Bis(s) zum Ende von abgemeldet ================================================================================ Prolog: -------- Prolog Das grüne Gras kitzelte an meiner Nase, als es sich im Wind hin und her beugte. Es zauberte ein kleines Lächeln in mein Gesicht. Wie sehr ich dies liebte. Aber es sollte das letzte Mal sein, dass ich mir Zeit zum Entspannen gönnen sollte. Bald war der Moment, der Zeitpunkt gekommen, an dem ich alles aufgeben werde, für das ich gekämpft hatte. Bald werde ich aus dieser Stadt ziehen…- nein, eher flüchten und mir ein neues Leben in einer Kleinstadt aufbauen. In der Hoffnung, dass mich niemand dort finden wird. Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- 1.Kapitel Gähnend stieg ich aus meinem Bett und hob den Wecker auf, den ich von meinem Nachttisch gestoßen hatte, als er versuchte, mich zu wecken. Ich betrachtete ihn in meiner Hand. Sollte ich ihn jetzt gegen die Wand schmeißen und mich glücklich am Anblick sattsehen, wie die Schrauben und alle anderen Einzelteile auf dem Boden verstreut lagen, im Hinterkopf den Gedanken, er würde mich nie wieder aus meinem Schlaf wecken. Ich schüttelte den Kopf. Das würde Arbeit bedeuten. Arbeit, für die ich keine Zeit als auch keine Lust hatte. In Gedanken suchte ich bereits die ganzen Kleinteile unter der Kommode und unter dem Schreibtisch und wo auch immer sie hin gesprungen waren, dann seufzte ich. Dafür hatte ich überhaupt keine Lust. Ich stellte den Wecker behutsam auf meinen Nachttisch, schnappte mir frische Anziehsachen und ging mit langsamen Schritten ins Badezimmer. Nachdem ich mich geduscht und frisch gemacht hatte, betrat ich die Küche und bereitete mir mein Frühstück vor. Im eingeschalteten Radio hörte ich gerade meinen Lieblingssong, den ich aus vollem Halse mitsang. Am Liebsten hätte ich mir auch noch meine Gitarre geschnappt und hätte das Lied mitgespielt, doch ein Blick auf die Wanduhr verriet mir, dass ich das auf gar keinen Fall zulassen konnte. In einer halben Stunde begann der Unterricht und ich wollte an meinem ersten Tag nicht zu spät kommen. Ich zog mir gerade meine Stiefel an, als das Telefon klingelte. Widerwillig spurtete ich zu der neuen Nervensäge an diesem Morgen und hob ab. „Manee?“ „Guten Morgen, Miss Manee! Hier ist Doktor Cullen aus dem Städtischen Krankenhaus.“ „Ah, Mister Cullen, Sir. Guten Morgen.“, sagte ich und lächelte. Ich habe den Arzt in der letzten Woche bereits besuchen müssen- eine Erkältung, die einfach nicht verklingen wollte. „Miss Manee, ich habe die Ergebnisse Ihrer Blutuntersuchung vor mir liegen. Die Erkältung ist relativ harmlos. Ich vermute, dass sie durch Ihren Umzugsstress nicht abgeklungen ist.“, sagte er. Ich nickte. Bis mir einfiel, dass er das doch gar nicht sehen konnte. „Äh… ja, das habe ich mir auch gedacht. Die Erkältung ist aber auch schon fast weg!“, stammelte ich. „Das ist schön. Ich würde Sie aber gerne noch einmal untersuchen. Damit wir uns auch sichergehen können, dass es Ihnen besser geht.“ „In Ordnung. Ich werde dann heute nach der Schule bei Ihnen vorbeischauen!“, sagte ich schnell, ich verabschiedete mich noch, legte auf und spurtete zum Auto. In der Schule angekommen atmete ich erst einmal tief ein. Das war nun der Moment, an dem ich mich nun offiziell an diesen Ort binde. Ich könnte noch umdrehen und wieder nach Hause fahren, meine Sachen packen und irgendwo anders hinziehen können. Doch innerlich verfluchte ich den Plan. Ich war nun seit über einem Jahr auf der Flucht, zog von einem Ort in den Anderen, übernachtete oft Nächtelang in meinem Auto. Doch jetzt war der Zeitpunkt, meiner Meinung nach gekommen, an der ich mich an einen Ort binden müsste. Ich atmete aus und stieg aus dem Auto. Es war eisig kalt draußen. Als ich einen Blick auf die Wolkendecke im Himmel warf, war ich mir sicher, dass es heute noch Schnee geben wird. Seufzend schloss ich mein Auto ab und folgte einigen Schülern, wie sie eine Treppe zu den Gebäuden hochliefen. Mein Plan für heute war einfach: Den ersten Tag ohne Blamagen oder sonstigem zu überstehen. Freunde könnte ich nachher noch finden, erst einmal alles kennen lernen. Zu mir selbst nickend machte ich mich auf den Weg ins Sekretariat. Die Sekretärin war eine etwas ältere und rundliche, aber dennoch nette und sympathische Frau. Ihre Frisur allerdings schien die einer Steinzeitoma zu sein. „Guten Morgen, ich bin die Neue Schülerin hier.“, begrüßte ich sie. Die Dame lächelte mich an und blätterte in ihren Unterlagen. „Guten Morgen, Miss…“, sie blickte fragen in ihre Unterlagen, dann sah sie mich an. Ich bemerkte, dass sie sich Unsicher fühlte, was wahrscheinlich mit dem großen, imaginären Fragezeichen über ihrem Kopf zu tun hatte. „Miss Manee. Katlyn Manee.“, vollendete ich ihren Satz. Ihr Lächeln wurde breiter und dann nickte sie. Sie reichte mir einen Stundenplan und drei Schulbücher, die anderen würde ich in den nächsten Tagen von den Fachlehrern erhalten. Ich bedankte mich und schritt aus dem kleinen, aber gemütlichen Raum. Langsam lief ich den Flur entlang, den Blick auf den Stundenplan gerichtet. Als Erstes würde ich Geschichte haben. Ich lächelte. Geschichte war nicht gerade mein Lieblingsfach, aber dennoch sehr spannend. Zumindest änderte sich meine Meinung je nach dem durchzunehmenden Thema. Als ich aufblickte, um zu schauen, wo genau ich mich gerade befand, musste ich unweigerlich zusammenzucken. Jemand stand direkt vor mir. Es war ein Junge, etwa in meinem Alter und er grinste mich breit an. „Guten Morgen!“, sagte er. Ich zog meine Augenbrauen hoch und erwiderte seinen Gruß. Ich wollte gerade an ihm vorbei, als er mich aufhielt und versuchte, ein Gespräch zu beginnen. „Du musst die neue Schülerin sein… ich bin…“ „… ein Junge, der mir gerade im Weg steht. Tut mir Leid, aber ich muss in den Unterricht. Wir werden uns im Biologieunterricht sehen!“ Damit ging ich an ihm vorbei und ließ ihn hinter mich. Die ersten Stunden waren gar nicht so schlecht, wie ich anfangs vermutete. Sie waren eher das Gegenteil. Spannend und witzig, vor allem, weil mich die Schüler nur noch anstarrten und gar nicht auf den Unterricht achteten. Auf dem Weg zur Cafeteria bemerkte ich die vielen Blicke der Schüler auf meinem Rücken. Sie fühlten sich wie kleine Nadeln an, die immer wieder versuchen, meine Haut zu durchdringen. Leicht zitternd kam ich in der Cafeteria an, und auch hier bemerkte ich, dass sich viele Schüler nach mir umsahen. Am Liebsten hätte ich angefangen zu schreien und wäre dann nach Hause gefahren. Im Wald bei den wildesten Tieren war es immer noch besser, als hier von den paar 100 Schülern angestarrt zu werden. Seufzend gelang ich zur Essensausgabe, ich bestellte mir etwas von dieser grünen Hühnersuppe und setzte mich an einen leeren Tisch in der hintersten Ecke. Langsam aß ich die Suppe. Sie sah schlecht aus, war aber köstlich. Während des Essens betrachtete ich die Innenausstattung des großen Saales. Er war nicht der Schönste Saal, den ich gesehen hatte, doch mit ein bisschen Farbe würde dies hier die Meile der Schule werden, dachte ich mir. Und jetzt huschte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Das war erst die Idee. Ich machte ganz einfach eine Arbeitsgemeinschaft auf, die die Schule von Grund auf verschönern sollte. Wenn ich schon hier war, um mein Leben zu ändern, kann könnte ich auch mal etwas so richtig durchziehen. „Hey, woher wusstest du eigentlich, dass ich mit dir zusammen Biologie habe, Katlyn!“, fragte plötzlich jemand neben mir. Ich wandte meinen Kopf nach rechts und bemerkte den Jungen von heute Morgen. Ich lächelte ihn an. „Ich habe deinen Stundenplan gesehen.“, erklärte ich ihm. Es sah mich fragend an. „Du hast meinen Stundenplan gesehen? Wie?“, fragte er. „Du hattest ihn in deiner Hand. Du hast es nicht bemerkt, weil du mich, wie alle anderen auch, angestarrt hast.“ Jetzt starrte er mich wieder an. „Wieso zum Teufel starrt ihr mich alle an?“, fragte ich. „Ich weiß… nicht… Du bist…“, er räusperte sich und wurde leicht rot. „Was? Was bin ich?“ Ich stand so energisch auf, dass der Stuhl umkippte. Jetzt drehten sich noch mehr Köpfe zu mir um. Der Junge, dessen Namen ich noch immer nicht kannte, starrte mich wieder an, genauso wie alle anderen. Ich wurde rot, nahm mein Tablett und ging durch einer der Glastüren nach draußen, um dort einen Tisch aufzusuchen und zu essen. Ich setzte mich trotzig an den Tisch, der Sitz war eisig kalt und nass von dem Schnee, der, wie ich es angekündigt hatte, vom Himmel fiel. Sollen die doch denken, was die wollen. Mir ist es vollkommen egal. Ich fluchte in mich hinein. Ich wusste nicht, wie lange ich dort saß, doch plötzlich legte mir jemand seine Jacke über die Schultern. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich bereits wie Espenlaub zitterte, mein Essen vor mir glich eher einem schlechten Quark als einer grünen Hühnersuppe. Ich glaubte sogar, dass sie eingefroren war. Ich drehte mich zitternd um und blickte in zwei Gesichter: ein Mädchen und ein Junge standen dort, freundlich lächelnd. Es war die Jacke des Jungen, denn das Mädchen trug ihre noch. „Du solltest besser nicht in der Kälte sitzen!“, sagte das Mädchen und wollte meinen Arm nehmen, um mir beim Aufstehen zu helfen. Ich schüttelte jedoch den Kopf. „Ich glaub, mein Po ist auf den Stuhl gefroren…“, murmelte ich und sah, dass die beiden lächelten. „Mein Name ist Bella, und das ist Edward!“, sagte das Mädchen. Ich nickte, stand langsam auf und drehte mich zu den beiden. „Ich bin Katlyn Manee. Die Neue!“, sagte ich. Ich nahm Edwards Jacke ab und reichte sie ihm. „Du frierst bestimmt. Nimm sie bitte wieder. Ich danke dir aber für die nette Geste!“ Edward schüttelte den Kopf. „Ich friere nicht so schnell, du solltest sie nehmen.“ Er warf einen Blick auf Bella, die noch immer auf mich starrte. Ich seufzte. „Bella, ich habe eine Frage!?“ Sie blickte auf und nickte. „Warum starrt mich hier jeder an?“ „Mich haben auch alle angestarrt. Ich bin die letzte Neue hier.“ Sie lächelte und nahm meine Hand. Ich spürte, wie ihr Blut unter der Haut floss, warum und so normal. Ich sog die Luft ein. „Es scheint, als müsse ich dir das Amt der Neuen Schülerin zusprechen!“ Ich schnitt eine Grimasse, die wohl so komisch aus sah, dass Bella zu lachen begann. Edward jedoch verzog keinen Gesichtsmuskel. Er schaute eher ehrfürchtig oder angestrengt drein. Er wird doch wohl nicht gesehen haben, wie ich plötzlich mit dem Zittern aufgehört hatte, als Bella meine Hand nahm. Ich schüttelte den Gedanken weg und wandte mich zu Bella. „Es wäre toll, wenn wir reingehen würden. Ich glaube, es wird hier doch recht kühl!“ Bella nickte und Edward zog sie, ohne ein weiteres Wort, an der Taille in die Cafeteria. Ich schnappte mir meinen Teller und folgte ihnen. Edward flüsterte gerade angeregt mit Bella und dank meiner guten Worte konnte ich dieses Gespräch mit verfolgen. „Ich möchte nicht, dass du dich mit ihr anfreundest. Sie ist anderes als andere!“, murmelte Edward so laut, dass Bella ihn gerade hören konnte. „Warum nicht? Sie ist ein Mädchen, das hier wohl noch keine Freunde hat. Lass mich doch!“ „Darum geht es nicht. Sie ist gefährlich. Ich möchte…“, begann Edward, doch Bella unterbrach ihn. „Ich werde mich mit ihr anfreunden. Du kannst ja dabei sein und dich auch mit ihr anfreunden. Wenn sie wirklich gefährlich sein sollte, dann kannst du mich ja beschützen.“, murmelte sie. Dann drehte sie sich zu mir um und lächelte mich an. „Katlyn, bist du soweit? Ich habe gehört, dass du jetzt auch Biologie hast. Ich begleite dich!“ Genau in diesem Moment klingelte es zum Pausenende. Ich nickte Bella zu. „Ich bring nur eben den Teller weg!“, sagte ich und lief an den beiden vorbei. Edward wusste also, dass ich nicht wie andere war. Aber woher wusste er das? Ich habe versucht, mich normal zu verhalten, ich habe alles gegeben, um mich wie ein normaler Mensch aufzuführen. Wieso hat er bemerkt, dass ich gefährlich bin? In Gedanken versunken brachte ich den Teller weg und ging wieder zu Bella und Edward. Bella lächelte mir zu und unterhielt sich auf dem Weg mit mir, doch in Gedanken war ich ganz woanders. Nur ganz beiläufig antwortete ich ihr. Edward, der neben Bella lief, verzog immer wieder das Gesicht, als würde es ihm nicht passen, dass Bella mit mir sprach. Im Biologieunterricht setzte ich mich in die letzte Reihe, Bella und Edward saßen in der zweiten. Ich hatte die beiden genau im Blickfeld. Bella war ein wirklich nettes Mädchen, mit dem ich sehr gerne eine Freundschaft aufbauen möchte, doch ich hatte das wachsende Gefühl, dass ich an ihrem festen Freund Edward nicht vorbei kommen würde. Er war wie ein Löwe, der seine Jungtiere beschützte. Oder doch lieber ein Löwe, der sein Lamm schützte, um es später selbst zu verspeisen? Genau als ich diesen Gedanken zu Ende geführt hatte, drehte sich Edward um und sah mich böse an. Ich zuckte zusammen. Es konnte nur ein Zufall sein, dass er sich umgedreht hatte, dachte ich mir und sah aus dem Fenster. Ich würde die beiden näher beobachten, dass nahm ich mir fest vor. Kapitel 2: 2. Kapitel --------------------- 2. Kapitel Der Unterricht war so langweilig, dass ich beinahe eingeschlafen wäre. Dank der Schulglocke, denn sie hat mich vor einigen peinlichen Unterhaltungen mit dem Lehrer und dem Direktor bewahrt. Ich stand auf, packte meine Sachen und folgte dem Schülerstrom. Der Blick auf den Stundenplan verriet mir, dass ich nun Sport hätte. Seufzend sah ich mich um, als mich, mal wieder, jemand ansprach. „Hey, Katlyn. Was hast du jetzt?“ Es war Bella. Und Edward stand direkt neben ihr und sah mich an. Seinen Blick konnte ich nicht deuten, obschon ich in solchen Dingen der Meister war. Ich sah Bella an und koppelte Edward ganz aus meinem Kopf. Er sollte mir nicht weiter den Tag vermiesen. „Ich hab Sport.“, antwortete ich kurz gebunden und jetzt hätte ich auf die Bibel meiner verstorbenen Oma schwören können, dass aus Edwards Kehle ein Knurren kam. Sind wir hier unter die Hunde gegangen, oder was? Ich seufzte innerlich. Hatte ich mir nicht vorgenommen, nicht an den Typen zu denken? Bella lächelte. „Ich habe auch Sport. Wir können ja zusammen zur Sporthalle gehen!“ Ich nahm meinen Arm und zog mich mit, Edward immer neben Bella. Draußen schneite es noch immer, aber nicht mehr so stark wie in der Pause. Doch das interessierte mich nicht. Ich musste nämlich einfach einen Blick auf den Wald in der Nähe des Schulhofes werfen. Er glitzerte von dem vielen Schnee. Das brachte mich zum Lächeln. „Wie schön…“, murmelte und blieb stehen und mich an diesem schönen und beruhigenden Anblick zu sättigen. „Was ist los?“, fragte Bella, sah in mein Gesicht und blickte dann in die gleiche Richtung wie ich. „Was ist da?“, fügte sie ihrer ersten Frage hinzu. „Ich genieße den Anblick!“, sagte ich nur und lauschte dem weitentfernten Hufgetrappel der wilden Rehe, die dem Ganzen ein Sahnehäubchen aufsetzte. „Wir kommen zu spät, Katlyn!“, mahnte Bella mich schließlich zu zog mich einfach weiter. Mit dem Kopf schüttelnd folgte ich ihr. „Sag mal, wisst ihr, ob jemanden der Wald dort gehört?“, fragte ich nach ein paar Schritten. „Warum?“, fragte Edward, noch bevor ich die Frage beendete. „Ich… will darin spazieren gehen…!“, sagte ich und blickte ihm direkt in seine Augen. Sie waren Topasfarben. Ich zuckte zusammen und wand den Blick von ihm ab. Diese Augen kamen mir ziemlich bekannt vor. „Der Wald gehört niemanden. Aber er könnte gefährlich sein. Dort können Wildschweine und so rumlaufen. Letzte Woche gab es sogar jemanden, der dort Wölfe gesehen haben soll.“, sagte Bella und warf einen kurzen Blick auf ihren Freund. Wildschweine und Wölfe. Vor Wildschweinen hatte ich doch keine Angst. Wölfe waren eher interessanter. „Ich kann Wildschweine nicht ausstehen!“, murmelte ich. An der Turnhalle verabschiedete sich Bella von Edward. Er murmelte ihr etwas ins Ohr, ich wollte nicht wissen, was es war. Ich konnte es mir bereits denken. Als Bella auf mich zu kam, hielt ich ihr die Türe auf und blickte noch einmal Edward an. „Danke, dass du mir deine Jacke gegeben hast!“, sagte ich schließlich und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, Bella hinterher. Nach dem Sportunterricht war ich die Erste, die aus der Umkleidekabine kam. Ich verabschiedete mich noch schnell von Bella, dann schritt ich aus der Turnhalle heraus. Edward stand genau dort, wo ich ihn vor dem Unterricht zurückgelassen hatte. Er sah mich grimmig an. Ich erwiderte seinen Blick nicht, sonder ging einfach geradewegs zu meinem Auto. Als ich eingestiegen war, startete ich den Motor und schaltete das Radio ein. Ich lehnte mich zurück und schloss für einen Moment die Augen. Ich hatte also den ersten Tag überlebt. Ohne irgendwelchen Verletzungen oder Peinlichkeiten. Gut, auf die Begegnung von Edward hätte ich im Grunde auch verzichten könnten, doch ich war froh, dass ich mich mit Bella gut verstanden hatte. Sie war einfach ein ganz normales Mädchen. Und ich war froh, dass mich niemand erkannt hatte. Das hatte wahrscheinlich mit meinem neuen Kleidungsstil als auch meinem Körperbau, der sich total verändert hatte, zu tun. Ich öffnete die Augen und blickte in den Rückspiegel. Ja, die vorher grünen Augen waren nun eher Dunkel Golden, eine besonders schöne Farbe. Wie ein Flashback kam mir Edwards Gesicht in den Sinn. Er hatte etwa die gleiche Augenfarbe. Hatte ich mich etwa verguckt oder waren es wirklich topasfarbende. Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich hatte mich bestimmt versehen. Ich bemerkte, dass Edward und Bella gerade die Treppe zum Parkplatz herunter kamen und zu einem silberfarbenden Volvo liefen. Bella und Edward lachten gemeinsam. Eigentlich waren die beiden ein sehr schönes Paar. Ich lächelte. Dann legte ich den Rückwärtsgang ein und fuhr aus der Parklücke. Ich blickte noch einmal zu Edward, dessen Blick schon beinahe beschützend auf Bella lag, dann fuhr ich vom Parkplatz. Im Krankenhaus hatte ich, mal wieder, große Orientierungsschwierigkeiten. Ich konnte des Nachts meilenweit in den Wald reinlaufen und komme an der gleichen Stelle wieder aus, doch ein Haus, in dem sich tausende von gleichfarbenden und vor allem gleichriechenden Gängen befanden, konnte sich doch niemand zurechtfinden. Das Glück lag allerdings auf meiner Seite und wie durch Zufall stand ich vor dem Büro meines behandelnden Arztes: Doktor Cullen. Ich klopfte und seine sanfte und leicht melodiebestückte Stimme bat mich herein. „Ah, Miss Manee. Wie war Ihr erster Schultag?“, fragte er, stand von seinem Bürostuhl auf und reichte mir, nachdem er den Tisch umrundet hatte, die Hand. Sie war eiskalt. „Er war, bis auf einige Ausnahmen, perfekt. Wenn es so weiter läuft, werde ich mich bereits in kurzer Zeit sehr wohl fühlen. Danke der Nachfrage!“, antwortete ich und setzte mich auf den Patientenstuhl vor dem hölzernen Tisch. Er roch sehr angenehm. „Das ist schön zu hören. Und wie geht es Ihrer Erkältung?“ „Ich hoffe doch, dass es ihr schlecht geht?!“ Er sah mich verwirrt an. „Wenn es ihr schlecht geht, dann verschwindet sie aus meinem Körper!“ Ich lächelte, doch in meinen Gedanken seufzte ich. Warum verstand mich niemand? „Natürlich. Ich werde Sie nun noch einmal untersuchen, dann besprechen wir alles Weitere und Sie dürfen dann wieder gehen!“ Ich nickte. Nach Beendigung dieser Prozedur saßen wir wieder. Der Doktor tippte die Ergebnisse und Beobachtungen in den Computer, der vor ihm stand. Seine langen und beinahe weißen Finger huschten nur so über die Tastatur. Innerlich lachte ich und gab an: Ich kann das schneller, soll ich das mal zeigen? „Nun, Miss Manee. Es scheint Ihnen soweit wieder gut zu gehen. Die Erkältung wird in etwa zwei Tagen wahrscheinlich ganz verschwunden sein. Es sei denn, Sie ziehen sich warm an und achten darauf, dass Ihnen nicht zu warm und nicht zu kalt wird.“ Ich nickte zur Antwort. Der Doktor erklärte mir dann irgendetwas, dass ich durchaus verstand, ich jedoch schon von so vielen Ärzten gehört hatte, dass ich gar nicht mehr hinhörte. Stattdessen sah ich in die Augen des Doktors. Sie waren ebenfalls topasfarben. Hatte ich etwa Halluzinationen? Doch in seinen Augen lag eine gewissen Neugier oder auch Traurigkeit? Diese beiden Sachen konnte ich bei Personen, die ich nicht genug kannte, nie auseinanderhalten. Er stand auf und reichte mir abermals die Hand. „Ich wünsche Ihnen dann noch eine gute Besserung!“ Er lächelte ein wunderschönes Lächeln, sodass ich dachte, mein Lächeln wäre eher eine Grimasse als ein freundliches Lächeln. „Ich danke Ihnen. Wenn etwas sein sollte, kann ich Sie ja hier erreichen?!“ Er nickte und begleitete mich zur Türe. „Einen schönen Tag noch!“ Ich hatte es nicht eilig, nach Hause zu kommen. Niemand würde mich erwarten. Also fuhr ich zum nächsten Supermarkt und kaufte einige Sachen ein, machte eine kurze Innenstadtbesichtigung (es waren ein paar Häuser zu sehen), dann erst schlug ich den Weg nach Hause ein. Als ich an meinem Haus ankam und ausstieg, bemerkte ich einen Streifenwagen in der Einfahrt meines Nachbarn. Ebenso einen silberfarbenden Volvo, dessen Kennzeichen mir, leider, bekannt vor kam. Ich schnappte mir die beiden Einkaufstüten und ging langsam ins Haus. Die Einkaufstüten stellte ich achtungslos in die Küche, ich stürmte nach oben in mein Zimmer, schnappte mir frische Sachen und ging unter die Dusche. Das wohltuende heiße Wasser ließ alle Ereignisse an diesem Tag in Vergessenheit geraten. Kapitel 3: 3. Kapitel --------------------- Hey Vielen, vielen Dank für eure Kommentare, ich habe mich echt darüber gefreut. *in Luft hüpf* xDD Es geht weiteeeer. 3.Kapitel Als ich das Abendessen zubereitete, Kartoffelpüree mit Fischstäbchen, hörte ich, wie jemand die Türe im Nachbarhaus öffnete. Das Stimmengewirr war mir zu undeutlich, woran auch das Brutzeln der Fischstäbchen Schuld hatte, daher entschloss ich mich, ans Fenster zu gehen und zu schauen. Edward stand dort, zusammen mit Bella. Er schien sich von ihr zu verabschieden. Ich lächelte. Das war einfach zu süß. Ich bemerkte einen Mann mittleren Alters. Er trug die übliche Polizeiuniform und einen Sheriff- Stern. Bella schien also die Tochter des Sheriffs dieser Stadt zu sein. Ich nickte, als hätte ich mir damit eine Frage beantwortet und machte mich weiter ans Essen. Nachdem ich gegessen und aufgeräumt hatte, sah ich fern. Richtig ins Sofa gekuschelt, umschlungen von einer dicken Wolldecke, zappte ich durch das Programm und entschied mich für die Nachrichten, als das Telefon klingelte. Mühselig puhlte ich mich aus der Decke und vermisste bereits die angenehme Wärme, als ich auf den kalten Fliesen der Küche stand, um abzunehmen. „Manee?“ Ich versuchte wenigstens interessiert zu klingen. „Katy, hey, alles klar bei dir?“ Es war meine beste Freundin Juliet aus England. „Juli, wie geht’s?“ „Danke, gut. Und selbst? Hab gehört, du hast jetzt ein Haus gefunden?“ „Ja, sonst könntest du mich ja nicht auf Festnetz anrufen!“ Ich verdrehte die Augen und doch musste ich schmunzeln. Juliet war des Öfteren echt komisch und unkonzentriert, doch sehr hilfreich in allen Lagen des Lebens. „Ach ja, stimmt. Entschuldige, ich habe zu viel Kaffee getrunken. Das kommt davon…“, sie murmelte sich noch mehr Selbstvorwürfe zu, dann begann sie zu lachen. „Und du wohnst wirklich in Forks? Ich hab´s gerade im Internet eingegeben. Seit wann bevorzugst du denn so kleine Orte?“ Sie kicherte. „Es ist eben ruhig hier.“ So, jetzt war ich genervt. Ich sehnte mich nach meiner Wolldecke. Langsam trat ich von einem Bein aufs andere, damit ich keine Frostbeulen an den Füßen bekam. „Ist ja schon gut. Ich wollte dich nur mal anrufen und fragen, wie es dir geht. Kann ich dich demnächst nochmal anrufen? Dann erzähle ich dir ein bisschen von hier. Vielleicht kommst du ja mal zu Besuch?“ Ihre Stimme war voller Hoffnung, als sie mich das fragte. Aber sie wusste bereits die Antwort darauf. „Ich werde nicht mehr kommen.“ Sie antwortete nicht, wahrscheinlich dachte sie, ich würde mich aufgrund ihrer Stille eventuell anderes entscheiden. „Aber wenn du möchtest, kannst du mal herkommen. Es würde dir hier echt gefallen!“ Ich musste das Telefon etwa 20 cm von meinem Ohr fernhalten, denn der Schrei, der mit entgegen gefeuert wurde, hörte gar nicht mehr auf. Doch dann trat plötzlich Stille ein. Besorgt drückte ich das Telefon ans Ohr. „Juli?“ „Aber wovon bezahle ich die Reise? Ich habe kein Geld?!“, flüsterte sie. Ich seufzte. „Ich werde dich einladen. Aber erst, wenn ich mich hier eingelebt habe.“ Sie freute sich, wir verabschiedeten uns nach einigen Minuten und ich legte auf. Nachdenklich sah ich aus dem Küchenfenster. Es war bereits stockdunkel draußen und die Strahlen des beinahe Vollmondes schienen sanft durch die recht dünne Wolkendecke. Langsam drehte ich mich um und ging zum Sofa, um es mir gemütlich zu machen. Am nächsten Tag wachte ich in genau dieser Position auf. Genervt hörte ich das Geklingel meines Weckers oben in meinem Schlafzimmer und vor mir lief noch immer der Fernseher. Ich war doch tatsächlich bei laufendem Fernseher eingeschlafen. Kopfschüttelnd stand ich auf und zischte nach oben. In weniger als einer Sekunde war der Wecker ausgeschalten, ich schnappte mir frische Sachen und ging Duschen und mich frisch machen. Ich verschlang das Frühstück, während ich mir die Nachrichten ansah, dann schaltete ich das Gerät aus und zog mich an. Als ich die Haustüre heraustrat, spürte ich einen kalten Windzug. Ich streckte dem mein Gesicht entgegen und genoss die Kühle. Ein leises Räuspern störte mich und ich wandte meinen Kopf in die Richtung der Störquelle. Die Türe des Nachbarn war geöffnet und Bella stand dort, wahrscheinlich sprach sie gerade mit ihrem Vater. Das Räuspern galt also gar nicht mir. Ich zog die Haustüre hinter mir zu und schloss sie ab. Mit langsamen Schritten ging ich zu meinem Auto und blieb direkt davor stehen. Das war doch nicht die Möglichkeit. In der Nacht hatte sich doch tatsächlich eine Eisschicht auf der Windschutzscheibe gebildet. Ich stampfte verärgert mit dem Fuß auf. Das ist mir, seit ich ein Auto hatte, noch nie passiert. Und ich hatte es auch nie machen brauchen- es gab einfach keinen Grund. Wieso sollte man auch im gemütlich warmen Miami das Auto freikratzen, wenn es doch auch so immer in einer Garage stand? Dann dachte ich nach. Hatte ich eigentlich so einen Kratzer? Ich durchforstete alle meine Gedanken, dann schüttelte ich den Kopf, um meine Frage zu beantworten. Nein, Katy, du hast keinen Kratzer. Du solltest dir aber einen zulegen. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und sah in den Himmel. Musste das wirklich sein? Dann betrachtete ich das Auto wieder. Gut, man wird ja wohl nicht sterben, wenn man das Auto freikratzt. Doch wo sollte man jetzt so schnell einen Kratzer herkriegen? Mein Blick fiel auf das kommende Auto- ein Volvo. Ich erkannte den Fahrer, der mich nicht gerade nett ansah. Es war Edward, der seine Freundin abholte. Sein Auto war übrigens von Eis befreit und zum ersten Mal im Leben war ich eifersüchtig. Edward hielt an Bellas Haus, stieg aus, begrüßte Bella mit einem flüchtigen Kuss auf die Lippen und hielt ihr dann die Türe offen. Ich sah, dass Bella mit einem Strahlen einstieg. Sie waren wirklich sehr glücklich miteinander. Ich betrachtete wieder mein Auto und entschloss mich dann dazu, zur Schule zu laufen. Es würde etwas länger dauern und zu spät kommen würde ich auch. Ich zuckte mit den Schultern und lief los. Doch weit kam ich nicht. Das hätte ich bedenken sollen. Bella. Und Edward. Gut, ich denke, es war eher Bellas Idee. Der Volvo fuhr neben mir her und Bella ließ ihr Fenster herunterfahren. „Hast du nicht Lust, mit uns zufahren? Dann musst du nicht laufen. Und nach Hause bringen wir dich dann auch wieder.“ Sie sah mich fragend an. Leicht verdrehte ich die Augen und sah ins Auto zu Edward. „Geht das wirklich in Ordnung?“ Ich sah, dass er schluckte, als er langsam nickte. Er war sich also nicht sicher. Ich stieg hinter Bella ins Auto und schnallte mich an. „Danke. Ich bezahle auch die Benzinkosten für den ganzen Tag!“, schlug ich vor. Die von mir gewünschte Reaktion wurde nicht gezeigt. Ich wollte Edward nur einmal lachen hören. Innerlich seufzte ich und sah aus dem Fenster. Warum seufzte ich eigentlich in letzter Zeit so viel? War ich unter die Lebenszweifler gegangen? Ja, vielleicht war es das. Mir machte das Leben keinen Spaß mehr, es gab nichts mehr, dass ich richtig mögen könnte. Selbst mit Freunden durfte ich mich nicht so innig anfreunden, wie es normale Menschen es machen. Ich würde sie in Gefahr bringen. Mein Blick blieb wieder auf den Wald hängen. Ich hatte unheimlich Lust, dort einmal spazieren zu gehen. Vielleicht würde ich es heute Nachmittag machen. Wenn ich überhaupt nach Hause gebracht werden. Ich schielte zu Edward. So sicher war ich mir nicht, dass er mich zurückbrachte. In der Schule angekommen bedankte ich mich bei beiden höflich, gab vor, zum Sekretariat gehen zu müssen und lief mit eiligen Schritten voraus. Ich hatte ihnen schon die Unterhaltung im Auto genommen, das wollte ich jetzt gut machen und sie alleine lassen. Die ersten Stunden waren eher interessant als langweilig. Ich meldete mich sogar des Öfteren und einmal konnte ich sogar den Lehrer verbessen. Ich war stolz auf mich selber und ich nahm mir vor, das ganze Schuljahr so weiter zu machen, dann würde ich ein gutes Zeugnis erhalten und ich könnte in ein anderes Land reisen, dort das Zeugnis vorlegen und eine gute Arbeit bekommen. Das wäre schon mal mein Plan für mein weiteres Leben- wenn ich bis dahin überhaupt käme. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass mir da etwas zwischen kommen wird, wie es bei mir doch immer war. In der Pause holte ich mir mein Brot heraus. Ich hatte nicht so viel Geld, dass ich mir jeden Tag etwas an der Essensausgabe kaufen könnte. Ich müsste mir einen Job suchen. Das wäre das nächste Ziel, zumindest für diesen Tag, oder doch für diese Woche. Ich suchte einen Platz, an den ich mich setzen konnte, als mich der Junge von gestern ansprach. „Hey, Katlyn. Wie geht es dir? Tut mir leid wegen gestern!“ Er sah mich wirklich entschuldigend an. Ich nickte und dann schüttelte ich den Kopf. „Nein, ich sollte mich entschuldigen. Ich habe mich dir gegenüber nicht sehr nett benommen.“ Er strahlte und reichte mir seine Hand. „Ich bin übrigens Mike!“ Ich nahm seine Hand und schüttelte sie. „Katlyn. Aber das weißt du ja schon!“ Ein Lächeln bildete sich in meinem Gesicht. Wir unterhielten uns noch kurz, bis er sich die Hand vor die Stirn haute. „Mann, bin ich blöd. Komm, setz dich doch zu uns, also zu mir und meinen Freunden. Ich stelle sie dir alle vor!“, schlug er vor, sichtlich sauer wegen irgendetwas. „Eh… okay!“ Ich folgte ihm wie ein Küken hinter der Entenmama und setzte mich an den überfüllten Tisch. Mike stellte mir die Leute vor- ich habe die Namen natürlich in mein Gehirn gespeichert, allerdings unaufrufbar. Ich betete, dass mich das nicht in irgendwelche peinliche Angelegenheiten brachte. „Hör mal, wenn du Lust hast, könntest du doch mit nach La Push kommen!?“, eines der beiden anwesenden Mädchen, sie hieß nach Ansage meines Gehirns Jessica, fragte mich das. Ich wog diese Frage hin und her. Sollte ich wirklich gehen? „Weiß noch nicht.“ Dann fiel mir auf, dass ich gar nicht wusste, was oder wer La Push war. „Was ist La Push?“, fragte ich, leicht errötend. „La Push ist ein Strand im Quileutereservat. Wir surfen da immer. Da gibt es echt tollte Wellen!“, erklärte Mike, allerdings ganz beiläufig, denn den Blick hatte er wohin anderes gerichtet. Ich folgte dem Blick und entdeckte Bella, die gerade zu mir herübersah und mich anlächelte. Ich nickte lächelnd zurück und fragte: „Bist du auch mit Bella befreundet?“ Der braungebrannte Junge zuckte zusammen. „Ich war mit ihr befreundet. Aber seit sie mit dem Cullen zusammen ist, hat sie sich sehr verändert. Weiß nicht, aber ich glaube, ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben.“ Er klang traurig. „Cullen? Du meinst Edward?“ „Cullen ist der Nachname. Sag bloß nicht, er hat dir das nicht gesagt.“ Er schüttelte den Kopf, als sei er wegen dieser Kleinigkeit ziemlich enttäuscht. „Aber wenn du doch seinen Vornamen weißt, dann kannst du ihn doch auch danach ansprechen, oder etwa nicht?“ Vielleicht gab es ja ein Abkommen?! Doch Mike schüttelte den Kopf. „Die Cullens sind alle echt merkwürdig. Ich schlage vor, du hältst dich von ihnen fern.“ Er hatte doch wohl einen Knall. Will er mit etwa vorschreiben, mit wem ich rumhängen soll? Ich seufzte und blickte wieder gen Bella. Erst jetzt fielen mir die anderen Personen am Tisch auf. Alle genauso blass wie Edward. Doch sie schienen ganz normal zu sein. Was hatte Mike bloß? „Was meinst du mit anders? Ich habe Edward gestern kennengelernt und mir schien er ganz normal!“ In meinem Blickwinkel sah ich, dass Mike mich entsetzt ansah, doch ich richtete meinen Blick weiter zu Bellas Tisch. Edward und ein anderer Junge der Gruppe blickten zu uns herüber. „Sie sind eben… anders. Wie soll man das beschreiben? Aber das sieht man doch auch, oder etwa nicht?“ Das war keine Frage, das hörte man in der Stimmlage. Es war eine Feststellung. Doch ich konnte genau dies nicht feststellen. Sie waren doch ganz normale Menschen. „Nein, sie sind ganz normal. Ich glaube eher, dass du eifersüchtig oder gar sauer darauf bist, dass Bella nun bei ihnen sitzt!“, murmelte ich so laut, dass nur er es hören konnte. „Ich bin… Bella ist eben… argh… Bella ist mir egal!“ Er drehte sich mit dem Rücken zum Tisch von Bella und aß sein Butterbrot. Ich sah ihn an. Er schien Bella sehr gemocht zu haben, vielleicht mag er sie immer noch, denn sonst würde er nicht so reagieren. „Bin mal eben weg!“, murmelte ich in die Runde und stand auf. Der Weg führte mich geradewegs auf die Cullens zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)