Kittei von abgemeldet (Du kannst dem Schicksal nicht entkommen) ================================================================================ Kapitel 2: Katzenjammer ----------------------- Zwei Wochen waren vergangen, seit Mystimon das Digiei gebracht hatte. Flamedramon und die anderen Krieger waren unter der Führung von KaiserGreymon zur Dark Area gegangen um ihre Gefangenen abzuliefern, während Apollomon mit dem Digiei schon auf sein Schloss zurückgekehrt war, um mit den anderen der Olympic Twelve über die kommende Bedrohung zu sprechen. Obwohl er nicht wusste wieso, hatte sich etwas in ihm dagegen gesträubt es in Apollomons Obhut zu geben, doch er wusste, dass es bei ihm sicher war. Er hatte sich nichts anmerken lassen und wirkte, wenn, dann höchstens etwas zerstreut bei der Übergabe. Nun erreichten auch Flamedramon und die anderen Krieger wieder das Schloss. Viele hatten sich schon vorher von ihnen getrennt, da es sie zurück zu ihren Familien in den umliegenden Städten und Dörfern gezogen hatte. Denjenigen, die keine Familie oder eigene Bleibe hatten, gewährte Apollomon in seinem Schloss Unterschlupf. Flamedramon seufzte leise, als er seinen Blick zu den alten Gemäuern hob während er über die Zugbrücke ging. Zu hause. Das Schloss war nicht wirklich etwas was er als ein Zuhause bezeichnen würde, aber er hatte es auch schon lange aufgegeben nach einem richtigen zu suchen. Er fühlte sich überall unwohl und einsam. Auch wenn er hier Freunde hatte. Familie. So etwas kannte er nicht. Seine Familie war umgekommen, da war er gerade mal ein paar Monate alt. Er konnte sich an gar nichts erinnern. Nicht wie seine Eltern aussahen oder ob er Geschwister hatte, oder gehabt hatte. Es fraß ihn innerlich immer wieder auf, wenn er durch die Dörfer ging und glückliche Familien sah. Und doch kämpfte er, wenn schon nicht für sich, dann für eben diese glücklichen Familien. Wenn es damals nur auch jemanden wie ihn gegeben hätte der für sie gekämpft hätte... Den Blick auf den Boden gerichtet und in seinen Gedanken versunken merkte Flamedramon nicht, dass er schon durch die Gänge des Schlosses ging in Richtung seiner Räume. Er war müde und wollte eigentlich nur noch schlafen. Zum Glück kannte er sich so gut hier aus, dass er seinen Weg auch wirklich im Schlaf fand. Jedoch bemerkte er so auch nicht, dass ein kleines Digimon sich von hinten an ihn heran schlich und ihm dann auf den Rücken sprang. "Hab dich!", lachte das Digimon und hielt sich fest, als Flamedramon überrascht anfing zu taumeln und sich gerade noch auf den Beinen halten konnte. Er sah nach hinten auf seinen Rücken und erkannte den Übeltäter. "Flamon. Wie oft hab ich dir schon gesagt du sollst dich nicht so heranschleichen", tadelte er mit mahnender Stimme, lächelte dabei jedoch. Das dämonenähnliche Digimon mit den feuerroten Haaren kicherte. "Du hast es doch förmlich provoziert. Ich hab dich im Vorbeigehen angesprochen und du hast es nicht bemerkt." "Ach, hab ich nicht...?", fragte Flamedramon weiterhin lächelnd und ließ Flamon von seinem Rücken steigen. Er musste wirklich müde sein, wenn er noch nicht mal dieses kleine aufmüpfige Digimon bemerkt hatte. Flamon war das jüngste Digimon hier im Schloss und der kleine Bruder von KaiserGreymon. Ihre Eltern waren nicht wie die seinen im Kampf gefallen, sondern waren von Murmuxmon gefangen genommen worden. Das war einer der Gründe warum KaiserGreymon immer so hart trainierte um stärker zu werden. Er wollte ihre Eltern befreien. Flamedramon beneidete sie. Ihre Eltern lebten ja noch und immerhin hatten sie sich ja noch gegenseitig. Kaum stand Flamon wieder sicher auf seinen Füßen nahm er auch schon Flamedramons Klauen und zog ihn mit sich. "Komm, ich muss dir was zeigen.", meinte er ein wenig ungeduldig. "Was denn...? Flamon. Ich bin müde. Kann das nicht warten...?" Nur sehr widerwillig ließ Flamedramon sich mitziehen. Ihm war dieses Digimon manchmal wirklich zu hyperaktiv. "Nein, dass muss jetzt sein. Es geht um das Digiei was Apollomon mitgebracht hat." Flamedramon wurde schlagartig wach. "Was ist damit?" Nun war er doch neugierig geworden. Das Ei hatte ihn die ganze Zeit beschäftigt. Warum nur hatte er so ein angenehm warmes Kribbeln verspürt, als er es in den Klauen hatte...? Es war verschwunden, als er es an Apollomon übergeben hatte. Aber es wurde ersetzt durch eine Art... Bedürfnis, möglichst schnell zum Schloss zurückzukehren, zum Ei. Es war ihm schwer gefallen das zu irgnorieren und das Tempo der anderen beizubehalten, doch irgendwie hatte er es doch geschafft. Und auch Mystimons Worte ließen Flamedramon einfach nicht in Ruhe. Wie und wobei sollte ihm dieses Digimon helfen? Flamon brauchte schon nicht mehr ziehen, Flamedramon folgte ihm freiwillig. "Das wirst du schon sehen. Und du wirst echt von den Socken sein, garantiert!", meinte das Dämonenendigimon. Schließlich blieben sie vor einer Tür stehen und Flamon klopfte an. "Was wollen wir bei Zephyrmon...?", fragte ihn Flamedramon - doch er spürte in sich das Verlangen einfach durch die Tür zu stürmen, nicht länger zu warten... das Ei. Es war hier... er spürte es. "Apollomon hat ihr das Ei gegeben. Immerhin kann sie sich als weibliches Digimon am besten um sowas kümmern", erklärte Flamon. Flamedramon lächelte. Woher wusste er das nur...? Aber das stimmt allerdings, dachte er sich. Viele der jungen Digimon die ihre Familie auf irgendeine Weise verloren hatten kamen in die Obhut von Zephyrmon, die sich dann wirklich vorbildlich um die Kleinen kümmerte. Also... Zufall...? Vielleicht war es auch nur Einbildung... "Ich komme sofort!", hörten sie die Stimme Zephyrmons durch die Tür rufen. "Bleib doch hier. Ach verdammt." Flamedramons Ohren zuckten verwundert. Hatte er gerade ein Miauen gehört? Da öffnete sich langsam die Tür und das halb verdeckte Gesicht einer Frau mit blauen Haaren kam zum Vorschein. "Hallo Zephy-", fing Flamedramon an, doch plötzlich sprang ihm etwas kleines entgegen und er unterbrach seine Begrüßung um erschrocken aufzuschreien. "Oh, tut mir leid Flamedramon. Die Kleine ist schon eine ganze Weile so aufgedreht...", entschuldigte sich Zephyrmons Stimme bei ihm, als alles um ihn herum dunkel war. Er hob seine Hände und tastete nach seinem Gesicht - an dem sich etwas felliges, weiches festzuklammern schien. Dieses Kribbeln... da war es wieder. Nur wärmer als zuvor... Er bekam es zu fassen und zog es mit einiger Mühe von seiner Maske ab, an die es sich gekrallt hatte. Dann besah er sich das Digimon genauer, das in seinen Klauen fröhlich zu fiepen begann. Es war ein kleines, gelbes Katzendigimon, dessen Haarfransen leicht ins rot übergingen. Sein Schwanz wedelte wild hin und her und es schenkte Flamedramon sein breitestes Lächeln während es ihn mit glücklich glänzenden Augen ansah. Zephyrmon wollte ihm das Digimon schon abnehmen, doch Flamedramon schüttelte den Kopf. "Ist schon okay", meinte er und lächelte zurück, während er es interessiert musterte - was dem Katzendigimon zu gefallen schien, denn es schloss fröhlicher fiepend die Augen und lächelte noch breiter. Dies ließ sowohl Flamon als auch Zephyrmon schmunzeln. "Die Kleine scheint einen Narren an dir gefressen zu haben. Als ich sie mal auf den Arm hatte hätte sie mich fast zerkratzt... und nun schau sich einer das hier an", meinte das Dämonendigimon. "Sie...? Es ist ein Weibchen?", fragte Flamedramon nach, dem das fröhliche Lächeln des Kätzchens, das sich an seine Brust schmiegte, so langsam schon irgendwie... unangenehm wurde. Zephyrmon nickte lächelnd. "Ja, sie heißt Nekomon. Und ob du es glaubst oder nicht, sie ist das Digimon aus dem Digiei, das Apollomon mitgebracht hat. Sie ist sogar schon auf dem Ausbildungslevel." "Nicht dein Ernst." DAS erstaunte Flamedramon doch sehr. Nicht nur, dass der erhoffte Krieger sich als ein hyperaktives Weibchen herausstellt, nein. Jetzt wächst sie anscheinend auch noch extrem schnell. Wobei... Hatte Mystimon nicht so etwas angedeutet...? "Mein VOLLER Ernst", nickte die Vogelfrau nur und deutete auf eine Ablage in ihrem Zimmer. Auf dieser konnte Flamedramon die Überreste der gelben Eierschale sehen. Bevor er etwas sagen konnte befreite sich Nekomon aus seinem Griff, sprang auf seinen Oberarm und kletterte an diesem über seine Schulter auf den Kopf, auf dem sie dann stolz anfing zu miauen. Flamedramons Hände waren nicht schnell genug gewesen um den flauschigen Fellball, den sie dargestellt hatte als sie an ihm hochgeflitzt war, zu fassen zu kriegen. Flamon und Zephyrmon mussten sich beide das Lachen verkneifen, doch Flamedramon fand es alles andere als lustig. "Hey, ich bin doch kein Klettergerüst!", meinte er verärgert und versuchte die kleine Katze von seinem Kopf zu fischen, doch diese sprang, bevor seine Klauen sie fassen konnten, auf seinen Handschuh und krallte sich dort fest. "Halt gefälligst still, du kleine Klette!", knurrte Flamedramon jetzt schon fast bedrohlich, doch das erwiderte Nekomon nur mit einem fröhlichem Maunzer. Das Kichern der anderen beiden ignorierend wollte er nun mit der anderen Klauenhand zugreifen, doch auch diesmal wich die Katze aus und sprang an seine Brust, wo sie ihre kleinen Krallen in seinem Shirt versenkte, um nicht abzurutschen. "Mau!", gab sie von sich, was wohl ein deutliches Nein sein sollte. Genervt verdrehte Flamedramon die Augen. "Was ist denn hier los?", ertönte plötzlich KaiserGreymons Stimme von hinter ihnen. Mit verschränkten Armen und vor Verwunderung hochgezogener Augenbraue stand er hinter Flamedramon und hatte das Schauspiel beobachtet. "Ähh...", kam es nur von dem Drachenkrieger, dem die Situation ziemlich peinlich war, und dass die anderen beiden noch am Kichern waren machte es auch nicht unbedingt viel besser. "Ach, Flamedramon hat nur 'ne neue Freundin gefunden", grinste Flamon breit und kassierte dafür einen wütenden Blick von Flamedramon. Aber auch KaiserGreymon schmunzelte. "Das trifft sich ja gut. Apollomon will mit dir über Nekomon sprechen." "Was? Wieso mit mir?" Irgendwie ahnte Flamedramon nichts Gutes. "Keine Sorge. Is wirklich nichts wildes", beruhigte ihn der Krieger. Flamedramon nickte nur leicht. "Okay, sofort." Zuerst wollte er noch seine Klette loswerden und gerade war ein idealer Zeitpunkt. Nekomon schien KaiserGreymon zu bestaunen und bemerkte nicht, wie Flamedramon sie am Schwanz packte und kopfüber baumeln ließ, wodurch das Katzendigimon protestierend miaunte. "Doch nicht so grob...", meinte Zephyrmon, doch Flamedramon ignorierte das und reichte ihr Nekomon. "Hier. Und pass auf, dass sie nicht abhaut." "Das ist leichter gesagt...", murmelte Zephyrmon die sich Mühe geben musste die wild zappelnde Nekomon festzuhalten. Ungerührt davon schritt Flamedramon an KaiserGreymon vorbei und machte sich auf den Weg in Apollomons Büro. KaiserGreymon wollte ihm schon nachgehen, da wurde er von Zephyrmon, die Nekomon nun mit einem Arm festhielt, an einem seiner Hörner gepackt. "DU musst da jetzt nicht mit. Kannst ruhig mal hier bleiben. Durch diese ganzen Kämpfe krieg ich dich ja gar nicht mehr zu Gesicht", beschwerte sie sich. "Da kann ich doch auch nichts für...", meinte der Krieger nur und versuchte sich so sanft wie möglich loszuwinden. "Oh, doch. Du könntest ja mal Urlaub nehmen oder so." "Sehr lustig. Im Krieg kann man nicht einfach Urlaub machen wie man will." Flamon stand nur daneben und schaute etwas bedröppelt drein. Das Gezanke der beiden ausnutzend befreite sich Nekomon aus Zephyrmons Armen und lief schnell hinter Flamedramon her, was keiner der drei so schnell bemerkte wie sie lief. "Wo ist Nekomon...?", erschrak Zephyrmon plötzlich und alle wurden still. "Weg", grinste KaiserGreymon. "Flamedramon wird sich freuen, glaube ich..." Von dem Streit schon nichts mehr mitbekommend ging Flamedramon weiter in Richtung Apollomons Büro. Dabei dachte er nach. Was wollte Apollomon wohl mit ihm über Nekomon besprechen? Und warum nur schien Nekomon ihn so zu mögen? Er hatte sie ja nicht gerade freundlich behandelt. Das war ja eigentlich normal bei ihm, mit kleinen Digimon konnte er noch nie gut umgehen. Aber... was war immer dieses seltsame Gefühl, das er hatte...? Er beschloss sich über die zweite und dritte Frage lieber später erst den Kopf zu zerbrechen. Vor der Tür angekommen, holte er gerade zum Anklopfen aus, als er mit der Zielsicherheit einer zielsuchenden Waffe unerwartet kraftvoll in den Rücken geflauscht wurde. Er fiel vornüber gegen die Tür die dadurch aufsprang und ihn mit einem überraschten Schrei in das Zimmer dahinter stürzen ließ. "WAS-?!" Als er auf dem Boden lag drehte Flamedramon sich um und sah Nekomon auf seinem Rücken sitzen. "Wo kommst DU denn schon wieder her...?!", wunderte er sich laut. "Solltest du nicht..." "Herein...?", unterbrach ihn eine bekannte Stimme. "S-Sir Apollomon.", grüßte er den Gott der Sonne, der plötzlich vor ihm stand und versuchte sich schnell aufzurichten. "Ah, Flamedramon. Wie ich sehe hast du schon Bekanntschaft mit Nekomon gemacht. Aber für gewöhnlich klopft man ERST an und fällt nicht so... mit der Tür ins Büro." Apollomon grinste ihn an, als Nekomon sich immer wieder seinen Händen entzog und er schließlich aufgab, um sich vor Apollomon nicht völlig bloßzustellen. Nekomon blieb auf seinem Kopf sitzen, miaute dann aber klagend und ein paar Tränchen bildeten sich in ihren Augen als sie sich eine kleine Beule rieb, die sie sich wohl bei dieser Aktion eingefangen hatte. "Das kommt davon wenn du so unüberlegt Leute anspringst.", flüsterte Flamedramon mit verschränkten Armen leicht genervt zu ihr hoch und Nekomon sah ihn mit großen, feuchten Augen an, was er jedoch nicht bemerkte, da sie erstens auf seinem Kopf saß und zweitens da er seine Augen geschlossen hatte. Apollomon hörte ihn aber flüstern, und trat ein wenig näher. "Aber aber, Flamedramon. So redet man doch nicht mit kleinen Kindern", sagte Apollomon leicht lächelnd, nahm sie von seinem Kopf in seine Arme und strich ihr vorsichtig über die Beule. "Na, so schlimm ist es doch nicht, oder...?" Das kleine Katzendigimon schüttelte leicht den Kopf und sah etwas verunsichert hoch zu Apollomon. Dieser lächelte nur weiter. "Siehst du...? Schließlich wirst du mal eine große Kriegerin, da is doch so eine kleine Beule nichts." Freudig kichernd nickte Nekomon. Flamedramon sah sehr verblüfft zu. Er hätte nicht gedacht, dass Apollomon so gut mit Kindern umgehen konnte. Nun schien Nekomon ihre Aufmerksamkeit aber wieder auf ihn zu richten, da sie in Apollomons Armen plötzlich anfing zu zappeln und ihre Pfötchen nach ihm ausstreckte. Mit einem Schmunzeln reichte der Sonnengott Flamedramon das kleine Digimon, der es verwundert entgegennahm. Nekomon jedoch blieb nicht lange in seinen Klauen. Stattdessen kletterte sie über seinen Arm hoch auf seine Schulter und kuschelte sich dort leise schnurrend an ihn. "Wie es scheint mag Nekomon dich sehr", lachte Apollomon. "Ja, scheint so...", grummelte Flamedramon leise und sah zu der kleinen Katze. Er begriff einfach nicht, warum sie so sehr an ihm zu hängen schien. Aber er war eh zu müde um großartig nach zu denken. Sobald Apollomon ihm gesagt hatte was er wollte, würde er sich sofort auf den Weg in seine Räume machen und erstmal schlafen. Selbst wenn er diese anhängliche Nekomon mitnehmen musste. "Also, Sir Apollomon. Was wolltet Ihr von mir...?", fragte er dann nach. "Ah, ja. Entschuldigung, das hätte ich fast vergessen", meinte dieser und setzte sich wieder in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch. "Bitte, setz dich doch", bot er ihm einen der Stühle vor seinem Schreibtisch an. Flamedramon setzte sich. Nekomon ließ er einfach weiter auf seiner Schulter liegen. "Nun, wie du dir denken kannst geht es um Nekomon. Wir haben ja alle gemerkt, dass sie schnell wächst und ich denke mal in gut einem Jahr wird sie schon auf dem Championlevel sein. Jedoch macht das schnelle Wachstum allein noch keine Kriegerin aus ihr. Was sie braucht ist Training. Viel Training. Und wie Mystimon uns schon geraten hat sollten wir tunlichst darauf achten, dass sie sich auch wirklich nur auf das Training konzentriert.", erklärte Apollomon und Flamedramon ahnte schon, worauf er hinaus wollte. Doch er war noch wegen einer anderen Sache neugierig. "Sagt, glaubt Ihr wirklich daran, was er gesagt hat? Das mit dieser Kreatur und ihrer unglaublichen Macht...?" "Das tue ich allerdings. Ich und die anderen Olympic Twelve haben uns ein wenig mit unserer Geschichte auseinander gesetzt und dabei erfahren dass vor gut zehntausend Jahren so etwas schon einmal passiert ist." "Das ist schon einmal passiert...?", fragte Flamedramon verwundert, woraufhin Apollomon noch einmal nickte. "Damals wurden auch Digimon aus einer anderen Welt zu uns gebracht, die diese Kreatur allerdings nur vertreiben konnten. Nach unseren Informationen waren es aber keine elf Digimon wie jetzt, sondern nur fünf." "Ich verstehe.", meinte Flamedramon, was mehr oder weniger gelogen war. Jedoch wollte er es nicht in einen Vortrag hinauslaufen lassen. "Und was ist jetzt nun wegen dem Training von Nekomon? Was habe ich damit zu tun...?", fragte er vorsichtig. "Du sollst es übernehmen", sagte Apollomon. "Wie bitte?", fragte er. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Er war davon ausgegangen, dass er vielleicht mal ab und zu sich um sie kümmern, aber nicht gleich für ihr komplettes Training verantwortlich sein sollte. "Seid Ihr Euch auch sicher, dass ich dafür der Richtige dafür bin...?" "Ich bin mir ziemlich sicher", lächelte ihn Apollomon aufmunternd an. "Du bist einer meiner vielversprechensten Krieger und du sollst deine Fertigkeiten mit Nekomon teilen. Außerdem scheinst du der einzige zu sein, den sie wirklich mag und auf den sie hören würde. Wenn sie älter ist.", fügte er noch hinzu, da er sehen konnte, dass Flamedramon schon drauf und dran war zu widersprechen. "Aber was ist dann mit dem Krieg...? Ich kann sie da ja nicht mitnehmen und ich werde oft weg sein...", startete er einen neuen Einwand. "Der Krieg wird vorerst eine Sorge weniger für dich sein. Du sollst dich voll und ganz auf deine Aufgabe konzentrieren, deswegen entbinde ich dich von deinen Pflichten als aktiv kämpfender Krieger." "Das könnt ihr doch nicht machen!", knurrte Flamedramon wütend und sprang auf. Dass Nekomon dabei von seiner Schulter gefallen war interessierte ihn kein Stück. Apollomon blieb jedoch ganz gelassen. "Flamedramon. Ein Krieger zu sein bedeutet nicht nur gut kämpfen zu können. Man muss sich auch anderen Herausforderungen stellen. Und dies ist deine." Darauf erwiderte der Drachenkrieger nichts mehr. Ihm fiel auch nicht ein, was er erwidern könnte. Er wusste zwar, dass Apollomon recht hatte, auch wenn ihm das überhaupt nicht gefiel. Ergebend seufzend lockerte er seinen Körper und senkte den Kopf. "Entschuldigt meinen Ausfall.", bat er demütig um Vergebung. "Ist schon in Ordnung. Ich kann mir vorstellen, dass es für junge Spunde wie dich aufregender ist auf dem Schlachtfeld zu sein, als sich um kleine Digimon zu kümmern. Aber vergiss nicht, dass dieses kleine Digimon überlebenswichtig für uns alle ist", erinnerte Apollomon ihn noch einmal. Flamedramon nickte leicht, während er zu Nekomon runter sah, die sich nach ihrem Fall wieder aufgerappelt hatte und ihn mit großen, traurigen Augen ansah. Mit einem leisen Seufzer sah er wieder zu Apollomon. "Wenn Ihr mich dann entschuldigt... Ich muss mich ein wenig ausruhen." Apollomon nickte verständnisvoll. Mit einer letzten Verbeugung drehte sich Flamedramon zu Tür um und öffnete diese um raus zu gehen. Vorher sah er zu Nekomon, die immer noch da saß wo sie vorher war. "Na komm.", meinte Flamedramon mit einer leichten, einladenden Handbewegung und sofort sprang das Katzendigimon fröhlich lachend auf und ihm an die Brust, von wo aus sie hoch auf seinen Kopf kletterte. Flamedramon konnte nicht anders als leicht zu schmunzeln. In seinen Räumen angekommen bereitete Flamedramon erst einmal ein provisorisches Bett für Nekomon vor. Eigentlich hatte er sie bei Zephyrmon wieder abgeben wollen, aber die kleine Katzte hatte sich so strikt gewehrt, dass er nachgeben musste. Denn ein VIERTES Mal zurück zu Zephyrmons Quartier zu marschieren um sie erneut mit viel Mühe da abzugeben war ihm zu viel gewesen. Wenn das so weitergehen würde, wäre das erste was er ihr eintrichtern würde Gehorsamkeit. Er nahm eines seiner Kissen vom Lager und legte es auf seinen kleinen Schreibtisch, der gegenüber von seinem Lager stand. Ein etwas größerer Stofffetzen diente als Decke. Als er fertig war hob er Nekomon hoch, die schon die ganze Zeit neugierig gekuckt hatte, was er da wohl mache und legte sie auf das Kissen. "So, ich hoffe der Dame ist es bequem genug...?", fragte er leicht grinsend nach. Irgendwo versuchte er der Sache einen positiven Aspekt abzugewinnen. Nekomon kicherte, drehte sich dreimal auf dem Kissen, bis sie sich schließlich zusammenrollte und in das Kissen kuschelte. Vorsichtig legte er ihr noch die 'Decke' über, da sie schon die Augen geschlossen hatte und zu schlafen schien. Irgendwie sah sie ja schon niedlich aus, dachte er sich, dann erinnerte ihn sein eigenes Gähnen daran, dass auch er ins Bett gehörte. Während er zu seinem Lager schritt, zog er sich seine Rüstung bis auf das Shirt aus. Erschöpft ließ sich Flamedramon aufs Bett fallen und machte sich auch nicht die Mühe sich zuzudecken. Es war ja nicht kalt. Nach wenigen Minuten war er schön weggedöst und kurz davor fest einzuschlafen, als er etwas felliges an seinem rechten Arm spürte. Er öffnete seine Augen einen Spalt breit und erkannte, dass sich Nekomon daran kuschelte. Offenbar wollte sie nicht alleine schlafen. Flamedramon seufzte nur. Was soll's, dachte er sich und schloss seinen Arm um die kleine Katze, die zuerst leise und freudig miaute, sich enger an seinen Arm kuschelte und dann friedlich schnurrend weiterschlief. Flamedramon lächelte leicht, ehe auch er wieder seine Augen schloss und ins Land der Träume abdriftete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)