischt. Wie auch? Mit so was rechnet man nicht jeden Tag! Nur weil ich rauche und kiffe, oder was? Dann müsste der Kerl, oder die Frau, ja die halbe Menschheit ausrotten! Warum ausgerechnet ich? Ich schätze mal, dass dieses dämliche Spiel nach Zeit geht, daher vertrödle ich sie lieber nicht mit Gedanken, um die ich mich später noch kümmern kann. Ich drücke auf PLAY. Eine kratzige, tiefe Stimme ertönt und hallt durch den Raum. “Hallo Mary-Kate! Ich möchte ein Spiel spielen! Du fragst dich sicher, wo und warum du hier bist! Ich will dir das gerne beantworten! Du bist hier, weil dir dein Leben scheinbar nicht viel wert ist! Du rauchst, du betrinkst dich und du nimmst Drogen. All das kann ganz leicht dein Leben kaputt machen und teilweise hat es das schon getan! Man möchte meinen, dass du aus deinen Fehlern lernst, aber scheinbar tust du das ja nicht! Daher denke ich, ist es an der Zeit, dir die Lektion deines Lebens zu erteilen! Vielleicht verstehst du dann, was ein Leben eigentlich wert ist! Du hast sicher schon bemerkt, dass du-” (ein Husten unterbricht die Stimme) “dass du dich inmitten eines Raumes voller Tabletten befindest! Ich sage dir nun, was du machen musst, um mein Spiel zu überleben! Ich habe dich mit einem tödlichen Virus infiziert. Allerdings gibt es dafür ein schnell wirkendes Gegenmittel! Eine der Tabletten im Raum, um genau zu sein! Der Virus seinerseits wirkt allerdings auch ziemlich schnell! Daher solltest du dich beeilen und das Gegenmittel finden. Es ist hier im Raum! Und noch ein Tipp: Es schmeckt süßlich! Wenn du das hier hörst, dürftest du nur noch weniger als zwei Stunden Zeit haben, um das Gegenmittel zu finden! Viel Glück!” Das konnte doch nicht wahr sein. Wenn Schreien etwas genützt hätte, dann hätte ich das jetzt getan. Wie sollte ich aus Millionen von unbeschrifteten Tabletten die richtige finden? Ich konnte nicht alle nehmen! Immerhin war es gut möglich, dass einige Tabletten tödlich waren in bestimmten Mengen. Fluchend sehe ich mich um. Alle Tabletten sehen gleich aus. Rund, Aspiringröße und weiß… “Das schaffe ich niemals…”, sagte ich leise. Nur nicht die Hoffnung aufgeben! Solange noch welche besteht… Ich schiebe den Tablettenberg zusammen auf einen großen Haufen. Dann nehme ich eine Tablette und lecke sie ab. Das war eine Aspirin. Sie schäumte und ich warf sie hinter mich. Na lecker und das nun mit dem Berg vor mir… Wenn da mal nicht mein Speichel leer geht. Ich nehme jede Tablette, lecke sie ab und werfe sie hinter mich. Warum ist hier keine Uhr? Mir wird übel. Ob das an den Tabletten oder an diesem bekloppten Virus liegt, weiß ich nicht. Jedenfalls beeile ich mich. Nach einiger Zeit schmecke ich kaum noch was. Na toll… Auch das noch, und ich habe nicht mal den halben Berg hinter mir. Eine Pause würde vielleicht helfen, aber ich denke mal, dass schon ziemlich viel Zeit vergangen ist. Daher spiele ich das Spielchen dieses Perverslings einfach weiter mit. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Auf jeden Fall finde ich plötzlich die Tablette. Oder einfach irgendeine süße Tablette. Ich hoffe mal, dass es die richtige ist. Ich versuche, sie herunter zu schlucken. Mein Hals und mein Mund sind so trocken, dass ich sie kaum herunter bekomme. Doch letztendlich habe ich es geschafft. Ich spüre, wie mir das Teil den Hals runter flutscht. Nicht gerade angenehm, bei der Größe. Es tut sogar etwas weh. Ich schließe die Augen, lege den Kopf in den Nacken und warte. Warte auf ein Anzeichen, dass die Tablette wirkt. Auf ein Anzeichen, dass ich hier raus komme. Ich warte auf ein Zeichen von Jigsaw. Nichts tut sich. Habe ich vielleicht doch nicht die richtige Tablette genommen? Ich öffne die Augen. Irgendwie sehe ich verschwommen. Die Übelkeit ist immer noch da. War das die falsche Tablette? Mir wird auf einmal speiübel. Nicht übergeben!, denke ich mir. Nicht, dass das die richtige Tablette ist und die mir wieder hoch kommt. Ich schließe die Augen wieder, weil meine verschwommene Sicht mir nicht gerade beim unterdrücken der Übelkeit hilft. Mit der Zeit werde ich müde. Ist das mein Ende? Bin ich jetzt wirklich tot? “Ich hasse dich, Jigsaw… Du mieser Wichser… Ich breche dir dein verficktes Genick, falls ich das hier überlebe…”, hauche ich erschöpft. Sonst bin ich nie so. Ich benutze auch fast nie Schimpfwörter. Aber ernsthaft, wieso sollte ich mich über so ein “Spiel” freuen? Ich kippe nach hinten um. Da ich schon sitze, tut mir das kaum weh. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich schon halb tot bin? Vielleicht war es die richtige Tablette, aber ich habe sie zu spät genommen? Sterne blitzen vor meinen Augen auf. Ich kann mich nicht mehr wach halten. Auch wenn ich es gern wollte… Ich falle in einen traumlosen Schlaf. Epilog: Epilog -------------- Meine Augenlider fühlen sich bleischwer an, als ich aufwache. Ich halte die Augen geschlossen. Nicht noch ein Spiel… Lebe ich noch? Langsam öffne ich die Augen. Sie brennen etwas. Ich liege zu Hause in meinem Bett. Habe ich das nur geträumt? Mein Bauch sagt was anderes. Ich beuge mich über die Bettkante und übergebe mich. Gott, das hat gut getan. Schon geht es mir besser. Ich setze mich auf. Sehe auf den Boden, auf mein Erbrochenes. Ein Glück habe ich keinen Teppich… Ich stehe auf und laufe langsam zu dem Spiegel an meinem Kleiderschrank. Mein Gesicht ist totenblass. Meine Pupillen jedoch sind nicht geweitet. Ich bin nicht high. Allerdings weiß ich immer noch nicht, ob das nun ein Traum, oder real war… Ich brauche in jedem Fall erst einmal was anderes zum Anziehen, als dieses beschissene Abendkleid. Ich öffne den Schrank - und schrecke zurück! Im Schrank hängt ein Kassettenrekorder. Ich nehme ihn mit zittrigen Händen von dem Drahtseil, an dem er hängt und drücke erneut auf PLAY. Und wieder ist da diese unheimliche Stimme. “Sehr gut gemacht, Mary-Kate! Du darfst leben! Ich hoffe doch, dass du nun gelernt hast, was ich dir beibringen wollte! Achte auf dich! Lebe dein Leben. Aber lebe es so, dass es lebenswert ist!” Ich lege den Rekorder auf meinen Nachttisch, lasse mich aufs Bett fallen und seufze. Nie wieder Drogen, verdammt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)