MSTory 3: Anime/Manga-Movie - Die Sekretärinnenprophezeiung von abgemeldet (MSTing zu "Alle-X-Alle") ================================================================================ Prolog: Rune des Prologs: Random-Diamantendusche ------------------------------------------------ [Vorwort] Ja, hallo, ihr Lieben! Herzlich willkommen zum MSTing meiner ersten FF, die da den stilvollen Titel „Alle X Alle“ trägt und um die 30 Kapitel haben müsste, soweit ich das in Erinnerung habe. o . O Ehe wir uns in den Prolog stürzen, stelle ich euch noch schnell die Co-Autoren vor, die mir dieses Mal zur Seite stehen. Zum einen hätten wir da die shoopige , die ihr bereits von beiden vorangegangenen MSTings kennt und Enemose , die seit Feuerfee dabei ist. sitzt dieses Mal nicht im Boot, da sie meine erste FF nicht so grottig findet, als dass sie am MSTing direkt mitarbeiten möchte, aber der wunderbare Foren-Mod und FF-Admin sitzt auf ihrem Stuhl sehr bequem. ... ja nun, ich freue mich, dass es endlich mal an meine Erstlings-FF geht. Geplant hatte ich das MSTing dazu schon länger, eigentlich sollte das schon nach dem Apfelpo stattfinden. Aber wie das eben so ist. *röchel* Im Folgenden dann der obligatorische Prolog. Für mich mal wieder der eindeutige Beweis dafür, dass ich es liebe, trashige Dialoge zu schreiben. Vorerst: Viel Spaß! [/Vorwort] Schwerfällig erhebt sich die Sonne vom Horizont und taucht den Himmel über Rockaway Beach in ein zartes Rosa. Kühl ist die Luft an diesem Morgen, und einzelne Dunstschwaden hängen über den Dächern der zahlreichen Appartement-Anlagen, vergänglichen Gespenstern gleich, die sich mit letzter Kraft dem aufsteigenden Feuerball zu entziehen versuchen. In einem dieser Appartements, in einem ganz besonders tollen nämlich, bei dem es sich auch weniger um ein Appartement als vielmehr um ein geräumiges Strandhaus handelt, ist die Stimmung an diesem Morgen sehr erquicklich. Eli und Goe sitzen am Frühstückstisch und freuen sich bereits sehr auf die Urlaubsreise, auf die sie heute gehen werden. Und erfahrungsgemäß tut Eli dies um einiges ausschweifender als Goe. „Goe, ich bin schon sehr aufgeregt“, zwitschert er und rutscht nervös auf seinem Stuhl hin und her. „Eine Weltreise, Goe, das ist ja alles so aufregend!!1!“ Goe, der sich eben einen Toast schmiert und heute bereits zum vierten Mal darauf hingewiesen wird, wie aufregend die Sache im Grunde ist, nickt das Ganze nur noch ab und sinniert nebenher über ein paar mathematische Formeln. „Logisch, dass du aufgeregt bist, wenn das aufregend ist – das ist ja nur mal wieder typisch für dich.“ Ein Klicken zieht die Aufmerksamkeit der Beiden auf sich. Wie von Geisterhand wird die Verandatür aufgeschoben, nur ein kleines Stückchen, bis sie dann auch gleich wieder zufällt. Eli und Goe werfen sich skeptische Blicke zu, dann räuspert Goe sich und sagt leise: „Die Luft ist rein.“ Ein erleichtertes Seufzen ist zu vernehmen, während Basy um ein Küchenregal gehuscht kommt. Sie trägt eine Sonnenbrille und eine schwere Lederjacke, und die Spuren der vergangenen Nacht sind noch deutlich an ihr – und vor allem ihrem wüsten Haar – auszumachen. „Basy, warst du wieder mit Viggo unterwegs?“, fragt Eli, während er sie hochhebt und auf den Tisch setzt. Sie legt ihre Jacke ab und reibt sich dann erst mal ausgiebig die Schläfen. „Yeah, Viggo“, murrt sie verkatert, „brauchah Kaffee. Sofort!“ Eli, der dies mysteriöserweise vorausgesehen hat, nimmt bereits eine Pipette vom Tisch, füllt diese mit Kaffee und tröpfelt dann etwas davon in eine winzige Tasse. Sofort stürzt sich Basy darauf und trinkt gierig alles aus. „Basy, ich bin schon sehr aufgeregt“, erklärt Eli dann, als sie ihr Plastikgeschirr abstellt. „Was du nich sagst, ey. I auch, wenn i dat ma anmerk’n darf.“ „Eine Weltreise, Basy, das ist ja alles so aufregend!!1!“ „Klingt logisch, wennu mich fragst.“ Das restliche Frühstück verläuft relativ unspektakulär. Eli versucht mehrmals, Details von Basy zu erfahren über das, was sie denn letzte Nacht mit Viggo getrieben hat – sie schweigt sich dazu jedoch aus – und nach dem dritten „Dat geht dich nix an, ey!“ sieht auch Eli ein, dass es sinnlos ist, danach zu fragen. Ein paar Minuten später wird ausgelassenes Gequassel laut. Meon, Inhaberin des Strandhauses und Ziehmutter der drei, die ebenfalls ein Hamster ist, kommt – heftig gestikulierend – in die Küche getrippelt. Sie telefoniert gerade und scheint sehr vertieft zu sein. „Ja, ja, klar, das wird alles ganz toll, und bring unbedingt deine Schwestern mit!“, plappert sie in ihr Handy, erhält eine anscheinend sehr erfreute Antwort und lacht dann hysterisch. So hysterisch, dass Eli, Goe und Basy sich nur ratlos ansehen können. Einen Moment später beendet Meon ihr Telefonat. Dann hüpft sie, noch immer kichernd, auf den Tisch. „Hach, ja~ Guten Morgen, meine Lieben, ich hoffe, ihr habt alle gut geschlafen“, säuselt sie außer Atem und wischt sich über die Stirn. „Es ist ganz schön anstrengend, so eine Reise zu organisieren, das kann ich euch aber husten! Doch jetzt müsste ich mein Adressbuch langsam durch haben.“ Goe macht ihr derweilen ein Tässchen Kaffee zurecht und reicht es ihr. „Wie viele Gäste werden es nun eigentlich sein?“, fragt er und wartet dann geduldig, während sie einen kräftigen Schluck nimmt. „Och, so um die hundert, gezählt hab ich die jetzt nicht...“ „HEUREKA – das ist mal wieder typisch“, bemerkt Goe sogleich und schlägt entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen. Meon stutzt und möchte noch mehr sagen, allerdings läutet es und sie hält inne. „Oh, wer mag das sein? Goe, Lieber, gehst du mal nachsehen?“, bittet sie und der Angesprochene erhebt sich sogleich. An der Haustür trifft er auf einen fetten Postboten, der in seiner blauen Uniform klischeehafter nicht aussehen könnte. „Bitte?“, fragt Goe und mustert ihn skeptisch. „Hm, njo, nech?“, plappert der Kerl und hält ihm ein Klemmbrett und einen Stift unter die Nase. „Muss irgend so ein Ausländer sein...“, murmelt Goe leise zu sich selbst und zieht eine Augenbraue hoch, unterschreibt den Lieferschein allerdings und wendet sich dann um. „Meon?!“, brüllt er. „Was?!“, schreit sie aus der Küche zurück. „Hier ist die Bestellung, auf die du seit drei Tagen wartest!“ „Was? Wie? ... Oh! Ah, ja, alles klar.“ Ein paar Sekunden später kommt sie zur Tür gesaust und winkt dem Lieferanten freudig zu. „Kippen Sie es einfach auf den Boden hier!“, ruft sie und ist sogleich ganz aufgeregt. Der Bote wirkt einen Moment sehr verwundert, wahrscheinlich, weil sie ein Hamster ist. Aber dann wendet er sich desinteressiert um und gibt seinem Arbeitskollegen, der im Lieferwagen sitzt, ein Zeichen. Der Mann drückt eilig ein paar Knöpfe und ein langes Metallrohr wird heruntergelassen. Es scheppert und rasselt darin, immer lauter wird der Krach, dann ergießt sich ein funkelnder Schwall aus lauter Diamanten und Rubinen und noch weiteren und sogar Perlen in den Flur. Meon breitet erquickt die Arme aus und dreht sich im Kreis, scheint in den Juwelen zu duschen. Goe sieht ihr zweifelnd zu und bei Eli und Basy, die hinter einem Türrahmen hervorspähen, ist es nicht anders. Ein paar Minuten später ist der Lieferservice wieder verschwunden und Goe steht das Wasser – sofern man darunter Edelsteine und diverse andere funkelnde Dinge versteht – bis zur Hüfte. Meon taucht immer wieder auf und unter, und reibt sich dann zufrieden an einem riesigen Smaragd. „Wie schön, endlich sind sie da! Ich bin ja so froh, dass sie es vor der Reise noch geschafft haben, mir den Kram zu liefern“, schwärmt sie mit Dollarzeichen in den Augen und taucht dann wieder unter. Goe hebt nur skeptisch einen Finger. „Ja, aber ... Meon, in einer Stunde sind wir weg, dann hast du doch gar nichts davon!“ Sie taucht auf und wirkt überrascht. „Was? Wie?! ... Oh! Du hast Recht, so habe ich das noch gar nicht gesehen... Na ja, wie auch immer, nehmt euch alle eine Hand voll und dann seid so nett und räumt das für mich auf, ja?“, plappert sie verlegen. Eli ist bereits mit zwei Schneeschiebern heran und Basy sitzt – bewaffnet mit einem Mini-Schneeschieber – auf seiner Schulter. „Meon, wenn du dir weniger Diamanten und Rubine und noch weitere und Perlen kaufen würdest, hättest du sicher auch mehr Geld zum Leben!“, meint Eli neunmalklug und sieht sie belehrend an. „Ja, das stimmt schon irgendwie, ich sollte mein Kaufverhalten besser unter Kontrolle halten“, lacht sie und taucht dann ein letztes Mal unter, ehe sie wieder in der Küche verschwindet. Eli, Goe und Basy bleiben zurück und besehen die Schweinerei abschätzig. „Un wat mach‘n wa nu mit dem Scheiß?“, fragt Basy und seufzt. „Ja nun, das Gleiche, was wir immer damit machen...“, meint Goe und nimmt seinen Hut ab. Die Drei gehen dann in Position und befördern den ganzen Dreck per Schneeschieber wieder nach draußen. Klimpernd und funkelnd kullern die abertausend Juwelen die Straße hinab, als die Nachbarn auch schon aus ihren Häusern geströmt kommen und gierig zu sammeln beginnen. „Ja, ja, ihr Aasgeier, kommt ihr nur! Das ist mal wieder so unlöblich!“, brüllt Goe wütend, packt sich einen pfundschweren Rubin und wirft ihn dann auf eine besonders hässliche Nachbarin, die die Taschen nicht voll genug kriegen kann und aufgrund ihres Aussehens sicherlich keine tragende Rolle in diesem MSTing bekommen wird... Und so verstreicht die Zeit. Weit, weit weg von allem, in einem kreisrunden, steinernen Dom, geht es leider nicht ganz so harmonisch zu. Hier stehen sie, zusammengekommen aus den unterschiedlichsten Welten: Die legendären MSTing-Sue-Per, die sich in tausenden Kämpfen bewährt haben und nicht zuletzt aufgrund diverser „Eigenheiten“ zu den sechs mächtigsten Individuen der interdimensionalen MSTing-Organisation gehören. Mit Stolz und Recht tragen sie die Bürde der Führung auf ihren Schultern, zumindest behaupten sie das von sich, aber für bare Münze nehmen sollte man das nicht unbedingt. Sechs an der Zahl sind sie und ... sechs? Nicht ganz, denn wo eigentlich sechs in schwarze Kutten gehüllte Gestalten stehen sollten, befinden sich im Moment nur vier. Aber sie konferieren, dass ihnen die Köpfe rauchen. „Wo ist die eine FF nun?“, fragt einer von ihnen. Es ist ein alter Mann, klein und gebeugt. Doch vermittelt sein Blick, der gerade so unter dem Saum seiner Kapuze hervorsticht, Ehrfurcht gebietende Autorität. Eine merklich größere, und sehr schlanke Frau meldet sich zu Wort. „Die eine FF hat sich auf den Weg gemacht, wie ich es euch vorausgesagt habe. Schon bald wird das MSTing beginnen, es fehlt nicht mehr viel und...“. Ihre Stimme klingt melodisch, sehr jung, aber kennt man sie, weiß man, dass sie das schon lange nicht mehr ist. Sogleich poltert der Größte unter den MSTing-Sue-Per ganz aufgebracht los, dass die anderen vor Schreck zusammenzucken. „Und was?!“, ruft er aufgebracht, während er herrisch in Richtung der Frau gestikuliert. „Ich sage euch, wir haben viel zu lange gewartet und nun spüren wir die Konsequenzen! Schon wieder!“ Er reißt beschwörend einen Arm empor. „Und du bist Schuld, Hexe! Du und deine Lügen!“ Blanke Wut schwingt in seinem Gebrüll mit, aber die Frau beeindruckt er damit gar nicht. „Lügen, Torquemada? Bis jetzt sind alle Prophezeiungen eingetreten, die ich euch gemacht habe, und ich kann mir nicht erklären, wie du den abwegigen Gedanken fasst, dass...“ „Und was ist mit der Chaosfee?!“, schreit er und schneidet ihr erneut das Wort ab. Tatsächlich beißt sie sich auf die Unterlippen, hat er doch einen wunden Punkt angeschnitten. „Bei Chaosfee meintest du auch, dass ‚Alles nach Plan verlaufen würde’“, äfft er sie mit alberner Stimme nach, „und NICHTS ist nach Plan verlaufen! Entkommen ist sie uns...“ Er lacht hinterhältig. „Aber natürlich sprichst du keine Lügen, Hexe, wie könntest du auch? Wahrscheinlich hast du sogar genau DAS vorausgesehen, und obwohl wir als Organisation einen Fehlschlag erlitten haben, entwickelt sich für dich als Einzelne alles nach Plan.“ „Hm, das schon wieder?“, mischt sich eine zweite Frau ein. Sie seufzt gelangweilt und verschränkt die Arme. „Wenn ich das mal so einwerfen darf: Am Ende waren du und deine MSTing-Sues dafür zuständig, die Chaosfee zu bekämpfen. Du kannst nicht Taldeer die Schuld dafür geben, dass eine Abteilung versagt, die sich ihrer Befehlsgewalt entzieht. Sie ist nämlich nicht ‚uns’ entkommen, sondern ‚euch’.“ Es sind nicht die Worte der Frau, die den engstirnigen Großinquisitor zur Weißglut treiben, sondern einzig und allein die Stimme, mit der sie sie verkündet. Das Laszive, das Erotische, das ihr so zu eigen ist, hat sie für ihn seit jeher zu einer Ausgeburt der Verführung deklariert – ganz abgesehen davon, dass sie nichts anderes ist. Er würde einen Teufel tun und sich von ihr verwirren lassen. „Nun, dass du sie unterstützt, Dämon, wundert mich gar nicht! Ich gebe einen feuchten Furz auf das was du sagst. Selbstverständlich ist es ihre Schuld, denn...“ „Genug, bitte“, faucht der alte Mann und breitet beschwichtigend die Arme aus. „Ihr werdet euch sowieso nicht einig, und eure Streitereien bringen uns nicht weiter. Wir werden die Chaosfee noch kriegen.“ Der Großinquisitor zieht scharf Luft ein und sieht den Alten grimmig an. „Hat sie dich nun auch noch mit ihren Lügen überzeugt, Greis? Oder ist es nur wieder deine Senilität, die sich zeigt?“ Einen Moment ist es unangenehm still. Sowohl die Frauen als auch der alte Mann werfen sich nur flüchtige, überdrüssige Blicke zu. Der Großinquisitor zieht seine Schlüsse daraus und lacht resignierend. „Ich sehe schon, ich sehe schon...“, sagt er und kratzt sich am Kinn. „Aber mir soll es Recht sein. Wenn IHR euer Spielchen spielen könnt, wie es euch beliebt ... dann steht mir dieses Recht wohl auch zu.“ Dann verschwindet er einfach. Ein rötlicher Schimmer umhüllt ihn, ein hohles Summen ertönt und er verblasst binnen Sekunden. „Was für ein störrischer, naiver...“, seufzt der Alte und wischt sich mit dem Ärmel seiner Kutte über die Stirn. Er nimmt die Kapuze ab und sieht die Frauen müde an. „Was ist denn nun mit der einen FF? Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen...“ Er lächelt wehleidig, die Frauen tun es ihm gleich. „Wie ich bereits sagte, Bookman, wird das MSTing in Kürze beginnen. Und ich habe Vorbereitungen getroffen“, sagt die Frau, die den Namen Taldeer trägt. Nun nimmt auch sie ihre Kapuze ab und gibt den Blick auf ihr bleiches, elfenhaftes Gesicht frei. Sie streicht sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und spricht weiter. „Golden und seine Heiligkeit sind undercover an Bord und versorgen mich in regelmäßigen Abständen mit Informationen. Der Empath...“ „An Bord?“, fragt die andere Frau überrascht. Sie nimmt nicht nur ihre Kapuze ab, sondern entledigt sich gleich der gesamten Kutte und ist darunter verwunderlicherweise völlig nackt. Das rote Haar und ein schwarzer, wabernder Nebel verdecken gerade das Nötigste ihrer Blößen, aber die Anderen interessiert es nicht weiter. „Ja, Nevan, vor Ort. Sagte ich euch das denn noch nicht? Sie haben die eine FF auf ein Kreuzfahrtschiff gebracht. Diese Mary Sue, Meon...“ „Der ewige Pleitegeier, was?“, murmelt der Bookman und lacht trocken, aber Taldeer spricht unbeirrt weiter. „... veranstaltet eine Weltreise. Sie haben bereits den Anker gelichtet und noch ahnen die Kommentatoren nicht, was ihnen bevor steht. Dies wird sich aber bald ändern, denn unser spezieller Freund, in dessen Händen sich die eine FF letzten Endes befindet, hat sich seine Ränge gesichert.“ Sie lächelt hinterlistig. „Jedenfalls: Der Empath würde die Präsenz einer MSTing-Sue-Per unter normalen Umständen sofort erkennen, vermute ich, aber...“ Sie streckt eine Hand aus, vollführt einige filigrane Gesten und erzeugt einen Ring aus unzähligen, bläulich glühenden Symbolen. Dazwischen zeichnet sich ein Bild ab, man sieht einen Saal voller Menschen. Auf einem Podest befindet sich eine winzige, graue Gestalt und scheint eine Rede zu halten. Das Publikum gibt ihr Beifall und sofort senken die Rothaarige und der Alte neugierig den Blick. „... auf diesem Schiff gibt es so viele Sues, dass er vollkommen überreizt ist. Der Vorteil, den Dandos Gruppe theoretisch aus ihm ziehen würde, wird dadurch völlig nebensächlich, da er überhaupt nicht fähig ist, so viele Eindrücke zu unterscheiden. Ich habe sogar gehört, dass er sich mit Drogen betäuben würde, wodurch seine Fähigkeiten vollständig abgeschaltet sind. Es war also einen Versuch wert, Spione direkt auf das Schiff zu schleusen. Für gewöhnliche MSTing-Sues selbstverständlich ein Selbstmordkommando, aber...“ Das Hologramm zeigt nun eine wüst aussehende Blondine mittleren Alters, die ein marineblaues Kostüm und eine stechend grüne Hornbrille trägt. Sie bekommt gerade einen Drink gereicht und der rosarote Pudel auf ihrem Schoß beschnuppert das Glas neugierig. „... für Golden und seine Heiligkeit, die – wie wir ja wissen – über ganz verblüffende Fähigkeiten der Tarnung verfügen, sollte das kein Problem sein. Und wie wir sehen, verläuft bis jetzt alles nach Plan!“ Zufrieden lächelnd ballt Taldeer ihre Hand zur Faust und das Hologramm verschwindet. „Chapeau“, sagt der Alte anerkennend und nickt ihr zu. „Danke“, entgegnet sie überraschend gleichgültig. „Eigentlich hätte ich es vorgezogen, mich selbst in die Höhle des Löwen zu wagen. Wie ihr wisst, bin ich selbst wie eine Löwin und giere in diesem einen Fall nach einer Blutorgie. Aber gerade das würde über Kurz oder Lang zum Fehlschlag führen, und darum halte ich mich lieber so weit wie möglich von der einen FF fern.“ Noch immer ballt sie eine Faust, mittlerweile so fest, dass die Knöchel hervortreten und es leise knackt. „Sie hassen diese FF so sehr, Taldeer?“, fragt der Alte verblüfft. „So ist es“, spricht sie ruhig und schließt einen Moment die Augen. „Nun gut, wie es aussieht, bleibt uns vorerst nichts Anderes übrig, als zu warten. Nehmt das wörtlich, plant drei Monate ein, mindestens. Ich sehe nichts, aber man weiß ja nie, ob sich berüchtigte Faschisten nicht spontan um entscheiden. So wie ich mich nun auch gern spontan zurückziehen möchte, wenn ihr nichts dagegen habt.“ Bookman und Nevan nicken ihr zu, daraufhin zeichnen gleißend bläuliche Lichter die Konturen der Frau nach und sie verschwindet. Kurz schweigen sich die Verbleibenden an, bis die Rothaarige dann etwas in die Hocke geht, um leiser sprechen zu können. Die verführerische Oberweite, die sich dem Alten in dieser Haltung quasi aufdrängelt, würdigt er nicht eines Blickes. „Bookman, können Sie sich um den Großinquisitor kümmern? Und wenn es nur ein Beobachter ist...“, flüstert sie und sieht sich aus den Augenwinkeln um. „Ich mache mir nun ernsthaft Sorgen um Goldens Sicherheit. Man weiß nie, was dieser Verrückte ausheckt. Wenn er einmal mitbekommen hat, dass da draußen ein Schiff voller Sues ist ... Sie wissen ja, was er von Golden hält.“ „Natürlich, Nevan“, versichert er ihr und nickt. „Ich hatte sowieso vor, ihm auf den Fersen zu bleiben. Seine Niederlage gegen die Chaosfee ist ihm nicht gut bekommen, wie mir scheint, und das kleine Gehirn bekam im Eifer des Gefechts seinen Schaden endgültig weg.“ Nevan lacht aus vollem Halse und richtet sich auf. „Ausgezeichnet, sehr nett, mein Lieber. Dann können wir uns nun wohl auch vorerst verabschieden, meinen Sie nicht?“ „Eins noch.“ „Ach?“ „Ich möchte, dass Taldeer vorerst nichts von dem erfährt, was wir eben besprochen haben. Die Beschattung des Inquisitors soll ein Tabu-Thema sein, ich werde sie selbst in Kenntnis setzen, wenn ich es für angebracht halte.“ „Ach. Meinen Sie, dass Sie das nicht schon irgendwie vorausgesehen hat? So ganz am Rande?“ Schlagartig verändert sich die Miene des Alten, ein hinterlistiges, selbstsicheres Funkeln schleicht sich in seine Augen. Wenn auch nur für einen Moment. „Natürlich nicht. Sie kann doch nicht alles sehen, wo kämen wir da hin?“ „Natürlich, wohin nur“, lacht Nevan. Die Beiden nicken einander zu und wenden sich dann ab. [Nachwort] Und das war es dann auch soweit. Wir danken fürs Lesen und wünschen wahlweise noch einen angenehmen Morgen, Tag oder Abend, je nachdem. Grüße ~ die Autoren ~ [/Nachwort] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)