Ray of light von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: List for the apokalypse ---------------------------------- Ich lag auf meinem Bett und dachte an die Party von Eric, und an Emma. Sie sah so gut aus in ihrer roten Jeans und ihrem schwarzen Oberteil. Aber was war in dem Gästezimmer passiert. Wieso waren zwei Stunden vergangen, während es mir wie fünf Minuten vorkamen? Ich ging in Gedanken noch einmal alles durch, was wir gesagt und getan hatten. Es war unmöglich das bisschen, was wir gesprochen hatten auf zwei Stunden zu verteilen. Irgendetwas stimmte da nicht. Ich lebte schon zu lange in direkter Nähe von Vampiren, Dämonen und anderen Ausgeburten der Hölle, als dass ich glauben konnte, dass mir meine Erinnerungen oder mein Zeitgefühl einen Streich spielten. Ich war so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht hörte, wie Julius nach mir rief. „Luke, Luke komm schnell!“, rief er erneut. Diesmal bemerkte ich es und sprang auf. Ich war viel schneller bei ihm, als es einem normalem Menschen möglich ist. Das verdankte ich meinen Jägerkräften. „Was ist passiert?“, fragte ich, als ich Julius im Flur antraf. Er war gerade dabei sich Schuhe und Jacke anzuziehen. „Hast du den Schrei nicht gehört?“, fragte er fassungslos. Ich stutzte. „Welchen Schrei?“, fragte ich. War ich wirklich so sehr in meine Gedanken vertieft gewesen? „Den Schrei aus dem Nachbarhaus. Irgendeiner unserer neuen Nachbarn hat geschrieen“, erklärte Julius. Ich hatte innerhalb von Sekunden meine Schuhe und meine Jacke an und rannte gemeinsam mit Julius zum Nachbarshaus. Wir klingelten und klopften wie verrückt, doch nichts rührte sich. Ich schaute Julius an und er nickte. Ich trat die Tür mit einer Leichtigkeit ein, die verboten gehörte, aber ziemlich nützlich sein konnte. In diesem Moment passierte es. Ich bekam eine Vision. Eine von diesen extrem schmerzhaften, tages Visionen. Das Problem an meinen Tagesvisionen ist, dass sie sehr vage sind. Ich sehe Bilder, die sehr schnell umspringen und ich fühle die Gefühle der Personen, die ich sehe. Ich sah unsere Nachbarin blutend auf dem Boden, dann sprang das Bild um. Der Boden kam mir entgegen. Ich sah Julius Körper leblos und ohne Kopf auf einen Friedhof liegen. Ich wand mich vor Schmerz auf dem Boden, denn ich fühlte die Schmerzen, die unsere Nachbarin und Julius durchleben mussten bzw. müssen. Das Bild wechselte wieder. Ich erkannte einen Wald und auf dem Waldboden da lag... Ich konnte gar nicht hinsehen. Das war Julius Kopf. Ich betete, dass die Vision aufhören möge, doch stattdessen wechselte das Bild erneut. Ich befand mich jetzt auf einem Bahnhof, der mir nicht bekannt vorkam. Es war definitiv kein Bahnhof aus der Umgebung. Dann sah ich Emma und ihr Gesicht war leichenblass und schreckverzerrt. Dann änderte sich die Perspektive und ich sah einen Dämon der in meine Richtung kam. Ich spürte Angst und wusste (keine Ahnung woher, aber ich wusste es) das ich aus Emmas Perspektive guckte und es ihre Angst war. Sie hatte keine Angst dem Dämon gegenüber zu treten, sondern um eine andere Person. Eine Frau, die auf mich/ sie zuging. Dann brach die Vision ab und ich kam wieder zu mir, auf der Steintreppe unserer Nachbarin. Ich hatte höllische Kopfschmerzen. „Oh Gott!“, war das einzige, was ich hervorbrachte. Dann sah ich Julius blutverschmiert auf mich zu kommen. „Luke ist alles in Ordnung?“, fragte er und kniete sich neben mich. Vorsichtig half er mir mich aufzusetzen. „Du hattest eine Vision“. Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Ich nickte, dann sah ich das Blut an seinen Sachen und fragte: „Was ist passiert?“ „Unsere Nachbarin wurde regelrecht abgeschlachtet.“ Julius erschauderte. „Wahrscheinlich waren es besonders blutrünstige Vampire. Sie haben ihr die halbe Kehle abgerissen, ihr weitere Wunden zugefügt und dann verbluten lassen.“ „Oh Gott“, stöhnte ich erneut. „Komm wir rufen die Polizei, die soll die Leiche wegschaffen und dann musst du mir alles aus deiner Vision erzählen. Ich nickte und ließ mich von ihm zu unserem Haus führen, wo ich erst mal zwei Kopfschmerztabletten einwarf. „Und du sagst, du kennst dieses Mädchen aus deiner Vision?“, fragte Julius ungläubig. Ich nickte. Die Polizei hatte die Leiche geborgen und uns befragt. Jetzt saßen wir in unserer Küche und ich erzählte ihm alles von meiner Vision. „Ja, ich habe sie auf der Party neulich kennengelernt. Die Party von Eric, sie ist seine Cousine oder so. Und sie heißt auch Baltzer mit Nachnahmen. Ist das nicht merkwürdig? Sie hat den gleichen Nachnahmen wie ich und dann habe ich eine Vision von ihr, wo sie keine Angst vor einem Dämon hat, wohl aber um eine andere Person.“ Julius zuckte mit den Schultern. „Das kann Zufall sein.“ Ich war fassungslos. In Julius Welt gab es keine Zufälle schon gar nicht in Zusammenhang mit einer von meiner Vision. Ich habe schon von früh auf gelernt, dass es zwei Sachen gibt, an die ich nicht glauben sollte. An Zufälle und an Kobolde. Und jetzt versuchte er mir weiszumachen, dass alles nur ein Zufall sein soll? Julius stand auf und wandte sich zur Tür. „Das ist alles?“, fragte ich langsam wütend, „was ist mit meiner Vision? Du und andere sind in Gefahr und du tust nichts?“ Julius wandte sich halb wieder um. „Ich kümmere mich darum. Geh du lieber ins Bett und ruh dich aus. Du solltest heute nacht besser nicht jagen gehen.“ Er drehte sich um und ging hinaus. Ich hörte nicht auf ihn. Sobald ich glaubte Julius würde schlafen, zog ich mich an und kletterte aus dem Fenster. In meinem Gürtel steckte meine Beretta mit Silberkugeln. Die altmodische Variante mit Holzpflock war längst überholt. Vampire sind allergisch gegen Silber und Dämonen lassen sich so ziemlich alle mit Kugeln töten. Das Raus“klettern“ ist für mich kein Problem. Als Jäger kann ich einfach aus dem Fenster springen und komme wie eine Katze immer sanft auf meinen Füssen auf. Sobald ich unten war, machte ich mich auf dem Weg zum Friedhof. Ich schlenderte über den Friedhof, bis mir ein neues Grab auffiel. „Hans Müller“ stand auf dem Grabstein. Der Name kam mir nicht bekannt vor und ich wollte schon weiter gehen als sich die frische Erde bewegte. Eine Hand wühlte sich heraus. Ich wartete bis der halbe Körper des Menschen mit der Dämonenmaske eines Vampirs sich oberhalb der Erde befand, dann schoss ich. Ich schoss dreimal direkt ins Herz. Eigentlich hätte einmal gereicht, doch ich ging immer auf Nummer sicher. Der Vampir zappelte noch ein bisschen, dann zerfiel er zu Staub. Meine Schüsse hatte niemand gehört, da meine Beretta einen Schallschutz hatte. Der Rest der Nacht verlief ruhig und als es dämmerte ging ich zurück nach Hause. Dort sprang ich einmal hoch und bekam mein Fenstersims zu fassen und kletterte rein. Das obwohl mein Zimmer sich im zweiten Stock befindet. Ich hatte gerade meine Schuhe ausgezogen als ich Julius’ Stimme hörte. Er schien mit irgendjemandem zu sprechen, doch ich hörte keine zweite Stimme. Vorsichtig öffnete ich meine Tür und schlich zur Treppe. Unten stand Julius und telefonierte. Ich lauschte. „Ja, ich glaube es geht jetzt richtig los... Nein, dafür ist es noch zu früh... Er hat sie schon kennengelernt... Nein, er weiß nicht, dass sie seine Schwester ist... Er hatte eine Vision von ihr... Wenn sie noch lebt... Ja, mach ich... Ich liebe dich auch... Tschüss“ Ich schlich zurück in mein Zimmer und begann mich umzuziehen. Kaum lag ich im Bett ging auch schon meine Tür leise auf und Julius kam herein um mich zu wecken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)