Sanguis Regiis von G_O_D (And the night shouted: "Liar!") ================================================================================ Kapitel 4: The Wolf - Unexpected Help ------------------------------------- Der Wolf – ungewöhnliche Hilfe Als Clay die Bar erreichte, sah er schon von Weitem, dass das genau die Sorte an Ort war, wo man keine Freunde fand, sich jedoch sehr schnell Feinde machen konnte. Das Gebäude, in dem sich die Bar befand war mehr ein Anlaufpunkt für Reisende, als eine Kneipe, in der sich die lokale Bevölkerung traf und den Abend genoss. Nun, der Blick durch die verlassenen Straßen der restlichen Kleinstadt ließen aber auch gleich erkennen, dass es keine lokale Bevölkerung mehr gab, welche die Bar hätte aufsuchen können. Einige der Fenster im Erdgeschoss waren fest vernagelt worden, doch wirkten viele der Bretter noch neu und von der Witterung verschont, was Clay vermuten ließ, dass es in der Bar regelmäßig zu Handgreiflichkeiten kommt. Über der Bar befanden sich noch drei Stockwerke, bei denen die meisten Fenster ebenfalls mit Brettern zugemacht wurden. Auch hier fand Clay eine logische Erklärung. In dieser Raststätte war jeder Gast willkommen, oder zumindest die meisten. Und die vernagelten Fenster waren dafür da, dass sich Vampire in den Räumen dahinter aufhalten und dort den Tag verbringen konnten. Clay dachte darüber nach, ob er den folgenden Tag in dieser Unterkunft verbringen, oder auf eigene Faust nach einem Quartier suchen sollte. Er entschied sich, mit der finalen Entscheidung zu warten, da es davon abhängig wäre, wie lange er in dieser Bar bleiben würde. Wieder hallte Gelächter aus der offenstehenden Tür der Bar und Clay lächelte. Er griff unter seinen Mantel in eine Tasche, zog den Gegenstand heraus, denn er dort versteckt hatte und begutachtete ihn kurz. Das Silber glänzte im Mondlicht, dann steckte er den Gegenstand wieder zurück. Sollte es sich ergeben, würde er mit diesem Gegenstand vielleicht sogar einen Verbündeten gewinnen. Doch Clay wagte es zu bezweifeln. Er atmete noch einmal durch, dann legte er die letzten Meter zum Eingang zurück und trat in die Bar. Obwohl nur wenige Anwesende in der Bar waren, schien niemand Notiz davon zu nehmen, dass eine weitere Person eingetroffen ist. Während er auf den Tresen zuging, ließ er seinen Blick wie beiläufig über die anderen Anwesenden gleiten. An einem Tisch saßen drei Menschen, zwei Männer und eine Frau, von denen jeder ein Bier vor sich stehen hatte. In der Mitte des Tisches hatten sie eine Karte ausgebreitete, auf der sie eine Route suchten. Die Frau hatte schulterlanges, braun-blondes Haar. Ihre Augen waren eisblau und ein freundliches Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie war schön und wirkte selbstsicher und stark. Stark nicht im körperlichen Sinne, obwohl sie in diesem Punkt auch keinen hilflosen Eindruck erweckte, aber eigentlich war es ihre Ausstrahlung, welche ihre Stärke erkennen ließ. Ihre beiden Begleiter waren stark gebaut und schienen sie wie ältere Brüder für sie zu sein. Sie behandelten sie mit Respekt und Hilfsbereitschaft, doch lag weder die Nähe noch bewusste Distanz in ihren Bewegungen und Worten. Zwei Tische weiter saß ein Dämon alleine und blätterte in einem alten Buch, welches wohl bereits im Mittelalter geschrieben worden war. Während der Dämon darin las, bewegten sich seine Lippen leicht, doch seine roten Augen klebten förmlich auf dem Text, als wolle er diesen auswendig lernen. Seine Statur war schmächtig und Clay hatte genug gesehen um zu erkenne, was es mit diesem Dämon auf sich hatte. Er setzte wenig seine physikalischen Kräfte, als viel mehr seine geistigen ein. Aufgrund dieser Vermutung, lag es nahe, dass er Chaoshexer war und das Buch vor ihm, ein Zauberbuch, welches er irgendwo gefunden hatte. Vermutlich in den Ruinen eines Klosters, welches diese Dinge vor seinesgleichen zu beschützten versuchte. Nun waren die meisten Klöster in Schutt und Asche gelegt worden und für die Chaoshexer war es ein leichtes, an die verbotenen Werke zu kommen. Clays Blick ging weiter zu den drei letzten Gästen im Raum. Es waren Werwölfe, zumindest war es bei zwei davon gleich zu erkennen, denn sie verhehlten nicht, was sie waren und saßen in ihren Wolfsformen am Tisch, hielten mit ihren gewaltigen, krallenbewehrten Händen Karten fest und pokerten. Das Fell des ersten war haselnussbraun und einige Narben zierten seinen linken Oberarm. Der zweite Werwolf hatte ein schwarzes Fell, welches jedoch bei den Ohrenspitzen leicht ins Gräuliche überging. Beide hatten den typischen Körperbau eines Werwolfes. Sie waren groß, um die zwei Meter, vielleicht sogar darüber, hatten breite Schultern und muskulöse Oberarme. Die dritte Person an ihrem Tisch, stand aber den beiden Werwölfen in nichts nach, sondern war noch größer. Er hatte mit Sicherheit die 2-Meter-Marke hinter sich gelassen. Seine Haut war schwarz, von einigen Narben im Gesicht und den Ausläufern von Tätowierungen am Hals und Handrücken geziert. Die Tätowierungen verschwanden unter der weiten Kleidung, die er trug. Das schwarze Haar, welches zu Dreads geflochten war, war zu einem Zopf zusammengeschnürt worden und stand nun nach hinten ab. Um den Hals hatte er ein Paar großer Kopfhörer hängen, was Clay vermuten ließ, dass dieser Person Musik sehr wichtig war. Trotz seiner menschlichen Form erkannte Clay sofort, dass er es mit einem Werwolf zu tun hatte. Der Mann schien mitbekommen zu haben, dass Clay in für einen Moment länger, als die anderen gemustert hatte, denn er blickte kurz auf und sah Clay nun selbst für einen Augenblick lang, mit seinen blau-grünen Augen abschätzend an. Dann wandte er sich wieder dem Spiel zu, warf seine Karten auf den Tisch, lachte den beiden anderen Werwölfen ins Gesicht, welche ihn dafür anknurrten, und zog den Gewinn zu sich. Clay wandte sich von den Gästen ab, stellte seinen Rucksack auf den Boden, blickte über den Tresen hinweg in das Gesicht des Barkeepers und bestellte sich ein Bier. Der Barkeeper war selbst stark gebaut, vermutlich ehemaliger Soldat, der nun Tendenz zur Kahlköpfigkeit, dafür aber einen Vollbart hatte. Er hatte einige Tätowierungen die Arme entlang und schien wortkarg zu sein. Denn er erwiderte nichts auf Clays Bestellung, sondern nickte nur, drehte sich um und holte das Bier aus einem nahen Kühlschrank. Er reichte es Clay und wandte sich dann wieder seinem eigenen Kram zu. Für Clay war das das unmissverständliche Zeichen, dass er mit dem Barkeeper kein Gespräch beginnen konnte, wandte sich daher um, lehnte sich mit dem Rücken wieder gegen die Bar und schaute weiterhin den Gästen zu. Seine Augen hefteten sich wieder auf die drei Menschen und er konnte sich der Verwunderung nicht erwehren, dass diese drei unterwegs waren. Es war eine gefährliche Welt, besonders für Menschen, denn es gab nicht nur Vampire, Werwölfe und Dämonen, sondern auch genug marodierende Banden und Straßenräuber. Nun, die Atmosphäre in der Bar sprach sogar dafür, dass die Vampire, Werwölfe und Dämonen weniger die eigentlichen Probleme waren. Außerdem trauten sich nur wenige aus den Gebieten, die von militärischem Personal, oder was man als solche bezeichnen will, gesichert wurden. Dann kam Clay ein logischer Gedanke, warum diese drei vielleicht hier unterwegs sein könnten. „Vielleicht sind sie Jäger.“ ging es ihm durch den Kopf und er reckte etwas den Hals um einen besseren Blick auf die Karte werfen zu können. Doch dazu kam es nicht, denn im nächsten Moment rief jemand: „Hey, Blutsauger!“ Clay zuckte kurz zusammen, dann blickte er in die Richtung, aus der ihm gerufen worden war. Es war jener Mann mit den Dreads gewesen, der ihn nun anblickte. „Willst du mitspielen?“, fragte der Dunkelhäutige, „Seit Sean weg ist, haben wir einen Platz frei.“ Dabei zeigte er auf einen leeren Platz neben sich. Clay dachte kurz nach, dann nickte er, nahm seinen Rucksack und sein Bier und ging zu dem Tisch hinüber. Er ließ sich auf den Stuhl nieder, dann sah er zuerst die beiden Werwölfe an, und dann den Werwolf in Menschenform. „Was spielt ihr den?“ fragte er, während er in seinem Rucksack nach Geld suchte. Schließlich fand er einige Bündel Geldscheine, welche stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind und legte diese vor sich auf den Tisch. Einer der Werwölfe fixierte sich gleich mit seinem Blick, was Clay natürlich nicht entging. Auch die beiden anderen mussten es bemerkt haben, denn der andere Werwolf schüttelte den Kopf und der Mann mit den Dreads sagte: „Fang nicht an zu sabbern, Crane!“ Der angesprochene Werwolf knurrte ihn daraufhin an, doch der Dunkelhäutige rollte mit den Augen und teilte die Karten aus. „Wir spielen Texas hold ’em. Das kennst du doch hoffentlich, Blutsauger.“ beantwortete der Dunkelhäutig Clays Frage. „Ja.“, erwiderte Clay, „Ich heiße übrigens Clay.“ „Ich bin Cash.“, kam es daraufhin vom Dunkelhäutigen, „Und das sind Crane und Sunny.“ Die beiden anderen Werwölfe nickten kurz in Clays Richtung. Sie hatten ein paar Runden gespielt, wobei nur wenige Worte gewechselt wurden und das meiste davon waren nur sinnlose Aussagen. Schließlich brannte Clay eine Frage auf den Lippen, die ihm am Anfang schon gekommen war. „Ihr habt vorhin noch jemanden erwähnt. Sean. Was ist mit ihm passiert?“ versuchte Clay ein Gespräch in Gang zu bringen. „Er hatte das Pech und hat zu oft in Folge gewonnen.“ antwortete Cash schlicht und sah nachdenklich auf seine Karten. „Er hatte Pech?“ wiederholte Clay verständnislos. „Das war unserem kleinen Cash nicht ganz unverdächtig und daher, hat er ihm den Kopf abgerissen.“ sagte Crane und lachte. Clay bekam große Augen, da er bereits drei Runden in Folge gewonnen hatte und nun schon wieder ein verdammt gutes Blatt hatte. „Ich passe.“ murmelte er dann kleinlaut. „Ich kann Betrüger nicht ausstehen.“, meinte Cash, während er selbst den Einsatz erhöhte, „Aber das würdest du bestimmt nicht machen, nicht wahr, Blutsauger?“ „Ich habe auch einen Namen.“ sagte Clay beherrscht, denn die Bezeichnung „Blutsauger“ mochte er nicht sonderlich. „Und ich habe Hunger.“, erwiderte Cash, „Manchmal hat man eben Pech.“ Clay seufzte und legte seine Karten ab. Cash deckte auf und Clay stellte mit innerer Genugtuung fest, dass er wieder gewonnen hätte. Nun ja, lieber ein wenig Geld als den eigenen Kopf verlieren. Die Karten die Clay in der nächsten Runde bekam, waren alles andere als motivierend und ließen die Chance auf einen Sieg nicht einmal erhoffen. „Und was treibt dich in diese Gegend, Clay?“ fragte Cash und legte dabei die Betonung auf Clays Namen um zu zeigen, dass er kein absolutes Arschloch war. „Die Jagd.“ antwortete Clay und ging trotz seines schlechten Blattes mit. „Die Jagd?“ wiederholte Crane. Clay nickte. „Was für eine Jagd?“ fragte nun Sunny. „Blut, was sollte ein Vampir sonst jagen.“ fuhr Crane den anderen Werwolf an, da er die Frage für überflüssig hielt. Doch nun schüttelte Clay den Kopf und erwiderte: „Nein. Ich jage etwas anderes.“ „Und das wäre?“ fragte Cash und legte den Kopf schief. „Jäger.“ antwortete Clay und warf noch einmal kräftig Geld in den Pot. Cash ging ohne mit der Wimper zu zucken mit und fragte dann nach: „Du willst mir sagen, dass du Jäger jagst?“ Clay nickte, deckte seine Karten schließlich auf und musste sich seine klägliche Niederlage eingestehen, wobei Cashs Blatt nur leicht bessere gewesen war. „Ich glaube, da ist jemand vom Größenwahn befallen worden.“ meinte Sunny, warf den Kopf in den Nacken und lachte. „Und? Hast du überhaupt schon einen Jäger erlegt?“ fragte Cash, während er wieder seinen Gewinn einstrich. Nun genehmigte sich Clay ein kurzes Auflachen, griff dann in seine Manteltasche und holte den Gegenstand hervor. Beim Anblick des Silbers, zuckten Crane und Sunny kurz zusammen, doch Cash ließ es kalt. Er beugte sich vor, nahm ihm den Gegenstand ab und besah ihn kurz von allen Seiten. Es waren Dogtags aus Silber, bei denen auf einer Seite die Daten des Besitzers und auf der anderen Seite der Kopf eines Löwen, sowie die Buchstaben „L.W.R“ eingraviert waren. „Das ist doch Silber?“ fragte einer der Werwölfe verwundert, weil Cash es so seelenruhig hielt. „Eigentlich eine Silberlegierung, welches den Schmelzpunkt weit erhöht. Aber im Grunde, ja. Silber.“ antwortete ihm Cash wie automatisch. „Und warum…?“ fing Sunny dann an, seine Frage zu formulieren. Cash ließ kurz von den Dogtags ab, sah Sunny mitleidig an und erwiderte: „Du bist wohl noch nicht lange Werwolf, sonst wüsstest du, dass Silber für und nur gefährlich ist, wenn es unser Herz erwischt.“ Sunny schien es nicht gewusst zu haben, denn man sah ihm an, dass er sich zu entspannen versuchte, aber dennoch etwas vorsichtiger wirkte. Die Karten lagen vergessen auf dem Tisch. „Ein King.“ stellte Cash fest und reichte Clay wieder die Kette. „Eigentlich war es ein Novize kurz vor seiner letzten Prüfung. Aber im Grunde war es ein King.“ korrigierte Clay und verstaute die Kette wieder in der Innentasche seines Mantels. Ein Grinsen war nun in seinem Gesicht zu sehen und Stolz erfüllte seinen ganzen Körper. Nicht nur die drei Werwölfe sahen ihn nun fasziniert an, sondern auch der Barkeeper, die drei Menschen und auch der Dämon hatte seinen Blick von seinem Buch erhoben und sah Clay gebannt an. „Und jetzt?“ fragte Cash und lehnte sich zurück. „Nun hatte ich eine Erkenntnis.“, sagte Clay und beugte sich vor um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, „Es bringt nicht viel, wenn ich durch die Welt ziehe und versuche jeden einzelnen Jäger zu töten. Also muss man sie nur dazu bringen, Angst zu bekommen. Und wie erreicht man das…?“ Clay sah die drei Werwölfe abwartend an. „Keine Ahnung? Alle Werwölfe, Vampire und Dämonen vereinen und gegen die Jäger ins Feld zu ziehen?“ erwiderte Cash und schüttelte skeptisch den Kopf, da in seinen Augen dass auch nicht funktionieren würde. Clay schüttelte grinsend den Kopf, dann antwortete er ihnen: „Nein, man tötet den Stärksten. Und wer ist der Stärkste?“ „Die Anführer der Kings.“ kam es gleich darauf von Crane. Clay nickte und bestätigte: „Richtig, die Anführer der Kings. Wenn man einen von ihnen tötet, sollte das die Moral von allen brechen.“ Cash schüttelte den Kopf und Clay konnte nicht sagen, ob es Enttäuschung oder Skepsis war, welches sein Gesicht zeigte. „Bleib bei deinen Grenzen. Ich meine, einen Novizen zu töten. Es ist zwar hart an der Grenze, aber im Grunde tolerieren die Kings etwas Derartiges, wenn es mit einem einleuchtenden Grund geschah.“ „Er wollte mich auch umbringen.“, meinte Clay zu seiner Verteidigung, „Aber darum geht es nicht. Ich habe einen nahezu fertig ausgebildeten King getötet. Also kann…“ „Zwischen einem Novizen und einem King ist ein Unterschied. Genauso wie zwischen irgendeinem King und einem der drei Anführer.“ kam es vom Dämon. „Aber denkt doch mal nach. Es ist nicht unmöglich, sie sind auch nur Menschen.“ verteidigte Clay sich. „Nun ja…“ fing Cash an. „Ich werde es zumindest durchziehen. Wenn mir einer von euch helfen will.“ „Uns geht das nichts an.“ murmelte die Frau und die drei Menschen wandten sich wieder ab. „Ich bin doch nicht verrückt.“ kam es vom Dämon. „Ohne mich.“ meinte Crane. „Vergiss es.“ sagte Sunny und schüttelte den Kopf. Der Barkeeper hatte sich gleich ohne ein Wort abgewendet. Nun sah Clay Cash fragend an und dieser schüttelte wieder mit einem traurigen Ausdruck den Kopf und sagte: „Junge, du solltest besser auf dem Boden bleiben. Lass die Finger von den Kings.“ „Ich habe sie getroffen. Ich kann sie besiegen. Wenn du mir jemand hilft, mache ich die Schweine fertig.“ versicherte ihm Clay. „Du bist also stolz auf das, was du getan hast?“ fragte Cash. Clay nickte und zischte: „Es war das beste, was ich bisher gemacht hatte. Und wenn ich einen Anführer der Kings umbringe, macht mich das zu einer Legende.“ Cash seufzte. „Nun, wenn mir keiner von euch hilft, habe ich hier wohl meine Zeit vergeudet.“ meinte Clay, trank den letzten Rest seines Biers aus und erhob sich. Er packte sein Geld in den Rucksack zurück, wollte dann zum Barkeeper gehen um zu zahlen, da rief Cash: „Lass nur, ich mach das.“ Als Clay ihn fragend ansah, meinte Cash: „Es heißt doch immer, dass man die Toten ehren soll.“ Clay bedankte sich und verließ dann die Bar. Draußen blieb er dann stehen und überlegte, wo er hingehen sollte, als er in einiger Entfernung eine Gestallt erblickte, welche näher kam. Die Tür ging auf und einer der Werwölfe kam heraus, erblickte Clay, lief zu ihm und blieb neben ihm stehen. „Du meinst es also ernst?“ fragte Crane. Clay nickte. „Dann… dann habe ich vielleicht etwas, dass dich interessieren dürfte.“, sagte Clay und blickte sich wachsam um, „Ich habe gehört das King Lyon IX zwei Tagesreisen im Norden ist.“ Clay sah den Werwolf mit großen Augen an, dann fragte er: „Bist du sicher.“ Crane nickte, senkte kurz den Kopf und knurrte dann: „Ja, er hat dort oben mein Rudel angegriffen und wartet nun dort, damit der Rest kommen würde, um Rache zu üben. Aber ich werde ihm diesen Gefallen nicht tun.“ „Wie lange wird er noch dort sein?“ fragte Clay, aber er erhoffte sich nicht, eine Antwort darauf zu bekommen. Crane zuckte mit den Schultern und antwortete: „Wenn er warten will, bis alle kommen, könnte er vielleicht noch eine Woche dort sein. Wir waren ziemlich über Europa verteilt. Ich selbst war auf den Weg dorthin, aber Cash hat es mir ausgeredet. Er meinte, dass ich nicht sterben solle, weil ich ein guter Mensch… hehe, eher guter Wolf sei.“ „Ja, er scheint sich um die Leute zu sorgen.“ meinte Clay nachdenklich, der noch mal Cashs verhalten im letzten Teil des Gespräches durchging. „Tja, ich hoffe es hilft dir. Es ist in einer kleinen Stadt. Einfach nur der Straße nach Norden folgen. Die Stadt heißt Nevers.“ sagte Crane und reichte Clay die Hand. Dieser schüttelte sie und bedankte sich, dann ging Crane zurück in die Bar, gerade als er die Tür aufmachen wollte, wurde diese bereits von Innen geöffnet und Cash trat heraus, in einem langen Stoffmantel eingehüllt, nickte Crane zu und ging dann ebenfalls zu Clay. „Wenn du mich aufhalten willst, kannst du dir die Worte sparen und wieder zurück in die Bar gehen.“ meinte Clay gleich und blickte auf die Person, die aus der Ferne kam. Inzwischen war sie nicht mehr weit entfernt. „Hey, Mann.“, sagte Cash und trat vor ihm, mit dem Rücken zu der näherkommenden Person, „Denk noch mal darüber nach. Du warst doch Priester. Stolz und Rache sind keine Bestandteile deines Glaubens. Erinnere dich an die alten, wahren Werte. Nächstenliebe und Vergebung.“ Clay schnaubte verächtlich auf, sah den Mann vor sich durchdringend an und fragte dann: „Wer oder was bist du? Ein Engel? Ein Heiliger? Oder bist du einfach nur ein Psychiater?“ Der Mann hob die Hände als wolle er zeigen, dass er nichts zu verbergen hatte. "Ich? Ich bin niemand. Einfach nur ein kleiner, schwacher und unschuldiger Werwolf, der überleben will." sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. Die ankommende Person war plötzlich stehen geblieben, die beiden hörten, wie eine schwere Pistole entsichert wurde, dann sagte eine tiefe, wütende Stimme: „Cash, im Namen der heiligen Inquisition ergeben Sie sich!“ Cash ließ kurz den Kopf hängen, seufzte, schüttelte den Kopf und meinte: „Besonders diese Nacht.“ Dann wandte er sich blitzschnell um, hatte noch in der Drehung eine Pistole gezogen, diese richtete dann auf den Inquisitor und drückt ab. Der Kopf des Inquisitors wurde nach hinten gerissen und dann schlug der Körper auf dem Boden auf, wo er regungslos liegen blieb. „Wie war das mit Nächstenliebe und Vergebung?“ fragte Clay mit einem lauernden Grinsen. „Jaja… schon gut. Ich komme mit dir.“ meinte Cash schließlich und steckte die Pistole wieder weg. Clay grinste, ging los und sagte dabei: „Nach Serves.“ Der Werwolf brummte, zündete sich einen Joint an und folgte ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)