Gib mir die Kraft von F34rN0D4rkn355 ================================================================================ Kapitel 4: Ernstes Männergespräch --------------------------------- Beim Frühstück der Strohhutpiraten herrschte eine bedrückende Stimmung. Ein Außenstehender würde das nicht auffallen, aber wer diese Mannschaft kannte, hätte gesagt hier ist was faul. Bis auf zwei bestimmte Personen verhielt sich der Rest eben so wie man es von ihnen gewohnt war. Die Schwarzhaarige saß zurückgezogen in der Ecke auf ihren Stuhl und schaute nachdenklich aus dem Fenster. Sie hatte bisher keinen Bissen angerührt und das obwohl ihr Sanji eines ihrer Lieblingsspeisen zubereitet hatte, welches direkt neben ihr auf einen kleinen Beistelltisch angerichtet war. Auch das Buch, was normalerweise immer offen daneben lag, war geschlossen. Der Grünhaarige saß mit verschränkten Armen und gesenktem Kopf vor seinem vollen Teller am Tisch bei den anderen. Er bekam ebenfalls nichts hinunter. Zu viel schwirrte ihm im Kopf herum, es beschäftigte ihn, seine Gedanken kreisten immer wieder um dasselbe Thema. 'Warum hat sie schlagartig das Badezimmer verlassen? Was habe ich falsch gemacht? Hab ich was falsches gesagt? Sollte ich mich entschuldigen, aber dann wofür? Als ich einige Minuten nach ihr das Bad verließ und hier zur Tür herein kam, sah sie mich nicht einmal mehr an.' Er kam zu keinem Entschluss. 'Sonst, egal mit was für einer Laune ich hier eintrat, zog sie mich mit ihrem bezaubernden Lächeln an. Immer wieder genau derselbe liebenswerte Ausdruck in ihren tiefen blauen Augen, so tief wie das Meer, so geheimnisvoll. Ich versank buchstäblich immer in diesem Meer, musste mich jedes Mal zusammenreißen um nicht bei den anderen aufzufallen. Ich wollte sie bei jeden Augenblick in die Arme nehmen, sie fest an mich drücken, sie nie mehr loslassen. Ich brauche ihre Gegenwart, ich wäre ein nichts ohne sie. Ich möchte sie spüren, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Sie ist diejenige die ich immer an meiner Seite haben wollte, keine andere. Aber wieso ausgerechnet diese Frau?' „He Marimo, schmeckt dir etwa mein Essen nicht? Hab heute extra mal kein faules Ei für dein Essen benutzt!“ Chopper und Lysopp gingen schon mal in Deckung, abwartend was passieren wird. Doch keine Antwort, keine Regung von Zorro. Der Blonde wunderte sich: 'War doch 'ne perfekte Vorlage. Er brüllt mir doch sonst immer gleich was hinterher. Seltsam.' „He Schwertfuchtler, du hast heute Spüldienst und es wartet ein großer Berg von Töpfen auf dich!“ Zorro erhob sein Haupt und gab dem Koch nur eine kurze Antwort: „Okay, Sanji.“ Selbst die anderen wunderten sich nun. Waren doch beide bekannt für die zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen ihnen, wobei jeder einzelne immer Blessuren davon trug und nicht zuletzt von Nami eine kräftige Kopfnuss und eine ordentliche Standpauke erhielt. „Ich glaub' der hat mal wieder schlecht geschlafen oder es ist ihm 'ne Hantel auf'n Schädel gelandet“ erklärte der blauhaarige Schiffszimmermann den anderen. „Denk ich auch, wäre ja nicht das erste Mal“ bestätigte der Kapitän. Wie im Chor stimmten sie ihm mit einem Nicken zu. Später als der Rest der Crew die Kombüse verlassen hatte, war nur ein Scheppern vom Geschirr spülen und der Wasserhahn zu hören. Beide Männer standen nebeneinander am Becken verrichteten ihre Arbeit ohne das jemand von ihnen sprach. Die immer noch unberührten Teller standen zusammen auf dem Tisch in der Mitte. Dem rauchenden Koch wurde dies langsam zu blöd und begann als erster das für ihn fällige Gespräch: „Ich weiß was mit dir los ist.“ ... „Ich weiß auch was heute morgen passiert ist.“ ... „Ich weiß was du für sie empf...“ „Sanji, hör auf!“ Zorro ballte die Hände zu Fäuste: „Du weißt gar nichts! Du weißt nichts über meine Gefühle.“ „Deine Gefühle für sie?“ Zorro stockte, senkte den Kopf und schloss die Augen: „Sie ... sie würde nie ...“ „Oh doch, sie würde, sie würde bestimmt sogar. Sie hat nur Angst. Denk dran sie vertraut nur sehr wenigen Menschen.“ Er zog an seiner Zigarette: „ ... Ich weiß es schon lange, ich habe euch beide beobachtet. Die kleinen Gesten, die Blicke, euer Verhalten. Ich habe ein Auge für so etwas. Ich glaubte erst, ich bilde mir das alles nur ein, bis ich mit Nami darüber sprach.“ „Du hast mit der Navigatorin über uns geredet? Die kann doch nichts bei sich behalten, vermutlich tratscht die ganze Mannschaft schon über die Sache!“ „Nein, nein. Keine Sorge, sie behielt es für sich. Erst einmal. Nami wollte es Robin sagen, ich riet ihr davon ab.“ „Danke. Sie weiß also nichts von meinen Gefühlen, meinen Gefühlen für sie. Und wieso?“ fragte er ganz ruhig, drehte sich um und lehnte sich an die Arbeitsplatte. „Ich finde ja, du solltest den ersten Schritt machen“ bekam er als Antwort und glaubte sich verhört zu haben: „Spinnst du und mich vor ihr dann völlig zum Deppen machen? Und warum sollte sie ausgerechnet für mich Gefühle haben? Ich bin doch wirklich nicht der Richtige für so eine Frau. Sie könnte jeden anderen haben.“ „Vielleicht ist es genau dieser Grund, weil sie jeden anderen haben könnte. Sie möchte eben nur dich. Ich weiß doch auch nicht so genau, versteh einer die Frauen“ zuckte der Koch mit seinen Schultern. „Ich bin ein Idiot. Ich habe einen miesen Orientierungssinn, kapiere kaum ein Wort wenn sie über ihre geliebten Bücher redet, ich bin jünger als sie, somit unerfahrener und ich habe ihr nichts zu bieten.“ Er klang total verzweifelt, hielt sich den Kopf zwischen seinen Händen. Sanji legte einen Arm auf die Schulter seines Kumpels und lächelte ihm entgegen: „Erstens bist du kein Idiot. Zweitens hat sie dich trotz deines schlechten Orientierungssinns gefunden und zurück zum Schiff gebracht. Drittens müsst ihr nicht ständig über Bücher quatschen, ich habe gesehen, das ihr euch beide auch so versteht. Das Alter spielt nun echt keine Rolle, sie sieht jung aus, außerdem ist sie vielleicht auf anderen Gebieten viel unerfahrener als du. Und letztens hast du ihr doch etwas zu bieten, nämlich dein großes Herz, Marimo.“ Er nickte als Zeichen für das Verständnis, was der Koch ihm entgegen brachte. „Danke, Zwiebelschneider.“ „Ich hab noch nie so oft das Wort 'Danke' aus deinem Mund gehört.“ „Der Tag hat heute eben schlecht angefangen.“ Er stieß sich ab, verließ die Kombüse und stiefelte direkt in sein neues anvisiertes Ziel. Es galt sein schwerstes Abenteuer zu bestehen. Ich dachte mir ein Gespräch zwischen den beiden könnte nicht schaden, zumal unser Schwertkämpfer doch nicht so recht wusste wie es mit ihm und Robin weitergehen sollte. Sanji schien für mich am besten geeignet dafür zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)