A summer of ... von PharaosTear ================================================================================ Kapitel 1: loneliness --------------------- Willkommen zu meiner neusten Fanfic ^o^ Alles wichtige steht eig in der Kurzbeschreibung :D Viel Spaß beim Lesen ;) und vielen Dank an , dass du das Kapi gebetat hast x3 auch, wenn ich etwas verpeilt bin x/////D *Keks geb* Kapitel 1 - Loneliness Atemus POV Wisst ihr, wie das ist? Wenn alles schief läuft? Wenn einem nichts zu klappen vermag? Nein? Ich sag es euch: Es ist scheußlich! Freundin zickt rum! Wegen jeder Kleinigkeit! Atemu hier, Atemu da! Immer muss man bei ihr zur Stelle sein. Und auch gar keine Minute, nein Sekunde (!) zu spät, das könnte in einer Katastrophe enden, ich sag’s euch! Beklagen tut sie sich auch jedes Mal. Es sei zu heiß hier, sagte sie. Mädchen, wir sind hier in Ägypten! Argh, immer diese Frauen! Ich glaub, ich werde schwul! Und wenn das schon alles wäre! Nein, auch die Schule läuft auch nicht sonderlich. Meine Karriere als internationaler Businessmanager kann ich mir somit auch sonst wohin stecken! Und nein, ich weiß natürlich nicht, dass ich besser sein sollte. Dass ich vielleicht etwas mehr lernen sollte. Nein, meine Eltern müssen auch noch darauf rum reiten! Leute, ich bin 19! Ich weiß, dass ich mich auf meinen Hosenboden setzen und endlich lernen sollte! Außerdem haben sie genug eigene Probleme. Ja, sie haben Probleme. Miteinander. Ich weiß es genau. Auch wenn Mutter es immer zu umspielen versucht, weiß ich doch selber, dass die Ehe meiner Eltern langsam aber sicher den Bach runter geht. Und ja, das Ganze kotzt mich richtig an! Seufzend lasse ich mich auf eine Bank fallen. Die Hitze ist zu dieser Zeit unglaublich. Gefühlte 50 Grad! Und der Schatten unter der Palme bringt auch nicht gerade viel. Mit meinem Handrücken wische ich mir den Schweiß von der Stirn und versuche, meine Gedanken zu ordnen. Es ist wirklich schwer. Ich bin so hin und her gerissen. Freundin, Schule, Eltern. Allen möchte ich es recht machen und doch klappt es nicht. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch! Aber das scheinen viele zu vergessen. Atemu Aknamkanon Seneb Rahotep. Der Coole. Der Unnahbare. Angewidert spucke ich neben mir ins Gras. Wer kannte mich schon? Wer wusste schon, was ich wirklich wollte? Nicht mal von meinen Eltern konnte ich das behaupten. Japp - traurig, aber wahr! Aber sie waren doch selber schuld, dass ich kein Vertrauen zu ihnen aufbauen konnte. Waren doch immer mit sich selbst beschäftigt, als mit ihren Kindern! Und stellt euch vor, ich habe sogar einen Halbbruder! Ich weiß nicht viel über ihn. Nur, dass er jünger als ich ist und in Japan lebt. Also weit weg. Na ja, um ehrlich zu sein, bin ich auch nicht sehr erpicht darauf, ihn kennen zu lernen. Ich habe hier schon genug Probleme, als dass ich mich noch um meinen Halbbruder kümmern könnte! Das Ergebnis einer Affäre meiner Mutter, wie mein Vater es so schön bezeichnet. Ja, Vater war damals sehr sauer gewesen, als der davon erfahren hat. Obwohl sich meine Eltern wieder vertragen hatten und Mutter geschworen hat, dass der Junge bei ihrem Vater leben würde (weit weg von uns, unserer ‚heilen’ Welt)… ja, meine Eltern haben sich seit dem immer wieder gestritten. Haben sich wegen jeder Kleinigkeit in die Wolle gekriegt. War es nun noch nicht gewaschenes Geschirr oder schmutzige Wäsche auf dem Boden. Immer wollte der eine den anderen als Buhmann da stehen lassen. Wie die Kinder! Seufzend streich ich mir durchs Haar. Die Haaransätze sind ganz feucht vom Schweiß. Ich muss endlich heim, um duschen zu können. Aber andererseits… ich weiß, was mich dort erwarten würde. Ich weiß es schon lang. Lange hat es wirklich nicht mehr dauern können. Und doch ist der Gedanke daran so grauenvoll, dass ich gar nicht daran denken wollte. Mit keiner Faser meines Gehirns. Aber es geht nicht anders. Ich muss nach Hause und meinen Mann stehen. Ich konnte nicht länger davor weglaufen. Auch wenn ich mir nichts sehnlicher wünsche. Weg von all dem. Weg von meinem Leben, welches ich doch so sehr hasse. Und niemand weiß davon. Niemand weiß, was in meinem Inneren vor sich ging. Und vielleicht ist es auch gut so. Leise seufze ich, als ich meine Beine dazu zwang aufzustehen. Ich bekomm gar nicht mit, wie ich nach Hause kam. Meine Füße haben mich wie von selber vor meine Haustüre getragen. Mit tauben Fingern fische ich nach meinem Hausschlüssel. Kann ich doch schon von draußen die gedämpften Schreie meiner Eltern hinaus hören. Abermals entflieht mir ein Seufzen von den Lippen. Ich will nicht hinein. Jede Faser meines Körpers wehrt sich dagegen. Will wegrennen. Bin schon bereit dafür. Aber ich kann nicht. Ich muss es durchstehen. Ganz egal, was kommen würde. Mit einem letzten Seufzen höre ich, wie der Schlossmechanismus bei dem Drehen meines Schlüssels knackte. Als wäre das ein Zauber gewesen, wird es sofort still im Haus. Kein Wort ist mehr zu hören. Na ja, wahrscheinlich haben sie auf mich gewartet. Widerwillig drücke ich die Tür auf und lass mich von der angenehmen Kühle des Hauses umschließen. Das ist wirklich das Gute – vielleicht auch das einzig Gute – an diesem Haus. Diese Kühle, die einen ergriff, wenn man es betrat. Und ich spreche nicht nur von der Kühle der Klimaanlage. Emotionslos werfe ich meinen Schlüssel auf den Beistelltisch und sehe im Spiegel, wie das erhitzte Gesicht meiner Mutter in der Wohnzimmertür erscheint. Japp, sie haben gestritten. „Atemu! Wo warst du gewesen? Wir haben uns Sorgen gemacht!“ Ich weiß, dass meine Mutter nicht anklagend klingen wollte. Sie vermeidet es, vor uns Kindern auch nur die kleinste Andeutung von Streit zu zeigen. Wie naiv sie doch war! Konnte sie etwa nicht ahnen, dass Mana und ich schon längst wussten, wo der Hase lang lief? Gut, Mana war vier Jahre jünger als ich. Aber für ihre 15 Jahre war sie doch ein recht schlaues und flinkes Mädchen. Ihr waren Jungs – so weit ich es einschätzen konnte – egal. Zumindest die in ihrem Alter. Doch ich wusste von ihrem kleinen großen Geheimnis. Ich wusste, dass sie die Augen auf den Aushilfsarbeiter unseres Vaters geworfen hatte. Ein Student – Mahad heißt er, der als Nebenverdienst bei Vater jobbte. Aber nun zurück, ich bin abgeschweift. Mittlerweile sitze ich nämlich auf dem Sessel im Wohnzimmer. Habe meine Beine lässig übereinander geschlagen und meine Arme vor der Brust verschränkt. Meinen Blick lass ich von meiner Mutter auf meinen Vater gleiten. Meine Mutter, nervöser denn je, sitzt am äußersten Rand des Sofas und spielt mit dem Stoff ihres Rockes. Sie meidet meinen Blick und lässt den ihren, scheu wie ein Reh, durch das Zimmer schweifen. Ich merke, dass sie immer wieder zu Vater schielt, der seinen Rücken zu uns gewandt hat und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen aus dem Fenster schaut. Mal wieder typisch. Vater, der den Starken markieren will, verhält sich teilnahmslos und tat so, als würde ihn die ganze Sache nichts angehen. Als ob er nicht mindestens genau so viel Dreck am Stecken hatte wie Mutter. Ja und Mutter war zu nervös, um auch nur was zu sagen. Ich schätze, es war eine Meisterleistung ihrerseits gewesen, als sie mir erläuterte, Vater und sie hätten etwas mit mir zu besprechen. Ich kann nicht länger warten, bin ich doch zu ungeduldig. Doch ich halte mich zurück, nicht ungeduldig mit den Fingern auf der Armlehne zu trommeln. Das würde nur wieder einen verachtenden Blick von Vater einbringen. Aber hey, immerhin würde er eine Reaktion zeigen! Bevor ich jedoch dieser Versuchung widerstehen kann, wird auch schon die Tür geöffnet und eine freudestrahlende Mana hüpft ins Haus. Genervt roll ich mit den Augen. Eine Seite, die ich bei Mana gar nicht verstehe: Wie kann sie immer so verdammt gut drauf sein? Man müsste meinen, die Sonne würde ihr aus dem Arsch scheinen! Aber das erübrigt sich, als sie verdutzt feststellt, dass wir ihre fröhliche Begrüßung nur mit einer eisigen Kälte erwidern. „Was ist denn los?“, fragt sie gleich und ich zucke nur mit den Schultern, als unsere Blicke sich treffen. Sie weiß, was los ist. Sie weiß es ganz genau und ich sehe ihr an, dass sie hin und her gerissen ist, zwischen raus rennen und dem Wunsch, endlich zu wissen, was Tatsache ist. Und jaa… ich kann sie sehr gut verstehen. „Mana, geh bitte auf dein Zimmer. Wir haben-“, beginnt Mutter, doch sie wird gleich von Vater unterbrochen. „Sayuri! Sie kann ruhig bleiben. Sie hat immerhin auch das Recht, es zu erfahren!“ Na, das fing ja schon mal gut an, wenn sie jetzt schon einer Meinung waren! Aber andererseits versteh ich auch Mutter darin, dass sie nicht will, dass ihre kleine Tochter das erfährt. Der Haken daran ist nur, dass eben diese Tochter nicht mehr ganz so klein ist und auch weiß, wie es in der Welt zugeht. Ein Pluspunkt an Vater, der dies anscheinend auch endlich verstanden hat. Ich rutsche etwas zur Seite, als meine Schwester es sich auf der Armlehne des Sessels bequem macht. Sie will wohl auch keinem der beiden zu nahe kommen. In Augenblicken wie diesen stelle ich immer wieder überrascht fest, wie ähnlich wir uns doch sind. Doch nun ist nicht die Zeit, um darüber nachzudenken. Nun wirklich etwas genervt trommel ich mit meinen Fingern lautlos auf meinen Oberarm. „Also? Was wollt ihr unbedingt mit uns bereden?“, frage ich und versuche, desinteressiert zu wirken. Mir ist es wirklich egal, was meine Eltern zu sagen haben. Ich freue mich jetzt schon auf die Ruhe in meinem Zimmer. Ja, ich freue mich darauf, wieder alleine zu sein! „Wir wollen uns scheiden lassen!“ Vater ist es, der das Siegel endlich gebrochen hatte. Mutter schaut gleich verängstigt und nervös zu uns rüber. Doch weder Mana noch ich zeigen irgendeine Reaktion. Also doch. All die Monate, all das hin und her und jetzt ist es vorbei? Aber es ist nicht die erhoffte Zufriedenheit, die mich umgibt. Nein, es ist Gleichgültigkeit. Ja, es ist mir egal. Ich muss zugeben, dass ich mit der Reaktion nun wirklich nicht gerechnet habe. Immerhin weiß ich schon lange, dass die Ehe meiner Eltern nicht mehr zu retten ist. Aber ich habe gehofft, dass ich wenigstens froh sein würde, wenn es endlich raus ist. Doch nichts. Ich zucke nicht einmal mit der Wimper, sondern starre geradewegs auf den Rücken meines Vaters. Auch er hat sich nicht mehr bewegt. Um ehrlich zu sein gar nicht, seit ich in das Zimmer gekommen bin. „Kinder?“ Die zaghafte Stimme meiner Mutter dringt an mein Ohr und holt mich aus meiner Trance zurück. Blinzelnd sehe ich zu ihr. Seit wann war meine Sicht so verschwommen? Ich habe doch nicht etwa …? Fahrig streich ich mir mit meinem Handrücken über die Augen. Das darf doch nicht wahr sein! Doch ich versuche, mich zusammen zu reißen. Wenn sie schon mit der Wahrheit rausrücken, können wir das doch auch. Mein Blick schweift zu meiner Mutter. Sie sieht vollkommen aufgelöst aus. Was hat sie wohl erwartet? Dass wir geschockt wären? Geheult hätten? (Kein Kommentar) Wir wissen doch schon lange, was für ein Spielchen ihr getrieben habt. Und welch Ironie, ihr habt es nie bemerkt… Elegant zieh ich eine Augenbraue in die Höhe und hoffe, dass meine Stimme gelangweilt klingt. „Und? Gibt es auch etwas Neues?“ Ich merke, wie Mana sich neben mir etwas zusammen zieht. Beruhigend lege ich ihr eine Hand auf den Rücken und bewege meinen Daumen. Doch hat meine Frage auch eine befriedigende Reaktion hervor gebracht. Sogar Vater hat sich nun dazu herunter gelassen, sich zu uns zu drehen. Von dem schockierten Blick meiner Mutter ganz zu schweigen. Genervt seufze ich auf. „Was? Dachtet ihr etwa, wir, Mana und ich, hätten von euren ständigen Streitereien nicht mitbekommen? Für wie blöd haltet ihr uns eigentlich?!“ Gut, selbst ich weiß, dass das zu viel war. Diese Annahme bestärkt sich noch dadurch, dass Mutter auf dem Sofa in Tränen ausbricht und Vater mich wütend anblickt. „Wage es nicht, so mit uns zu reden, junger Mann!“, brüllt er mich an und schreitet eilends auf mich zu. Ich bin sofort aufgestanden, ohne auf Manas Proteste zu achten und um meinem Vater entgegen zu treten. Mich schüchtert er schon lange nicht ein. „Na schön! Aber dann behandelt uns gefälligst nicht wie kleine Kinder, die keine Augen im Kopf haben!“ Ich seh schon, wie Vater ausholt und halte schnell meine Arme schützend vors Gesicht. Doch Mutter geht oder rief besser gesagt schon dazwischen. „Hört auf!“ Auch sie ist aufgestanden und ich seh mit einem Blick auf sie, wie ihr Tränen nun unaufhaltsam über die Wangen laufen. Es ist wirklich kein schöner Anblick, Mutter weinen zu sehen. Ihre Tränen scheinen wohl auf Vater und mich die gleiche Wirkung zu haben, denn wir lassen fast zeitgleich unsere Arme sinken. „Atemu, Mana…“, krächzt Mutter mit Tränen erstickter Stimme und ich blicke wieder zu ihr, „ich ziehe nach Japan. Zurück zu meinem Vater. Und ihr kommt mit.“ „WAS?!“ Höre ich noch Manas schockierten Schrei. Doch er hört sich so weit weg, ganz weit weg an. Das ist nun wirklich überraschend. Damit habe ich nicht gerechnet. Und im Augenblick kann ich nicht sagen, was von beidem schlimmer war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)