The Story of the string written by Haoru Cold... alias: The Violinkiller von Violin (Die Biogaphie ungekürzt und schonungslos.) ================================================================================ Kapitel 6: Sechster Akt ----------------------- Wir wurden in zwei unterschiedliche Räume gesperrt. Ich kam in den einen, Chris in den anderen. Und dann wurden wir bestraft. Hunderte, wie es mir vor kam, Peitschenhiebe prasselten auf mich ein, und ich musste sie erdulden in dieser Nacht. Ich musste mich wie immer mit dem Gesicht zur Wand stellen und wurde mit Seilen an den Handgelenken gefesselt. Dann schlug Schwester Roberts auf mich ein. Doch trotz des Schmerzes schrie ich dieses Mal nicht. Ich ließ mich nicht zu einem einzigen Ton herab. Ich hab mir die Lippe blutig gebissen, um ihr nicht die Genugtuung zu geben, dass sie meinen Willen gebrochen hatte. Und dann riss ich mich los. Mir war alles egal. Sowohl das Blut, dass an meinem Rücken hinunterlief, und meine verbliebenen zerrissenen Kleider benetzte. Als auch der Schmerz. Ich weiß nicht, ob sie sich diesen Schmerz vorstellen können. Es ist wie ein Ziehen, es ist kein richtiger Schmerz, wie wenn man sich irgendwo etwas reinrammt, einen Dorn beispielsweise, es ist mehr ein Brennen, weil die Wunden meist nur Oberflächlich sind. Im Laufe meines Lebens habe ich mir angewöhnt Wunden an der Luft heilen zu lassen, vorallem eben solche, denn es ist ein sehr ekliges Gefühl, wenn der Stoff eines Hemdes, zum Beispiel, sozusagen mit der Haut festwächst, oder eher wenn das geronnen Blut ihn verklebt. Den Fehler habe ich ein Mal begangen, danach nie wieder. Als ich das Shirt ausziehen wollte, habe ich die kompletten Wunden wieder aufgerissen. Kein sehr angenehmes Gefühl. Ich war damals erst dreizehn, und doch hatte ich bereits eine stämmige Statur, dank meinem Vater wie ich heute weiß. Mein Vater ist so groß wie ich, zwei Meter. Er ist halber Engländer und hatte im Alter von dreizehn auch schon eine annehmbar kräftige Statur. So wie eben ich auch. Und sie wissen gar nicht was Schmerz für ein gutes Training ist. Nichts strengt die Muskeln mehr an als Schmerz und Folter. Ich war nunmal an ein stoisches Leben gewöhnt und das sah man. Das Blut tropfte auf den Boden, als ich auf Schwester Roberts zu stürmte. Die nächsten Sekunden kamen mir vor wie Stunden, so voll gepumpt war ich mit Adrenalin. Ich schlug zurück. Erst riss ich ihr die Peitsche aus der Hand, dann brach ich ihr den Fuß. Das hatte sie verdient. Ich rannte durch die Gänge, auf der Suche nach Chris, und fand ihn schließlich. Ich riss die Tür seines Verlieses auf, und da stand der Father... Dieser kleine gottverdammte Bastard von einem katholischen Priester, war grade wieder dabei sich an diesem kleinen Albinojungen zu vergehen. Ich riss ihn von Chris weg, prügelte auf ihn ein. Der Mann schaffte es sich zu befreien. Dann zog er das Messer, dessen Klinge von Chris Blut glänzte. Chris sah das alles mit an. Er ging auf mich los, und zog mir das Messer durchs Gesicht, er wollte wahrscheinlich mein Auge treffen, doch er setzte zwei Zentimeter zu tief an. Mein Glück, sonst wäre ich heute halbblind, oder vermutlich tot. Jetzt brannten mir entgültig die Sicherungen durch. Und ich schwöre, ich hätte den Father an diesem Abend getötet, hätten mich nicht fünf erwachsene Männer in Schach gehalten und bis zum nächsten Morgen eingesperrt. Am Morgen erfuhr ich, dass Christian Rhodes, das Dämonenkind, den hundertsten Exorzismus nicht überlebt hatte. Mein Herz zersprang. Kennen sie diese Art Schmerz die einen nicht mit voller Wucht trifft? Sondern einem unter die Haut geht wie ein Parasit oder ein Fieber, und einen von innen heraus zermürbt und einen nicht das Leben, sondern die Seele kostet? Wenn sie ihn nicht kennen, dann haben sie noch nie jemanden verloren der ihnen wirklich am Herzen gelegen hat. Seien sie froh darum... Und beten sie, dass sie diesen Verlust niemals ertragen müssen. 'Warum tötet er dann beruflich Menschen? Wenn er diesen Schmerz kennt?' werden sie sich nun fragen. Die Antwort auf diese Frage ist gleichsam kompliziert wie einfach. Ich hatte keine Wahl... Glauben sie ich habe mir das ausgesucht? Glauben sie ich habe mir ausgesucht Männer mit Frau und Kindern zu töten. Glauben sie ich suchte mir aus Menschen zu quälen. Nein, das ganz sicher nicht, hätte ich die Wahl gehabt wäre mein Leben anders verlaufen. Die Ironie daran ist, dass töten das einzige ist was ich richtig gut konnte... Weil ich es gelernt hatte. Doch genug dazu, ich greife vor. An diesem Morgen den ich eben erwähnte erinnere ich mich an ein ganz bestimmtes Bild. Ich saß an der Wand im Schlafsaal zwischen zwei matratzenlosen Bettgestellen, da wo mein Schlafplatz war. Es war der Schlafsaal den ich mir noch mit fünf anderen Jungen teilte. Das Hemd blutbefleckt, der Schnitt im Gesicht hatte aufgehört zu bluten. Meine Jeans war zerrissen, und ich war barfuß. Niemand von den Kindern freute sich, als Schwester Roberts, mittlerweile auf Krücken ihnen freudig erzählte, dass sie den Satan besiegt hatten. Die Kinder weinten... Und da entschied ich, dass ich nicht so erbärmlich sterben würde... nein, ich würde leben, und überleben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)