Wer im Schlachthaus sitzt, sollte nicht mit Schweinen werfen von blumenpups (Chap 5 on!) ================================================================================ Kapitel 1: Das Nachspiel ------------------------ So, es sind Ferien und ich hab wieder etwas mehr Zeit - also geht's endlich mal bei meinen FF's weiter ^^ Ich wünsche allerseits viel Spaß ^_^ Chapter 1: Das Nachspiel „Arzt, hilf dir selber.“ (altväterliches Sprichwort) "Danke, aber ich verzichte. Man sieht sich, Schlangenauge." Und so verwarf sie den Gedanken, dass sie ihn irgendwie faszinierend fand, auch schon wieder. Ein weiteres Knurren entfuhr ihrer Kehle, als er sie erneut ohne jeglichen Grund beleidigte. "Eingebildetes Arschloch!", zischte sie leise vor sich hin. Warum ließ sie sich so was eigentlich bieten?! Warum hatte auch immer SIE die ach so tolle Arschkarte gezogen?!! Still blieb sie stehen, sah dem grünhaarigen Großmaul mit zu Schlitzen verengten Augen nach und drehte sich schließlich um. Seufzend kehrte sie zurück zu ihrem Wagen. Jetzt musste sie erst einmal den Sanitätern erklären, was vorgefallen war und das niemand sie brauchte, weil der starrköpfige Patient es vorzog, einfach zu verschwinden und so zu tun, als wäre die blutende Wunde an seinem Kopf nichts weiter als eine kleine Schramme die auch überhaupt nicht wehtat…!!!!! Beinahe schmollend warf sie den Erste-Hilfe-Kasten zurück in den Kofferraum und knallte diesen vor lauter Frust und Wut lautstark zu. Er hob die Hand zum Gruß, lachte dann bellend auf und verschwand in der nächsten Seitengasse, bevor sich das Mäuschen es sich noch anders überlegen konnte und ihn wegen Beleidigung oder sonst was einsacken konnte. Nachdem er sich in Gedanken genug über die verschüchterte Polizistin ausgelassen hatte, blickte er sich um. Scheiße. Wo war er eigentlich?! Er beglückwünschte sich selbst lautstark keifend zu seinem verkrüppelten Orientierungssinn, stoppte dann jedoch, als sich der stechende Schmerz nicht wieder ausblenden ließ. Der Grünhaarige seufzte leise und fuhr sich mit einer Hand vorsichtig über die Stirn. Na toll. Er hätte die Nervensäge vorhin wenigstens noch nach dem Weg fragen können. Obwohl es fraglich war, ob ihm das etwas genutzt hätte. Unschlüssig blickte Zorro sich um, warf dann einen kurzen Blick auf seine Armbanduhr, die den unfreiwilligen Flug nicht ganz so heil überstanden hatte, jedoch noch tickte. Er war verdammt spät dran. Dann wandte er sich zum Gehen in die Richtung, aus der er gekommen war. Er hatte eine Idee, und die würde er sich nicht austreiben lassen. Es brauchte eine geschlagene halbe Stunde, bis sie es endlich geschafft hatte, die Sanitäter abzuwimmeln. Seufzend ließ sie sich ins Auto sinken und schlug die Tür laut hinter sich zu. Das würde bestimmt Ärger setzen auf der Wache, gerade mit ihrem Boss. In Gedanken hörte sie schon seine zynischen Bemerkungen, und ein Schauer lief ihr den Rücken hinab. Sie hatte Respekt vor ihrem Vorgesetzten, sogar sehr viel, doch manchmal könnte sie trotzdem einfach Losschreien, wenn er sie mal wieder vor sämtlichen Kollegen dastehen ließ wie der letzte Trottel vom Dienst. Der Schaden am Wagen war nicht zu übersehen. Der Chief würde sie bei lebendigem Leibe in Stücke reißen. Erneut seufzend ließ sie den Kopf gegen die Nackenlehne sinken, um einen Moment die Augen zu schließen und ihre überstrapazierten Nerven zu beruhigen. Es dauerte zwar eine Weile, aber irgendwann war er wieder dort, wo der ganze Ärger überhaupt erst begonnen hatte. Er schmunzelte amüsiert, als er die Delle auf der Motorhaube erblickte, die Spuren zerbrochenen Glases, an denen er sich den Kopf aufgeschlagen hatte. Er wartete ruhig, bis die kleine Polizistin die Sanitäter abgewimmelt hatte, dann stratzte er geradewegs auf die Beifahrerseite zu und riss die Tür auf. "Hey, Kleine. Nimmst du mich ein Stück mit?" Gerade, als sie gedacht hatte, ihren Seelenfrieden wieder gefunden zu haben, wurde die Beifahrertür aufgerissen. Panisch schreckte sie hoch und starrte schockiert den grünhaarigen, blutverschmierten jungen Mann an, der sich lässig in den Wagen lehnte und ihr eine Frage stellte. Kleine!? Hatte er wirklich gerade Kleine gesagt? Das setze dem Ganzen ja noch die Krone auf! Erst beleidigen, dann verschwinden und dann plötzlich doch wieder aus heiterem Himmel auftauchen, die Tür aufreißen und einen halb zu Tode erschrecken und zum Schluss auch noch dieser hirnlose Spruch?!!! Hätte sie ihn nicht bereits zusammengefahren, dann wäre spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem sie es liebend gerne getan hätte. Schlimmer konnte der Tag ohnehin nicht mehr werden. Eine Antwort hatte sie aufgrund ihrer wütenden, schockierten Gedanken immer noch nicht gegeben, stattdessen blickte sie den Verletzten einfach fassungslos an. Seufzend blickte er in das perplexe Gesicht der Blauschwarzhaarigen, schmunzelte leicht und ließ sich auf den Beifahrersitz gleiten, wo er sich dann gemütlich im Sitz zurücklehnte. Seine gestraften Gliedmaßen jubilierten zufrieden, und sachte legte er den Kopf zurück, schloss die Augen und wischte sich mit dem Handrücken erneut das Blut weg. Langsam ging ihm das schwer auf die Nerven. Er öffnete die Augen wieder einen Spalt breit, da immer noch keine Antwort gekommen war. Obwohl das ja wohl das Mindeste war, was sie tun konnte. Schließlich hatte sie ihn beleidigt, genervt, war ihm hinterher gerannt und hatte ihn umgefahren. Ohne zu bremsen. Er schielte zur Seite, um ihr in die Augen sehen zu können. Und jetzt, da er sie im Hellen besser betrachten konnte, stoppte ihm beinahe das Herz. Sein Atem beschleunigte, er setzte sich kerzengerade auf, ungeachtet aller Schmerzen, und der Schock breitete sich auf seinem Gesicht auf. Er rutschte kaum merklich näher zur Tür, eine Hand bereits an den Griff gelegt, bereit zur Flucht, sollten seine Erinnerungen zu schmerzhaft werden. Sie war tot. Diese Frau konnte es unmöglich sein, er hatte sie ja selbst sterben gesehen. Der Grünhaarige schüttelte kaum merklich den Kopf, während er sich selbst den Unsinn ausredete und sich wieder dazu zwang, ruhig zu bleiben. Immer schön die Nerven behalten, das war jetzt das Wichtigste. Er grinste schief. "Was denn nun?" Langsam kam Tashigi wieder zu sinnen und nickte leicht, beinahe zögernd.. "Ähm... ja.. also..." Eine leichte Röte bildete sich auf ihren Wangen und sie sah den jungen Mann eingeschüchtert an. "Natürlich kann ich dich mitnehmen... wo musst du hin?", fragte sie schließlich leise und legte den Kopf fragend schief. Besorgt musterte sie ihn, den Kerl, den sie gerade eben zusammengefahren hatte - und der immer noch blutete wie ein angestochenes Schwein. Sie griff kurz ins Handschuhfach und reichte ihrem Opfer ein weißes Taschentuch. "Drück es auf die Wunde! Vielleicht stoppt die Blutung so schneller!", murmelte sie zerstreut und lies den Motor an. "Also wohin? ... Ähm... ich weiß ja noch gar nicht, wie du heißt!", erkannte sie nach einer Weile leicht verlegen. Irgendwie musste sie ja ein Gespräch beginnen, aber warum war sie in seiner Nähe noch schüchterner als sonst war, darauf kam sie nicht wirklich. Irgendwie konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Der Schock, redete sie sich selbst hastig ein. Das hatte einer der Sanitäter schließlich auch vermutet, so, wie sie bis vor wenigen Minuten noch gezittert hatte. Sie schluckte einmal und atmete tief durch. "Ich bin Tashigi!", stellte sie sich kurz vor und fuhr dann langsam los, immer noch auf eine Wegbeschreibung oder wenigstens eine Adresse wartend. Er schloss die Augen, nannte ihr mehr murmelnd als alles andere die Adresse und fuhr sich dann behutsam durch das Gesicht. Konnte die nicht ein Mal die Klappe halten? Sicher, er hatte gesagt alles wäre in Ordnung, aber doch nur, damit sie ihn endlich in Ruhe ließ! Und jetzt laberte sie ihm einen Wasserfall ins Ohr und attackierte ihn mit dutzenden von sinnlosen Fragen. Wer bist du, wo willst du hin...er könnte kotzen. "Zorro", nuschelte er daher halblaut und hoffte, das würde sie endlich zum Schweigen bringen. Sie linste besorgt von der Seite zu ihm herüber. Ganz ansprechbar konnte man das ja nicht gerade nennen. "Aha", gab sie trocken zurück und schwieg für den Rest der Fahrt. Alles was ich mache und sage ist falsch... das ist ja furchtbar, fuhr es ihr durch den Kopf. Sie könnte kotzen. Vorsichtig und ruhig fuhr sie durch die Straßen und ließ diese auch nicht mehr aus den Augen. Noch ein Unfall…das würde sie nervlich nicht mehr verkraften. Als sie nach einer geschätzten Ewigkeit inklusive eisernen Stillschweigens schließlich an der Adresse waren, wo dieser Zorro hingewollt hatte, hielt sie das Auto an. "Bitte! Wir sind da!", sagte sie leise und schielte leicht von der Seite zu dem Grünhaarigen herüber. Doch der merkte davon nichts mehr - er war eingeschlafen. Die Arme vor der Brust verschränkt, den Kopf in den Nacken gelegt atmete er ruhig und bekam rein gar nichts mehr mit. Das war so eine Eigenschaft von ihm, mit der Leute, die er nicht kannte, selten gut klar kamen. Er konnte quasi immer und überall schlafen, und das nicht nur, wenn er besoffen war. Verdutzt sah sie den Grünhaarigen an und musste leicht schmunzeln. Dann grübelte sie, was tun sollte. Ihn vielleicht aufwecken? Den Gedanken schlug sie sich direkt wieder aus dem Kopf und schüttelte zur Bekräftigung hastig ihren Kopf. Nein... er war sicher müde... sie hatte ihn schließlich umgefahren. Außerdem traute sie sich nicht so wirklich. Also schaltete Tashigi zunächst nur den Motor aus und beobachtete ihn ruhig. Schlafend sah er richtig friedlich aus und nicht ganz so griesgrämig. Nicht ganz so wie ein Arschloch. Und dann war wieder diese Faszination die von ihm ausging. Ein leichtes Lächeln schlich sich über ihre Lippen und sie setzte die Brille ab, rieb sich kurz über die Augen und seufzte leise. Dann sah sie erneut herüber zu Zorro, streckte zögernd eine Hand aus und rüttelte ihn sanft an der Schulter. Es hatte ja keinen Zweck. Ihn einfach schlafen zu lassen war auch nicht klug – sonst würde er sie nachher nur wieder anschnauzen, und schließlich hatte sie auch noch etwas zu tun.. "Zorro! Hey.. wir sind da!", sagte sie mit leiser Stimme, die Brille immer noch in der freien Hand. Er gab ein unverständliches Murmeln von sich, irgendetwas zwischen "Lass mich schlafen" und "Ich bin müde". Dann jedoch blinzelte er leicht, und als er ihr Gesicht so nah vor seinem sah, stockte ihm der Atem. Er brauchte noch ein paar Sekunden, blinzelte zwei Mal verwirrt, bevor er wieder Herr der Lage war. Ohne Brille sah sie ihr noch ähnlicher. Zorro schüttelte diesen Gedanken hastig ab, richtete sich auf und nickte leicht. "Danke", sagte er mit rauer Stimme, lächelte schief und öffnete dann die Wagentür um sich zum Gehen zu wenden. Bei seinem Murmeln musste sich genauer hinhören, um zu verstehen, was er sagte und wieder schmunzelte sie dabei belustigt. Eigentlich war er doch gar nicht so schlimm, wie er sich gab. Jedenfalls hatte sie das im Gefühl. Sie lehnte sich wieder in ihren Sitz zurück und setzte in Ruhe ihre Brille auf. Seinen kurzen, geschockten Anblick bemerkte sie gar nicht richtig. Ruhig sah sie Zorro an und schenkte ihm ein leichtes lächeln. "Gerne doch!", meinte sie leise und sah ihm nach. Mit einem ruhigen Knall ließ er die Tür hinter sich zu fallen, stopfte die Hände wieder nachlässig in die Jackentaschen und verschwand um die nächste Ecke, um - endlich - sein Geschäft abzuwickeln. Der Unfall hatte ihn länger aufgehalten als alle anderen vorher. Doch wenigstens hatte er sich weitere Irrwege dadurch erspart. Sie sah noch zu wie er in der Dunkelheit verschwand und lies sich nach hinten sinken. Seufzend machte sie sich dann auf den Weg zurück zum Revier, um sich dort ihren Ärger abzuholen, den sie ja schon so sehnsüchtig erwartete. Als sie nach einer Weile parkte und ausstieg, zögerte sie noch ein wenig, bis sie hineinging. Sie hörte schon die dumpfen Schritte, die auf sie zu polterten, sah dem großen, bulligen Mann mit den zwei Zigarren im Mund eingeschüchtert entgegen. Er qualmte vor Wut, das war nicht zu übersehen. "G…Guten Abend!", stammelte sie kleinlaut und hätte am liebsten sofort die Flucht ergriffen. Chief Smoker zog gereizt an seinen Zigarren, musterte Tashigi aus zu Schlitzen verengten Augen abschätzend und warf einen Blick durch das Fenster nach draußen, wo er das lädierte Auto erspähen konnte. "Was hast du nun schon wieder angestellt?!", knurrte er und sah sie mit einem durchbohrenden Blick an. Tashigi erzählte ihm hastig, was genau passiert war und ließ den ganzen Ärger stumm über sich ergehen. Das Blut brannte ihr in den Wangen vor Scham, als das ausgiebige Gelächter ihrer Kollegen über sie hinwegbrandete. Die Tränen unterdrückte sie mühsam. Mehr als ein eingeschüchtertes Nicken brachte sie nicht mehr über sich, als Smoker sie schließlich barsch nach Hause schickte. Es war überhaupt ein Wunder, dass sie nicht gefeuert wurde oder suspendiert. Er klopfte drei Mal an, lehnte sich dann abwartend an den Türrahmen und seufzte leise, während er sich vorsichtig über die Platzwunde fuhr, die mittlerweile aufgehört hatte zu bluten. Das Taschentuch stopfte er kurzerhand in seine Hosentasche. Gelangweilt piddelte er an der Kruste herum, bis er frisches Blut spürte, und zuckte beinahe erschrocken zusammen, als sich die Tür schließlich öffnete und einer seiner Stammkunden ihn abschätzend musterte. "Was ist denn mit dir passiert?" "Ein Bulle hat mich umgefahren." Der andere schmunzelte leicht, trat dann ein Stück bei Seite und murmelte etwas, das verdächtig nach "Das kann auch nur dir passieren..." klang. Schulterzuckend trat er ein. Das Geschäft war schnell abgeschlossen und schon bald machte er sich wieder auf den Rückweg durch die Dunkelheit, die stechenden Kopfschmerzen und das dumpfe Pochen seiner Rippen bei jedem Schritt großzügig ignorierend. Heute würde ihn niemand mehr vor die Tür locken - zu Hause würde er den Schlaf der Gerechten schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)