Blutlinien der Vergangenheit von VampirWolfYuriy (Paradies? (Yu/Ka)) ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft udn Flucht ----------------------------- Es war sechs Uhr morgens als das Handy klingelte. Grummelnd öffnete sich ein Paar rote Augen, die leicht verklärt wirkten. Die Hand glitt langsam unter der Bettdecke hervor, während sie nach dem Handy griff. Es dauerte etwas, aber fand sie ihr Ziel und umschloss es. Er tippte auf eine Taste und hielt es sich ans Ohr. Die blau-grauen Haare hingen wirr über seine Augen, die sich blinzelnd öffneten. Kai versuchte murrend wach zu werden so legte er sich das Handy ans Ohr. „Hiwatari?“ murmelte er. Seine Stimme kratzte und man hörte so deutlich wie müde er noch war. „Was? Arbeiten? Jetzt?“ Suchend glitten die roten Augen zur Digitaluhr, was Kai leise fluchen ließ. Erneut lauschte er der belustigten Stimme am anderen Ende, bevor er nachgab „Ok..... ich mach es“ Damit wurde das Gespräch beendet. Seufzend schlug Kai die Bettdecke zurück und quälte sich aus dem Bett. Die Firma hatte Dutzende von Agenten und ER musste nun aufstehen und gehen? Immer dasselbe. Und er wusste nicht mal den Grund. So tapste Kai ins Bad und machte sich fertig zum gehen... Eine halbe Stunde später stieg Kai in seinen Wagen und fuhr zu seinem Ziel. Aufmerksam glitten die roten Augen hin und her. Hier und da lief schon ein Schüler über die Straße, während ihm einige Autos entgegen kam. Murrend strich er sich die Haare zurück und warf einen kurzen Blick zum Himmel. Dieser war mittlerweile hellblau, während die Sonne aufging und immer mehr Strahlen auf die Stadt warf. Astalon war eine Stadt auf einer kleinen Insel, die sich Marilion machte. Auch wenn es keiner in der Außenwelt wusste. Hier lebten Menschen und Vampire zusammen. Es war eine Art Paradies. Draußen wurden Vampire von den Menschen gejagt, auch wenn die meisten wieder dachten es seien nur noch Legenden. Selbstschutz, wie es Vampire nannten. Doch gab es überall Agenten der Firma, zu der auch Kai gehörte. Sie stellten einen Verbindungsmann zwischen Vampiren und Menschen dar. Allerdings gab es immer wieder Verräter, die einem Steine in den Weg stellten. Menschen wie Vampire. Manche Menschen hassten Vampire und wollten sie tot sehen und anders herum war es als Racheakt nicht besser. Nachdenklich fuhr Kai weiter. Sein Weg führte ihn durch die Straßen, die ewig zu sein schienen. So fuhr er auch über eine Lange Brücke, die zu einer kleinen Vorinsel führte. Niemand konnte und durfte direkt anlegen. Regeln waren Regeln und so konnte man unliebsame Personen sofort aussortieren und jemand, der sich einschlief durfte erst recht nicht her. Langsam stieg Kai aus und schloss seinen Wagen ab. Neugierig ließ er den Blick schweifen. Das Wasser war wunderschön und glitzerte in der Sonne, während leichter Wind aufkam und durch seine Haare strichen. Beinahe als Streichelte ihn jemand. Der rotäugige musste erneut an den Anruf denken. Warum so früh? Und warum gerade er? Und dann rief auch noch der Boss persönlich an? Das musste etwas wichtiges sein. Gedankenversunken stand er eine Weile dar, bevor er etwas hörte. Leises Motorrauschen kam immer näher und riss Kai aus seinen Gedanken. Langsam hob er den Blick und erkannte ein Schiff, dass auf den Hafen zu kam. //Seltsam...das ist ein Frachter...// schoss es dem jungen Mann durch den Kopf. Er hatte eher mit einem Privatboot oder wenigstens mit einer Jacht gerechnet. Dieser Fall wurde immer seltsamer. Kai schüttelte leicht den Kopf, wobei ihm einige Strähnen ins Gesicht fielen, die er sich sofort wieder weg strich. Erst jetzt begriff Kai, dass er nicht einmal wusste, auf wen oder wie viele er warten sollte. //Einfach super. Immer bekomme ich die miesen Aufträge und KEINE Infos....// grummelte er und verengte die roten Augen. Langsam verging ihm wirklich die Lust... Nach einiger Zeit legte das Schiff an. Abwartend lehnte sich der rotäugige gegen das Auto und sah das Schiff an. Es dauerte lange bevor sich auf dem Kahn endlich etwas regte. Eine Tür öffnete sich und ein Steg wurde ausgeklappt. Einige Matrosen gingen von Bord. Manche trugen Kartons, andere schienen nur noch runter zu wollen. Kai konnte ja nicht ahnen, dass es auf dem Schiff zu seltsamen Vorkommnissen gekommen war in dem die beiden Personen verstrickt waren, die er abholen sollte. Musternd ruhte sein Blick schon seit geschlagenen Zehn Minuten auf dem Boot und er wusste, wenn nicht bald jemand käme würde er einfach gehen. Aber das konnte er sich nicht erlauben. Beruf war Beruf...und er liebte ja seinen Job, also würde er auch nicht gehen. Vielleicht ein Grund warum der Boss ihn für diesen Auftrag gewählt hatte. Dann endlich sah er etwas, dass sofort seine Aufmerksamkeit in Beschlag nahm. Auf einmal stand an Deck eine Person. Schwarze Kleidung, hochgewachsene Statur und Feuerrote Haare. Kai war wie gebannt von dem Anblick, dass er beinahe vergas zu atmen. Doch dann war die Person weg. „Was zum..?“ Perplex ließ Kai den Blick schweifen, wobei er sich fragte, ob es nur Einbildung war. Aber dann sah er den Rotschopf wieder. Er lief gemütlich über den Steg, doch seine Bewegungen glichen einem Raubtier, dass sich seiner Beute näherte. Anmutig und stark. Doch etwas störte. Das kleine Kind an der Seite des Mannes. Es hüpfte freudig auf und ab und strahlte, während er eine kalte Miene zog. Das Kind war eindeutig ein Imagefehler für den jungen Mann. //Ob es sein Kind ist? Oder passt er nur drauf auf?// Irgendwie hoffte Kai, dass das Gör nur kurzeitig war. Er verstand nicht warum, aber er wollte nicht, dass der gutaussehende Mann ein Kind hatte. Grummelnd schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. »Gefühle sind im Beruf strengstens Verboten« erinnerte er sich an die Worte des Abteilungsleiters. Kein Mensch fing etwas mit einem Vampir an, den er zu betreuen hatte. „Guten Tag...“ lächelte ihn der Rotschopf an, wobei seine perlweisen Fänge aufblitzten. Nun wusste Kai sicherlich, dass die beiden Personen waren, die er abholen sollte. „Guten Tag. Ich bin Kai Hiwatari. Ich bin euer Betreuer.“ Stellte er sich ordentlich vor und deutete eine leichte Verbeugung vor wie es hier Sitte war. Unruhig sah er auf, als er die Blicke des Rotschopfes auf sich spürte. Er fühlte sich unter ihnen seltsam, doch schwieg er. Er konnte deutlich die Musterung in seinem Blick spüren. Es war beinahe so als gingen diese unter seine Haut und direkt in sein Inneres. „Ich bin Yuriy Ivanov und das ist Aki Ivanov“ fing der Rotschopf an zu sprechen. Kai hatte sie sich ganz anders vorgestellt, aber diese Stimme passte zu ihm. Sie wirkte beinahe wie Musik in seinen Ohren und berauschend. „Es freut mich euch kennen zu lernen...“ Damit glitt Kais Blick nun zum ersten Mal zu dem jungen. Pechschwarze Haare und rubinrote Augen. Kai war die Überraschung deutlich anzusehen. Rote Augen waren selten unter den Menschen. Unter den Vampiren eher weniger. Daher hatten alle am Anfang gedacht Kai sein ein Vampir, aber nach Bluttests und Gentests war das Ergebnis klar: Kai Hiwatari war ein Mensch. „Mich freut es auch Kai-kun...“ lachte der kleine und nahm Kais hand und schüttelte sie kräftig. Kai konnte nicht anders als zu lächeln. Der kleine war niedlich... „Kommt mit. Ich bringe euch in die Stadt...“ Dann ging alles ganz schnell. Schüsse zerissen die Stille und schlugen nur knapp neben den dreien in den Boden ein. Auch Kais Frontscheibe des Autos zerbrach klirrend unter einer Kugel. Fluchend zog Yuriy Aki enger an sich, während er mit der anderen Hand sofort nach Kai griff und diesen eng an sich presste. Nur einen Augenblick später bohrte sich eine Kugel etwas weiter ein wo Kai bis eben gestanden hatte. Es hätte glatt seinen Kopf durch bohrt. Knurrend bleckte Yuriy die Fänge als die Schützen auf sie feuerten. Seine blauen Augen glühten wütend rot auf, während er seine Kräfte einsetzte. Die Kugeln, die auf Yuriy zu schossen blieben kurz vor ihm mitten in der Luft stehen und schwebten. Elegant hob er die rechte Hand und schnippte eine Kugel einfach mit dem Zeigefinger zurück. Sie surrte durch die Luft, etwas, dass nur Yuriy und Aki hören konnten, da sie Vampire waren. Die Kugel zerschnitt die Luft und bohrte sich in den Schützen, der auf dem Dach stand. Tod sackte er zusammen, während Yuriy nun auch einige andere Kugeln zurück schoss, bevor er den Rest zu Boden fallen ließ. Sanft legte er eine Hand um Kais Hüfte, hob sich Aki auf die Arme und grinste breit. Kai sah ihn schlimmstes ahnend an. Der rotäugige war von der Aktion eben mehr als beeindruckt und er hatte das Gefühl, dass nun noch mehr geschehen würde. Und genau das kam auf. Yuriy ging ganz leicht in die Hocke, bevor er sich Kraftvoll vom Boden abstieß und in die Luft sprang. Er sprang direkt gegen die Wand und rannte dann an ihr hoch. Die Schützen hatten kaum Zeit zu reagieren als Yuriy an ihnen hoch in die Luft schoss. Schon trat er einem der Leute auf den Kopf, nahm Schwung und sprang weiter auf das nächste Dach, während der Schütze mit dem Gesicht hart gegen die Wand knallte und stöhnte. Derweil rannte Yuriy über die Dächer weiter und grinste. Er genoss das sichtlich, während auch Aki lachte „Schneller Papa...schneller..“ jubelte er und krallte sich haltsuchend an Yuriy fest. Kai dagegen Krallte sich voller Panik an dem Vampir fest. Er hatte das Gefühl, dass sie gleich in die tiefe stürzen würden und alles wäre vorbei. Aber dem war nicht so. Yuriy sprang locker von Dach zu Dach, bevor sie an einem kleinen Park ankamen. Dort ließ der Rotschopf seine beiden Schützlinge los. Aki sah sofort den Spielplatz und rannte ohne zu Fragen einfach los und hin. Flink saß er auf der Schaukel und versuchte sich alleine an zu schubsen. Kai derweil war mehr als zittrig auf den Beinen. Es war das erste mal, dass er SO quer durch die Stadt gereist war. Seine roten Augen glitten zu dem Vampir. „Es tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass jemand da ist....Glaub mir. Ich habe damit nichts zu tun...“ entschuldigte er sich und verbeugte sich leicht. „Du musst dich nicht entschuldigen Kai. Ich glaube dir, weil ich diese Leute kenne. Und du gehörst sicherlich nicht zu ihnen. Meine Menschenkenntnis ist sehr gut.....Du bist nicht so eine Person“ sprach Yuriy ruhig und lächelte Kai frech an. „Aber ab hier sollten wir nun alleine weiter gehen. Sie werden und noch eine Weile jagen und du wärst in Gefahr...“ „Aber...“ fing Kai an. „Kein aber. Ich will dich nicht in Gefahr bringen...“ Traurig blickte Yuriy zu Aki und schüttelte den Kopf. //Er hatte schon einige gute Freunde verloren und Leute, die ihnen wichtig waren. Er würde niemand unschuldiges mit rein ziehen. Nie mehr...// Doch schon wurden seine Gedanken von einem Lauten Wortschwall unterbrochen. „Nichts da. Es ist mir egal was du sagst. Ich bin euer Berater und für euch verantwortlich. Wir bleiben zusammen, ausserdem kommt ihr alleine nie in den geschützten Bereich. Die Brücke ist sehr gut gesichert...“ meinte Kai und blickte Yuriy stur an. Er würde keinen Job einfach abbrechen. Dieser Beruf war immer gefährlich und er machte ihn nun schon einige Jahre. Egal was der Rotschopf sagte. Er bliebe nun bei seiner Meinung. Seufzend strich sich der blauäugige durch die Haare. Er spürte die Banne und die Magie, die auf der Brücke ruhten und er wusste, dass er das mit Aki nie schaffen würde. Er alleine? Locker....aber er musste an seinen kleinen denken „Okay....aber du hörst auf das, was ich sage. Verstanden?“ Breitgrinsend nickte Kai. //Geschafft...// Und sie würden ja noch sehen, wer hier auf wen zu hören hatte. Dessen war er sich sicher. „Aki....wir gehen..“ rief Yuriy. Grummelnd kletterte der kleine Junge von der Schaukel und kam schmollend zu Yuriy „Ist ja gut Papa....“ grummelt er und plusterte die Wangen auf, was die beiden erwachsenen grinsen ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)