In der Nacht von KathyColin (Eine Geschichte über Nicholas Bragg und Jane Barclay) ================================================================================ Prolog: Der Earl von Dragmore ----------------------------- An Schlaf war nicht zu denken. Es war schon spät und der Earl von Dragmore hielt sich in seinem Schlafzimmer auf. Unruhig wie ein Tiger, der seine Beute witterte aber nicht angreifen konnte, lief er in dem Zimmer auf und ab mit wütenden ausladenden Schritten. Sein Körper war verspannt. Erfuhr sich im gehen mit der Hand übers Kinn. „Verdammt, Sie ist doch mein Mündel!“, fluchte er laut zu sich selbst. Ihm ging seine siebzehnjährige Ziehtochter nicht mehr aus dem Sinn. Frustriert und wütend auf sich ging er zum Barwagen und goss sich einen dreifachen Whiskey ein. Draußen irgendwo heulte ein Hund. Er stürzte den Whiskey mit einem Zug herunter. Dann stellte er das Glas donnernd auf dem Wagen ab. Ihr Engelsgleiches Gesicht, mit den unschuldigen blauen Augen erschien ihn vor seinen Augen. Er wollte nicht mehr jenes Lächeln sehen, mit dem sie ihn im Esszimmer bedacht hatte, bevor sie ängstlich die Flucht ergriffen hatte. Er hatte die Enttäuschung gesehen, als er sie nicht herein bat. Jetzt fühlte er sich wie der letzte Dreck. Zudem hatte er noch einiges mehr gesehen. Zum Beispiel hatte er bemerkt, wie sie ihn an gesehen hatte in der Halle. Oh Gott! Wusste Sie überhaupt wie, und vor allem wo, sie ihn angesehen hatte? Er war sich sicher, sie ahnte noch nicht mal, wo sie ihn gemustert hatte. Sie hatte seine Brust inspiziert, seinen Bauch und sein Geschlecht. Verdammt. Nein. Mist, dachte er und griff sich in die Hose, als er merkte, dass diese langsam zu eng wurde. Das hat mir gerade noch gefehlt, dass ich auf meine Schutzbefohlene stehe. Verdammt wie versaut bin ich eigentlich? Sie war erst siebzehn. „Sie ist doch mein Mündel.“, brüllte er erneut und warf augenblicklich sein Whiskeyglas an die Wand. Konfus raufte er sich die Haare und ging wieder auf und ab in seinen Schlafzimmer. Er musste sie so schnellst möglich verheiraten. Sie konnte nicht länger in seinem Haushalt wohnen. Sie musste aus seinem Leben verschwinden. Plötzlich sah er, die liebliche Gestalt von ihr. Ihre großen unschuldigen, blauen Augen. Ihr liebliches Lächeln, das die sinnlichen Lippen formten. Er stellte sich vor, wie sie wohl schmecken würde. Rosig süß, wie die Unschuld? Feucht benetzt von seinen eigenen Lippen. „Oh Gott“, stöhnte er, und fuhr sich mit den Händen durch sein Gesicht. Dies machte seine Erregung nicht grad erträglicher. Mit fahrigen Bewegungen zog er sein Hemd über den Kopf und warf es achtlos in eine Ecke. Nun sah er sie, wie sie ihren tadellos sitzenden Rock mit einer unschuldigen Geste glatt strich. Ihre elfenbeinfarbenden, schlanken, makellosen Finger strichen über den blauen Stoff ihres Rockes an ihrem Intimbereich. Wusste sie eigentlich überhaupt, was sie ihm antat, wenn sie sich so aufreizend berührte? Wusste sie dass? „Verflucht!“, stöhnte er wieder auf. Er konnte es nicht länger ertragen. Sie - sein Verlangen nach ihr trieb ihn in den Wahnsinn. Seine Erektion drängte sich an seiner Hose. Kurz überlegte er, ob er seine Begierde an einem seiner Hausmädchen abreagieren sollte, verwarf den Gedanken aber sogleich. Plötzlich fiel ihm die Begegnung ins seinem Arbeitszimmer ein. Sie war mit ihm kollidiert im Türrahmen. Er hatte sie an den Schultern aufgefangen. Ihre samtweiche, zarte warme Haut fühlte er jetzt noch unter seinen Fingern. Ob sie zwischen ihren Schenkeln auch so samtweich war? Wie würde sich die Haut ihrer Innenschenkeln anfassen? Mit einem Wutseufzer gab er auf. Mit wütenden Handgriffen öffnete er seine Hose. Sein schmerzendes steifes Glied sprang heraus. Erleichtert seufzte der Earl auf. Auch die Hose fiel achtlos in eine Ecke. Schon wieder dachte er an ihren Körper, an ihre Hände und ihre langen schlanken Beine, die er gesehen hatte, weil sie keine Krinoline* trug. Er wälzte sich in seinem Bett hin und her, fand keine bequeme Haltung. Zudem verhöhnte ihn sein steifes Glied. Unwillkürlich musste er daran denken, ob sie sich auch so aufreizend streichelte, wie sie ihren Rock glatt strich. Dabei fuhr seine Hand zu seinem Glied. Als er es berührte, dachte er an ihre Hände und wie sie sich anfühlen möchte, wenn sie sein steifes Gemächt rieb. Sie streichelte ihn schüchtern und zärtlich auf und ab. Ab und an strich sie über seinen Bauch, Brust und Arme. Ihre Berührungen fühlten sich göttlich an. Immer heftiger bewegte strich der Lord selbst über seinen Penis, drängte sich in sein Bettzeug. Ihr Kuss war nur ein Streicheln. Ihre Lippen schmeckten süß nach Honig. Dann fuhr er mit seinen Händen zwischen ihre Schenkel und berührte dort ihr zarte Haut, streichelte die Innenseiten ihrer Schenkel, taste sich langsam zu ihrem Lustzentrum hervor, dass ihn schon warm und feucht empfing. Dabei bedeckte er ihre kleinen, vollkommenden Brüste mit Küssen, nahm eine ihrer unschuldigen rosanen Knospen in den Mund und saugte begierig daran. Der Lord stöhnte und keuchte, rieb sein Geschlecht unaufhörlich auf und ab. Es würde nicht mehr lange dauern. Während dessen zeichneten seine Finger die Konturen ihrer Schamlippen nach. Der Earl von Dragmore war so in sein leidenschaftliches, imaginäres Abenteuer mit seiner Schutzbefohlenen vertieft, dass er nicht mal mitbekam, wie es draußen anfing zu blitzen und zu stürmen. Donnergrollen durchdrang die friedliche Nacht. Es war als würde die Welt untergehen. Ein fürchterliches Gewitter zog auf. Als er ihr feuchtes Lustzentrum unter seinen rauen Männerhänden verspürte, keuchte er auf. Mit festem, unnachgiebigem Druck massierte er ihre Perle. Sie fing an zu wimmern, wand sich unter ihm. Der Earl war zum bersten angespannt. Er drängte sich gegen sie. Hielt es kaum noch aus. Mit einem Bein spreizte er ihre Schenkel. „Jane! Ich kann nicht länger warten. Jane!“, stöhnte er auf. Er wartete nicht ihre Einwilligung ab und drang hart und fest in sie ein. In ihre feuchte, warme Enge. „Jane. Jane!“, schrie er, als er seinen heißen Samen in sie hineinpumpte. Er schrie auf. Immer und immer wieder rieb er seine Lenden mit rhythmischen Stößen in das Bettzeug. Er holte scharf Luft und keuchte, schrie fast, als sein Samenhervorschoss, warm und feucht seinen Bauch benetzte. Seine Brust hob und senkte sich heftig, als er sich erschöpft in sein seine Matratze sinken ließ. Sein Körper war schweißbedeckt. Auf seiner Stirn standen kleine Schweißperlen. Sein Samen klebte ekelhaft an seinen Bauch und war in seinem Bauchnabel zusammen gelaufen. Langsam beruhigte er sich und die Schreckliche Realität kam mit einer Wucht. Verdammt er war ein völlig verkommener Mensch. Trieb es in seiner Fantasie mit einem Schulmädchen. Mit seinem Mündel*. Ja, er war ein durch und durch verdorbener, verkommener, schlechter Mensch. Er war wie sein Vater – Comanchero Chavez – der seine Mutter vergewaltigt hatte. Eine Schmerzliche Wunde wurde wieder aufgerissen. Aber er hatte keine Zeit, darüber lange nachzugrübeln. Plötzlich vernahm er einen markerschütternden Schrei, der gleich darauf von heftigem Weinen begleitete wurde. ********************************************************************************* *Krinoline: Ein Reifrock ist ein durch Reifen aus Holz, Draht oder Fischbein gespreizter Unterrock. Je nach Form und Epoche unterscheidet man Verdugado, Panier, Krinoline oder Tournüre. *Mündel: Minderjährige Person, die unter Vormundschaft steht. Ein Synomye für Schützbefohlene, Minderjährige , Schützling und Ziehtochter. Kapitel 1: Jane Barclay ----------------------- Auch Jane lag wach in ihrem Himmelbett und schaute zur pfirsichfarbenen Decke empor. Jane Barclay war das uneheliche Kind, manche mögen auch Bastard dazu sagen, von Sandra Barclay und dem dritten Sohn des alten Herzog von Weston, Viscount Stanton. Ihre Gedanken kreisten um den Earl von Dragmore. Er war ein unnahbarer Mann! So düster und verschlossen. Schon bei ihrem ersten Zusammentreffen hatte sie die düstere Aura um ihn herum wahr genommen. Zudem hatte sie die lodernde Wut, die in seinen Augen stand, gesehen. Irgendetwas quälte diese Mann, dass konnte sie deutlich spüren und eine Woge des Mitgefühls empfand sie für diesen Mann. Was mochte es sein, was ihn quälte?, fragte Jane sich. Ob ich es her raus finden kann? Sicherlich nicht, er mag mich ja noch nicht einmal. Er hat mich in den Kindertrakt verwiesen. Sah in mir immer noch das Kind. „Ich bin kein Kind. Ich bin siebzehn Jahre jung. Ich gehöre nicht in den Kindertrakt. Wann begreift er, das endlich mal?“, sagte seine Schützling unwirsch, wütend. Er nahm sie ja noch nicht mal wahr. Sie war jetzt schon zwei Tage hier und er ignorierte sie. Zudem war er ein rücksichtsloser Wilder, der in den Weiten des texanischen Landes aufgewachsen war. Außerdem hatte er keine Manieren. Sie dachte daran zurück wie er sie im Esszimmer behandelt hatte. Er begann mit essen bevor sie etwas auf dem Teller hatte. Dabei hatte er ihr noch, den Wein verwehrt, den ein Diener ihm einschenken wollte. Weiterhin hatte er sie angebrüllte, dass sie nicht herum heulen sollte. Ihr war wieder zum Weinen zu Mute. Warum war er so grausam? So unnahbar, verschlossen und stur? Was hatte sie ihm denn getan? Nichts. Sie wollte ja auch nicht bleiben und dann erfasste sie die Wut und sie schlug mit ihren Fäusten auf die weiche Matratze. Sie dachte daran zurück, wie sie ihm zu verstehen geben wollte, dass sie nicht heiraten konnte, dass sie eine Schauspielerin war. Sie war ein typisches Theaterkind. War im Theater großgeworden, zwischen Bühne und Garderobe. Ihr größter Traum war es wieder nach London zu gehen und dort im Theater zuarbeiten. Aber er hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, dass er sie auch gegen ihren Willen verheiraten würde. Sie hatte nichts zu sagen. Er war ihr Vormund. Sie musste das tun, was er wollte. Das widerstrebte ihr zu tiefst. Ebenfalls schwellte in ihrem Herzen Zorn, wenn sie daran dachte, dass er ihr ins Gesicht gesagt hatte, dass ihre Mutter eine H… war. Sie konnte dieses Wort nicht denken, geschweige denn laut aussprechen. Darüberhinaus hatte er noch die Dreistigkeit gehabt ihr ins Gesicht zu sagen, dass Sie ein illegitimes Kind ihrer Eltern war. Der Lord wollte erst das Wort >Bastard< ihr entgegen schleudern, besann sich dann aber. Jane hoffte auf seine auf seine guten Manieren, aber es konnte genau so gut sein, dass er nur Mitleid mit ihr hatte. Oder aber er wollte sie in Schutz nehmen. Ihr das nicht zumuten. Seltsam, bei diesem Gedanken, schlug ihr Herz schneller. Ihr gefiel der Gedanke, dass der Lord sie schützen wollte. Aber das war absurd, rief sie sich zur Vernunft. Das kann unmöglich sein. Nein, er mochte sie nicht einmal. Er ignorierte sie. Sein ganzes Auftreten ihr gegenüber zeugte von Feindseligkeit. Aber er sie nicht ausstehen konnte… wieso…. Wieso wollte er sie unbedingt verheiraten? Wenn er sie nicht möchte, warum schickte der Earl sie nicht weg – nach London. Für kurze Zeit dachte sie sogar an Flucht. Aber das war unmöglich. Er würde sie aufspüren, so, wie er seine verstorbene Frau mit ihrem Liebhaber aufgespürt hatte. Und was würde er dann mit ihr anstellen? Vielleicht auch töten? Schlagen? Vergewaltigen? Wie seine Frau. Jane schüttelte den Kopf, um die wirren Gedanken los zu werden. Sie weigerte sich schlicht zu glauben, dass er seine Frau umgebracht haben sollte. Das Gericht hatte ihn Freigesprochen im Verdacht des Mordes an seiner Frau. Das waren alles nur dumme Gerüchte. Aber eines musste sie der Klatschgesellschaft lassen: der Kosename „ Herr der Finsternis“ passte perfekt. Jane war erst zwei Tage hier und wusste schon fast alles über den Earl, dank des redseligen Dienstmädchens Molly. Diese hatte ihr auch verraten, dass der Lord das tat wo nach ihm der Sinn stünde, ohne Rücksicht auf Verlust. Sie hatte sich geweigert, sich vor zustellen, wie der Lord mit Molly …. Jane schüttelte sich. Sie hatte Angst vor dem Earl, aber gleichzeitig fand sie ihn faszinierend, gestand sich die Blondine widerstrebend ein. Zumal sie der Ansicht war, dass er nicht so ein Rüpel war, wie er sich gab. Ihm musste man hier und da noch ein paar Manieren bei bringen. Wahrscheinlich hatte er Manieren in der texanischen Wüste nicht gelernt. Aber er war kein hoffnungsloser Fall. Aber konnte sie es schaffen, ihm Manieren beizubringen? Würde er dies zulassen? Er hatte sie ja heute schon zum Teufel gewünscht. War sie stark genug dazu? Konnte sie es bewerkstelligen, dass er sie als erwachsene Frau ansah und nicht als dann kleines Schulmädchen? Jane glaubte nicht, dass der Earl so ein böser Mann war, wie ihn alle beschrieben. Er konnte es gar nichts sein. Kein bösartiger Mann würde so mit seinem fünfjährigen Sohn um gehen. Seine Schutzbefohlene war Zeuge geworden, wie der Earl mit seinen kleinen Sohn Chad umgegangen war. Er fing ihn auf und hob ihn hoch, als dieser auf ihn zugerannt war, ohne sich vorher am Tisch zu entschuldigen. Dann setzte er seinen Sohn wieder ab. Dieser wollte sofort anfangen ihm zu erzählen, was er heute den ganzen Tag erlebt hatte, inklusive dem Tischspiel, was er mit Jane gespielt hatte. Diese hatte am ersten Abend noch das Mahl im Kindertrakt mit eingenommen. Stattdessen unterbrach der Earl seinen Sohn liebevoll, aber bestimmt. Er hockte sich auf Augenhöhe des Kleinen und erklärte ihm ohne Vorwürfe in der Stimme, dass es sich nicht gehörte einfach so vom Tisch aufzuspringen, ohne sich zu entschuldigen. Dies wäre unhöflich den Damen gegenüber. Chad drehte sich darauf hin um und entschuldigte sich mit einer Verbeugung vor den Damen. Da nach hörte er seinem Sohn aufmerksam zu, strich dabei über sein Haar. Jane entging das Leuchten seiner Augen und der Stolz, der in diesem stand nicht. Nein, sie konnte sich wahrlich nicht vorstellen, dass so ein liebevoller Vater, ein so gemeiner Mensch sein soll, wie es die Gesellschaft munkelt. Andererseits war er immer so düster, verschlossen und unwirsch. Plötzlich sah sie ihn vor sich, dass weiße Baumwollhemd bis zum Bauchnabel aufgeknöpft, die Ärmel hoch gekrempelt. Er hatte eine breite, bronzefarbene muskelbepackte, schwarz behaarte Brust. Sein Bauch war flach und muskulös, senkte sich heftig bei jedem Atemzug. Augenblicklich nahm sie seine großen, rauen, kraftvollen Hände an ihren Oberarmen wahr, die sie gestützt hatten, als sie mit ihm auf der Schwelle seines Arbeitszimmer kollidiert war. Ein wohliges prickelndes Kribbeln durchfuhr ihren Körper. Die Haut wo er ihre Oberarme umschlossen hatte, brannte. Dieses Gefühl war ihr fremd. Aber es war angenehm. Ihr Körper entspannte sich und sie seufzte wohlig auf. Jane kuschelte sich tiefer in ihr Bettzeug. Sie sehnte sich nach seinen Berührungen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn er mit seinen Händen ihre Arme zärtlich entlang strich. Ein kribbelnder Schauer erfasste ihren Körper. Seine Hände erkundeten, zärtlich ihren Rücken und wanderten zu ihrem Nacken. Benommen durch das intensive Gefühl, was seine Berührungen auslösten, sah sie ihm in die Augen, die hell und gleichzeitig dunkel mit einem undefinierbaren Ausdruck auf sie nieder schauten. Sie blickte auf seine wohl geformten Lippen. Wie würden diese Lippen sich auf ihrer Haut anfühlen. Aber bevor sie diesen Gedanken kristallisieren konnte, spürte sie, dass seine Lippen mit leichtem Druck über ihre strichen. Immer und immer wieder. Oh! Erst verkrampft sie sich, aber dann entspannte sich ihr Körper. Sie ließ sich fallen. Durch einen Schleier ihrer aufsteigenden Empfindungen nahm sie seine Hand wahr, die sich langsam hinunter zu ihrem Po bewegte. Aber Jane erfasste diesen Gedanken nicht zur Gänze. Sie war viel zu sehr mit ihrem Aufschwall an unterschiedlichen Empfindungen beschäftigt. Ihr kleiner zierlicher Körper brannte unter seinen Händen. Sie war erhitzt. Ihr entfuhr ein überraschtes Keuchen, als der Earl ihr Gesäß mit beiden Händen kräftig massierte. Gleichzeitig hauchte er ihr in den Nacken. Jane durchlief ein heiß kalter Schauder und ihre kleinen Härchen im Nacken und am ganzen Körper stellten sich auf. Er hielt sie fest im Griff und drückte sie an seinen kräftigen, muskulösen Körper. Dabei hauchte er ihr kleine Schmetterlingsküsse hinter ihr Ohr. Sie stand an ihn gepresst da, unfähig einen klaren Gedanken zufassen. Sie nahm nur wage seine die Wölbung und kräftigen Oberschenkel, die von seiner engen Reiterhose umschlossen wurden wahr. Ihr feingliedriger, schlanker Körper, zitterte erhitzt. Leicht wandte sie sich ihn ihrem Bett. Drückte ihren Körper durch, krallte sich in ihr Bettlaken. Ihr kleiner erhitzter Körper wurde immer wieder von wohligen Schaudern überfallen. Dieses angenehme, warme, prickelnde Gefühl konzentrierte sich heiß zwischen ihrer geöffneten Schenkeln. Gerade als ihre Empfindungen den Höhepunkt zu erreichen schienen und Jane es nicht mehr aus hielt, zuckte ein heftiger Blitz begleitet von krachendem Donnergrollen über den Himmel. Schlagartig saß Jane in ihrem Bett. Vorbei war es mit der schönen, entspannenden sinnlichen Wahrnehmung. Erschrocken blickte Jane, im Raum hin und her. Wieder blitzte und krachte es heftig am Nachthimmel. Jane richtete ihren Blick zum Fenster. In diesem Moment begriff Jane schockiert, welchen verruchten Gedanken sie nach gehangen hatte und errötete. Oh Gott! Oh Gott! Was habe ich da nur gedacht? Wie konntest du nur. Es ist der Earl. Dein Vormund!, schollt sie sich in Gedanken. Nein, solchen Fantasien darf ich nie wieder nachgehen. Konnte man ihr es ansehen, welche unschicklichen Gedanken sie gehabt hatte? Konnte er es an ihrem Gesicht ablesen? Wieder blitzte und donnerte es gewaltig. Jane zuckte zusammen. Sofort dachte sie an den starken Earl und dass er sie beschützen könnte. Grimmig dachte sie: Das kann nicht dein Ernst sein Jane, oder? Du benimmst dich ja wie ein Kleinkind. Wenn du jetzt zu ihm gehst, bestärkst du ihn in seinem Eindruck, dass du ein Kind bist. Außerdem, seit wann hast du Angst vor Gewitter? Das hattest du doch sonst nie! Also fängst du jetzt mit deinen siebzehn Jahren auch nicht an. Abermals erschrak Jane durch das heftige Gewitter. Aber es ist wirklich ein schreckliches Gewitter. Es ist beinahe so, als würde die Welt untergehen und er könnte mich beschützen. Nur einmal. Nein, Jane, auf gar keinen Fall. Denn du bist eine erwachsene Frau und kein Feigling. Du stehst das alleine durch. Sonst wird er dich nie als vollwertige Erwachsene sehen!, gebot sie sich Einhalt und kapitulierte. Erneut zuckten Blitze über den Himmel und lautes Donnergrollen durchbrach die Stille der Nacht. Ob das Anwesen und die Ländereien Dragmores das Gewitter überstehen?, fragte sie sich ängstlich. Aber bevor sie sich noch weiter Gedanken darüber machen konnte, vernahm sie einen markerschütternden Schrei, der gleich darauf von heftigem Weinen begleitete wurde. Was war das? Das kam doch aus dem Kindertrakt! Chad! Janes Zimmer lag im gleichen Trakt, wie Chads Räumlichkeiten. Im Kindertrakt. Sie beiden trennten nur wenige Türen von einander. Man konnte Jane viel nachsagen, dass sie stur war, frech und dreist. Aber Gleichgültigkeit gegen übern Kinder gehörte nicht dazu und so war sie auch schon aus dem Bett gesprungen und rannte in die Richtung, aus der das Schluchzen kam. Kapitel 2: Das Gewitter ----------------------- Das Gewitter zog immer näher an Dragmore heran. Erst war es nur ein leichtes Donnergrollen. Aber dies sollte nicht so bleiben. Chad, der fünfjährige Sohn des Earls, schlief ruhig, als er von einen lauten, krachenden Donnergrollen aus dem Schlaf gerissen wurde. Er schreckte hoch. Hellwach schaute er zu seinem Fenster. Bedrohlich verdunkelte sich der Himmel und die großen Gewitterwolken zogen stetig auf Dragmore und ihn zu. Lautlose Blitze zuckten über den Himmel. Es war gruselig. Chad war eigentlich kein ängstliches Kind und hatte auch keine Angst vor Gewitter. Aber heute bei dem Anblick des Gewitters verspürte er Angst. So saß er mit großen, angstvollen Augen da, konnte den Blick nicht von dem herannahenden Gewitter abwenden. Wieder zucken heftige lange Blitze über den dunklen Gewitterhimmel. Angstvoll krallte sich Chad in seine Lacken. Er war so eingeschüchtert, dass er überlegte zu seinem Vater zu rennen. Papa?! Wo bist du? Nein, Chad, dass ist nur ein albernes Gewitter. Du bist doch schon ein großer Junge und hast keine Angst vor Gewitter. Du hast doch schon etliche Gewitter derselben Art überstanden. Oder bist du ein Feigling? Abermals zuckten Blitze über den Himmel. Chad kroch in seine Decke. Nein, ich will kein Feigling sein. Seihst du! Aber kann ich nicht zu Papa laufen. Chad, wenn du zu Papa läufst, bist du ein Feigling. Willst du, dass dein Papa sich schämen muss, weil du ein Feigling bist? Nein. Erneut jagte ein lautloser, gespenstiger Blitz über den Himmel. Papa!? Nichts Papa. Du bist kein Feigling. Oder willst du, dass dein Papa nicht stolz auf dich sein kann? Chad schüttelte seinen Kopf. Nein. Leises Donnergrollen gesellte sich zu den Blitzen hinzu. Es war gespenstig. Ich bin kein Feigling. Ich schaff das. Papa soll stolz auf mich sein. Das Donnern wurde heftiger. Chad kniff die Augen zusammen, um es auszublenden. Aber er hatte solche Angst. Beim nächsten Donnergrollen begleitet von gewaltigen Blitzen, riss er aber wieder Augen auf. Papa! Kann ich nicht doch dieses eine mal nur? Nein!, antwortete ihm sein Gewissen. Aber, so ein Gewitter gab es noch nie. Vielleicht ist Gott böse auf mich, weil ich meine Möhren heute nicht aufgegessen habe? Bitte nur dieses eine Mal. Nein. Du Feigling. Immer wieder zuckten fürchterliche Blitze über Dragmore. Nein. Bin ich nicht. Ich bin kein Feigling. Ich bin kein Feigling. Ich bin kein Feigling! Immer wieder sagte Chad sich dies, während draußen die, Welt unter zu gehen schien. Dann ein lautes Grollen. Nun lief liefen Chad lautlose Tränen runter. Er hatte aufgehört sich die Ohren zuzuhalten und die Augen zusammen zu kneifen. Brachte ja doch nichts. Stattdessen wimmerte er, als nun auch ein Sturm los brach. Ein Blitz jagte den anderen. Chad schaute verschreckt zwischen Gewitterfront und Tür hin und her Was sollte er tun? Er war hin und her gerissen. Sollte er zu seinem Papa laufen und ihn damit enttäuschen. Oder sollte er hier bleiben. Er wusste es nicht. Auf der einen Seite wollte er der große starke Junge sein, auf den Sein Vater stolz sein konnte, auf der anderen Seite hatte er solche schreckliche Angst vor dem Gewitter, dass er immer wieder ängstlich im Geiste >Papa< schrie. Seinen kleinen Händen in hielten die Decke verkrampft fest. Er war wie gelähmt vor Angst, konnte sich nicht rühren. Papa? Papa, wo bist du? Komm bitte. Ich habe Angst!, flehte Chad während immer mehr Blitze den dunklen Himmel erhellten. Papa, Komm bitte! Bitte. Papa!, zerriss es Chad vor Angst. Und dann war alles ruhig. Kein Donnergrollen. Keine unheimlichen Blitze, die den Himmel erhellten und kein gruseliges Geheule von Wind. Langsam, bang richtete Chad den Blick wieder aufs Fenster. Er traute dem Frieden noch nicht so ganz. Gerade als Chad sich allmählich entspannte, hallte ein ohrenbetäubend Gewittergrollen durch die Nacht. Blitze zuckten ununterbrochen über den Himmel und der Wind heulte, wie, als wenn er Chad eine Drohung zu zischen würde. Der Kleine erschrak sich so sehr, dass ihm ein Malheur passierte. Ängstlich, beschämt schaute er zitternd auf seinen feuchten Schoß hinab. Panik überkam ihn. „PAPA!“, kreischte Chad, beim nächsten nachhaltig dröhnenden Grollen. Er sprang weinend aus dem Bett und lief den Korridor entlang, auf dem Weg zu seinem Vater, der in einem anderen Trakt des Hauses schlief. Aber Chad sollte nicht weit kommen. Er lief um die nächste Ecke in deinen dunklen Korridor. Eigentlich hätte eine Gaslampe ein wenig Licht spenden sollen. Aber wahrscheinlich war die Lampe wegen des Unwetters erloschen. Der Gang lag in völliger Dunkelheit dar. Nur ab und an erhellte ein Blitz den Flur. Chad sah nicht wohin er rannte. Panisch lief er so schnell, dass er über seine eigenen Füße stolperte. Er konnte sich nicht mehr abfangen und fiel der Länge nach schreiend hin. Kurz darauf rappelte sich der Kleine schniefend auf und kauerte sich kniend auf den Boden. Der fünfjährige ließ den Kopf hängen und sah weinend und wimmernd auf den roten Teppich, auf den er aufgeschlagen war. Dabei stützte er seine kleinen Fäuste zwischen seine Knie auf den roten Fußbodenbelag auf. Die Fäuste zitterten. Chad war genau vor ein geöffnetes Zimmer gefallen, indem noch ein Fenster geöffnet war. Der Wind ließ die Gardinen gespenstisch wehen. Das Gewitter tobte immer noch krachend und blitzend über Dragmore hinweg. Der Kleine zuckte beim nächsten Blitz zusammen und sah zum geöffneten Fenster hin. Panische Angst überkam ihn. Er konnte sich nicht rühren. Wimmerte kauernd auf dem Boden und schrie innerlich nach seinem Vater. Warum hört mich den keiner? Hilfe. Warum kommt Papa nicht? Papa, Hilfe. Bitte komm. Und dann fiel ihm sein Missgeschick wieder ein Er hielt furchtsam inne und überlegte wie sein Vater wohl reagieren möchte. Jetzt wird er nicht mehr stolz auf mich sein. Er wird bestimmt ganz furchtbar böse auf mich sein. Wieder rollten dicke Tränen. Chad wollte, dass sein Vater stolz auf ihn sein konnte. Aber nun würde er es ganz gewiss nicht mehr sein. Zudem gab er auf, dass ihn überhaupt jemand gehört hatte und ihm zur Hilfe geeilt kam. Er fügte sich in sein Schicksal. Jane rannte den Flur entlang, von wo aus, das Weinen herkam. Als Jane um die nächste Ecke bog erblicke sie ihn. Wie ein Häufchen Elend, hockte er da auf dem roten Teppich im Dämmerlicht der Gewitternacht, wimmernd und von Schluchzern geschüttelt. Es zerriss ihr das Herz den Kleinen Lord so leiden zu sehen. Er musste schreckliche Angst haben. Hastig stürzte Jane zu ihm, ließ sich schon im Laufen auf die Knie sinken. Sie umarmte ihn von hinten. Fest hielt sie ihn im Arm. Einen Arm schlang sie im seine Taille mit der anderen Hand hielt sie seinen Kopf. „Sssch. Alles ist gut, Chad. Alles ist gut, Chad. Ich bin ja da. Ich bin da. Hab keine Angst.“, zog sie ihn auf ihren Schoß. Chad war erschrocken, als sich zwei Hände um ihn schlossen. Er spannte sich an. Erst als er Janes engelsgleiche, beruhigende Stimme vernahm, entspannte er sich. „Ja… Ja…Jane!“, schluchze er auf. „Sssch… Sssch Ist ja gut. Ist gut!“, streichelte sie ihn durch sein Angstschweiß nasses Haar und drückte ihn an ihre Brust. „Ja…Jan…ne“, stammelte er „Ich hatt… hatte sol…solche Angst!“ Genau in den Moment donnerte es erneut. „Ich… habe…. Aann…Angst!“,korrigierte Chad wimmernd, sich an Jane drängend. So wie Chad zuckte auch Jane beim Donnergrollen zusammen. Aber sie bemühte sich tapfer zu sein, Stark zu sein für Chad. Geistesabwesend streichelte sie über seine Wange und flüsterte ihm ins Ohr. „Ich bin da!“, wiegte ihn, wie ein kleines Baby in und her. Dabei dachte rasten ihre Gedanken. Verdammt nochmal, was ist das den für ein Unwetter, als ob der Teufel höchst persönlich Dragmore in seine Welt holen will. Sei stark Jane. Du musst tapfer sein für Chad. „Jane? Jane, wo ist Papa? Warum kommt Papa nicht?“, fragte Chad weinerlich. Im ersten Moment wurde Jane von Hilflosigkeit ergriffen. Was sollte sie ihm darauf nur antworten? Und warum war der Earl nicht gekommen? War ihm sein Sohn doch egal? Nein, das bestimmt nicht, oder doch? Aber wenn sein Sohn ihm egal sein sollte, warum ging er dann so liebevoll mit ihm um am Abend? Spielte er vielleicht eine Rolle? Wollte er, dass Sie – Jane - glaubte er sei liebevoll? Warum dieses gegensätzliche Verhalten? Oder, konnte es sein, dass der Earl tief und fest schlief und seinen Sohn einfach überhört hatte? Nein, dass konnte auch nicht sein. Sie selbst, hatte Chad doch auch gehört. Bei diesem Schrei müsste eigentlich das ganze Haus wach geworden sein? Also wo waren sie alle, verdammt nochmal. Jane wurde aus dem Verhalten des Earls einfach nicht schlau. „Jane? “, holte Chads ängstliche Stimme sie aus ihren Gedanken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)