A Thousand Roses von CrazyCheshireCat (Tod einer unendlichen Legende) ================================================================================ Kapitel 1: Bis zum Ende der Welt und weiter ------------------------------------------- A thousand Roses Tod einer unendlichen Legende Das Leben ist wie tausende Rosen, es gibt viele schöne Momente, sie sind klar, rein und einfach perfekt, sie sind wie die Blüte in ihrer Pracht. Es gibt aber auch Ecken, Kanten, Niederlagen und Verluste, die die Seele schneidet und verletzt, so wie kleine spitze Dornen, die bei jeder Berührung in die Haut schneiden. Gefährliche Wunden, sie heilen nie, nur überspielen und verstecken kann man sie. Jeder Mensch hat Wunden und entwickelt sich mit ihnen weiter, er lernt dazu, er bildet sich seine eigene Sicht der Dinge. Um Jemanden wirklich zu verstehen, warum er wie handelt, müsste man all seine Wunden kennen. Man müsste das Leben in all seiner Grausamkeit und Herrlichkeit durch die Augen eines Anderen sehen. Ist das Möglich? A thousand Roses, so ist das Leben. I Akt: New Live Kapitel 1 - Bis zum Ende der Welt uns weiter „Scarlette... .“, sagt er ungläubig. „Du bist mir gefolgt?“, fragt er weiter mit zitternden Beinen und Tränen in den Augen. „Aber natürlich.“, entgegnet sie mit sanftem Lächeln und wuschelt ihm liebevoll durch die Haare. Weinerlich und überglücklich fällt der Kleine ihr in die Arme. ‚Es stört ihn wirklich nicht...’, denkt auch sie glücklich und geniest die Nähe zu ihm. Die schwarzen, verfilzten Haare, die trockene, lederartige Haut, die spitzen, eckigen Knochen, die durch die Haut schimmern. Ihre mumifizierte Statur, lange, spitze Krallen an Händen und Füßen, die viel zu langen, unproportionalen Arme und Beine und die Flügel. Diese widerlichen, fledermausartigen Dämonenflügel. ‚Monster.’, hallt es durch ihren Kopf. ‚So haben sie mich genannt... .’, denk sie, während er beginnt vor Glück zu weinen und ihre Haut benetzt. ‚Nur er nicht. Er hat sich gegen alle gestellt und mich so akzeptiert. Er liebt mich wirklich. Seine Liebe ist echt. Er hatte sich gegen diese ganze Welt gestellt.’ „Ich habe dich vermisst Ritsuka.“ „Ich dich auch!“, schluchzt er und seine Tränen benetzen erneut die vertrocknete Haut. Zärtlich grinst sie. Sie ist so glücklich, genau wie er. ‚Bis zum Ende der Welt und weiter bin ich ihm gefolgt. Wie episch.’ Nach einiger Zeit löst er sich von ihr. „Lass und spazieren, bevor dich noch jemand sieht.“, meint er und zieht sie an der Hand zu einem mit Kirschbäumen besetzten Hügel. Glücklich folgt sie ihm. ‚Bevor die jemand sieht..’, wieder holt sie, ‚Man könnte denken, er will nicht mit mir gesehen werden... und dabei versucht er mich nach alle dem zu beschützen.’ Am Gipfel angekommen setzen sie sich auf die grüne Wiese und die wärmende Sonne scheint auf ihre Haut. Genießend kuschelt er sich an sie und sie fährt ihm immer wieder ganz vorsichtig mit den langen Krallen über den Rücken. „Wie kommst du hier her?“ „Genau wie du. Ich habe das Portal gesehen und bin dir gefolgt.“ „Wieso? Was ist mit deiner Aufgabe?“ „Meine Aufgabe als Engel kann ich nicht mehr erfüllen und ob ich jetzt die Toten hole oder nicht ist eigentlich auch egal.“ Kurz unterbricht sie. Denkt nach. „Nach allem was mir diese Menschen angetan haben, will ich auch nicht mehr dort sein.“, meint sie mit einem etwas, fast nicht merkbaren, traurigen Ton. „Ich hasse sie. Alle. Wie können sie dich nur als Monster bezeichnen, jagen und... ahh!“, schreit er aggressiv und sich die Haare raufend. „Es ist schon ok.“, meint sie besänftigend. „Nein! Ist es nicht! Sie haben auf dich geschossen, dich ausgestoßen und dieser Sasuke hat dir das Herz gebrochen!“ „Soll ich dir die ganze Geschichte erzählen?“, fragt sie ganz unvermittelt. Verwundert blick er sie darauf hin an. „Was?“, fragt er und löst sich von ihr. Amüsiert lacht das Dämonenartige Monster. „Ja Ritsuka, du kennst noch nicht die ganze Geschichte.“ Entspannend lehnt er sich zurück und liegt auf dem grünen Gras. „Nur wenn du möchtest.“, antwortet er etwas gleichgültig. „Du bist süß. Ich weiß doch genau, dass es dich interessiert.“, meint sie neckend und legt sich auf den bauch und blickt ihn an. „Ja... .“, meint er verlegen. Wieder wuschelt sie ihm sanft durchs Haar und beginnt dann zu erzählen. „Ein Jahr bevor wir uns kennen gelernt haben, war ich noch ein ganz normales Mädchen. Damals war mein Name noch Nadine. Ich war Außenseiter und niemand mochte mich. Dann sind wir mit der Schule an die Küste gefahren. Es war Schullandheim. Wir standen eines Tages an einer Klippe und haben gepicknickt. Da ist es passiert... .“ FLASHBACK „Ahhhhhh........!!!“ ‚Was ist jetzt passiert? Wieso schreit Sakura so? Hat sie sich Fingernagel abgebrochen? Hey, das wär sogar mal lustig.’, denkt sie gehässig und setzt sich auf. „Halt dich fest!!“, schreit sie panisch. Langsam steht Nadine ganz auf und geht zu ihren Klassenkameraden, die alle besorgt dreinblicken und den Lehrern zuschauen, wie sie versuchen Gaara, einer ihrer Mitschüler, welcher nur noch mit einem Arm am Kliff hängt, hoch zu ziehen. Einige Meter vor dem Unfallort bleibt Nadine wie versteinert stehen. Keinen klaren Gedanken kann sie fassen, wie versteinert. Immer mehr rutscht Gaara in den sicheren Tod, noch immer kann sie sich nicht bewegen, paralysiert starrt sie zu ihm in den Abgrund. Immer wieder schreien die Mädchen auf, wenn er einen Millimeter weiter abrutscht, verzweifelt versuchen die Lehrer ihn zu packen, aber erreichen ihn einfach nicht. Plötzlich. Stille. Alle Hintergrundgeräusche verschwinden. Er fällt wie in Zeitlupe. Ganz langsam. Immer noch hat das Mädchen keine Kotrolle über ihren Körper. Sie spürt nichts mehr. Wieder schreit jemand. Ganz hoch. Ganz schrill. Ganz laut. Die Stimme hallt in ihrem Kopf. Nadine blickt in seine Augen. Sie spiegeln seine panische Angst, Todesangst... Immer näher bewegt sich ihr Körper auf den Abgrund zu, wie als würde sie neben dran stehen und das ganze beobachten, wie ein anderer Mensch steht sie daneben und beobachtet sich selbst. Sie springt ihm hinterher. Blitzschnell. Aber für die beiden wie in Zeitlupe. Dann erreicht sie ihn. Er bewegt seinen Kopf grazil zu ihrem Ohr, als würde er keine Angst haben, als würde er ihr vollkommen vertrauen und nichts was geschieht wäre von Bedeutung... „Ich bin Atimos, das Orakel von Oreon, ich rufe dich Scarlette, Engel des Lichts!“, flüstert er ihr leise ins Ohr. Ihre Augen beginnen zu glühen. Strahlend weiße Flügel schießen aus ihrem Rücken. Der gesamte Körperbau von Nadine verändert sich. Zwei Meter, kurz vor dem tosenden Meer, steigt sie auf. Wasserspiralen umgeben die beiden. Wie ein Pfeil schießen sie in die Höhe, 20, 30 Meter über die verdutzten Gesichter der Mitschüler. Hoch oben schweben sie auf der Stelle. Nur für einen Moment. Das Wasser prasselt schlagartig wieder nach unten, zurück in die Unendlichkeit des Abgrunds. Der Engel in ihr verschwindet. Die Beiden gleiten hinunter auf den sicheren Boden. Sie bricht zusammen und liegt in seinen Armen. FLASHBACK ENDE „Und so wurde ich verwandelt. Am Anfang war es sehr ungewöhnlich, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Sasuke, Gaara und die Anderen aus der Clique wurden dann meine Freunde. Atimos, dieser Geist, tauchte ab und zu auf und hat mir vieles gezeigt und erklärt. Auch meine Aufgabe hat er mir erklärt. Doch einige Wochen vorher, bevor er mir alles sagte, starb meine Mutter an einem Autounfall.“, sagt sie ohne Emotion. „Wieso sagst du das so.. kühl? Warst du nicht traurig?“, unterbricht Ritsuka sie. „Doch, natürlich. Als die Direktorin mir das in der Schule gesagt hatte, habe ich die ganze Schwimmhalle verwüstet.“, kichert sie. FLASHBACK „Deine Mutter ist heute Nacht bei einem Autounfall gestorben.“ „Was...?“ „Tut mir leid... “ Sasuke starrt nichts sagend Scarlette an, er wartet auf eine Reaktion, auf die er handeln kann. Er weiß nicht. Ist sie traurig, verwirrt oder begreift sie es nur noch nicht. „Danke, auf wiedersehen Sensei.“ Sie steht auf. Geht an die Tür ohne auf eine Antwort zu warten, dann öffnet sie diese. Draußen auf dem Gang ist es dunkel. Sie geht hinaus und bleibt wieder stehen. Senkt den Kopf. Leise schluchzt sie. Leise wimmert sie. Sasuke folgt ihr. Bleibt einen Meter hinter ihr stehen. Eine Träne fällt auf den Boden und noch eine und noch eine. Immer wieder fallen Tränen auf den Boden. Leise hört man sie weinen. Immer kleiner scheint sie zu werden. Sie schrumpft immer mehr. Sie kauert sich zusammen. Was soll er sagen? Ratlos sucht Sasuke nach den richtigen Wörtern, doch findet sie einfach nicht. Langsam bewegt er seine Hand auf ihre Schulter zu, stoppt aber einige Zentimeter vor ihr, weil er einfach nicht weiß was er sagen soll. Plötzlich springt das Licht an. Weiter nach Wörter suchend blickt er auf die Tränen und zuckt zusammen. Blut! Sie weint Blut! Geschockt starrt er das Mädchen an. Leise kichert sie. Ganz kurz und ganz hoch. „Scarlette...“ Weiter kommt er nicht, bevor sie los rast, um die Kurve biegt, in die Schwimmhalle rennt und die Tür hinter sich zuschlägt. Sofort rennt er ihr hinter her. Was ist nur mit ihr los? Wieso Blut? Scarlette starrt auf die ruhige Wasseroberfläche. Wie das Wasser ist sie ruhig nach außen. Ihr Gesicht zeigt keine Emotion, von der man schließen könnte, wie es in ihrem inneren aussieht. Erst setzt sie einen Fuß auf das Wasser, dann den anderen. In der Mitte des Beckens sackt sie zusammen und Knien auf der Wasseroberfläche.. Blutige Tränen rollen über ihre Wanden. Sie fallen ins Wasser und färben es rot. Vor ihr erscheint ein schwarzes Messer. Es leuchtet silbern. Die scharfe Kante schimmert im Licht. Sie richtet sich etwas auf. Starrt einige Sekunden noch auf das Messer. Nimmt es dann und setzt es sanft an der Pulsader an. ‚Wieso fühle ich nichts? Einfach gar nichts... .’ Langsam zieht sie die scharfe Klinge durch’s Fleisch. Es blutet, aber immer noch spürt sie nichts. Keinen Schmerz, keine Trauer, keine Wut. Auch den anderen Arm schneidet sie auf. Immer noch. Immer noch spürt sie nichts. Gar nichts. Völlige Leere herscht in ihr. Scarlette lässt das Messer fallen. Es gleitet sanft durch das Wasser und verschwindet im roten Abgrund. Ganz ruhig sieht sie dem Blut zu, wie es auf der Wasseroberfläche und von dort, wie Sonnenstrahlen, von ihr zum Beckenrand läuft. Immer weiter bewegt sich die rote Flüssigkeit. Erst die Wände hinauf und bleibt dort und auf der Decke kleben. Nach und Nach verschwindet die weiße Fläche und ist mit einem Blutfilm überzogen. Sasuke versucht inzwischen die Große Glastür zu öffnen, doch sie ist verschlossen. Wild rüttelt er an der Tür, doch sie geht nicht auf. Er versucht einen Blick in die Halle zu erspähen, doch das Blut lässt keinen Blick mehr durch. Wieder rüttelt er an der Tür, aber kommt nicht rein, eine unsichtbare Kraft verschließt sie. Schnell läuft er in den Pausenhof, aber auch hier lässt das Blut des Mädchens kein Blick hinter die gewaltige Glasfront der Schwimmhalle. Wieder eilt er zurück an die Tür. Rüttelt an ihr. Versucht sie mit aller Kraft aufzureisen. Nichts geht. Er verzweifelt immer mehr. Mit jeder Sekunde die verstreicht verzweifelt er mehr. ‚Sie stirbt hinter dieser verdammten Tür und ich kann nichts tun.’ Er geriet in Panik. Versucht immer noch mit aller Kraft die Tür aufzustemmen. Nichts tut sich. Kurz bevor er Aufgeben will, gibt die Tür endlich nach. Sofort stürmt er in die Halle. Stoppt wieder. Geschockt mustert er seine Umgebung. Wie viel Blut das ist? Handabdrücke. Verschmierte Abdrücke aus Blut kleben an den Wänden. Das blutige Wasser wirkt wie ein großer Höllenschlund. Überall klebt die rote Farbe. Einige wenige Momente geht ihm das alles durch den Kopf. Einige wenige Momente wirkt die ganze Umgebung auf ihn. Eine angsterfüllte Stimmung macht sich in ihm breit. Woher kommt dieses Gefühl? Liegt es an der Menge des Blutes oder an der Tatsache, dass er Scarlette nirgendwo entdecken kann. Nach dieser, nur einen Sekunde, läuft das ganze Blut hinunter. Es läuft schlagartig die Wände hinab und treibt wieder in das Becken. Nur noch leichte rötliche Schlieren sind auf der Wand noch zu erkennen. Rötlich wirkt die Umgebung draußen. Nur durch ihre Kräfte blieb das Blut an der Wand... Wo ist sie? Wo nur...? Wo?! Blitzartig springt Sasuke in das rote Wasser, als er am Grund einen Schatten entdeckt. Das wäre der einzige Ort, an dem sie sein könnte. Sofort erreicht er sie, packt er sie und zieht sie aus dem Wasser. Oh nein, wie atmet nicht! Schnell beginnt er mit Wiederbelebungsversuchen, als die Notärzte schon rein gestürmt kommen. FLASHBACK ENDE „Das ganze hatte mich sehr getroffen und so versiegelte ich all den Hass. Den Hass gegen meine Bestimmung und die Trauer. Weist du, meine Mutter musste sterben. Es war Vorsehung. Ich habe es herausgefunden nachdem mir Atimos die ‚Legende um Oreon’ erzählte.“ „Die Legende um Oreon?“, fragt Ritsuka verwirrt. „Ja. Eine traurige Geschichte, voll Intoleranz und Machtdurst.“ FLASHBACK „Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid... “, sie zuckt zusammen, „..aber deshalb bin ich nicht hier. Ich bin hier, weil ich dir sagen muss, was deine eigentliche Aufgabe ist. Du musst einen Planeten Namen’s Oreon befreien. Hierbei handelt es sich um eine alte Legende, die die Menschen schon lange vergessen haben. Vor vielen Millionen Jahren wurde Oreon von ein paar Dämonen bedroht doch die Menschen ignorierten sie, da sie auch nicht weiter schädlich und bis auf ein paar kleine Diebstähle harmlos waren. Irgendwann wurde dann aber ein Dämon geboren, der viel stärker als alle anderen war. Sie machten ihn zu ihrem König und er schuf eine neue stärkere Rasse von Dämonen. Naja, die Menschen hatten dann natürlich ein Problem, die Dämonen vermehrten sich explosionsartig und waren viel zu stark um gegen sie zu kämpfen. Sie wussten nicht was sie tun sollten, also trafen sich alle zu einem Gebet, damit die Götter ihnen helfen. Am nächsten Tag verkündete das Orakel die Erstgeburt von 7 Kindern. Er sagte auch, dass diese immer wieder geboren werden. Tage und Wochen vergingen, doch nichts geschah. Die Menschen wollten schon aufgeben, doch dann wurden 7 Kinder geboren. Sie wussten, dass das DAS Zeichen war und kapitulierten nicht. Daraufhin gab man ihnen besondere Namen: Scarlette [scarlett], was soviel heißt wie ‚Der Lichtengel’; Kuwaky [kuwaki] bedeutet ‚Der Schatten’; Rya [rüja] heißt ‚Der Phönix’; Hinoy [hinoi] ‚Stilles Gewässer’. Nanjo [nanjo] ‚Der Erdherrschende’; Mikareh [mikar] ‚Das Gewitter’; und Anima [anima] bedeutet ‚Bewegender Himmel’. Die 7 Kinder wuchsen schnell heran und wurden schon früh zum kämpfen ausgebildet. Schnell merkten sie, dass sie übernatürliche Kräfte besitzen. In der Sage wurden sie oft mit Engelskräften wegen der Flügel verglichen. Ach ja: Jeder von ihnen konnte ein anderes Element steuern: Scarlette beherrschte das Licht, Kuwaky die Dunkelheit, Rya das Feuer, Hinoy das Wasser, Nanjo die Erde, Mikareh den Donner und Anima die Luft. Schon mit 10 Jahren mussten sie in den Kampf ziehen. Niemand rechnete damit, dass sie gewinnen, aber ihr Anführer hat auf den vorzeitigen Angriff bestanden. Jedenfalls gewannen sie die Schlacht, aber nicht den Krieg. Die Dämonen hatten sich in den 10 Jahren so weit vermehrt, dass sie so gut wie nicht mehr zu stoppen waren. Also wurden sie auf einen kleinen Abgegrenzten Teil des Planeten verbannt. Doch mit diesem Ausgang waren einige Menschen und auch der Anführer nicht zufrieden. Sie verlangten von den 7 Engeln, dass sie die Dämonen entgültig vernichten. Das wollten diese aber nicht, das machte die kampfsüchtigen Menschen so wütend, dass sie sich auf diesen Planeten, auf die Erde umsiedelten. Die restlichen Menschen und die Engel konnten nun friedlich Leben und mit der Zeit vergaßen sie ihre Gottheiten und machten die 7 Engel zu den Göttern. Jahre vergingen, die Bewohner von Oreon lebten friedvoll weiter, hatten ein schönes Leben, nur ab und zu mussten die Engel einige Dämonen töten. Naja, und wie der Lauf der Dinge nun mal so ist, starben die 7 Engel. Die Menschen machten sich keine Sorgen, denn die Kinder sollten ja wiedergeboren werden. Die Zeit verging, aber in ihrem Volk entdeckten sie die Kinder nicht. Die Dämonen schafften es sich wieder zu vermehren und den Planeten anzugreifen. Also gingen die Menschen aus Sorge wieder zum Orakel. ‚Die Krieger sind unter den anderen, sie können nicht helfen.’, antwortete er. Die Menschen begriffen schnell: Die 7 Engel sind auf der Erde. Geschockt und verzweifelt fragten sie, was sie tun konnten. ‚Unser Planet ist bald schon verloren, wenn wir nichts unternehmen. Wir müssen etwas tun. Ich werde die Zeit auf diesem Planeten einfrieren und mich selbst opfern, dadurch kann mein Geist auf die Erde wandern und den Ersten Engel suchen und die Kette wieder fortsetzen.’, antwortete er wieder. Und genau so geschah es dann auch.“ „Das heißt, du bist das Orakel und ich bin der erste Engel den du finden musst.“, fragt sie. „Genau. Scarlette, du musst die anderen finden, nichts darf dich dabei aufhalten!“ Einige Sekunden vergehen, Scarlette starrt Atimos an, welcher sie mit erwartungsvollen Blicken durchbohrt. „Heißt das, dass.... dass es gar kein Zufall war, dass meine Mutter gestorben ist? Meine Mutter musste sterben, wegen diesem Planeten?“ Atimos schaut zu Boden. „Also doch, du bist schuld!“ Blitzschnell steht sie vor ihm, fährt Krallen aus, die ca. 30cm lang sind und bleibt mit diesen nur wenige Millimeter vor seinem Hals stehen. „Das war die richtige Entscheidung. Du hättest nur deinen Freund getötet.“, sagt Atimos ganz ruhig und ohne mit der Wimper zu zucken. „Halt’s Maul!“, schreit sie wütend. Einige Momente vergehen bis sie die Klingen wieder einfährt. „Ich hab ja so oder so keine andere Wahl: Ich helfe... .“, sagt sie, während sie sich setzt. FLASHBACK ENDE „Es war schrecklich und unerträglich bis ich meine Gefühle versiegelt hatte. Alles wurde besser. Ich hatte wieder Augen für das Wesentliche. Ich lernte meine Fähigkeiten zu kontrollieren und mit diesen Flügeln, mit diesen wundervollen, strahlend weißen Flügeln umzugehen... . Ich habe gegen Dämonen gekämpft, meistens sehr blutig und das Fliegen war das wundervollste.“ „Stimmt, das war wunderschön.“, meint Ritsuka. „Mit den Engelsflügeln kann ich noch höher, bis über die Wolkendecke dem Mond entgegen, fliegen. Das eine Mal wo ich dich mitgenommen hatte war nicht das Beste. Sehr schade eigentlich.“ Betrübt seufzt sie. „Nach einiger Zeit hatte ich mich in Sasuke, meinen damaligen besten Freund verliebt. Wir sind mit Hilfe der Anderen, die Kupler gespielt haben, zusammen gekommen. Wir waren lange zusammen, bis die Kämpfe immer härter und für mich immer blutiger geworden sind. Er machte sich große sorgen um mich und hat das psychisch nicht ausgehalten. Er hatte Schluss gemacht. Die Bindung ist gebrochen und ich wurde zu diesem... Monster. Den Rest kennst du ja.“ „Du bist kein Monster. Lass dir das doch nicht einreden.“, meint er und schmiegt sich an sie. „Seufz. Ja, es ist schon viel passiert bevor wir uns kennen gelernt haben.“, meint sie zusammenfassend. Schweigen bricht über die Beiden herein. „Wieso bist du so still?“, fragt sie nach einigen Momenten. Ritsuka starrt auf das Tal hinab ins Leere, löst seinen Blick, der sich an dieses Nichts geheftet hatte, und wendet sich wieder an Scarlette. „Grausam... .“, bemerkt er und ignoriert ihre Frage. Verwundert mustert sie ihn. „Was meinst du?“ „Alles.. Einfach alles! Das mit deiner Mutter, deiner ‚Bestimmung’! Was sind das für Freunde?!... .“,regt er sich auf. Während Ritsuka weiter aus der Haut fährt, beginnt sie zu kichern. „Was soll das?“, fragt er leicht aggressiv. Mit einem breiten Grinsen wuschelt sie ihm durch die Haare. „Lass gut sein.. Du bist süß.“ „Ich bin nicht süß!“, meint er protestierend. „Dohoch!“, neckt sie weiter und wuschelt ihn erneut. Vorsichtig drückt er sie von sich weg. „Lass das!“, meint er gespielt eingeschnappt. „Nagut.“, meint sie glücklich. Wieder Schweigen. Beide Blicken in das Dorf unten im Tal. „Wie ist er in dieser Dimension? Wie lange bist du schon hier? Und was hat es mit diesen Katzenohren auf sich?“, fragt sie unvermittelt und berührt sanft die Öhrchen. „Diese Dimension ist nicht sehr viel anders, als unsere. Es ist nur vieles hier wie in Japan. Und die Ohren verliert man... mit der Unschuld. Ich bin schon ca. 4Monate hier, ich habe einen Bruder, er heißt Seimei. Ich hab ihn sehr lieb gewonnen und er beschützt mich vor Mutter... .“, meint er verlegen und wird dann zum Schluss immer leiser. „Vor deiner Mutter?“, fragt sie verwundert. „Ja... Ich weiß nicht wie der Ritsuka vor mir war, hier, in dieser Dimension habe ich einen Gedächtnisverlust und Mutter denkt, dass ich nicht ‚ihr’ Ritsuka bin... Was ja auch irgendwie stimmt. Ab du zu rastet sie aus, schlägt mich. Aber Seimei beschützt mich immer.“, meint er glücklich. Scarlette wendet ihren Blick wieder auf das Tal. „Es ist nett, dass er dir hilft, aber... .“, sie fährt herum und blickt Ritsuka eindringlich und tot ernst an, „Ritsuka...?“ „J-ja?“, antwortet er zögerlich. „Soll ich sie.. töten?“ Geschockt blickt er sie an, kann einfach nicht glauben was sie gerade gesagt hat. Einige Sekunden vergehen und ihm stockt der Atem. Vorsichtig schluckt er. „Nein.“, sagt er bestimmend. ‚Grr... Das war nicht die Antwort, die ich erhofft hatte.’ „Oke... .“, meint sie trotzdem verständnisvoll und wendet sich wieder ab. Einige Momente vergehen, bevor wieder jemand etwas sagt. „Die Dimensionstore sind auch Zeitfenster.“, merkt sie an, obwohl das Thema schon lange an ihnen vorbei ist. Wie ein Fragezeichen blickt Ritsuka sie an und wartet auf eine Erklärung. „Du warst erst einige Stunden weg bevor ich dir gefolgt bin und nicht 4Monate.“, sagt sie ohne ihn anzublicken. „Kann gut sein... .“, meint er immer noch etwas verwirrt. „Wie ist das hier im Dorf? Es scheint hauptsächlich ein Kurort zu sein.“, sagt sie und wechselt erneut unverhofft das Thema. „Richtig.“, antwortet er schnell und blickt wieder in Tal, „Wir sind auch nur auf Urlaub hier und fahren Morgen wieder. Wir wohnen in der Stadt.“ „Ach so.“, merkt sie nur desinteressiert an. „Was hast du jetzt eigentlich vor?“ „Ich weiß nicht... „, meint sie und wendet sich an den Jungen, „Meine Geschichte ist zu Ende. Ich werde vielleicht mal diese Welt in Augenschein nehmen, reisen und mir alles ansehen. So wie es scheint, brauchst du mich zur Zeit nicht, oder?, meint sie fröhlich. „Schade eigentlich, aber es ist ok.“, sagt er und blickt betrübt in das Gesicht des Monsters. Erneut wuschelt sie ihm durchs schwarze Haar. „Ich komme doch wieder.“ „Okeeee..“ „Ritsuka!“, ruft ihn eine Stimme. „Oh! Das ist Seimei.“, meint er und dreht sich in die Richtung aus der die Stimme kann. „Geh nur.“, meint sie sanft. Schnell dreht er sich wieder zu ihr. „Sehen wir uns noch mal bevor du..“ „Ritsuka!!“ „Ich bin hier!“, schreit er und wendet sich wieder der Stimme entgegen. „Nein.“, sagt sie genau so sanft wie zuvor. Geschockt fährt er herum und blickt sie traurig an. „Ritsuka?!“, ruft Seimei wieder. Wieder dreht sich Ritsuka zu der Stimme und schreit ihr ein ‚Hier!’ entgegen. Doch dann zieht sie ihn zu sich, umarmt ihn ein letztes mal. „Auf wieder sehen.“, sagt sie betrübt und haucht ihm einen sanften, aber eisigen Kuss auf die Stirn. Danach hebt sie mit einem kräftigen Flügelschlag ab und ist schon außer Sichtweite. Er wollte noch etwas sagen, aber sie war zu schnell. „Ritsuka. Hab ich dich endlich gefunden.“, spricht ihn sein Bruder an, während er noch in den Himmel starrt. „Komm, das Essen ist fertig.“, meint er ruhig. „Ja... ich komme.“ Danach dreht er sich um und geht mit Seimei zurück. ‚Die Geschichte ist hier zu Ende. Alle Hoffnungen sind in den Himmel gefahren. Die Legende stirbt. Für immer.’ Sie fliegt eine lange Zeit, mehrere Tage, Nachts rastet sie in den Dörfern und Städten, verdammt in der Dunkelheit als Monster zu leben. Am 5ten Tag landet sie auf dem Zaun eines Fußballplatzes. Seufzend blickt sie in die Nacht. ‚Was soll ich hier? Wieso kann nicht alles so sein wie früher?’ „Weil es immer noch deine Bestimmung ist!“ „Wer hat das gesagt?!“, ruft sie erschrocken in die Dunkelheit. „Das ist unwichtig. Wichtig ist, dass du begreifst, dass du nicht geflohen bist, sondern nur den nächsten Schritt getan hast.“ „Komm wenigstens raus und rede mit mir!“ Und daraufhin erscheint ein weißes Licht vor Scarlette. Wie ein Stern schwebt es vor ihr. „Atimos?“ „Nein. Er ist tot.“ Scarlette schweigt. Trauer macht sich breit. Die Stimmung durchzieht die Luft. „Warum hast du aufgegeben? Es geht erst richtig Los!“ „Wie denn?! Ich bin nicht mehr auf der Erde und ich bin kein Engel mehr! Ich will das auch alles nicht mehr! Zu viele Manschen wurden verletzt und getötet!“ „Genau darum geht es doch!“, unterbricht sie das Licht. „All diese Menschen haben das ertragen und nur weil du nicht mehr willst hört es nicht auf! Es geht immer weiter, jeden Tag sterben aufs neue Menschen und deine Aufgabe ist es sie zu beschützen und die Schatten endgültig aufzuhalten! All diese Menschen sind doch umsonnst gestorben, wenn du aufgibst! Auch deine Mutter.“ Stille. Sie hat recht. Diese Stimme. Aufgeben geht einfach nicht. „Was kann ich tun? Sag mir was ich machen soll und ich kämpfe weiter.“, sagt Scarlette entschlossen. „Ach, kleiner Engel... das weißt du doch schon längst.“ Und das Licht verschwindet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)