Why does my heart feel so bad? von DraySama ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Als ich die Augen aufschlug, war ich eine Weile desorientiert. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich eingeschlafen war und setze mich langsam auf. Ich versuchte mich an meinen Traum zu erinnern doch er blieb in den grauen Nebelschleiern verborgen. Ich fühlte mich ein wenig besser und trank die Flasche Wasser aus, die neben meinem Bett lag. Wenigstens Flüssigkeit musste ich meinem Körper geben, wenn ich schon nichts Essen wollte. Beim Gedanken an Nahrung knurrte mein Magen und zog sich schmerzlich zusammen. Wie ein Klumpen lag er schwer in meinem Bauch und war gar nicht damit einverstanden, dass er nichts bekam. Doch wenn ich darüber nachdachte, dass ich mit etwas bestellen wollte, zog sich mein Herz zusammen. Ich konnte mich doch keinem Menschen zeigen, nicht so wie ich aussah. Mein Blick fiel auf mein Handy auf dem genau fünf Nachrichten blinkten. Meine Augenbraue wanderte vor erstaunen in die Höhe. Alle hatten geschrieben. Ruki hatte also mit ihnen gesprochen. Uruha, der fragte ob alles in Ordnung war. Reita, schrieb ich solle mich sofort melden. Aois Sms war die längste unter ihnen. Er wollte wissen was mit mir los war und ob er nach Hause kommen sollte, doch eigentlich war ich viel mehr von Rukis Nachricht überrascht, es war ein einziger Satz. Eine kleine Zeile, und ich starrte auf mein Handy nieder, welches mir aus der Handgefallen war. Auf dem rot erleuchteten Display leuchteten immer noch die schwarzen Buchstaben die den Satz „Ist es wegen der Nacht, dass du dich nicht mehr meldest?“ bildeten. Ich rieb mit unwillkürlich über meine Oberarme, weil sich Gänsehaut auf ihnen bildete. Ruki wusste es! Er wusste noch von der Nacht und fragte nun, ob ich ein Problem damit habe? Ich…musste etwas schreiben. Doch wie sagte ich, dass er mir damit wehtat, mit einer unbedeuteten Nacht? Das ich ihn liebte? Das ich ohne ihn, und die anderen einfach nur ein kaputter Mensch ohne Selbstwertgefühl war? Ich erinnerte mich an früher. Damals als die durchgestartet waren, sogar einige Auftritte hatten sie gehabt. Bis Ruki sich mit Yune verkracht hatte, nie hatte jemand der beiden darüber gesprochen, doch für meine Freunde war klar, ohne Drummer konnten sie einpacken. Damals war ich selbst in einer Band, viel Erfolg hatten wir nicht, und es war auch eigentlich mehr ein Haufen Chaoten, als etwas Professionelles. Meine Freude war natürlich groß gewesen, als sie mich gefragt haben. So wurde Gazette vergraben und aus deren Asche erhob sich The GazettE. Kleine Änderungen mit großer Wirkung. Wir hatten Erfolg. Ja, und heute waren wir nicht mehr wegzudenken. Als es an der Haustüre klingelte zuckte ich schuldbewusst zusammen, langsam schlich ich mich an die Türe und horchte. Kein laut war zu hören. Ich spähte aus dem Spion und wäre beinahe umgekippt. Draussen stand Ruki! Hastig blickte ich mich um. Das Chaos hielt sich in Grenzen und ich war auch mehr oder weniger frisch. Sollte ich ihn herein lassen? Und was dann? Peinliches Schweigen, weil es für ihn nur einen One Night Stand war? Kam er nur her, weil er nicht wollte, dass wegen so etwas, die Band zerbrach? Mein Handy klingelte, der Ton schwebte durch die Wohnung und wurde sogar von Ruki gehört. „Kai! Ich weiß das du zu Hause bist, mach auf…!!“ Meine Lippen öffneten sich, doch ich brachte kein Wort hinaus, hatte plötzlich Angst. Was absolut absurd war, das ich mich vor Ruki fürchtete. Mein lieber Takanori, nach dem mein Herz schrie. „Yutaka…bitte! Ich mach mir riesen Sorgen um dich, das ist doch sonst gar nicht deine Art“ Es tat mir in der Seele weh ihn so flehen zu hören. Meine Hand griff an den Schlüssel der steckte, einige Atemzüge vergingen. Ein und aus, ganz gleichmäßig. Es war Takanori, er würde mir nicht wehtun. Ich drehte den Schlüssel und zog die Türe auf. Ich sah dass sich seine Augen weiteten, der Schock stand ihm mitten ins Gesicht geschrieben. „Yutaka!“ Warme Arme schlossen sich um meinen Körper, sein vertrauter Geruch stieg mir in die Nase und ich entspannte mich langsam aus meiner Starre. Nun da ich es annahm, war die alte Angst wieder da, die mich hemmte. Und obwohl ich Ruki doch so sehr brauchte, stieß ich ihn von mir. Obwohl Ruki nun einen Stein aus meiner Mauer gebrochen hatte, in dem er hier aufgetaucht war, mich in den Arm nahm und sich anscheinend wirklich Sorgen um mich gemacht hatte, versuchte ich mich verzweifelt in mein Kerkerversteck, tief in mir zurück zu ziehen. Ich wurde von ihm ins Wohnzimmer geführt, verlor jedes Zeitgefühl und saß dann mit einem Tee in der Hand bei ihm. Ich spürte die Angst in mir, die Furcht vor Berührung und Enttäuschung, Angst sich anzuvertrauen. Dennoch duldete ich seine Umarmung auch wenn ich mich darin noch viel einsamer fühlte. Ruki, der mit mir schwieg und meinen Rücken liebkoste wusste nicht, dass sich das sich das streicheln wie Feuer anfühlte, welches neue Narben einbrannte. Ich konnte mich ihm nicht anvertrauen, denn Offenheit macht verletzbar. Bis jetzt hatte ich alles in mich hineingeschwiegen. „Yutaka…ist es wegen dieser Nacht? Warum machst du dich da so…kaputt. Du siehst schrecklich aus, was hast…du da mit einer Hand gemacht?“ Er nahm meine Hand hoch und verzog schmerzlich das Gesicht. „Sieht nicht gut aus, das müssen wir unbedingt einem Arzt zeigen, es ist schon ganz geschwollen und blau“ „Das…ist nichts, es tut nicht mehr weh“ „Yutaka, warum tust du dir so was an?“ er wisperte es fassungslos „Ist es weil du ...weil du“ Ich sah ihn an, als er abbrach. Neugierig, schließlich wollte ich wissen, warum es für ihn so wichtig war, das er her kam. Die Sorge in seinen Augen schnürte mir die Kehle zu, ich hatte so was selten erlebt, das sich jemand um mich Sorgen machte. „Ich mein…bereust du es? Ist es wegen mir?“ Mehr als ein Flüstern war seine Stimme nicht und ich schüttelte den Kopf. Nein ich bereute es nicht, es war nur so, dass ich gerne diesen Mann für ewig behalten hätte. Aber die Gefängnismauern wachsen in mir mit jedem bösen Traum und ersticken die Zärtlichkeit zu einem liebesleeren Raum. So wie die Erinnerungen meine Seele zerfressen hat und mich dazu veranlasst hat meinen Leib zu hassen. „Yutaka..ich….“ „Es ist nicht wegen dir“ ich brach mein Schweigen und wusste selbst nicht warum aus mir sprudelten die Worte, so wie die Blasen in einem Colaglas nach oben stiegen. Ich erzählte und erzählte, mein Körper verkrampfte und ich weinte dabei. Aber Takanori hörte zu, nahm mich in den Arm, als ich in meiner Hilflosigkeit gegen seine Brust schlug, hielt er meine Hände fest, damit ich mir nicht noch mehr Schmerz zufügen konnte. Zog mich immer wieder in seine starken Arme und ließ mich schreien und toben. Bis ich danach vollkommen erschöpft einschlief. In meinen Träumen herrschte seit Jahren Friede, da meine Seele sich genüsslich in mir streckte, da ich die Mauer abgerissen hatte. Stein für Stein hab ich sie von mir geworfen und hatte das Gefühl zum ersten Mal richtig zu Atmen. Als ich die Augen aufschlug schnupperte ich wie ein Hund in die Luft. Es roch verführerisch, so tapste ich dem Geruch nach. Und in der Küche stand er. Mein Engel. Die Sonne erleuchtete sein blondes Haar, so dass ich die Augen kurz zusammenkniff. Er kochte für mich! Um mich nicht zu stören hatte er die Kopfhörer seines iPod auf und wiegte seine Hüfte im Takt. Ich musste schmunzeln und ich spürte wie mein Gesicht in einem strahlenden Lächeln erleuchtet wurde. Von mir aus schlang ich die Arme um seinen Leib und sah ihn an und auf seinen geschwungenen Lippen breitete sich das Grinsen aus, was ich am meisten an ihm liebte. Seine Augen funkelten und leuchteten. „Guten Morgen!“ „Moorgen“ Ich sah in die Pfanne und lachte. Er hatte uns French Toast gemacht. Wohl das einzige was unser Vocal zustande brachte. Doch ich freute mich. „Ich bin nun für dich da….egal ob du schweigst, redest oder deinen Schmerz einfach laut hinausschreist“ Ich hatte mich gerade zum Essen hingesetzt und sah ihn an. Nach all dem was ich gesagt hatte, wollte er bleiben. Ich strich mir die Tränen von den Wangen und nickte. Selbst ich wollte ihn nicht mehr gehen lassen. „Danke….“ „Du bist mir unheimlich wichtig. Und ich wollte dir gestern sagen, das es für mich viel mehr war, als einfach dampf ablassen. Ich hab…immer so ein komisches Gefühl wenn ich an dich denke“ „Übelkeit?“ unterbrach ich ihn. „Baka! Nein! Schmetterlinge im Bauch!!“ Ich schwieg, war überrascht doch dann klickte es in mir. Durch die Blume hatte er mir nun doch gesagt, dass er in mich verliebt war. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Meine Hände zitterten, in denen ich das Besteck hielt. „Du hast…du…du bist in mich?“ „Ich..ja!“ Und ehe ich mich versah, hatte er sich über den Tisch gebeugt und seine Lippen, versiegelten meine mit einem zärtlichen Kuss. Alles würde nun gut werden. Denn ich liebte Takanori, und er liebte mich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)