Wenn der Himmel sich zu zieht von Schreibfee_86 ================================================================================ Kapitel 1: Die Vergangenheit lässt einen nicht los! --------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben, bevor es losgeht möchte ich noch ein paar Dinge loswerden. 1. Alle Charaktere gehören Stephenie Meyer. Außer die frei Erfundenen von mir. 2. Ich verdiene kein Geld damit und mache das lediglich als Hobby. 3. Ich denke, ihr werdet böse sein...wenn ihr das erste Kapitel gelesen habt. Aber es sind alltägliche Dinge die im Leben passieren und die ich auch gern mal ansprechen möchte. 4. Natürlich hab ich alles schon im Köpfchen und ihr müsste euch über die Beiden keine Sorgen machen. 5. Ich wünsche euch viel Spannung und Vergnügen mit der Fortsetzung, die wie der Titel auch schon vermuten lässt nicht alles Friede Freude Hänchenkeule ist. Noch nicht. Im Anschluss an diese FF, die hoffentlich so 10 Kapitel umfassen wird... es noch eine Fortsetzung geben wird ;o) "Wenn die Sonne aufgeht!" 6. Ich rede bzw. schreibe schon wieder zu viel. Bis dann Ich freue mich auf euer Feedback. Wenn der Himmel sich zuzieht Die Vergangenheit lässt einen nicht los! Gleich konnte ich endlich gehen, gleich war Feierabend. Gleich würde ich wieder bei meiner süßen Tochter sein. Ich war immer wieder erstaunt wie schnell sie wuchs. Jetzt war sie schon drei Jahre alt. Henna Marie Swan, meine Tochter. Ich hatte trotz meines abgebrochenen Studiums eine Stelle in einer angesagten Kunstgalerie bekommen. Der Job machte mir sehr viel Spaß, meine Chefin Alissa war wirklich sehr nett. Ich durfte mir meine Arbeitszeit meistens selbst einteilen, damit ich da war wenn René mir die Kleine rumbrachte. Drei Jahre. Drei Jahre, dass ich in Florida lebte. Ja, drei Jahre war es jetzt her, dass Edward und ich uns getrennt hatten. Ich verharrte einen Augenblick und schloss die Augen. Es war immer wieder dieselbe Szene, die sich vor meinen Augen abspielte… immer wieder erinnerte ich mich an diesen Abend der alles veränderte. Seufzend öffnete ich die Augen und unterdrückte den stechenden Schmerz in meinem Herzen. Und doch war ich ihm nicht böse, es war unser beider Schuld, dass es nicht funktioniert hat. Im letzten Schwangerschaftsdrittel muss es begonnen haben. Ich habe das alles nicht bemerkt. Henna, die in meinem Bauch wild um sich trat ließ mich alles andere in den Hintergrund schieben. Ich war nicht mehr da für ihn, konnte ihm nicht mehr zu hören, konnte ihn in seiner schweren Zeit der Uni nicht unterstützen. Als Henna dann endlich auf der Welt war, war es einige Zeit besser. Aber dann stritten wir wieder. Ich war müde und abgespannt durch das Baby, er von der Uni. Es war ein langer Kampf von sechs Monaten und dann kam er einen Abend nach Hause und alles war innerhalb weniger Minuten zerstört. Alles was wir hatten. Und obwohl es jetzt schon drei Jahre her war, erinnerte ich mich noch daran als wäre es gestern gewesen. Würde es immer so bleiben? Würde es mich den Rest meines Lebens begleiten? So real in meinen Gedanken bleiben? ***_*** Es war ein regnerischer Frühlingsabend als Edward endlich nach Hause kam. Er kam mir noch so seltsam verändert vor. Irgendetwas stimmte nicht, es klingelte in meinen Ohren wie schrille Alarmglocken. Ich hatte Henna gerade zum Schlafen gebracht und stand auf dem untersten Treppenabsatz, als er durch die Tür kam. Er war nass bis auf die Haut, er wirkte niedergeschlagen. Verschämt hatte er mich angesehen war kurz stehen geblieben, schaffte es aber nicht mich richtig anzusehen. Dann ging er in die Küche und stützte seine Hände an der Arbeitsplatte ab. Ich folgte ihm und blickte auf seinen Rücken, das Hemd klebte an seiner Haut und zeichnete die Muskeln ab. Er sah mich nicht an. Es machte mir angst, dass er sich so verhielt. Langsam ging ich auf ihn zu und legte meine Hände auf seine Schultern, Ich streckte mich hoch und küsste seinen Nacken. Er erschauerte und drehte sich mit einem Ruck zu mir herum, er hatte meine Handgelenke gepackt und blickte mich panisch an. Sofort lockerte er seinen Griff und entfernte sich von mir. „Was ist denn los? Was ist denn nur passiert?“, fragte ich ängstlich und trat wieder einen Schritt auf ihn zu. ***_*** Ein Räuspern riss mich aus meinen Gedanken. „Oh Entschuldigen Sie bitte, ich habe Sie gar nicht reinkommen hören.“ „Ja, das habe ich gemerkt!“, erwiderte mir ein junger Mann lächelnd, der mich aufmerksam musterte. Beschämt wandte ich mich ab. Ich mochte es nicht wenn mich die Männer so ansahen. „Was kann ich denn für Sie tun?“, fragte ich und ordnete Rechnungen, die auf dem Schreibtisch lagen. „Zu erst einmal können Sie mir ihren Namen verraten!“, schlug er vor und ging ein wenig in die Knie um mich ansehen zu können. „Und dann würde ich Sie wirklich gern zum Essen einladen. Er hatte blaue Augen und dunkelblondes Haar. Ich hob den Blick und sah ihn perplex an. Das war dreist, wirklich dreist. Nach dem ich mich wieder gesammelt hatte schob ich verärgert die Augenbrauen zusammen. „Und Sie sind?“, fragte ich mürrisch und sah ihn provozierend an. „Brian O` Connor, ich wollte die Gemälde abholen, Ms….?“ „Oh gut, Mr. O`Connor!“, antwortete ich und ging nicht weiter darauf ein. „Ich bin gleich wieder da, einen Moment bitte.“ „Aber immer doch!“, meinte er nur und ich spürte seinen Blick auf meinem Rücken. Wie gern, oh, wie gern hätte ich diesen Typ jetzt angebrüllt, aber ich war auf der Arbeit. Auf der Arbeit hatte man keine Gefühlsausbrüche. Auf der Arbeit war man professionell. Wenigstens hier bekam ich es einigermaßen hin. Denn wenn ich ehrlich war, liebte ich ihn noch immer. Ich liebte ihn immer noch, trotzallem was zwischen uns war. Wir hatten es nicht leicht damals. Nicht nur er hat Fehler gemacht, ich geb ihm nicht allein die Schuld daran. Jetzt, …jetzt da einige Zeit vergangen ist weiß ich das. Es war auch nicht richtig ihm zu verbieten seine Tochter zu sehen. Ein halbes Jahr nach der Trennung hatte ich mit Alice telefoniert. Sie und der Rest der Familie hatte ständig auf mich eingeredet wegen Henna, es wäre nicht richtig. Ich würde es später bereuen, hatten sie gesagt. Und jetzt wenn ich darüber nachdenke, ja es war falsch und es tut mir leid. Aber ich war zu verletzt. Na ja aufjedenfall sprach ich ein halbes Jahr darauf mit Alice um dieses alberne Verbot aufzuheben. Henna brauchte ihren Vater und er gehörte dazu, sie ist schließlich ein Teil von ihm und er von ihr. Ich selbst hatte Edward seit dem Verkaufstag in unserem Haus nicht mehr gesehen. Immer wenn er Henna abholte war meine Mutter oder Emmet dabei. Und seit dem ich in Florida lebte war es natürlich nicht mehr sehr oft, dass er die Kleine zu Gesicht bekam. Doch seine Eltern unterstützten ihn mit ganzer Kraft. An jedem freien Wochenende flog er her und kümmerte sich ein paar Tage um sie. Immer wenn er kam verschwand ich kurz vorher. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich konnte… ich konnte ihn nicht sehen. Durch unsere Trennung wäre damals beinahe die Freundschaft von Emmet und Edward zerbrochen, doch so sehr ich mir das damals auch gewünscht hatte, ich flehte meinen Bruder an ihm zu verzeihen und auf ihn acht zu geben. Er war immer noch Edward. Er war immer noch der Mann den ich über alles liebte. Dennoch war ich nicht fähig ihm zu verzeihen. Nicht jetzt. Noch nicht. Eine Zeit lang fühlte ich mich als würde ich ersticken, als würde alles über mir zusammenbrechen und ich könnte die Last nicht tragen, mein Herz würde es nicht aushalten. Doch ich hatte mich geirrt, ich hatte es ausgehalten. Ich hatte es tatsächlich überlebt, die Erde drehte sich weiter. Ein neuer Abschnitt meines Lebens hatte begonnen. Und einzig und allein meine kleine Tochter, die so viel von Edward hatte, hielt mich am Leben. Henna hatte seine wunderschönen Augen, diese kräftigen grünen Smaragde mit den goldenen Pünktchen. Aber sie hatte mein Haar, dunkelbraune Locken, die immer länger wurden umrahmten ihr zartes Gesicht. Sie hatte schneeweiße Haut, wie wir beide. Und meine Gesichtszüge. Doch die Augen, diese unverkennbaren grünen Augen. Doch es tat mir nicht weh sie anzusehen. Mich an ihn zu erinnern. Nein. Sie war mein Baby. Sie gab mir Kraft, sie gab mir den Willen morgens aufzustehen. Auch wenn es schwer war, auch wenn ich oft daran gedacht hatte einfach unterzugehen. Doch ich konnte nicht. Jetzt nicht mehr. Es war jemand da, der meine Hilfe brauchte. Meine Tochter. Meine kleine Henna Marie. Und doch schnitt bei jeder Erinnerung an ihn wieder ein kleines scharfes Messer tiefe Schnitte in mein Herz. Eine Wunde die nicht heilen wollte. Eine Wunde die nicht heilen konnte. Ich ließ es nicht zu. Es war das zweite Mal, dass mich jemand auf diese Weise verletzt hatte, mir ein Stück meines Herzens geraubt und es einfach weggeworfen hatte. ***_*** „Ich hab es getan, ich habe es wirklich getan!“, murmelte er und legte die Hände vors Gesicht. Mein Herz schlug bis zum Hals, so kannte ich ihn nicht. Er ging ins Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen, das Gesicht in die Hände gestützt. Ich kniete vor der Couch und zog ihm die Hände vom Gesicht. „Was denn? Edward, wovon sprichst du?“ Er entzog mir seine Hände und presste sie sich wieder vor das Gesicht, ein verzweifeltes Schnaufen entwich ihm. „Edward, du machst mir Angst, was ist denn nur los?“, fragte ich und strich durch seinen bronzefarbenen Haarschopf. Er entzog sich mir und stand auf, nervös begann er auf und ab zu gehen… da sah ich es. Lippenstift befand sich an seinem Hemdkragen. Ich spürte wie mir übel wurde und ein großes schwarzes Loch mich zu verschlingen drohte. Ich sank wie betäubt auf die Couch und starrte ihn an. Als er meine starre bemerkte blieb er stehen und kam auf mich zu. Er sank auf die Knie und fasste meine Hände. „Bella, es tut mir so leid, ich… es hat nichts bedeutet… ich liebe sie nicht!“. Langsam stand ich auf und entzog ihm meine Hände. Abwehrend hob ich die Hände und entfernte mich von ihm. Dann verließ ich das Wohnzimmer und öffnete im Schlafzimmer die Schranktüren. Meine große Reisetasche zerrte ich hervor und begann damit wahllos Sachen hinein zu stopfen. „Du willst mich verlassen?“, fragte er leise an der Tür. „Nein, du hast mich verlassen!“, brachte ich gepresst hervor als ich mich an ihm vorbei drängte und ins Kinderzimmer ging. „Was hast du denn jetzt vor?“, fragte er aufgebracht und raufte sich die Hände in die Haare. Vorsichtig schob ich die kleine Decke zurück und hob Henna aus ihrem Bettchen. „Bella, bitte… bitte tu das nicht.“, flüsterte er und sah mich schreckensweiten Augen an. „Geh mir aus dem Weg – Sofort!“, sagte ich beherrscht und funkelte ihn an. „Es ist doch schon so spät, du kannst sie jetzt nicht einfach mitnehmen.“, rief er aufgebracht und machte einen Schritt auf mich zu. „Ich bin ihre Mutter. Ich kann und ich werde sie mitnehmen. Und du wirst sie nie wiedersehen!“ immer noch war ich ruhig. Schützend drückte ich die Kleine an mich und wippte von einem Fuß auf den anderen. „Bella bitte… ich!“ „Nein!“, sagte ich mit fester Stimme und machte einen entschlossenen Schritt auf ihn zu. „Und jetzt… lass…mich… gehen. Hast du mich nicht schon genug gedemütigt?“ und da rollten die Tränen meine Wangen hinab. Sein Blick lag auf meinem Gesicht, doch ich konnte ihn nicht länger ansehen. ***_*** Als ich im Lager ankam, versank ich erneut in den Erinnerungen an diese Zeit. Ich war nicht mehr für ihn da, wir waren nicht mehr füreinander da. Hatten wir es uns nicht so schön vorgestellt? Wollten wir zu viel? Ich konnte ihm nicht mehr zu hören… so viele Dinge waren in meinem Kopf und alle drehten sich um meine Tochter… sie war doch noch so klein, erst ein paar Tage bei uns zu Haus. Ich konnte ihm nicht zu hören… ja… das war es. Aber sie… sie konnte es. Sie war für ihn da. Sie spendete ihm Trost wenn wir wieder einmal gestritten hatten, sie fing ihn auf wenn es an der Uni mal nicht so gut lief. Sie. Sie hieß Valerie und studierte ebenfalls Medizin in Phoenix. Manchmal fragte ich mich ob unsere Beziehung nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Ein Missverständnis jagte das nächste, oft fragte ich mich, ob ich in jener Nacht einfach nur nicht richtig hingehört hatte. Aber nein, dieses Mal war es kein Missverständnis. Ich weiß nicht mehr wie viele Nächte ich dagesessen hatte und einfach nur vor mich hingestarrt hatte. Ich hatte überlegt. So viel überlegt. Warum er das getan hatte. Welche logische Erklärung dahinter steckte. Doch… es gab keine. Das einzige was mir immer wieder auffiel und was blieb war dieses bis ins Mark erschütternde Gefühl. Ich war verletzt. Zutiefst verletzt. Niemals hätte ich geglaubt, dass er mir so etwas antun würde. Er war doch Edward. Edward Cullen. Mein Edward. Doch er hatte es getan. Und Jasper hatte ihn böse verprügelt. Gesehen hatte ich es nicht, aber gehört – von Alice. Sie sagte mir auch er habe sich nicht einmal richtig gewehrt. Doch was änderte das? Gar nichts. Es würde nichts wieder so sein, wie es einmal war. Ich hatte ihn verloren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)