Gefährliche Liebe von Vishous_Shellan ================================================================================ Kapitel 1: Heimkehr ------------------- Es war ein kalter Dezembertag und es fühlte sich so an, als wenn es bald zu schneien beginnen würde. Plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, hatte ich einen äußerst bekannten Geruch in meiner feinen Nase. Es roch nach kalter weißer Haut und frischem Bärenblut, dass darauf schließen ließ, dass er gerade gegessen hatte. Umso mehr ich dem vertrauten Geruch folgte, umso mehr war ich mir sicher, dass es nur Edward sein konnte. Unter einen Baum stehend, mitten im Wald, konnte ich ihn auf einem Ast liegend und den Himmel betrachtend sehen. Eine Weile beobachtete ich ihn stumm, ohne dass er jegliche Notiz von mir nahm, bevor er den Ast herunterfiel als ich unerwartet etwas zu ihm sagte. “Na Eddy, wie sind die Wolken?”, und er schaute mich verwirrt an, nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte und mit einem fragenden Gesicht vor mir stand und ungläubig etwas stammelte. “Du lebst… wir dachten… du wärst tot. Sam, wo warst du die ganze Zeit!”, plärrte er los, statt mich normal zu begrüßen. Jetzt schaute ich ihn verärgert an und fragte, wie er denn darauf käme, dass ich tot wäre. “Wieso sollte ich tot sein?”, und war nun komplett überrumpelt, als er mich nur noch ganz fest an sich drückte und nicht mehr vorhatte los zu lassen und seine plötzliche aufkommende Euphorie ließ mich erschaudern. “Du musst unbedingt mit zu Carlisle kommen, er wird sich freuen, endlich seine Tochter wieder sehen zu dürfen.”, und wollte mich schon zu seinem dunkelblauen neuen BMW schleppen, als ich es irgendwie schaffte mich aus seinem Klammergriff zu befreien. Obwohl er mir so lange vertraut war, musste ich mich erst wieder daran gewöhnen, dass er nicht ein Mann vieler Worte war und an seine ständigen wechselnden Gemütsstimmungen. Während wir zu seinem Auto liefen, knarrte das Holz unter unseren Füßen und unsere Hüften streiften ein Gebüsch nach dem anderen. Nach einer Weile bemerkte ich, dass er mich durchdringend ansah, da ich ihm noch immer eine Antwort schuldig war und hoffte, dass wir bald das Auto erreichten würden. Mir kam wieder in den Sinn, dass er mehr als ein Adoptivbruder war für mich und immer mein engster Vertrauter sein würde. Nach etwa 30 min Fußmarsch in menschlicher Geschwindigkeit, erreichten wir sein Auto und fuhren auf eine Landsraße, nachdem wir eingestiegen waren. Die Fahrt verlief wie immer, so wie ich sie in Erinnerung hatte. Ein großes Schweigen und ein Edward, der seinen Fuß nicht mehr vom Gaspedal herunterbekam. Ich … auf einmal auf die Fahrerseite rüber, “Geh sofort vom Gas runter! Edward Stopp !”, schrie ich fast schon flehentlich. Er grinste mich nur schief von der Seite an und erwiderte frech, “Was denn, ich fahre doch schon langsam.”. “200 nennst du langsam.”, zischte ich zurück. “ Ja, sonst fahre ich immer 350, du siehst, ich nehme extra Rücksicht auf meine beste Freundin.”, lachte er immer noch frech. “Oh, wie nett von dir.”, erwiderte ich sauer. Wir fuhren und fuhren bis da plötzlich ein Baum war. “Edward! Vorsicht, du steuerst direkt auf eine Fichte zu!”, schrie ich laut. “Keine Sorge, ich habe alles unter Kontrolle!”, beruhigte er mich neckend. Ich hielt mir die Hände vor mein Gesicht, denn das konnte ich nicht mit ansehen. 2 Millimeter vor dem Baum, fuhr er eine scharfe Kurve nach links und ich dachte nur, wenn ich nicht schon tot wäre, hätte ich diese Fahrt nicht überlebt! Als wir dann endlich, vor einem hellen großen Haus mit vielen Fenstern ankamen, war ich völlig erledigt von dieser Höllenfahrt und Edward fragte nur, “Sam, geht’s dir gut?”. “Zu deinem Glück, ja.”, antwortete ich gereizt. Da stieg Edward aus und öffnete mir die Wagentür, “Komm, lass uns rein gehen.”. Ich stieg aus und wir gingen ins Haus. Edward lief schon mal voraus und ich folgte ihm und spürte, wie ich immer aufgeregter wurde. Als wir ins Wohnzimmer kamen, sah ich Ihn auf einem Sessel sitzen und ein Buch lesen. Mein Vater, mein Erschaffer, mein Lehrer - Carlisle Cullen. Erst sah er mich nicht, doch dann, als er mich an der Tür lehnen sah, lies er vor Schreck sein Buch fallen. Er stand auf und kam mit ungläubigem Blick auf mich zu. “Samantha, Schatz, bist du das jetzt wirklich?“, sagte er stockend. Ich antwortete mit ruhiger stimme, “Ja, Vater ich bin es wirklich.” Er sah mich an und bekam glitzernde Tränchen in seine sanftmütigen Augen und als er mich in seine väterlichen Arme nahm, musste auch ich weinen. Nachdem ich mich von Vaters Umarmung löste , roch es nach einem Lufthauch von Missgunst und Hass, ich roch Rosalie. Sie stand am Kamin und warf mir eiskalte Blicke zu und ich rief ihr zu, “Hallo Rosalie.”. Doch sie giftete nur zurück, “Dein heucheln kannst du dir bei mir sparen! Das glauben dir vielleicht die anderen , aber ich nicht!“, und da mischte sich Edward ein. “Lass sie zufrieden, Rosalie.”, aber sie gab ihre Zickereien nicht auf. “ Was, ich habe doch recht. Alles lief doch bestens und kaum ist die Prinzessin des Hauses wieder da… Ach was rede ich, das interessiert ja so wieso keinen hier!”, schnaufte sie verächtlich. “Ehrlich Rosalie, diese Eifersuchtsnummer ist jetzt wirklich kindisch.”, merkte Edward jetzt leicht säuerlich geworden an. “ Natürliche , das war so klar das du sie wieder verteidigen musst!”, kam es noch zickiger von ihr bis eine Stimme ihr Einhalt gebot, “Rosalie es reicht!” Da wendete sich Rosalie mir zu. und sagte mit giftiger Stimme, “Samantha, Samantha wie schön war doch die Zeit als du noch tot warst.” Ich fragte sie leise, “Was habe ich dir nur getan ,dass du mich so hasst?” Edward lenkte mit ruhiger Stimme ein, “Du hast ihr nichts getan Sam, also mach dir…” und wurde durch Alice unterbrochen, als sie auf einmal auf mich zu kam und fragte, “Wo warst du all die Jahre Sammy?” Emmette fügte mit neugierigem Blick hinzu., “Ja, wo?” Ich setzte mich auf die Couch und alle anderen setzten sich um mich herum. “Gut, ich erzähle es euch.” begann ich sachlich. “Es war im Juni 1982 und ich saß auf einer Bank im Stadtpark als plötzlich eine unheimliche große Frau mit lang gelockten schwarzen Haaren auf mich zukam, sie setzte sich neben mich und starrte mich 15 min nur an, bis sie plötzlich sagte, “Du hast wirklich schöne Augen.”, mit bestimmter Stimme. Ich war irritiert und fragte nur, “Was?”. “Oh verzeih, ich bin Annabelle Night,. Du hast wirklich schöne Augen.” Sie war mir unheimlich und sehr fremd und doch, was sie anging, hatte ich das Gefühl, dass sie mich kannte. Da fragte sie mich plötzlich, “Darf ich sie mir mal näher ansehen?”. “Was! Warum nicht.”, gab ich nach. Annabelle sah mir tief in die Augen und auf einmal und ohne das ich wusste wie mir geschah, wurde alles schwarz um mich herum. Ich muss wohl ohnmächtig geworden sein ,denn als ich in einem großen, mir fremden Bett erwachte, erinnerte ich mich an das geschehene nicht mehr und auch an alles andere nicht. Ich sah nur Annabelle auf mich zukommen, sie lächelte mich an und nannte mich aus Gründen, die mir unerklärlich waren, Mary. Sie fragte mit gespielter sorge, “Wie geht’s dir, Mary? Du bist eine Klippe herunter gefallen und mit dem Kopf auf einem Felsen aufgeschlagen.”. “Ich bin was?”, fragte ich entsetzt. “Sag nicht, du erinnerst dich nicht mehr. Oh, meine arme Cousine Mary.”. Das Schlimme war, ich glaubte ihr das und hatte keine Ahnung, ob das stimmte, was sie mir erzählte und ich musste ihr glauben. Doch Annabelle war keine Einzelgängerin , ihr folgten zwei trottelige Vorstadtvampire namens Henry und Scott. Henry war eher der kleine schmächtige Typ, mit rotem langen Haaren und einem irren Blick und Scott hingegen, sah aus wie ein sprichwörtlichen Playboy, mit kurzen glatten nach hintern gegellten blonden Haaren. Er hatte perlweiße Zähne, die er mit einem breiten Grinsen gerne zeigte. Sie waren eine Familie, eine Einheit und sie nannten sich die Black Blood! Eine äußerst üble Vampirgang ,wie ich später raus fand. Annabelle war die Anführerin, Henry und Scott taten alles, was sie wollte und genau das gleiche verlangte sie auch von mir. Sie schärfte mir Tag für Tag ein, dass ich Verpflichtungen gegenüber meiner Familie habe, dass ich ohne sie tot gewesen wäre. Ich tat es, da ich glaubte, was sie mir über Vampirehre erzählte - doch diese Pflichten waren grausam. Ich musste täglich mindestens 5 Menschen töten. Ich musste sie manipulieren und dann komplett zerstören und als Beweis, mussten wir Annabelle ein Körperteil des Menschen mitbringen. Sie hasste die Menschen, weil sie für sie wertlose Raten waren. Sie nutzte auch gern meine Fähigkeit um die Menschen, die sie am meisten hasste, die Reichen und Mächtigen, zu erledigen. Die Black Blood inklusive mir löschten ganze Städte aus. Bis wir im September 1994 nach Paris gingen, es war seltsam, doch alles schien mir so unglaublich vertraut. Die Gerüche, die Bauten - einfach alles. Ich lief allein durch die Stadt bis ich am Friedhof ankam. Das vertraute Gefühl, dass ich schon seit meiner Ankunft verspürte, wurde hier immer stärker. Ich lief durch den Friedhof, dort hin, wo meine Sinne mich hinführten. Meine Sinne führten mich an ein Grab, auf dem stand: Hier ruht in Frieden Satin Cullen . Als ich das las, war plötzlich alles wieder da , alles bis auf die kleinste Erinnerung. Ich erinnerte mich daran, wer ich wirklich war. Ich erinnerte mich auch woher ich kam, alles was mein Leben ausmachte, war wieder da. Mir wurde schlagartig klar, zu wem ich wirklich gehörte - ich gehörte nicht zu Annabelle Night ,nein, ich gehörte zu Carlisle Cullen und genau den galt es jetzt zu finden, beschloss ich. In dieser Nacht, verschwand ich heimlich aus Annabelles Leben. So, nun wisst ihr wo ich jahrelang steckte.” Edward und mein Vater sahen mich betroffen an und Vater sagte unter Tränen, “Ich hatte ja keine Ahnung, was du alles erleiden musstest. Ich bin so froh, dass es jetzt vorbei ist.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)