Nun sei Willkommen von VampirWolfYuriy (Weihnachten bei den Black Dagger (Kapitel 10 läd noch)) ================================================================================ Kapitel 1: Rudolf ----------------- Hier kommt das erste Kapitel von Phinix! viel spaß euch allen und einen fröhlichen ersten Advent! Die letzten Sonnenstrahlen verschwinden langsam hinterm Horizont und treffen auf die weiße Decke, welche sich über das Land ausgebreitet hat. Der Schnee glitzert im letzten Licht wie unzählige Diamanten, während eine kalte Briese aufkam und die Bäume zum erzittern brachten. Der Winter war über das Land gekommen. Die Menschen freuten sich darüber, denn es war ein Vorbote für Weihnachten. Als die letzten Strahlen der Sonne verschwand, blieb es trotz allem hell. Hinter jedem Fenster, in jedem Garten erstrahlten Lichterketten- und Kränze in ihrer Pracht. Weihnachten war für die meisten immer was ganz besonderes im Jahr. Man schmückte vor dem ersten Advent Haus und Garten, backte Plätzchen und kaufte Geschenke für die Lieben. Eine ungewöhnliche Stimmung lag in der Luft und breitete sich unter den Menschen aus. Wenn man durch die Straßen schritt, sah man überall die Lichterpracht, welche die schönste Zeit im Jahr einläuten sollte. Die Gärten lagen voller Schnee und Fußspuren erschufen einen Weg, als ein Mann im Garten eines großen Anwesens gerade ein Rentier aus Lichterschläuchen aufstellte. Kurz betrachtete er sein Werk, bevor er wieder hinein in die Wärme ging. Kurz rieb er seine Hände aneinander. Die Kälte drang tief in die Knochen, trotzdem erstrahlte das innerste voller Wärme und Vorfreude. Leise pfeifend machte er sich daran das innerste des Hauses weiterhin zu dekorieren, wobei er die Musikanlage aufdrehte. „Jeder kennt schon die Märchen Und alten Geschichten, Die uns von Feen Und Hexen berichten, Doch neu ist dieses hier, Und darum erzähl' ich sie dir:“, drang laut aus den Lautsprechern der Musikanlage, welche im Wohnzimmer stand. Der Anfang eines Weihnachtsliedes, welches wohl jedes Kind kannte und liebte. Derweil hing der kleine alte Mann in einem schwarzen Livree Mistelzweige über jede Tür. Fritz war er ein fröhliches Kerlchen und grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd. Mit den vielen Falten, den langen Ohrläppchen und den Hängebäckchen wirkte er, als wollte er beinahe zerfließen; aber seine strahlende Heiterkeit deutete darauf hin, dass so ein Auflösungsprozess kein unangenehmer Zustand war. Eher im Gegenteil. Weihnachten berührte jeden Menschen und auch Doggen. Denn genau dies war Fritz, ein Doggen. Er war ein Angehöriger einer Dienerklasse innerhalb einer Welt, die den Menschen verborgen war. Er diente Vampiren und hatte von diesen als Dank für seine Dienste eine längere Lebenserwartung bekommen. Doch lebten in diesem Haus nicht irgendwelche Vampire, sondern die Mitglieder eine Bruderschaft, die Black Dagger, welche es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Angehörigen ihrer eigenen Rasse zu beschützen. Leider hatten sie keinen Sinn für Weihnachten, wie Fritz deprimiert feststellte. Jedes Jahr aufs neue war es ein Kampf überhaupt etwas dekorieren zu dürfen, doch dieses mal wollte Fritz ein perfektes Weihnachten schaffen, damit die schwermütige Stimmung nach Thors verschwinden sich endlich auflöste. „Rudolph, das kleine Rentier, Jeder bei den Namen kennt, Denn seine rote Nase Weit und breit wie Feuer brennt“, begann derweil die Zweite Strophe. Leicht lächelte Fritz, während er einen Adventskranz auf den Tisch stellte und die erste Kerze anzündete. Irgendwie war das Lied auf eine ironische Weise auch auf den König zutreffend. Wrath, der Blinde König der Vampire, war bei seinem Namen auch weit und breit bekannt, aber auch durch seine Erscheinung. Die Sonnenbrille, die der König trug prägte sich wohl jeder ein. Welch ein Jammer, dass gerade der König nicht an den Sitten von Weihnachten festhielt. Solange der König nicht als gutes Beispiel voranging würden die Brüder ebenfalls niemals mit feiern. „Fritz!“, bellte eine wütende Stimme. Schwere Schritte erklangen, bevor ein zwei Meter purer Terror in schwarzem Leder das Wohnzimmer betrat. Das war Wrath. Sein Haar war lang und schwarz und fiel von einem spitz zulaufenden Haaransatz gerade herunter. Eine große, gewölbte Sonnenbrille verbarg seine Augen, die er niemals zeigte, weil sie so gut wie blind waren. Nur einmal durfte Fritz die Augen sehen, welche sein König so gut verbarg. Die Iris war außergewöhnlich gewesen. Ein leuchtend blasses Grün, so dass es beinahe weiß wirkte. Eingerahmt von dicken, dunklen Wimpern und tief unter den Augenbrauen liegend schimmerten seine Augen, als würden sie von innen leuchte. Sie waren beeindruckend, so wie alles an Wrath. Die Schultern waren doppelt so breit wie die der meisten anderen Männer. Sein Gesicht wirkte aristokratisch und brutal zugleich. Er war ein König per Geburtsrecht, aber das Schicksal hatte ihn zu einem Soldaten ausgebildet. Und er hatte gerade verdammt schlechte Laune. „Was zum Teufel soll das alles? Ich bin gerade fast über eine verdammte Lichterkette gestolpert, die irgendwo rumlag. Ich dachte wir hätten endlich geklärt, dass wir nicht feiern und noch weniger dekorieren!“, knurrte Wrath, wobei er seine Schultern bedrohlich anspannte. Der alte Doggen hob nur den Kopf und sah zum König auf, wobei noch immer ein Lächeln auf seinen Lippen lag. In all den Jahren ließ er sich nicht mehr von einem derartigen Ausbruch aus der Ruhe bringen. „Ich werde sofort dafür sorgen, dass ihr nicht erneut stolpert Herr. Ich werde es festkleben“, bot Fritz sich an. Kurz verbeugte er sich, bevor er bereits aus dem Wohnzimmer eilte um seiner Pflicht nachzukommen. Er stockte jedoch und drehte sich dann zum König. „Ihr solltet etwas mehr zum Fest beitraten Herr. Es ist eine wichtige Zeit für alle“, erinnerte er. Schon überwand er die Distanz zum König und setzte diesem etwas aus dem Kopf, erst dann verließ er rasch das Zimmer um einem Ausbruch zu entkommen. Derweil stand Wrath etwas verdutzt da. Wrath nahm seufzend die Sonnebrille ab. Als er sich die Augen rieb, funkelte der Ring des Königs, der massive schwarze Diamant, an seinem Mittelfinger. Langsam machten ihn seine Angestellten wirklich wahnsinnig, vor allem weil er einen Druck auf dem Kopf spürte. Er wollte nicht wissen, was Fritz ihm aufgesetzt hatte. Am Besten ließ er es einfach verschwinden, bevor… Lautes Lachen erklang. Phury lehnte gegen die Tür, die Finger Halt suchend in den Türrahmen verkrallt, während sein Körper vor Lachen bebte. Der Gentleman-Eindruck, den er normalerweise hinterließ, lag nicht nur an seinen scharfen Sachen, wie dem schwarzen Kaschmirpullover und der eleganten Anzugshose aus feinem Zwirn, die er heute trug. Der Bruder hatte außerdem die eindrucksvollsten Haare, die man je gesehen hatte. Die langen, dicken Wellen aus Blond, Rot und Braun waren irrsinnig eindrucksvoll. Und seine eigentümlich gelben Augen, die so golden leuchteten wie Sonnenschein, waren der Clou. Derweil wirkte er jedoch alles andere als wie ein Gentleman. Noch immer Lachend konnte er seine Augen, welche belustigt blitzten nicht von Wrath nehmen. Dieser Knurrte nur warnend auf. Seine Laune war auch ohne dieses Theater mies genug, da braucht er nicht auch noch das. „Klappe!“, zischte er. Phury schüttelte jedoch kichernd den Kopf, wobei er noch immer zum König starrte. In dessen Haar war ein Reif gesteckt, an dem ein Rentiergeweih aus weichem, braunem Stoff befestigt war. Am Rand waren überall blinkende Lichter angebracht. Ein göttlicher Anblick in Phurys Augen. Nur mühsam schaffte er es sich zu beruhigen. „Du siehst…. Gut aus“, prustete er. Schnaubend nahm Wrath den Haarreif ab und warf ihn einfach auf den Tisch. Er hatte dafür keinen Sinn und noch weniger Nerv. „Schön, dass zumindest du dich amüsierst.“ Mit schweren Schritten trat er auf Phury zu, bis sie sich fast berührten. Deutlich witterte er den süßen Geruch von Phury, der diesen umgab. Wer brauchte schon Weihnachten? Er wollte nur Phury und das bekam er 365 Tage im Jahr. langsam hob er die Hand und legte sie auf Phurys Wange, wobei dieser Lächelte. Kurz hob Phury den Blick und erkannte, dass über ihnen ein Mistelzweig befestigt war. Verdammt. Leise räuspernd deutete er nach oben. Die Augenbrauen zusammen ziehend hob Wrath den Kopf. Irgendwas erkannte er über ihnen, doch waren es eher dunkle Schatten. Mühsam versuchte er zu erkennen, auf was sein Schatz ihn hindeuten wollte. Vergeblich. „Mistelzweig“, half Phury auf die Sprünge. Erkenntnis legte sich auf Wraths Zügen und er grinste. An diesen Weihnachtsbrauch gewöhnte er sich jedes Jahr immer mehr. Zufrieden beugte er sich hinab. Sanft legte er seine Lippen auf Phurys, welcher wohlig aufseufzte und den Kuss erwiderte. Ergebens schloss Phury die Augen. Langsam hob er eine Hand und vergrub sie im schwarzen Haar seines Geliebten. Bei der Jungfrau… wie sehr er diesen Vampir begehrte. Neckisch rieb er sein Becken an dem des Schwarzhaarigen, welcher dabei kehlig in den Kuss knurrte. Wrath löste den Kuss, wobei sie sich noch immer Nahe waren. „Wie wäre es, wenn wir hoch gehen? Vielleicht hängt über unserem Bett ja auch ein Mistelzweig.“ Leise lachend machte Phury ein Schritt zurück. „Warum nicht? Aber dazu musst du mich fangen.“ Blitzschnell wirbelte er herum und rannte in die Eingangshalle. Schwere, donnernde Schritte verfolgten ihn, als Wrath die Verfolgung aufnahm. Es krachte Laut, als zwei ineinander verschlungene Vampire durch das Geländer der oberen Etage krachten und schwungvoll auf dem Boden in der Einganshalle aufkamen. Fluchend blieben Wrath und Phury stehen und besahen sich das Szenario, während Holzstücke hinab rieselten. Statt Schnee gab es hier scheinbar Holzsplitter. Welch besinnlicher erster Advent. Butch lag auf dem Boden. Er war ein Riese von einem Mann. Großer Körper, tiefe Stimme, natürliche Autorität. Der Kerl hatte eine Nase, die eindeutig schon ein oder drei Mal gebrochen worden war, und der Ausdruck seiner haselnussbraunen Augen war durchdringend. Momentan schien er jedoch verbissen damit beschäftigt zu sein zu verhindern, dass seine Nase erneut gebrochen wurde. Kraftvoll stemmte er seine Arme gegen den Brustkorb eines anderen Vampirs, wobei seine Obermuskeln hervortraten. Trotz seiner Stärke schien er jedoch eindeutig unterlegen zu sein. Auf ihm hockte Rhage, seine sonstige Arroganz hatte er heute heruntergefahren, doch dafür legte er blanke Wut an den Tag. Rhage war ein hoch gewachsener Mann, kräftig, machtvoll, stärker als alle anderen Krieger. Er war außerdem eine Sexlegende in der Welt der Vampire, schön wie ein Hollywoodstar und triebgesteuerter als ein ganzer Stall Zuchthengste. Frauen, Vampirinnen, wie Menschen, würden ihre eigenen Kinder niedertrampeln um ihm nahe zu kommen. Zumindest, bis sie einen Blick auf seine dunkle Seite erhaschten. Wenn die Bestie in Rhage zum Vorschein kam, dann rannte jeder, einschließlich der Krieger der Bruderschaft, um sein Leben und begann zu beten. Doch all das spielte seit Jahren keine Rolle mehr, weil er fest vergeben war und mit niemand anderem außer Zsadist schlief. Es war ein langer Prozess bis dahin gewesen, aber am Ende hatte es sich gelohnt. Sie hatten sich gegenseitig retten können. Nun jedoch schien Rhage außer sich zu sein. Seine Augen leuchteten wie Nebelscheinwerfer, als würde die Bestie ihn ihm zu gerne mitmachen und Butch umbringen. Er bleckte seine langen Fänge, während ein Knurren seine Kehle verließ, bevor er mit der Faust zu schlug. Gerade noch konnte Wrath eingreifen und den Blondenkrieger zurück reißen. „Verdammt, was zum Teufel ist hier los, dass du ihn umbringe willst?!“, knurrte Wrath. „Er hat es gewagt MEIN Eigentum zu küssen! Der Mistkerl verdient es nicht anders!“ Mühsam rappelte sich Butch auf, wobei er abwehrend die Hände hochhielt. „Nun sei mal Locker Hollywood. Zsadist und ich standen unter einem Mistelzweig, da kann ich wahrlich nichts für. Der Brauch gebietet, dass ich ihn Küssen sollte. Außerdem war es ja nur ganz kurz, nicht mal eine Sekunde“, versuchte er sich zu erklären. Rhage hingegen knurrte nur und versuchte sich erneut auf den Braunäugigen zu stürzen. Nur mühsam konnte der König ihn festhalten. „Ihr werdet euch hier drinnen nicht die Köpfe einschlagen! Klärt das draußen und kühlt euch ab.“ Kraftvoll stieß er Rhage zur Haustür, welcher sich nur Knurrend verzog. Sein Blick dabei die ganze Zeit auf Butch gerichtet. Weder er, noch seine Bestie teilten gerne, am wenigsten Zsadist. Seufzend trat Wrath zu Phury und legte einen Arm um dessen Hüfte. „Die Mistelzweige müssen weg, oder aber die Brüder schlagen sich die Köpfe ein. Rhages Bestie dreht noch durch, wenn dauernd jemand Z küsst und ich bezweifle, dass es einen Weg um diese verdammten Mistdinger herum gibt, sie scheinen überall zu sein.“ Leicht lehnte Phury sich an seinen Hellren. „Schade, ich habe sie irgendwie gemocht. Aber wir können ja zumindest einen Behalten im Schlafzimmer.“ „Ich brauche keinen Mistelzweig um dich zu Küssen, also ist er völlig unnötig“, stellte Wrath klar, während er sich das Chaos besah. Die Brüder hatten ganz schön Dreck gemacht. Wundervoll. So sollte doch jeder erste Advent verlaufen. „Stimmt auch wieder. Aber ich gehe schon mal ins Schlafzimmer. Klär du das mit Fritz und beeil dich. Ich warte nicht ewig nackt auf dich“, schnurrte er, wobei seine Fingerspitzen über Wraths angespannte Brust glitten. Dann jedoch eilte er die Treppe hoch und verschwand. Ein leicht angepisster Wrath blieb zurück. Er wollte nur seinem Gefährten nach. „FRITZ!“, brüllt er daher laut. „Und alle Tiere lachen, Seht nur seine Nase an. Rudolph ist so verzweifelt, Weil er nichts andern kann“, mit den weiteren Strophen des Liedes auf den Lippen trippelte der Doggen in die Eingangshalle. Erst stockte er, als er das zersplitterte Holz sah, bevor das Lächeln auf seine Lippen zurückkehrte. „Scheinbar ist die Weihnachtsdekoration dieses Jahr umwerfend.“ Seufzend rieb Wrath sich die Schläfe. „Das ist nicht komisch Fritz. Sämtliche Mistelzweige verschwinden sofort aus dem Anwesen, bevor es noch Tote gibt. Ich kann wahrlich nicht gebrauchen, dass Rhage Butch den Kopf einschlägt.“ Leicht verneigte sich Fritz. „Natürlich her. Und danach werde ich das Holz wegräumen und einen Schreiner auftreiben, der ein neues Treppengeländer anfertigt.“ „Mach das. Und lass am Besten gleich sämtliche Weihnachtsdekoration verschwinden. Ich kann sie nicht ausstehen“, erinnerte Wrath, bevor er langsam die Treppe hoch schritt. Er wollte nur möglichst schnell zu Phury. Je eher bei diesem wäre, desto schneller würde er seinen Sex bekommen. Und vielleicht könnte er dann diesen ganzen Weihnachtsmist vergessen. Er hasste Weihnachten, die ganzen Lichter schmerzten in seinen empfindlichen Augen und das ganze Theater würde irgendwann noch dafür sorgen, dass seine Nerven zerrissen. Noch immer Lächelnd blieb Fritz zurück im Eingangsbereich. Auch wenn er es Schade fand, dass die Mistelzweige verschwinden müssten, würde er den Rest lassen. Die Brüder würden schon noch in Weihnachtsstimmung kommen. So schritt Fritz die letzten Strophen des Liedes singend durch das Haus. „Doch kurz vor der Weihnachtszeit Kam der Nikolaus. Rudolphs Nase führte ihn Aus dem dunkeln Wald heraus.“ Das Laute Klappe von Zsadist, der von dem Lied sichtlicht genervt war ignorierte er. Ebenso der darauf folgende Dolch, der auf ihn zu flog. Die Brüder waren vielleicht aber auch alle empfindlich. Doch wollte Fritz dafür sorgen, dass es das perfekte Weihnachten werden würde. Ob sie wollten oder nicht. Er hatte da seine Methoden. „Er war der Held des Tages, Alle waren stolz und froh, Und man bewundert Rudolph Heute immer noch im Zoo.“ Die Brüder würden sicherlich einsehen, dass er das richtige tat, dachte Fritz. Welch Ironie. Momentan fühlte er sich selbst wie Rudolf. Spätestens in 26 Tagen würde er der Held hier sein, da er das perfekte Weihnachten geschaffen habe und sie alle ihm dafür dankbar werden würde. Trotzdem sollte er sich beeilen. Es gab noch viel zu tun. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)