Das Maleficium von Rahir ================================================================================ Kapitel 23: ------------ Hargfrieds Augenmerk fiel auf ein Insekt, das zwischen den Bäumen des Waldes hindurch flog. Mit taumelnden Bewegungen wich das Tier, das wie eine Biene- eine riesige Biene- aussah, den Stämmen aus, und seine in schiefen Kurven verlaufende Flugbahn führte es mehr oder weniger direkt auf Hargfried zu. „Was ist das…?“ Das Insekt, das einen guten Schritt in der Länge maß, verharrte schwebend in geringer Entfernung. Das Summen seiner Flügel nahm an Lautstärke zu. Sein Leib war schwarz und rot gestreift, und seine faustgroßen Facettenaugen glotzten neugierig in die Welt und besonders auf Hargfried. „Was bist denn du für einer?“ fragte Hargfried interessiert und trat an das riesige Insekt heran. Dessen Facettenaugen schwenkten unabhängig voneinander in alle möglichen Richtungen, um dann immer wieder auf ihn hin zurückzukehren. Hargfried wollte schon seine Hand nach dem Insekt ausstrecken, als das Summen noch stärker wurde. Zu dem Tier gesellten sich jetzt zwei weitere von identischer Erscheinung. Neben ihrem Artgenossen schwebten sie ähnlich regungslos in der Luft, und das gebündelte Summen dieser drei Flügelpaare gab Hargfried das Gefühl, mitten in einem Bienenstock zu stehen. „Ihr seid ja drollig“, sagte Hargfried zu den ihn dämlich anglotzenden Tieren. Drei Paare von schillernden Facettenaugen rotierten hektisch um ihre Achsen, um ihn dann wieder mit ausdruckslosen Blicken zu bedenken. Aus heiterem Himmel verstärkte sich das Summen und nahm einen bedrohlichen Ton an, woraufhin das mittlere der drei Tiere nach vor schnellte. Der Schlag prallte an Hargfrieds Brustharnisch und beförderte ihn zu Boden. Das Insekt wich mit seinem nach vor gereckten Stachel wieder zurück. Hargfried setzte sich auf und betastete die seichte Delle in seinem Brustpanzer. „Vermaledeites Mistvieh!“ waren seine ersten Worte, nachdem sich seine Lungen wieder gefüllt hatten. Sein zorniger Blick traf die drei Insekten, die nebeneinander schwebten und deren angriffslustiges Summen in seinen Ohren hallte. „Wie ihr wollt…“, knurrte er und stand auf. Dabei nahm er sein Schwert vom Rücken, und mit einem zischenden Geräusch spannte sich der Kampfdom auf. Die Kuppel aus blauleuchtenden Linien wuchs aus dem Boden, schloss seine tierischen Angreifer ein und bildete schließlich einen Kreis, von dem aus die Außenwelt nur noch getrübt erkennbar war. Das Innere hingegen war von einem matten Leuchten erfüllt, das die Umrisse aller Anwesenden nachzog. Hargfried hob sein Schwert, und in diesem Moment griff ein anderes der drei Insekten an. Er konnte rechtzeitig reagieren, wodurch der Stachelstoß an der breiten Klinge seiner Waffe abprallte. Hargfried spürte, wie die Hitze des Kampfes seinen verschütteten Zorn neu anfachte, und der Drang, zu zerstören, wurde wieder lebendig in ihm. „Ihr verdammten Monster… ihr steckt mit dem Mörder meines Vaters unter einer Decke!“ Er lief los und tötete das erste der drei Insekten mit einem Schwerthieb, in den er all seinen Zorn hineinlegte. Gelbe Flüssigkeit lief über seine Klinge, mit der er die darauf folgende Attacke parierte. Die verbliebenen Riesenbienen umsurrten ihn und warfen ihm giftige Blicke mit ihren schillernden Facettenaugen zu. Hargfried versuchte, seine Klinge zwischen sich und ihren Stacheln zu bringen. Von beiden Seiten summten und fauchten sie ihn an. Das Summen verstärkte sich, und Hargfried wich dem davon angekündigten Angriff aus, indem er sich unter der heranrasenden Riesenbiene hinweg duckte. Kaum, dass sie ihn passiert hatte, schwang er sein Schwert mit einer Hand. Die Klingenspitze streifte das Insekt, gelbe Flüssigkeit spritzte davon. Das Summen erstarb, und das Insekt fiel zu Boden. „So, jetzt bleibst noch du!“ schrie Hargfried und stürmte auf den verbliebenen Angreifer los. Das Tier konnte nicht mehr ausweichen, und so spaltete er es mit einem wuchtigen Hieb. Die beiden Hälften fielen zu Boden, wo sie noch kurz zuckten, bevor sie schließlich erstarrten. „Den Rest von euch Mördern finde ich auch noch…“ Hargfried stützte sich schwer atmend auf sein Schwert. Der Kampfdom verschwand, und die Umgebung war wieder in der Helligkeit des Tages erkennbar. Die Stille kehrte mit dem Tod der drei Insekten in den Wald zurück. Hargfried blickte sich zufrieden um. Daraufhin ging er los, stoppte aber, als erneut ein hohes Summen an sein Gehör drang. „Kommt nur, ich vernichte euch alle…“, schimpfte er verächtlich. Er drehte sich um, konnte die Quelle des Summens aber nicht erkennen; das Summen wurde beständig stärker. Es war bald so laut, als würde ein derartiges Vieh direkt durch seine Ohren hindurch fliegen. Seine Miene wurde ratlos, das Summen aber immer noch lauter. Dann drehte er sich um und sah jenes Tier, das dieses durchdringend laute Summen erzeugte, nun dicht vor sich über dem Waldboden schweben. Zugleich legte er den Kopf in den Nacken, um sein tausendfach gebrochenes Spiegelbild in zwei riesigen Facettenaugen zu erkennen. Dieses Insekt glich den vorigen weitgehend- bis auf die Größe. Hargfried erinnerte sich an das Tor, das in den Innenhof der Burg seines Vaters führte, und er fragte sich, ob dieses Insekt dort hindurch gepasst hätte. Einen Moment lang rang aufkeimende Furcht in ihm mit seiner wiedergewonnenen Kampflust, die in der Vernichtung der drei kleineren Exemplare nur unzureichende Genugtuung erfahren hatte. Abermals hob er sein Schwert, und wieder spannte sich der Kampfdom auf, der ihn und das gigantische Insekt einhüllte. Das Insekt griff an. Unter der Bewegung seiner sich mit flirrender Geschwindigkeit drehenden Flügel stob das Laub vom Waldboden auf. Hargfried rettete sich mit einem Sprung zur Seite, und der insektengleiche Rammbock ging ins Leere. Das riesige Tier drehte sich nur langsam um. Er nützte diese Gelegenheit, um dem Ungetüm einen Hieb zu versetzen. Gelbe Flüssigkeit spritzte zur Seite, traf umstehende Bäume und seine Rüstung, und ein durchdringendes Zischen schmerzte ihn in den Ohren. Das Tier wandte ihm wieder seine Vorderseite zu. In den Facettenaugen glaubte er einen wütenden Schimmer zu erkennen, und die Fresswerkzeuge des Insekts bewegten sich schnell und hektisch, als würde das Tier angesichts dieser kräftigen Mahlzeit bereits frohlocken. Seine Bewegungen erschienen Hargfried nicht merklich verlangsamt durch die Wunde. Zugleich erkannte er an dem an Höhe gewinnenden Summen, dass es seinen nächsten Angriff vorbereitete. Nadim Wenzelsteins Blick traf die niedrigen Büsche und Farnstauden, die auf dem Waldboden wuchsen. Er scheute sich vor der Berührung mit ihren feuchten, haarigen Blättern, und jedes Mal, wenn er sie im Vorbeigehen anstreifte, schauderte es ihm. Er hielt die Hände dicht an den Körper, schloss die Augen und öffnete sie immer nur kurz, um das nächste Wegstück zu überschauen, das vor ihm lag. Nadim war unglücklich, und überall wäre er lieber gewesen als hier an diesem Ort. Nein, nicht ganz, fiel ihm ein. Im Kaiserpalast wäre es jetzt noch schlimmer, dachte er und erinnerte sich schaudernd an ihre Flucht durch die Kanalgewölbe unter dem Palast. Trotz aller Mühe gelang es ihm nicht, die Eindrücke auszusperren, die auf ihn einströmten, und so öffnete er die Augen wieder. Als erstes sah er Iria, die schweigend neben ihm ging. Ihre Miene verriet ihm, dass sie immer noch verärgert war über die Gegenwart dieser Frau namens Brynja Peinhild. Auch wenn diese rätselhafte Person nun einen guten Steinwurf vor ihnen ging, so merkte er ihr doch an, dass sie diese Frau noch viel weiter weg wünschte. Nadim blinzelte in die Sonne, deren Strahlen zaghaft durch die Baumkronen brachen. Ihr Licht wärmte ihn, und die Kälte des Flusses, die gedroht hatte, auf alle Zeit in seinen Knochen zu bleiben, war längst vertrieben. Doch innerlich fröstelte es ihn immer noch, wenn er an ihre Zukunft dachte. Wenige Tage war es erst her, dass sie mit anderen Flüchtlingsströmen ihre Heimat an der Grenze zwischen Mosarria und Galdoria verlassen und entgegen allen Widrigkeiten den befreundeten Diebesklan in dieser Stadt erreicht hatten. Gerade erst hatte er Vertrauen geschöpft in diesen Ort und die Menschen, die ihm und Iria ein Obdach gegeben hatten, und nun waren sie wieder auf der Flucht. Der Gedanke, dass Iria, die Zeit seines Lebens wie eine Schwester für ihn gewesen war, ihre neuerliche Flucht mit ihrem verwegenen Plan ausgelöst hatte, kam ihm nur ganz am Rande. Dieser Gedanke tauchte auf, wurde aber von der Sorge um ihr weiteres Schicksal sowie seinem Argwohn dieser ungastlichen Umgebung gegenüber schnell wieder überdeckt. Er mochte diesen Wald nicht. Die Bäume kamen ihm wie über sie gebeugte, lachende Zaungäste bei ihrer trostlosen Prozession vor. Hinter jedem von ihnen vermutete er jemanden, der ihnen wie diese Brynja auflauerte, der ihnen aber noch feindseliger gegenüberstehen würde. All dies verdrängte den in ihm aufkeimenden Vorwurf Iria gegenüber, und so suchte er die Schuld überall anders. Bei den Herrschern der beiden Reiche, die durch ihre kleinmütigen Streitigkeiten sein ganzes Leben durcheinander gebracht hatten, bei den Wachen, die sie durch die Kanäle gehetzt und zu dem verzweifelten Sprung in den Fluss getrieben hatten, und schließlich bei seinen eigenen Ahnen, die ihm ein Leben als Dieb vorgaben. Ein solches übte er nun aus. Doch er fühlte sich schrecklich dabei, wie er sich oft im Stillen eingestand, und keines der Ereignisse, seit sie in dieser Stadt angekommen waren, hatte dies geändert. Seine Gedanken schweiften ab zu den Erzählungen, die er schon als ganz kleines Kind gehört hatte. Alle Welt hatte ihm immer wieder versichert, aus welch glorreicher Diebesdynastie er stammte. Die Wenzelsteins waren weit verstreut über ganz Mosarria und darüber hinaus, und so hatte er nie andere Mitglieder seiner Sippe kennengelernt. Doch sie waren ihm immer nahe gewesen durch die Erzählungen, die ihm die Taten seiner Vorfahren geschildert hatten, allen voran die von Johann Wenzelstein. Er erinnerte sich an die Geschichten, die man sich oft im Kreise ihres Klans erzählt hatte. Einen Moment fühlte er sich wieder als Kind, das mit großen Augen und offenem Mund gelauscht hatte, in dessen Vorstellung die lebhaften Schilderungen Wirklichkeit geworden waren. Er hörte wieder das Feuer im Kamin prasseln, hörte die Stimme ihres Meisters, der begleitet von Gesten und seiner mal flüsternden, mal polternden Stimme die Abenteuer und Ruhmestaten von Johann Wenzelstein, dem größten Dieb in der Geschichte Mosarrias, in prächtigen Farben dargelegt hatte. Sie waren die prägendste Erinnerung seiner Kindheit. Immer hatte er den Stolz seiner Kameraden gefühlt, dass sie einen Wenzelstein in ihrer Mitte hatten. Als er klein war, hatten sie ihn immer mit aufmunternden Blicken bedacht und von „der großen Zeit“ gesprochen, die für ihn kommen würde, und von all den Taten, mit denen Nadim Wenzelstein in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten würde. Die Erinnerung führte ihn weiter in die jüngere Vergangenheit, und der wehmütige Klang seiner glücklichen Kindheit, die vor dieser lag, schwand. Er gedachte seiner ersten Zeit als Dieb, an seine Lehrzeit und daran, dass er diese nie wirklich zu Ende geführt hatte. Es war ein schmerzhaftes Geständnis, das er tief in seinem Inneren verbarg und nach außen hin gerne mit hoffnungslos überzogenen Geschichten von gelungenen Raubzügen übertünchte, aber es stimmte: Er war nie der große Dieb geworden, den alle in ihm gesehen hatten. Er war nicht einmal ein durchschnittlicher Dieb geworden. Der Schatten seiner Vorfahren lastete dann besonders drückend auf ihm, wenn ihm dieses Versagen wieder zu Bewusstsein kam. Die schönen Erinnerungen an seine unbeschwerte Kindheit waren endgültig verblasst, und das Versagen seinen Vorfahren gegenüber traf ihn jetzt mit voller Wucht. Körperlicher Schmerz jagte durch seine Glieder und seinen Kopf, und er ächzte leise. Die Bäume um sie herum kamen ihm nun noch bedrohlicher vor, ihre Schatten noch heimtückischer. Die Sonne, deren Strahlen den Waldboden bis dahin in freundliches Licht getaucht hatten, brannte nun spottend in seinen Augen. Er blinzelte in ihre Richtung, und Tränen stiegen ihm in die Augen. Ich habe sie enttäuscht, ich habe sie alle enttäuscht, ging ihm durch den Kopf, und er kämpfte gegen die Tränen. Eine gewaltige Last drückte seine Schultern nieder, und jeder Schritt kostete ihn mehr Kraft als noch im Moment zuvor. Er hasste den Krieg, der sie aus ihrer Heimat vertrieben hatte. Er hasste auch den Herrscher von Mosarria, der diesen Krieg begonnen hatte, und er hasste den Kaiser von Galdoria, dessen Wachen sie verfolgt und der die Kriegserklärung erwidert hatte. Er hasste selbst… das Maleficium. Das Maleficium. Es trat wieder in seine Gedanken und zog sie von da an in seinen Bann. Nadim erinnerte sich an das Geschehen in der Schatzkammer, an diese Macht, die sich ihnen in all ihrer Schrecklichkeit gezeigt hatte. Er wurde sich dem Wert dieses Gegenstandes bewusst, und dass Iria bereit war, alles dafür aufs Spiel zu setzen. Nun entsann er sich wieder ihrem Gespräch, das sie wenige Tage zuvor geführt hatten, als sie ihr Weg in Richtung Galdoria geführt hatte. Er wusste nicht mehr genau, was sie gesagt hatte, aber er erinnerte sich genau an ihre Stimme und an ihre Augen, aus denen in jener Stunde mehr Entschlossenheit gesprochen hatte, als er jemals zuvor bei ihr erlebt hatte. Sie sprach von der Rettung ihrer Heimat, der Stadt, in der sie aufgewachsen waren, und davon, dass sie das Maleficium dafür brauchen würde. Er wusste nicht mehr, was sie im genaueren Sinne damit vorhatte, sollte sie es tatsächlich in ihren Besitz kriegen. Aber er erinnerte sich an einen Satz: ‚Dieses Maleficium hat schon einmal einen Krieg beendet, und das kann es wieder tun‘… Den Krieg beenden, alles wieder so werden zu lassen, wie es in seiner glücklichen Erinnerung gewesen war… Dies erschien ihm nun erstrebenswerter als alle seine bisherigen Ziele. Die Machtlosigkeit des Individuums, die sie alle zu winzigen Blättern im Sturm des heraufziehenden Krieges machte, ergriff sein Herz, und der Plan, der in Irias Gedanken entstanden war, wurde nun auch zu seinem. Die Idee wurde stärker, und ein Blick zu Iria, in der diese Idee schon früher entstanden war, fachte ihr Feuer weiter an. Die Machtlosigkeit, drückend wie eine kalte Hand auf seinem Rücken, schwand, und neue Zuversicht entstand in ihm. Ich werde das Maleficium holen, schallte es in seinem Inneren, und ich werde diesen Krieg beenden. Alles wird wieder so, wie es war, dachte er, und ich werde meinen Ahnen gerecht werden, spann er den Faden weiter. Mit dieser Diebestat werde ich mich auf eine Stufe mit Johann Wenzelstein stellen können, hallte es in seinem Geist nach. Eine Zuversicht, wie er sie seit ihrem Aufbruch aus Pielebott nicht mehr verspürt hatte, durchflutete ihn, und all die Hindernisse und Gefahren, die auf ihrem Weg noch warten mochten, kamen ihm mit einem Male klein und bedeutungslos vor. Nadim hielt seinen Kopf wieder aufrecht, streckte die Brust heraus, und ging nun mit weiten Schritten neben Iria her. Auf dem Grund seines Herzens beschloss er, ihr das Maleficium nach vollzogener Tat als Geschenk zu überreichen, um ihr mit dieser Geste die Freundschaft zu vergelten, die sie seit ihrer frühesten Kindheit verband. Ihm wurde warm ums Herz bei diesem Gedanken; er sah sich bereits nicht nur als anerkannter Meisterdieb in der besten Tradition seiner Familie, sondern auch als gefeierter Held seiner Heimat, die er vor diesem Krieg bewahrt hatte. In das großherzige Gefühl der Wohltaten, die er zu vollbringen gedachte, mischte sich nun Hochmut und auch etwas Eitelkeit, als er sich in Gedanken den feierlichen Einzug in ihre Heimatstadt Pielebott ausmalte, den er mit dem Maleficium im Besitz antreten würde. Er hörte bereits die Jubelrufe, die ihm, dem großen Nadim Wenzelstein galten, und in seinen Träumen sonnte er sich schon in dem Ruhm, der ihm zuteilwerden würde, wenn dieser große Tag da wäre. Überheblichkeit schlich sich in sein Herz und verdrängte langsam die hoffnungsvolle Zuversicht darin. Die Zufriedenheit über seinen großzügigen Charakter breitete sich immer mehr aus in ihm, und er fühlte bereits den ebenso dankbaren wie ehrfürchtigen Blick von Iria auf sich, wenn sie dann das Maleficium aus seinen Händen empfangen würde. „Genug der Hulderweisung, das war doch selbstverständlich“, flüsterte er genüsslich grinsend, „es soll dir gehören, treue Iria…“ „Hm?“ fragte Iria, die ihren Namen im geflüsterten Selbstgespräch Nadims vernommen hatte. Sein träumerischer Blick ging in die Ferne, und ein breites Grinsen saß auf seinem Gesicht. Er schien an etwas sehr Angenehmes zu denken, vermutete sie. Ein Schrei klang durch den Wald und riss Nadim aus seinen Träumereien. Er zuckte zusammen und klammerte sich an Irias Schulter. All die Träume von Ruhm und der zu erwartenden Ehrerbietung, die sich in seinem Inneren ausgebreitet hatten, zerfielen in nackte, panische Angst. 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