A Thousand Roses von CrazyCheshireCat (Tod einer unendlichen Legende) ================================================================================ Kapitel 1: Bis zum Ende der Welt und weiter ------------------------------------------- A thousand Roses Tod einer unendlichen Legende Das Leben ist wie tausende Rosen, es gibt viele schöne Momente, sie sind klar, rein und einfach perfekt, sie sind wie die Blüte in ihrer Pracht. Es gibt aber auch Ecken, Kanten, Niederlagen und Verluste, die die Seele schneidet und verletzt, so wie kleine spitze Dornen, die bei jeder Berührung in die Haut schneiden. Gefährliche Wunden, sie heilen nie, nur überspielen und verstecken kann man sie. Jeder Mensch hat Wunden und entwickelt sich mit ihnen weiter, er lernt dazu, er bildet sich seine eigene Sicht der Dinge. Um Jemanden wirklich zu verstehen, warum er wie handelt, müsste man all seine Wunden kennen. Man müsste das Leben in all seiner Grausamkeit und Herrlichkeit durch die Augen eines Anderen sehen. Ist das Möglich? A thousand Roses, so ist das Leben. I Akt: New Live Kapitel 1 - Bis zum Ende der Welt uns weiter „Scarlette... .“, sagt er ungläubig. „Du bist mir gefolgt?“, fragt er weiter mit zitternden Beinen und Tränen in den Augen. „Aber natürlich.“, entgegnet sie mit sanftem Lächeln und wuschelt ihm liebevoll durch die Haare. Weinerlich und überglücklich fällt der Kleine ihr in die Arme. ‚Es stört ihn wirklich nicht...’, denkt auch sie glücklich und geniest die Nähe zu ihm. Die schwarzen, verfilzten Haare, die trockene, lederartige Haut, die spitzen, eckigen Knochen, die durch die Haut schimmern. Ihre mumifizierte Statur, lange, spitze Krallen an Händen und Füßen, die viel zu langen, unproportionalen Arme und Beine und die Flügel. Diese widerlichen, fledermausartigen Dämonenflügel. ‚Monster.’, hallt es durch ihren Kopf. ‚So haben sie mich genannt... .’, denk sie, während er beginnt vor Glück zu weinen und ihre Haut benetzt. ‚Nur er nicht. Er hat sich gegen alle gestellt und mich so akzeptiert. Er liebt mich wirklich. Seine Liebe ist echt. Er hatte sich gegen diese ganze Welt gestellt.’ „Ich habe dich vermisst Ritsuka.“ „Ich dich auch!“, schluchzt er und seine Tränen benetzen erneut die vertrocknete Haut. Zärtlich grinst sie. Sie ist so glücklich, genau wie er. ‚Bis zum Ende der Welt und weiter bin ich ihm gefolgt. Wie episch.’ Nach einiger Zeit löst er sich von ihr. „Lass und spazieren, bevor dich noch jemand sieht.“, meint er und zieht sie an der Hand zu einem mit Kirschbäumen besetzten Hügel. Glücklich folgt sie ihm. ‚Bevor die jemand sieht..’, wieder holt sie, ‚Man könnte denken, er will nicht mit mir gesehen werden... und dabei versucht er mich nach alle dem zu beschützen.’ Am Gipfel angekommen setzen sie sich auf die grüne Wiese und die wärmende Sonne scheint auf ihre Haut. Genießend kuschelt er sich an sie und sie fährt ihm immer wieder ganz vorsichtig mit den langen Krallen über den Rücken. „Wie kommst du hier her?“ „Genau wie du. Ich habe das Portal gesehen und bin dir gefolgt.“ „Wieso? Was ist mit deiner Aufgabe?“ „Meine Aufgabe als Engel kann ich nicht mehr erfüllen und ob ich jetzt die Toten hole oder nicht ist eigentlich auch egal.“ Kurz unterbricht sie. Denkt nach. „Nach allem was mir diese Menschen angetan haben, will ich auch nicht mehr dort sein.“, meint sie mit einem etwas, fast nicht merkbaren, traurigen Ton. „Ich hasse sie. Alle. Wie können sie dich nur als Monster bezeichnen, jagen und... ahh!“, schreit er aggressiv und sich die Haare raufend. „Es ist schon ok.“, meint sie besänftigend. „Nein! Ist es nicht! Sie haben auf dich geschossen, dich ausgestoßen und dieser Sasuke hat dir das Herz gebrochen!“ „Soll ich dir die ganze Geschichte erzählen?“, fragt sie ganz unvermittelt. Verwundert blick er sie darauf hin an. „Was?“, fragt er und löst sich von ihr. Amüsiert lacht das Dämonenartige Monster. „Ja Ritsuka, du kennst noch nicht die ganze Geschichte.“ Entspannend lehnt er sich zurück und liegt auf dem grünen Gras. „Nur wenn du möchtest.“, antwortet er etwas gleichgültig. „Du bist süß. Ich weiß doch genau, dass es dich interessiert.“, meint sie neckend und legt sich auf den bauch und blickt ihn an. „Ja... .“, meint er verlegen. Wieder wuschelt sie ihm sanft durchs Haar und beginnt dann zu erzählen. „Ein Jahr bevor wir uns kennen gelernt haben, war ich noch ein ganz normales Mädchen. Damals war mein Name noch Nadine. Ich war Außenseiter und niemand mochte mich. Dann sind wir mit der Schule an die Küste gefahren. Es war Schullandheim. Wir standen eines Tages an einer Klippe und haben gepicknickt. Da ist es passiert... .“ FLASHBACK „Ahhhhhh........!!!“ ‚Was ist jetzt passiert? Wieso schreit Sakura so? Hat sie sich Fingernagel abgebrochen? Hey, das wär sogar mal lustig.’, denkt sie gehässig und setzt sich auf. „Halt dich fest!!“, schreit sie panisch. Langsam steht Nadine ganz auf und geht zu ihren Klassenkameraden, die alle besorgt dreinblicken und den Lehrern zuschauen, wie sie versuchen Gaara, einer ihrer Mitschüler, welcher nur noch mit einem Arm am Kliff hängt, hoch zu ziehen. Einige Meter vor dem Unfallort bleibt Nadine wie versteinert stehen. Keinen klaren Gedanken kann sie fassen, wie versteinert. Immer mehr rutscht Gaara in den sicheren Tod, noch immer kann sie sich nicht bewegen, paralysiert starrt sie zu ihm in den Abgrund. Immer wieder schreien die Mädchen auf, wenn er einen Millimeter weiter abrutscht, verzweifelt versuchen die Lehrer ihn zu packen, aber erreichen ihn einfach nicht. Plötzlich. Stille. Alle Hintergrundgeräusche verschwinden. Er fällt wie in Zeitlupe. Ganz langsam. Immer noch hat das Mädchen keine Kotrolle über ihren Körper. Sie spürt nichts mehr. Wieder schreit jemand. Ganz hoch. Ganz schrill. Ganz laut. Die Stimme hallt in ihrem Kopf. Nadine blickt in seine Augen. Sie spiegeln seine panische Angst, Todesangst... Immer näher bewegt sich ihr Körper auf den Abgrund zu, wie als würde sie neben dran stehen und das ganze beobachten, wie ein anderer Mensch steht sie daneben und beobachtet sich selbst. Sie springt ihm hinterher. Blitzschnell. Aber für die beiden wie in Zeitlupe. Dann erreicht sie ihn. Er bewegt seinen Kopf grazil zu ihrem Ohr, als würde er keine Angst haben, als würde er ihr vollkommen vertrauen und nichts was geschieht wäre von Bedeutung... „Ich bin Atimos, das Orakel von Oreon, ich rufe dich Scarlette, Engel des Lichts!“, flüstert er ihr leise ins Ohr. Ihre Augen beginnen zu glühen. Strahlend weiße Flügel schießen aus ihrem Rücken. Der gesamte Körperbau von Nadine verändert sich. Zwei Meter, kurz vor dem tosenden Meer, steigt sie auf. Wasserspiralen umgeben die beiden. Wie ein Pfeil schießen sie in die Höhe, 20, 30 Meter über die verdutzten Gesichter der Mitschüler. Hoch oben schweben sie auf der Stelle. Nur für einen Moment. Das Wasser prasselt schlagartig wieder nach unten, zurück in die Unendlichkeit des Abgrunds. Der Engel in ihr verschwindet. Die Beiden gleiten hinunter auf den sicheren Boden. Sie bricht zusammen und liegt in seinen Armen. FLASHBACK ENDE „Und so wurde ich verwandelt. Am Anfang war es sehr ungewöhnlich, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Sasuke, Gaara und die Anderen aus der Clique wurden dann meine Freunde. Atimos, dieser Geist, tauchte ab und zu auf und hat mir vieles gezeigt und erklärt. Auch meine Aufgabe hat er mir erklärt. Doch einige Wochen vorher, bevor er mir alles sagte, starb meine Mutter an einem Autounfall.“, sagt sie ohne Emotion. „Wieso sagst du das so.. kühl? Warst du nicht traurig?“, unterbricht Ritsuka sie. „Doch, natürlich. Als die Direktorin mir das in der Schule gesagt hatte, habe ich die ganze Schwimmhalle verwüstet.“, kichert sie. FLASHBACK „Deine Mutter ist heute Nacht bei einem Autounfall gestorben.“ „Was...?“ „Tut mir leid... “ Sasuke starrt nichts sagend Scarlette an, er wartet auf eine Reaktion, auf die er handeln kann. Er weiß nicht. Ist sie traurig, verwirrt oder begreift sie es nur noch nicht. „Danke, auf wiedersehen Sensei.“ Sie steht auf. Geht an die Tür ohne auf eine Antwort zu warten, dann öffnet sie diese. Draußen auf dem Gang ist es dunkel. Sie geht hinaus und bleibt wieder stehen. Senkt den Kopf. Leise schluchzt sie. Leise wimmert sie. Sasuke folgt ihr. Bleibt einen Meter hinter ihr stehen. Eine Träne fällt auf den Boden und noch eine und noch eine. Immer wieder fallen Tränen auf den Boden. Leise hört man sie weinen. Immer kleiner scheint sie zu werden. Sie schrumpft immer mehr. Sie kauert sich zusammen. Was soll er sagen? Ratlos sucht Sasuke nach den richtigen Wörtern, doch findet sie einfach nicht. Langsam bewegt er seine Hand auf ihre Schulter zu, stoppt aber einige Zentimeter vor ihr, weil er einfach nicht weiß was er sagen soll. Plötzlich springt das Licht an. Weiter nach Wörter suchend blickt er auf die Tränen und zuckt zusammen. Blut! Sie weint Blut! Geschockt starrt er das Mädchen an. Leise kichert sie. Ganz kurz und ganz hoch. „Scarlette...“ Weiter kommt er nicht, bevor sie los rast, um die Kurve biegt, in die Schwimmhalle rennt und die Tür hinter sich zuschlägt. Sofort rennt er ihr hinter her. Was ist nur mit ihr los? Wieso Blut? Scarlette starrt auf die ruhige Wasseroberfläche. Wie das Wasser ist sie ruhig nach außen. Ihr Gesicht zeigt keine Emotion, von der man schließen könnte, wie es in ihrem inneren aussieht. Erst setzt sie einen Fuß auf das Wasser, dann den anderen. In der Mitte des Beckens sackt sie zusammen und Knien auf der Wasseroberfläche.. Blutige Tränen rollen über ihre Wanden. Sie fallen ins Wasser und färben es rot. Vor ihr erscheint ein schwarzes Messer. Es leuchtet silbern. Die scharfe Kante schimmert im Licht. Sie richtet sich etwas auf. Starrt einige Sekunden noch auf das Messer. Nimmt es dann und setzt es sanft an der Pulsader an. ‚Wieso fühle ich nichts? Einfach gar nichts... .’ Langsam zieht sie die scharfe Klinge durch’s Fleisch. Es blutet, aber immer noch spürt sie nichts. Keinen Schmerz, keine Trauer, keine Wut. Auch den anderen Arm schneidet sie auf. Immer noch. Immer noch spürt sie nichts. Gar nichts. Völlige Leere herscht in ihr. Scarlette lässt das Messer fallen. Es gleitet sanft durch das Wasser und verschwindet im roten Abgrund. Ganz ruhig sieht sie dem Blut zu, wie es auf der Wasseroberfläche und von dort, wie Sonnenstrahlen, von ihr zum Beckenrand läuft. Immer weiter bewegt sich die rote Flüssigkeit. Erst die Wände hinauf und bleibt dort und auf der Decke kleben. Nach und Nach verschwindet die weiße Fläche und ist mit einem Blutfilm überzogen. Sasuke versucht inzwischen die Große Glastür zu öffnen, doch sie ist verschlossen. Wild rüttelt er an der Tür, doch sie geht nicht auf. Er versucht einen Blick in die Halle zu erspähen, doch das Blut lässt keinen Blick mehr durch. Wieder rüttelt er an der Tür, aber kommt nicht rein, eine unsichtbare Kraft verschließt sie. Schnell läuft er in den Pausenhof, aber auch hier lässt das Blut des Mädchens kein Blick hinter die gewaltige Glasfront der Schwimmhalle. Wieder eilt er zurück an die Tür. Rüttelt an ihr. Versucht sie mit aller Kraft aufzureisen. Nichts geht. Er verzweifelt immer mehr. Mit jeder Sekunde die verstreicht verzweifelt er mehr. ‚Sie stirbt hinter dieser verdammten Tür und ich kann nichts tun.’ Er geriet in Panik. Versucht immer noch mit aller Kraft die Tür aufzustemmen. Nichts tut sich. Kurz bevor er Aufgeben will, gibt die Tür endlich nach. Sofort stürmt er in die Halle. Stoppt wieder. Geschockt mustert er seine Umgebung. Wie viel Blut das ist? Handabdrücke. Verschmierte Abdrücke aus Blut kleben an den Wänden. Das blutige Wasser wirkt wie ein großer Höllenschlund. Überall klebt die rote Farbe. Einige wenige Momente geht ihm das alles durch den Kopf. Einige wenige Momente wirkt die ganze Umgebung auf ihn. Eine angsterfüllte Stimmung macht sich in ihm breit. Woher kommt dieses Gefühl? Liegt es an der Menge des Blutes oder an der Tatsache, dass er Scarlette nirgendwo entdecken kann. Nach dieser, nur einen Sekunde, läuft das ganze Blut hinunter. Es läuft schlagartig die Wände hinab und treibt wieder in das Becken. Nur noch leichte rötliche Schlieren sind auf der Wand noch zu erkennen. Rötlich wirkt die Umgebung draußen. Nur durch ihre Kräfte blieb das Blut an der Wand... Wo ist sie? Wo nur...? Wo?! Blitzartig springt Sasuke in das rote Wasser, als er am Grund einen Schatten entdeckt. Das wäre der einzige Ort, an dem sie sein könnte. Sofort erreicht er sie, packt er sie und zieht sie aus dem Wasser. Oh nein, wie atmet nicht! Schnell beginnt er mit Wiederbelebungsversuchen, als die Notärzte schon rein gestürmt kommen. FLASHBACK ENDE „Das ganze hatte mich sehr getroffen und so versiegelte ich all den Hass. Den Hass gegen meine Bestimmung und die Trauer. Weist du, meine Mutter musste sterben. Es war Vorsehung. Ich habe es herausgefunden nachdem mir Atimos die ‚Legende um Oreon’ erzählte.“ „Die Legende um Oreon?“, fragt Ritsuka verwirrt. „Ja. Eine traurige Geschichte, voll Intoleranz und Machtdurst.“ FLASHBACK „Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid... “, sie zuckt zusammen, „..aber deshalb bin ich nicht hier. Ich bin hier, weil ich dir sagen muss, was deine eigentliche Aufgabe ist. Du musst einen Planeten Namen’s Oreon befreien. Hierbei handelt es sich um eine alte Legende, die die Menschen schon lange vergessen haben. Vor vielen Millionen Jahren wurde Oreon von ein paar Dämonen bedroht doch die Menschen ignorierten sie, da sie auch nicht weiter schädlich und bis auf ein paar kleine Diebstähle harmlos waren. Irgendwann wurde dann aber ein Dämon geboren, der viel stärker als alle anderen war. Sie machten ihn zu ihrem König und er schuf eine neue stärkere Rasse von Dämonen. Naja, die Menschen hatten dann natürlich ein Problem, die Dämonen vermehrten sich explosionsartig und waren viel zu stark um gegen sie zu kämpfen. Sie wussten nicht was sie tun sollten, also trafen sich alle zu einem Gebet, damit die Götter ihnen helfen. Am nächsten Tag verkündete das Orakel die Erstgeburt von 7 Kindern. Er sagte auch, dass diese immer wieder geboren werden. Tage und Wochen vergingen, doch nichts geschah. Die Menschen wollten schon aufgeben, doch dann wurden 7 Kinder geboren. Sie wussten, dass das DAS Zeichen war und kapitulierten nicht. Daraufhin gab man ihnen besondere Namen: Scarlette [scarlett], was soviel heißt wie ‚Der Lichtengel’; Kuwaky [kuwaki] bedeutet ‚Der Schatten’; Rya [rüja] heißt ‚Der Phönix’; Hinoy [hinoi] ‚Stilles Gewässer’. Nanjo [nanjo] ‚Der Erdherrschende’; Mikareh [mikar] ‚Das Gewitter’; und Anima [anima] bedeutet ‚Bewegender Himmel’. Die 7 Kinder wuchsen schnell heran und wurden schon früh zum kämpfen ausgebildet. Schnell merkten sie, dass sie übernatürliche Kräfte besitzen. In der Sage wurden sie oft mit Engelskräften wegen der Flügel verglichen. Ach ja: Jeder von ihnen konnte ein anderes Element steuern: Scarlette beherrschte das Licht, Kuwaky die Dunkelheit, Rya das Feuer, Hinoy das Wasser, Nanjo die Erde, Mikareh den Donner und Anima die Luft. Schon mit 10 Jahren mussten sie in den Kampf ziehen. Niemand rechnete damit, dass sie gewinnen, aber ihr Anführer hat auf den vorzeitigen Angriff bestanden. Jedenfalls gewannen sie die Schlacht, aber nicht den Krieg. Die Dämonen hatten sich in den 10 Jahren so weit vermehrt, dass sie so gut wie nicht mehr zu stoppen waren. Also wurden sie auf einen kleinen Abgegrenzten Teil des Planeten verbannt. Doch mit diesem Ausgang waren einige Menschen und auch der Anführer nicht zufrieden. Sie verlangten von den 7 Engeln, dass sie die Dämonen entgültig vernichten. Das wollten diese aber nicht, das machte die kampfsüchtigen Menschen so wütend, dass sie sich auf diesen Planeten, auf die Erde umsiedelten. Die restlichen Menschen und die Engel konnten nun friedlich Leben und mit der Zeit vergaßen sie ihre Gottheiten und machten die 7 Engel zu den Göttern. Jahre vergingen, die Bewohner von Oreon lebten friedvoll weiter, hatten ein schönes Leben, nur ab und zu mussten die Engel einige Dämonen töten. Naja, und wie der Lauf der Dinge nun mal so ist, starben die 7 Engel. Die Menschen machten sich keine Sorgen, denn die Kinder sollten ja wiedergeboren werden. Die Zeit verging, aber in ihrem Volk entdeckten sie die Kinder nicht. Die Dämonen schafften es sich wieder zu vermehren und den Planeten anzugreifen. Also gingen die Menschen aus Sorge wieder zum Orakel. ‚Die Krieger sind unter den anderen, sie können nicht helfen.’, antwortete er. Die Menschen begriffen schnell: Die 7 Engel sind auf der Erde. Geschockt und verzweifelt fragten sie, was sie tun konnten. ‚Unser Planet ist bald schon verloren, wenn wir nichts unternehmen. Wir müssen etwas tun. Ich werde die Zeit auf diesem Planeten einfrieren und mich selbst opfern, dadurch kann mein Geist auf die Erde wandern und den Ersten Engel suchen und die Kette wieder fortsetzen.’, antwortete er wieder. Und genau so geschah es dann auch.“ „Das heißt, du bist das Orakel und ich bin der erste Engel den du finden musst.“, fragt sie. „Genau. Scarlette, du musst die anderen finden, nichts darf dich dabei aufhalten!“ Einige Sekunden vergehen, Scarlette starrt Atimos an, welcher sie mit erwartungsvollen Blicken durchbohrt. „Heißt das, dass.... dass es gar kein Zufall war, dass meine Mutter gestorben ist? Meine Mutter musste sterben, wegen diesem Planeten?“ Atimos schaut zu Boden. „Also doch, du bist schuld!“ Blitzschnell steht sie vor ihm, fährt Krallen aus, die ca. 30cm lang sind und bleibt mit diesen nur wenige Millimeter vor seinem Hals stehen. „Das war die richtige Entscheidung. Du hättest nur deinen Freund getötet.“, sagt Atimos ganz ruhig und ohne mit der Wimper zu zucken. „Halt’s Maul!“, schreit sie wütend. Einige Momente vergehen bis sie die Klingen wieder einfährt. „Ich hab ja so oder so keine andere Wahl: Ich helfe... .“, sagt sie, während sie sich setzt. FLASHBACK ENDE „Es war schrecklich und unerträglich bis ich meine Gefühle versiegelt hatte. Alles wurde besser. Ich hatte wieder Augen für das Wesentliche. Ich lernte meine Fähigkeiten zu kontrollieren und mit diesen Flügeln, mit diesen wundervollen, strahlend weißen Flügeln umzugehen... . Ich habe gegen Dämonen gekämpft, meistens sehr blutig und das Fliegen war das wundervollste.“ „Stimmt, das war wunderschön.“, meint Ritsuka. „Mit den Engelsflügeln kann ich noch höher, bis über die Wolkendecke dem Mond entgegen, fliegen. Das eine Mal wo ich dich mitgenommen hatte war nicht das Beste. Sehr schade eigentlich.“ Betrübt seufzt sie. „Nach einiger Zeit hatte ich mich in Sasuke, meinen damaligen besten Freund verliebt. Wir sind mit Hilfe der Anderen, die Kupler gespielt haben, zusammen gekommen. Wir waren lange zusammen, bis die Kämpfe immer härter und für mich immer blutiger geworden sind. Er machte sich große sorgen um mich und hat das psychisch nicht ausgehalten. Er hatte Schluss gemacht. Die Bindung ist gebrochen und ich wurde zu diesem... Monster. Den Rest kennst du ja.“ „Du bist kein Monster. Lass dir das doch nicht einreden.“, meint er und schmiegt sich an sie. „Seufz. Ja, es ist schon viel passiert bevor wir uns kennen gelernt haben.“, meint sie zusammenfassend. Schweigen bricht über die Beiden herein. „Wieso bist du so still?“, fragt sie nach einigen Momenten. Ritsuka starrt auf das Tal hinab ins Leere, löst seinen Blick, der sich an dieses Nichts geheftet hatte, und wendet sich wieder an Scarlette. „Grausam... .“, bemerkt er und ignoriert ihre Frage. Verwundert mustert sie ihn. „Was meinst du?“ „Alles.. Einfach alles! Das mit deiner Mutter, deiner ‚Bestimmung’! Was sind das für Freunde?!... .“,regt er sich auf. Während Ritsuka weiter aus der Haut fährt, beginnt sie zu kichern. „Was soll das?“, fragt er leicht aggressiv. Mit einem breiten Grinsen wuschelt sie ihm durch die Haare. „Lass gut sein.. Du bist süß.“ „Ich bin nicht süß!“, meint er protestierend. „Dohoch!“, neckt sie weiter und wuschelt ihn erneut. Vorsichtig drückt er sie von sich weg. „Lass das!“, meint er gespielt eingeschnappt. „Nagut.“, meint sie glücklich. Wieder Schweigen. Beide Blicken in das Dorf unten im Tal. „Wie ist er in dieser Dimension? Wie lange bist du schon hier? Und was hat es mit diesen Katzenohren auf sich?“, fragt sie unvermittelt und berührt sanft die Öhrchen. „Diese Dimension ist nicht sehr viel anders, als unsere. Es ist nur vieles hier wie in Japan. Und die Ohren verliert man... mit der Unschuld. Ich bin schon ca. 4Monate hier, ich habe einen Bruder, er heißt Seimei. Ich hab ihn sehr lieb gewonnen und er beschützt mich vor Mutter... .“, meint er verlegen und wird dann zum Schluss immer leiser. „Vor deiner Mutter?“, fragt sie verwundert. „Ja... Ich weiß nicht wie der Ritsuka vor mir war, hier, in dieser Dimension habe ich einen Gedächtnisverlust und Mutter denkt, dass ich nicht ‚ihr’ Ritsuka bin... Was ja auch irgendwie stimmt. Ab du zu rastet sie aus, schlägt mich. Aber Seimei beschützt mich immer.“, meint er glücklich. Scarlette wendet ihren Blick wieder auf das Tal. „Es ist nett, dass er dir hilft, aber... .“, sie fährt herum und blickt Ritsuka eindringlich und tot ernst an, „Ritsuka...?“ „J-ja?“, antwortet er zögerlich. „Soll ich sie.. töten?“ Geschockt blickt er sie an, kann einfach nicht glauben was sie gerade gesagt hat. Einige Sekunden vergehen und ihm stockt der Atem. Vorsichtig schluckt er. „Nein.“, sagt er bestimmend. ‚Grr... Das war nicht die Antwort, die ich erhofft hatte.’ „Oke... .“, meint sie trotzdem verständnisvoll und wendet sich wieder ab. Einige Momente vergehen, bevor wieder jemand etwas sagt. „Die Dimensionstore sind auch Zeitfenster.“, merkt sie an, obwohl das Thema schon lange an ihnen vorbei ist. Wie ein Fragezeichen blickt Ritsuka sie an und wartet auf eine Erklärung. „Du warst erst einige Stunden weg bevor ich dir gefolgt bin und nicht 4Monate.“, sagt sie ohne ihn anzublicken. „Kann gut sein... .“, meint er immer noch etwas verwirrt. „Wie ist das hier im Dorf? Es scheint hauptsächlich ein Kurort zu sein.“, sagt sie und wechselt erneut unverhofft das Thema. „Richtig.“, antwortet er schnell und blickt wieder in Tal, „Wir sind auch nur auf Urlaub hier und fahren Morgen wieder. Wir wohnen in der Stadt.“ „Ach so.“, merkt sie nur desinteressiert an. „Was hast du jetzt eigentlich vor?“ „Ich weiß nicht... „, meint sie und wendet sich an den Jungen, „Meine Geschichte ist zu Ende. Ich werde vielleicht mal diese Welt in Augenschein nehmen, reisen und mir alles ansehen. So wie es scheint, brauchst du mich zur Zeit nicht, oder?, meint sie fröhlich. „Schade eigentlich, aber es ist ok.“, sagt er und blickt betrübt in das Gesicht des Monsters. Erneut wuschelt sie ihm durchs schwarze Haar. „Ich komme doch wieder.“ „Okeeee..“ „Ritsuka!“, ruft ihn eine Stimme. „Oh! Das ist Seimei.“, meint er und dreht sich in die Richtung aus der die Stimme kann. „Geh nur.“, meint sie sanft. Schnell dreht er sich wieder zu ihr. „Sehen wir uns noch mal bevor du..“ „Ritsuka!!“ „Ich bin hier!“, schreit er und wendet sich wieder der Stimme entgegen. „Nein.“, sagt sie genau so sanft wie zuvor. Geschockt fährt er herum und blickt sie traurig an. „Ritsuka?!“, ruft Seimei wieder. Wieder dreht sich Ritsuka zu der Stimme und schreit ihr ein ‚Hier!’ entgegen. Doch dann zieht sie ihn zu sich, umarmt ihn ein letztes mal. „Auf wieder sehen.“, sagt sie betrübt und haucht ihm einen sanften, aber eisigen Kuss auf die Stirn. Danach hebt sie mit einem kräftigen Flügelschlag ab und ist schon außer Sichtweite. Er wollte noch etwas sagen, aber sie war zu schnell. „Ritsuka. Hab ich dich endlich gefunden.“, spricht ihn sein Bruder an, während er noch in den Himmel starrt. „Komm, das Essen ist fertig.“, meint er ruhig. „Ja... ich komme.“ Danach dreht er sich um und geht mit Seimei zurück. ‚Die Geschichte ist hier zu Ende. Alle Hoffnungen sind in den Himmel gefahren. Die Legende stirbt. Für immer.’ Sie fliegt eine lange Zeit, mehrere Tage, Nachts rastet sie in den Dörfern und Städten, verdammt in der Dunkelheit als Monster zu leben. Am 5ten Tag landet sie auf dem Zaun eines Fußballplatzes. Seufzend blickt sie in die Nacht. ‚Was soll ich hier? Wieso kann nicht alles so sein wie früher?’ „Weil es immer noch deine Bestimmung ist!“ „Wer hat das gesagt?!“, ruft sie erschrocken in die Dunkelheit. „Das ist unwichtig. Wichtig ist, dass du begreifst, dass du nicht geflohen bist, sondern nur den nächsten Schritt getan hast.“ „Komm wenigstens raus und rede mit mir!“ Und daraufhin erscheint ein weißes Licht vor Scarlette. Wie ein Stern schwebt es vor ihr. „Atimos?“ „Nein. Er ist tot.“ Scarlette schweigt. Trauer macht sich breit. Die Stimmung durchzieht die Luft. „Warum hast du aufgegeben? Es geht erst richtig Los!“ „Wie denn?! Ich bin nicht mehr auf der Erde und ich bin kein Engel mehr! Ich will das auch alles nicht mehr! Zu viele Manschen wurden verletzt und getötet!“ „Genau darum geht es doch!“, unterbricht sie das Licht. „All diese Menschen haben das ertragen und nur weil du nicht mehr willst hört es nicht auf! Es geht immer weiter, jeden Tag sterben aufs neue Menschen und deine Aufgabe ist es sie zu beschützen und die Schatten endgültig aufzuhalten! All diese Menschen sind doch umsonnst gestorben, wenn du aufgibst! Auch deine Mutter.“ Stille. Sie hat recht. Diese Stimme. Aufgeben geht einfach nicht. „Was kann ich tun? Sag mir was ich machen soll und ich kämpfe weiter.“, sagt Scarlette entschlossen. „Ach, kleiner Engel... das weißt du doch schon längst.“ Und das Licht verschwindet. Kapitel 2: Südliche Schule der Waffen ------------------------------------- I Akt: New Live Kapitel 2 - Südliche Schule der Waffen Sie seufzt. ‚Ich soll weiter machen?! Was denkt sie sich?! Es ist doch alles zu spät. Ich bin nicht mehr in meiner Welt und ein Engel bin ich schon lange nicht mehr... .’ „Hey, wer bist du da oben?“, sprechen sie zwei Mädchen an. ‚Shit... Was jetzt?’ „Mein Name ist Scarlette.“, antwortet sie vorsichtig und erst nach kurzer Zeit. „Wie bist du da hoch gekommen?“, fragt die andere unfreundlich. „Kyra! Lass das!“, fährt sie die erste an, „Mein Name ist Sophie und das ist Kyra. Willst du nicht runter kommen? Dann können wir uns besser unterhalten.“ „Ich glaube nicht, dass ihr das wollt, wen ich unten bin... .“ „Wieso sollten wir das denn nicht?!“, meint Kyra immer noch alles andere als nett. Wieder seufzt Scarlette. „Ihr wolltet es ja nicht anders... .“, murmelt sie zu sich selbst, dann macht sie einen Satz und springt vom ca.8m hohen Zaun. Sanft landet sie vor den Beiden. „Und?! Was soll so schlimm an dir sein?“ „Wie meinst du das?“, verwundert blickt sie Kyra an, breitet dann ihre Flügel aus und schaut sie sich an. „Ist da hinter dir was?“, fragt Sophie freundlich und neigt sich leicht in Blickrichtung. Scarlette mustert jetzt Sophie verwundert. ‚Sie sehen mich wohl als ganz normalen Menschen. Vielleicht habe ich meine Illusionsfähigkeit wieder... .’ „Nein, Nichts. Ist alles in Ordnung.“, sagt sie und nimmt eine normale Haltung ein, „Was macht ihr um diese Uhrzeit noch draußen?“, fragt sie um das Thema zu wechseln. „Wir haben gekämpft.“, sagt Sophie und grinst über beide Ohren. „Sophie!“, schnauzt Kyra sie an. „Lass mich! Wir können ihr vertrauen. Sie ist schließlich auch eine von uns.“, zum Ende hin murmelt Sophie. „Was meinst du mit eine von euch?“, meint Scarlette verwundert. „Ich weiß, ich hab es auch schon gespürt. Sollen wir sie mitnehmen?“, überlegt Kyra. Daraufhin dreht sich Sophie zu Kyra um, stahlt sie an und antwortet: „Wenn sie will.“, dann wendet sie sich wieder an Scarlette. „Möchtest du mit uns kommen? Wir werden aber nie wieder zurück kommen.“ „Beantworte mir erst eine Frage: Gegen was kämpft ihr?“ Sophie schweigt und überlegt kurz. „Wir beschützen Menschen, indem wir die Schatten der Welt auslöschen.“, antwortet Kyra dann. Scarlette macht einen Schritt zurück und wirkt erschrocken. ‚Die gleichen Worte... .’ „Ich komme mit.“, meint sie mit entschlossener Stimme. „Es ist noch weit. Lasst uns in der alten Scheune da hinten übernachten.“, sagt Kyra und deutet auf eine schwarze Hütte am Stadtrand. Zusammen gehen sie in die Scheune und bauen sich Betten aus Stroh. „Wer übernimmt die erste Wache?“ „Wache?“, fragt Scarlette verwundert. „Wir sind in einer Räubergegend, wir sollten vorsichtig sein.“, antwortet wieder Kyra. „Ich mach die ganze Nacht, schlaft ihr.“ „Aber Scarlette, das schaffst du doch nicht.“, sagt Sophie besorgt. „Keine Sorge.“, beruhigt sie sie und tätschelt ihr den Kopf. Dann springt Scarlette von einem Holzbalken zum andern, zum Fenster, dann aufs Dach und sucht sich einen Aussichtsplatz. Kyra und Sophie kuscheln sich zusammen ins Heu und schlafen ein. Die Nacht ist schnell vorüber und Scarlette weckt die Beiden bei den ersten Sonnenstrahlen. Gemeinsam laufen sie den ganzen Tag bis die Sonne langsam wieder untergeht bis sie ihr Ziel erreichen. „Das ist sie. Die südliche Schule der Waffen.“, präsentiert Sophie stolz. „Wir bringen dich zu unserm Rektor, er wird entscheiden was weiter mit dir passiert.“ „Genau! Du brauchst noch einen Partner.“, freut sich Scarlette. „Ihr verwirrt mich.. Partner? Waffen? Schule? Könnt ihr mir das mal bitte erklären... .“ „Hihi, tut mir leid, das macht alles Sensei Ryuk.“, freut sich Sophie immer noch. „Scarlette. Wenn du da rein gehst, gibt es kein zurück mehr.“, sagt Kyra ernst, immer noch mit dem Blick auf das Gebäude. „Ich weiß. Ich hab nichts zu verlieren.“, antwortet sie mit einem ironischen lachen. Dann gehen sie in die Schule. Durch die große Eingangshalle. Durch die schmalen Gänge. Zum Zimmer der Rektors. Kyra und Sophie gehen hinen und Scarlette wartet draußen. Nach einigen Minuten kommen sie wieder heraus und lassen die Tür hinter sich offen stehen. „Bis dann.“, sagt Kyra und geht an ihr vorbei. „Wir sehen uns.“, sagt Sophie, umarmt Scarlett und verschwindet dann mir Kyra in den Gängen. Scarlette nähert sich der Tür und betritt vorsichtig das Zimmer. Der Rektor weist ihr sich hinzusetzten und sie setzt sich auch gleich und mustert den sehr jungen Mann. „Weist du was wir hier unterrichten?“ „Nein.“ „Weist du was für Kräfte du besitzt?“ Scarlette zögert kurz. „Nein.“ „Okay, ich versteh schon. Du willst ein Potenzial nicht sehen.“ „Was meinen sie damit?“, fragt Scarlette misstrauisch. „Jeder von und kann Kräfte anderer spüren. Die Zwei mit denen du hergekommen bist, sind sehr schwach und spüren so gut wie keine andern Energien. Aber ich spüre dein ganzes Ausmaß und entweder unterdrückst du deine Kraft oder du weist wirklich nicht, das du sie besitzt.“ „Ich kann verstehen, dass sie mir nicht trauen, aber ich weiß wirklich nicht wovon sie reden.“ „Folge mir.“ Der Rektor steht auf und geht durch die immer noch offene Tür. Scarlette steht auf und folgt ihm durch die schmalen weißen Gänge zu einer kleinen Metalltür. Ryuk bleibt vor ihr stehen, dreht sich um, sagt, dass er sie testen muss und geht durch die Tür. Sie folgt und schließt hinter sich die Tür. Sie befinden sich jetzt in einem riesigen weißen und vor allem leeren Raum. Der Rektor stellt sich in die Mitte und sie stellt sich im gegenüber. „Kampfsysteme aktivieren.“, und ein Windhauch umgibt Scarlette. ‚Was...?!’ „Ich erkläre, dass dieser Kampf mit Worten ausgetragen wird. Kampfstil: Automatisch. Willenlose Annahme.“ Man spürt immer noch die plötzlich angespannte Stimmung, auch wenn es ganz Still ist. „Scarlette. Es tut mir sehr leid.“ „Was... !“, stottert, doch noch bevor sie irgendwie reagieren kann, spricht Ryuk ein sanftes ‚zerberste’ und ihr Körper fühlt sich an als ob er zerreist. ‚Scheiße tut das weh... ‚ „Nadeln. Tausende. Bohren sich in deine Haut.“ Und wieder geschieht was er gesagt hat. ‚Was ist das für ein Zauber?’, kurz überlegt Scarlette. Während sie schon etwas in sich zusammen gesackt ist, verzieht der Rektor immer noch keine Miene. Scarlette holt zum angriff aus und rast auf ihn zu, doch wird dann nach kurzer Zeit zurück geschleudert. „Langsam versteh ich... .“, kichert sie. „Elektrizität. Millionen Blitze durchziehen deinen Körper.“ „Einen lass ich ihnen noch, dann sind sie dran.“, lacht sie und lässt die Schmerzen über sich ergehen. „Das will ich sehen... .“, meint Ryuk spöttisch. „Sie haben doch keine Ahnung... .“, murmelt sie traurig, richtet sich auf, blickt dem Rektor in die Augen und bekommt einen blutrünstigen Blick. „Wenn sie wüssten was ich tun kann... Unvorstellbare Dinge für sie... aber für mich... Realität. Alltag. Ich hoffe sie sind so gut wie sie glauben, sonnst wird das jetzt für sie sehr eng.“, sagt sie und beginnt auf den Recktor zu zu gehen. Ihr zu umkreisen. ‚W-was ist das?!“, denkt Ryuk, ‚Bei jedem Wort, dass sie spricht spüre ich wie sehr ich ihr unterlegen bin und möchte am liebsten davon laufen. Nur ihre fahlen Drohungen bringen meinen Körper zum erstarren. „Na? Bekommst du keine Luft mehr.“ „Abw... .“ „Abwehr? Ihre Stimme versagt auch? Oh, das tut mir jetzt aber leid.“, lacht Scarlette. „Aber wissen sie, Tod durch ersticken ist langweilig. Ich will Blut sehen. Tun sie mir den Gefallen?“ Und langsam läuft das Blut an den Armen des Rektors hinab. „Hör auf.“, presst er hervor. Leise kichert sie. „Sie haben recht. Ich sollte nicht spielen. Beenden aller Qualen! Absolute Fesselung!“, sagt sie in gewinnendem Ton, doch in dem Moment wo Ryuk seine Stimme wieder bekommt, bringt er ein ‚Abbruch! Bannung des Monsters!’ heraus. Scarlette schreckt zurück, wird gefesselt und liegt vor ihm am Boden. „Tut mir leid, aber ich musste dich bändigen. Du bist fast zu stark. Aber du hast deine Kraft gut unter Kontrolle. Beeindruckend.... . Kampf beenden!“ Die Fesseln lösen sich. Scarlette steht auf. „Deine Zimmernummer ist 200. Du bekommst spezielles Training von 13 bis 16Uhr in Floor 6. Regulärer Unterricht findet von 8 bis 12Uhr in 110 statt. Ansonsten kannst du tun was du willst.“ „Danke.“, antwortet sie niedergeschlagen und geht. „Interessant.“, murmelt er. Sie läuft stur durch die Gänge ohne zu wissen wo sie hin will und wo sie ist. Sie will nur laufen. Die Worte aus ihrem Kopf gekommen... bzw. das Wort. ‚Monster.’, wieder holt sie in Gedanken immer und immer wieder. Plötzlich findet sie sich, leicht außer Atem, in einem tropischen Gewächshaus wieder. „Wow... .“ „Schön, dass es dir gefällt.“, sagt eine Stimme freundlich, woraufhin Scarlette zusammen zuck und sich nach der Person umdreht. „Mein Name ist Remiel, du musst Scarlette sein.“ „Ja. Bitte entschuldige, dass ich so reingeplatzt bin. Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung wo ich hin gelaufen bin. Ich war ganz in Gedanken... .“, meint sie immer leiser werdend. „Oh nicht doch. Jeder, der hier her findet ist herzlich willkommen.“, entgegnet er übertrieben höflich. „Wie meinst du das ‚wer hier her findet’?“ „Weist du, die Schule ist in dieser Ebene wie ein gigantisches Labyrinth aufgebaut und nicht jeder Schüler hat den Mut hinein zu laufen. Außerdem sind einige Räume, wie dieser, gut versteckt.“ „Dein Name ist Remiel, richtig? Bist du auch Schüler?“ „Nein. Lehrer.“ Scarlette schaut mit großen Augen in das lächelnde Gesicht. „Oh, bitte entschuldigen Sie, ich... .“ „Nicht doch. Nicht doch.“, unterbricht er sie, „Bitte duze mich ruhig.“ „Okay... . Was unterrichtest... du hier?“ „Ich mache das spezielle Training für Sonderfälle an dieser Schule. So wie dich.“ „Deswegen kennen Sie... du auch meinen Namen.“ „Richtig.“ „Hmm... Darf ich mich umsehen?“ „Nur zu.“ Sie beginnt durch das Gewächshaus zu gehen, sich die Pflanzen an zusehen, zu tanzen, elfengleich zu springen und Remiel’s Namen zu trällern. „Ich mag deinen Namen.“, meint sie sanft. „Dankesehr.“, antwortet er und macht eine kaum merkliche Verbeugung. Er beobachtet sie die ganze Zeit, folgt ihr mit den Augen. „Remiel~ Wie der Erzengel?“ „Ja.“ „Erzengel Remiel. Klingt schön.“, kichert sie und tänzelt zurück zu ihrem Lehrer, sie bleibt vor ihm stehen und blickt ihn an. ‚Er ist mir unsympathisch. Er versucht mich zu Beeinflussen. Die Stimmung ist übertrieben gut... . Gruselig.’ „Wie alt bist du?“ „23.“ „Ich bin 17.“ Wieder blicken sie sich nur an. ‚Eindeutig pädophil.“ „Ich sollte gehen.“, sagt sie ohne den Blick abzuwenden, „Es ist schon spät.“ „Schöne Nacht. Wir sehen und morgen.“, antwortet er mit einer Mischung aus Höflichkeit und Verführung. „Gute Nacht Erzengel der südlichen Waffenschule.“ Scarlette geht auf ihr Zimmer, legt sich ins Bett und starrt an die Decke. ‚Verrückt. Und diese Katzenohren verwirren. Irgendetwas ist an dieser Schule faul.’, denkt sie noch, dann beschließt sie schlafen zu gehen, dreht sich rum und ist eingeschlafen. Verschlafen öffnet sie die Augen und blickt in das kahle Zimmer. Sie sieht noch alles unscharf, aber nach einigen Malen blinzeln ist das verschwunden und ihre Aufmerksamkeit liegt auf dem Wecker neben ihrem Bett. ‚7:00Uhr. Ich sollte lieber mal Frühstücken und zum Unterricht.’ Schlaftrunken steht sie auf, wischt sich den Sand aus den Augen und macht sich auf den Weg zur Mensa. Sie ist sehr gemütlich, hell, freundlich. Mit vielen Pflanzen. Man glaubt fast nicht, dass das ein Internat ist, wo die Kinder kämpfen lernen. „Guten morgen Scarlette.“, spricht Sophie sie an, „Setz dich doch zu uns.“ „Ja gerne.“, grinst sie und folgt ihr an den Tisch an dem Kyra schon wartet. Die Mädchen unterhalten sich angeregt über so dies und das. Sophie und Kyra erzählen Scarlette, wie es hier an der Schule so läuft, geben ihr Tipps, usw. „Da ist ja Remiel.“, sagt Scarlette mitten im Gespräch. „Wow... . Dass der sich hier zeigt... .“, murrt sie. Scarlette wendet sich an Kyra. „Wie meinst du das?“ „Er ist einfach gruselig. Er sieht so perfekt aus und ist einer der stärksten Kämpfer hier, aber Niemand, nicht mal der Rektor, weiß etwas über ihn. Niemand weis ob er eine Waffe oder ein Sacrifice ist oder sonnst irgendwas. Zudem gehört der Raum Eden ihm. Tief im Labyrinth des Floor 1.“, antwortet sie und legt ihren Blick auf Remiel. „Zudem ist er der Einzige, der nie einen Partner hatte und auch nicht vor hat sich einen zu suchen. Er muss enorm stark sein, wenn er sich das erlauben kann.“, fügt Sophie hinzu. „Nicht vergessen, dass er die ‚speziellen Schüler’ unterrichtet.“, kichert Scarlette ironisch. „Richtig, aber woher... .“, fragt Kyra. „Ich war im Labyrinth und habe Eden gefunden und Remiel kennen gelernt. Meinen Lehrer für das spezial Training.“, sagt sie beim aufstehen, „Ich geh schon mal ins Klassenzimmer.“, verabschiedet sie sich und geht. „Die hat echt nerven.“, murmelt Kyra noch zu Sophie, während Scarlette schon weit weg ist. „Aber echt... .“ Der Unterricht hat begonnen, die Schüler finden sich im Raum ein und setzen sich. Viele neue Gesichter für Scarlette, aber zu Glück sind ja auch Kyra und Sophie in ihrer Klasse. Es wird Still. Der Lehrer betritt die Klasse. Es ist ein ziemlich alter kleiner dicklicher Mann, ca. 40-50 Jahre, er hat schon weiße Haare. Er trägt einen schwarzen Anzug mit einer grünen Krawatte und einem grünen Zylinder, der ein schwarzes Band hat. Dann hat er noch einen schwarzen Krückstock mit grünem Feuer darauf bei sich und braucht eine ziemlich dicke Brille. Er geht langsam zum Pult. Er beginnt zu erzählen. Er referiert ruhig über die wichtigen und wesentlichen Dinge des Kampfes, die er, den Schülern zu urteilen, nicht zum ersten mal erzählte. „Ihr kämpft zu Zweit. Ein Sacrifice, eine Waffe. Die Waffe muss kämpfen und gehört dem Sacrifice, es muss gehorchen. Das einzige Mittel sind die Worte. Das Sacrifice bekommt den Schaden ab, muss die Schmerzen ertragen. Gibt das Sacrifice auf oder wird gefesselt, also außer Gefecht gesetzt ist der Kampf verloren. Kämpft die Waffe allein, ist ihre Kraft halbiert. Das Sacrifice kann nicht alleine kämpfen, aber er kann durch Energie in manchen Worten, den Gegner beeinflussen, also auch einen Scheinkampf führen. Euer Name verbindet euch. Dieser Name zeigt, dass ihr zusammen gehört. Der Name ist die stärkste Verbindung zwischen zwei Menschen, Nichts kann sie zerstören... .“ und so weiter. Vier ganze Stunden erzählt der Lehrer. Er spricht monoton, aber für Scarlette ist es trotzdem sehr interessant. Sie verinnerlicht jedes einzelne Wort. Die letzten zwei Stunden verbringen die Schüler damit Wörter zu lernen. Die Meisten nehmen das nicht ernst, sitzen nur rum und lachen. Mittagspause. Scarlette sitzt draußen im Sonnenlicht unter einer Weide und ist immer noch am lernen. Sie lehnt an dem Baum und starrt in ihr Buch. ‚Ritsuka... . Hoffentlich geht es ihm gut und er geriet nicht wie ich in diesen Kampf. Es geht weiter... aber diesmal ohne ihn!’ Sie seufzt, legt das buch weg und legt sich auf das grüne Gras. ‚Lernen bringt nicht, wenn die Gedanken ganz wo anders sind. Seltsam wie das Schicksal manchmal spielt... .’ Es klingelt. Scarlette muss zu dem spezial Training mit Remiel. Sie geht zu der Tür des Raumes, atmet einmal tief ein uns aus und betritt den Raum. Sie findet sich in einem Zimmer wieder, dass dem Kampfraum ähnelt in dem sie mit Ryuk kämpfte. „Hallo Scarlette. Schön dich wieder zu sehen.“, begrüßt er sie mit einem wie immer übertrieben höflichen Ton. „Hallo Remiel.“, antwortet sie ohne jede Emotion. „Wollen wir anfangen? Oder hast du noch eine Frage?“, meint er wieder enorm freundlich. „Ja. Kämpfst du gegen mich?“, sagt sie tot ernst. „Ist das eine offizielle Herausforderung?“, entgegnet Remiel mit plötzlich ernstem und aggressiven Ton. Stille... . „Ja.“ Die Stimmung schlägt schlagartig mit diesen Worten um, das angespannte Klima wird plötzlich bedrohlich, gefährlich. Remiel’s Haltung wird noch perfekter als vorher, seine ganzen Muskeln spannen sich an und er steht trotzdem noch grazil wie nicht von dieser Welt vor ihr. „Kampfsystem aktivieren. Ich erkläre, dass dieser Kampf mit Worten ausgetragen wird. Kampfstil: automatisch.“, sagt Scarlette ganz ruhig und beobachtet ihr gegenüber Ruhig. „Fang an!“ „Wenn du meinst.“, entgegnet Remiel siegessicher, „Du wirst das bereuhen.“ „Wohl eher nicht.“ „Wieso? Dur wirst verlieren, Qualen und Schmerzen erleiden, ist dir das nicht klar?“ „Doch, aber es geht mir nicht ums gewinnen.“ „Um was dann?“ ‚Wie sein Ton schwankt. Er verändert andauernd das Klima. Beängstigend wie schnell das geht. Ist er etwa doch ein Sacrifice?’ „Um zu sehen wie stark du ist.“ „Mutig.“ „Das sagtest du bereits. Lass uns endlich anfangen.“ „Nagut~ Ich beginne langsam.“, sagt er freudig, „Zerreise!“ „Abwehr.“, entgegnet sie mit ernstem Ton und der Angriff prallt an ihr ab. „Ich hab dich unterschätzt.“ „War’s das schon? Ich hoffe mal nicht.“ „Wo denkst du hin?“, meint er immer noch grinsend. „Eishagel. Eisregen. Alle Kälte soll dich umgeben. Absoluter Nullpunkt. -273,15°C sollen dienen Körper zum erstarren bringen. Dich zerstören. Dich wie Glas zerspringen.“ Ein Wind zieht auf. Ein eiskalter, schneller Wind. Ihre Haare werden herumgewirbelt. Die Temperatur um sie herum fällt stark ab. Ihr Atem tritt nur noch als dampf aus ihrer Kehle. Sie beginnt am ganzen Leib zu zittern, ihre Zähne beginnen zu klappern und ihre Haut kühlt immer mehr aus. Ihre Gliedmaßen werden steif und ihre Augen beginnen von der eisigen Kälte zu tränen. Dann brennt ihr ganzer Körper und das zittern wird weniger, ihr Körper erstarrt. Ihre haut kenn jetzt keinen Unterschied zwischen eisiger Kälte und extremer Hitze. Sie spürt nur noch unendliche, brennende Schmerzen. Sie umfasst ihre Arme. Versucht die Wärme bei sich zu halten, aber sie hat kein Gefühl mehr. Alles ist ganz taub, tot. Sie versucht sich zusammen zu reißen, beißt die Zähle aufeinander, doch langsam werden ihre Fingerkuppen und die Nasenspitze von dem starken Rot-Ton bläulich. Ihr Körper erfriert immer mehr und mehr. Die Taubheit breitet sich aus. Sie hat keine Kontrolle über ihren Körper mehr und sackt zusammen. „Du bist schwach. Wie langweilig.“, seufzt er, „Naja, was soll’s… Fesselung!“ „Abwehr!“, keucht sie hervor. Sie quält sich wieder auf die Beine, nachdem der Sturm etwas nachgelassen hat. „Du überraschst mich immer wieder auf’s Neue kleine Scarlette. Aber du solltest wirklich aufgeben. Was jetzt kommt, wird nicht schön.“, meint er neckend. „Vergiss es!“, knurrt sie. „Wie du meinst. Dann lass uns weiter machen.“ „Gerne.“, murmelt sie entschlossen und zittert wieder. „Runde 2. Von der Kälte in die Hitze. Die Elemente ändern sich. Loderndes Feuer soll deinen Körper umgeben, deine Haut verbrennen und deinen Widerstand brechen. 5000°C. Maximale Temperatur. Verbrenne eisiger Körper!“ Scarlette schreit auf und liegt wieder am Boden. Ihre kalte, erfrorene Haut taut auf und brennt unendlich, doch die Temperatur steigt weiter. Ihre Kehle schnürrt sich zu und ihre Haut beginnt am ganzen Körper Blasen zu schlagen. Die Blasen reißen und aus dem freiliegenden Fleisch tritt das Blut. Aber die Hitze hört nicht auf. Sie verbrennt immer mehr. Ihre Haut verbrennt und wird schwarz. Das Blut verbrennt und steigt in die Luft. „Gibst du endlich auf? Du wirst sterben.“, fragt er gelassen und blickt sie ohne mit der Wimper zu zucken an. Sie beißt die Zähne zusammen. „Hör auf!“, bringt sie keuchend hervor und endlich wird das Feuer weniger. Schnaufend, keuchend, blutend, stark verletzt und sich vor Schmerzen krümmend kauert sie am Boden. Remiel geht zu ihr. Hockt sich vor sie hin, und betrachtet sie. Dann lehnt er sich vor und flüstert in ihr Ohr: „Man legt sich nicht mit einem Engel an.“ Dann steht er auf und geht. Sie sieht danach nur noch wie einige Sanitäter zu ihr rennen und wird ohnmächtig. Langsam schlägt sie die Augen auf und findet sich in einem Krankenzimmer wieder. Dann spürt sie die Schmerzen, aber nur ganz leicht. ‚Schmerzmedikamente.’ „Sie ist wach.“, sagt Kyra ruhig zu Sophie, welche gleich angerannt kommt. „Scarlette! Scarlette! Wie geht es dir?! Wie fühlst du dich?! Wieso?! Warum hast du das getan?! Hast du den Verstand verloren?!“ „Sophie!“, fährt Kyra sie an, „Nicht so hektisch. Lass sie doch erstmal zu sich kommen.“ „Jaja.. hast ja recht.“ „Wie schlimm sind die Verletzungen?“, fragt Scarlette und ignoriert den ganzen Trubel. „Du hast starke Erfrierungen und Verbrennungen, aber die Ärzte konnten deine Finger retten. Auch den Rest bekommen sie wieder hin.“, antwortet Kyra. „Ihr könnt gehen. Ich will noch etwas schlafen.“ „Nichts da! Du hast zwei Wochen geschlafen. Wird Zeit, dass du hier mal raus kommst.“, sagt die Ärztin, die in diesem Moment mit einem Klemmbrett und einigen Spritzen den Raum betritt. Scarlette seufzt und setzt sich auf. „Ich hab Schmerzen, geben sie mir Medis und ich bin weg.“ „Moment.“ Die Ärztin setzt eine Spritze und gibt ihr Tabletten für die nächsten Tage mit, dann verschwinden die drei Mädchen nach draußen auf die Wiese. „Was hast du dir da bei gedacht?“, fragt Kyra. „Nichts. Mir war danach und ich wollte ihn testen.“, sagt sie trocken. „Bist du verrückt? Sieh dich an! Du bist eine halbe Mumie wegen ‚Nichts’!“ „Genau, das ist doch Wahnsinn.“, fügt Sophie hinzu. Scarlette blickt an sich runter. Ihr ganzer Körper ist mit blutigen Verbänden bedeckt. Darunter das verbrannte, freiliegende Fleisch und die abgetrennten Hautfetzen, die langsam heilen. „Lasst endlich gut sein. Ich will nicht mehr darüber reden.“ „Nagut… Aber versprich uns, dass du ihn nicht wieder herausforderst. Er ist einfach zu stark.“, mosert Kyra. „Jaja, ich verspreche es.“, meint sie genervt. Sophie blickt sie traurig an. „Wir machen uns doch nur Sorgen.“ „Ich weiß ja.“, sie seufzt, „Ich geh mal den Verband wechseln lassen. Ist schon spät, bis morgen.“ Dann steht sie auf und geht. Sie betritt das Krankenzimmer, begrüßt die Ärztin du setzt sich. „Wie geht es dir?“, fragt sie freundlich, während sie beginnt den Verband abzuwickeln. „Gut.“ „Das könnte etwas brennen und ziehen.“ „Kein Problem.“ Langsam wird der Stoff von der verletzten Haut gewickelt. Immer wieder bleiben klebrige Hautfetzen am Verband zurück. Ihre Arme bestehen nur noch aus blutigem, klebrigem, verbranntem Fleisch. Ihre Finger sind immer noch mit dunklen, vereisten Flecken überzogen. Nachdem die Ärztin von ihrem ganzen Körper den Verband gelöst hat, tupft sie ihre Wunden sanft mit einem weichen, nassen Schwamm ab, befreit das Fleisch von dem Blut und der Wundflüssigkeit, salbt sie und verbindet sie erneut. „es heilt schnell. In einer Woche brauchst du nur noch an den Schlimmsten stellen Verbände.“ „Sehr gut. Bis morgen früh.“, sagt sie, springt vom Tisch und geht auf ihr Zimmer. Auch die nächsten Tage wird die Prozedur wiederholt. Schnell sind die Wunden verheilt und sie muss keine Verbände mehr tragen. Scarlette freundet sich nach einiger Zeit mit vielen an und lebt sich ein. Sie ist gut in der Schule, versteht sich mit den Lehrern, sogar mit Remiel und lernt schnell. Die Wochen ziehen ins Land und Scarlette hat ein neues Leben. „So meine Lieben, ich habe euch heute einige Zeitungen mitgebracht. Bitte holt euch mal jeder eine und blättert sie etwas durch.“ Sie Schüler folgen der Anweisung und beginnen zu lesen. Scarlette blättert und überfliegt einige Artikel. Dann stoppt die plötzlich. Um sie herum wird es Still. Sie betrachtet das Bild eine Schule. Ihre Kehle wird trocken. Dann ließt sie den Artikel: „Der Student Seimei A. wurde in der staatlichen Schule Kuanai auf dem Sitzplatz seines kleinen Bruders Ritsuka A. lebendig verbrannt. Tathergang und Täter sind noch vollkommen unklar. Familie und Nachbarn trauern.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)