Metal Gear Romance von abgemeldet (Snake x Samus) ================================================================================ Kapitel 1: Infiltrieren und siegen! ----------------------------------- “Otacon, ich bin drin.” Der athletische Söldner hangelte ästhetisch am knarrenden und rostigen Geländer, ließ sich dann von einer Sekunde auf die andere fallen und rollte sich gekonnt am Boden zusammen, um den Sturz aufzufangen. Er ließ ein lautes, doch zufriedenes Stöhnen hören, woraufhin ein gescheiterter Versuch eines unterdrückten Lachers durch Solid Snakes Codecgerät in sein Ohr schallte. Er verzog missbilligend die Mundwinkel. „Otacon! Muss ich dir jedes verdammte Mal sagen, dass du an Reife gewinnen solltest?! Über sowas lacht man verdammt nochmal nicht als 29-jähriger Mann, verstanden?!“ Doch als Antwort folgte nur ein Keuchen, das klar und deutlich verriet, dass Otacon so sehr amüsiert war, dass er nicht einmal in der Lage war, einen seriösen Satz über die Lippen zu bringen; also versuchte er es gar nicht, das würde Snake nur noch stinkiger machen. Als das Lachen noch immer nicht verstummte, verlier der Freizeit-Choleriker völlig die Fassung: „Du verdammter Idiot! Weißt du eigentlich, dass ich mich gerade in Liquids Hauptquartier infiltriert habe und ich jede scheiß Sekunde von erbärmlich frustrierten Soldaten erschossen werden kann?! Und du LACHST in mein OHR über einen Satz, den dein unreifes und Animeverseuchtes Hirn anscheinend als verdammt lustig empfindet, huh?!“ Endlich riss sich Otacon zusammen und stieß die letzten Gluckser aus. „Hah, es tu- haha, tut mir leid, Snake. Es ist nur so, dass du das jedes Mal sagst, weisst du? Außerdem brauchen wir ein bisschen Spaß in einem so tristen Augenblick, oder?“ „Nein“, war Snakes prompte Antwort. Und er meinte es verdammt ernst. „Uh, komm schon, Snake. Weißt du noch, als sogar du das erste Mal, als du es sagtest, lachen musstest und wir hatten wunderbare fünf Minuten, in denen wir mal nicht an deine Mission und blutrünstige Soldaten gedacht haben?“ „Oh Gott, das war vor zehn Jahren während meiner ersten Mission, bei der ich meine Nervosität weglachen musste! Mach dich nicht lächerlich.“ „Hey, es war vor 8 Jahren und 9 Monaten, okay?!“ „...Nerd!“ Snake zuckte zusammen, als er ein leises Geraeusch vernahm. Er hätte doch lieber nicht Otacon im Codec anschreien sollen. Natürlich gab er nur Otacon allein die Schuld dafür, wie sollte es auch anders sein. Darauf reagierend verzog sich Otacon mit einem verweifelten und unglücklichen Seufzer aus seinem Ohr. Snake kroch über den eisig kalten Boden in eine Spalte zwischen riesigen Ölfaessern und wartete still, ohne sich auch nur im Geringsten zu bewegen. Die Mission war bierernst und total humorlos; es ging dieses Mal um eine Menge. Auch wenn unser Held es sich nicht eingestehen wollte, er machte gerne Späßchen mit Otacon. Aber Otacon war eben die beste Person, die man anschreien konnte, wenn man angespannt und gereizt war, ohne die Konsequenz befürchten zu muessen, dass er länger als fünf Minuten sauer war. Snake knurrte wie ein Hund, als er Schritte zweier feindlicher Soldaten hörte und lugte durch einen kleinen Spalt, der ihm eine hervorragende Sicht auf beide Soldaten erlaubte. Langsam und geduldig kramte er in einer seiner Taschen, um ein Feuerzeug und eine noch halbvolle Schachtel seiner Lieblingszigaretten hervorzuziehen, was ihm ein glückliches Grinsen auf seinem sonst so ernsten Gesicht zauberte. „...Ich bin mir voll sicher, dass ich jemanden gehört habe, man!“ Man hörte den jüngeren der beiden Soldaten hartnäckig seine Theorie eines Eindringlings verteidigen. „Wirklich! Ich konnte ihn klar und deutlich verstehen, er sagte sowas wie: 'Yo, ich werde diese verdammten Nerds killen!' ...Oder so. Aber überlass das mir, ich ruf Verstärkung un-" „Nein, Junge! Du hast Hirngespinste! Dein Hirn ist wohl gefroren von Alaskas Kälte. Tu, was du willst und untersuch das Gelände auf eigener Faust, aber ich befehle dir ausdrücklich, keine Verstärkung zu rufen. Und lass mich damit in Frieden, ich hab genug gearbeitet für heute. Ich mach mich vom Acker.“ Mit diesen Worten wandte sich der ältere Soldat um und seine Schritte verhallten sehr bald in den Tiefen des Gebäudes. Der noch verbleibende Soldat schien mit sich selbst zu hadern und zu kämpfen, entschied sich dann aber, den Raum unter die Lupe zu nehmen, was Snake gar nicht gefiel, da er gerade erst seine Raucherpause begonnen hatte. Unzufrieden brummend zog er immer tiefere Züge in immer kürzerer Folge von seiner geliebten Zigarette, und empfand ein kleines bisschen Wehmut, dass die schöne Zeit mit ihm und der Zigarette so schnell vorbeigehen würde. „Snake!“ Etwas erschrocken ließ er fast seine Zigarette fallen, die zwar schon bis zum Filter aufgeraucht war, aber für ihn immer noch Wert besaß. „'Wenn Du auch täglich durch die Hallen der Macht wandelst, so trage doch in Dir die Luft aus Bergen Wäldern.' Verstehst du?! Mach deine Zigarette aus, du weißt genauso gut wie ich, dass der Feind den Qulam sehen wird!“ Mei-Lings schrille Stimme immer noch im Ohr summend, stieß Snake erneut einen Seufzer der Frustration aus und drückte seine Zigarette am Boden aus. Er wusste zwar, dass Rauchen während Missionen zu Komplikationen führen konnte, aber weder sein Gehirn oder sein Koerper noch seine Psyche wollten ohne Nikotin infiltrieren. Wenn es kritisch wurde, half halt immer noch eins: eine tödliche Pistole! „Und noch was Snake, was ich dir schon immer mal sagen sollte: Ich will dich ja nicht kritisieren, ganz im Gegenteil, aber-" „Halt deine verdammte Klappe, Mädchen!“ Da brach es wieder aus Snake heraus, was er in der nächsten Sekunde aber auch wieder bereute. Nicht, dass er vielleicht Mei-Lings Gefühle verletzt haben könnte, aber wegen eines anderen kleinen Problemchens, das sich ihm stetig näherte und eine Knarre in der Hand hielt. „W-w-wer ist da!? Ich... ich weiß doch, dass da jemand ist!“ Der junge Soldat marschierte zwar ängstlich, aber mit eisernem Willen in Richtung Solid Snake, der noch immer fluchend auf dem eiskalten Boden saß. Roy Campbell meldete sich zu Wort. „Snake, du hast keine Zeit, dir Kämpfe zu leisten! Du weißt, was auf dem Spiel steht, beeil dich!“ Snake lud seine Waffe. „Kein Problem.“ Mei-Ling kreischte. „Neeeein! Nicht töten!“ Otacon kam gerade ein Gedanke, der seiner Meinung nach Vorrang hatte. „Whoa, Snake! Die neue Inuyasha-Staffel läuft heute an!“ Snake blinzelte und musste die auf ihn einprasselnden Informationen erst einmal verarbeiten. Nach kurzer Irritation entschied er, nach der Reihenfolge der Wichtigkeit zu antworten. „Echt jetzt? Die neue Staffel von Inuyasha? Yeah, man!“ Vom neuen Glück beflügelt löste Snake die Sicherung seiner Pistole und zielte sicher für einen Headshot. Doch da Mei-Lings Plärren unertraeglich wurde, zog er blitzschnell seine Stun-Gun und schoss gezielt in den Bauch des Soldaten, der mit einem sehr überraschten und blamabelen Gesichtsausdruck in sich zusammensackte. Langsam erhob sich Snake und trat zu dem bewusstlosen jungen Mann hinüber. Ein mysteriöses Grinsen zeichnete sich auf seinem markanten Gesicht ab. Er kramte nach einem Stift und signierte das Gesicht des Soldaten. „Sauber erschossen von der Legende Solid Snake. Schaetz dich glücklich.“ Nun war Snake derjenige, der sich ins Fäustchen lachte und die vorwurfsvollen „Snaaake!“-Rufe von Campbell, Mei-Ling und Otacon gekonnt ignorierte. „Nun sag mir aber nicht, dass das reif war, Snake!“, meinte Otacon beleidigt. „Ich bin halt 'ne coole Sau! Im Gegenteil zu dir“, erwiderte dieser grienend. Campbell war sprachlos und wechselte schließlich seufzend das Thema zum Ernst des Lebens. „Na gut, hätten wir das auch geregelt. Snake, du hast keine Zeit mehr, du weißt, wo es langgeht!“ Snake nickte, noch immer grinsend, aber dennoch sein Ziel vor Augen; Ocelots Geheimquartier. Er rannte los, ohne über weitere Feinde nachzudenken; er hatte schon viel zu viel Zeit verloren, und plötzlich flammte eine stechende Angst in ihm auf, dass es schon zu spät sein könnte. Nach ein paar herkulischen Vorstellungen und bewusstlosen Soldaten, die dieses Mal jedoch nicht die Ehre bekamen, vom großen Solid Snake signiert zu werden, kam unser Held schließlich an, im Ungewissen, ob er seine Mission erfolgreich abschließen konnte. Schließlich stürzte er sich mit seinem vollen Körpergewicht in Ocelots Raum. Er war in solcher Eile und Verzweiflung, dass die Tür krachend aus den Angeln fiel, was Snakes Ankommen natürlich ziemlich pompös erscheinen ließ. Seine Augen kreisten hektisch durch den Raum, er erblickte nur Ocelot, der genau in diesem Moment buntes Konfetti in Snakes Gesicht schleuderte, der sich daran verschluckte und sich nach einem kurzen Hustenanfall noch einmal versichern wollte, dass nur er und Ocelot im Raum waren. Dann streckte er heroisch die Faust in die Luft, ließ ein lautes und feierliches „YEAH!“ hören und gab Ocelot ein so enormes High-Five, dass Ocelot ein wenig das Gesicht verzog aufgrund einer mittelgroßen Prise Schmerz. „14 Minuten und 42 Sekunden, Snakey!“, meinte Ocelot dann, noch immer seine Hand reibend. Man sah Snake an, wie angestrengt er nachdachte, doch Ocelot ergriff wieder das Wort. „Das sind drei Minuten länger als dein Rekord.“ „Ist mir egal!“, meinte Snake, wenn auch insgeheim pickiert. Doch sein fast schon wahnsinniges Grinsen verschwand nicht aus seinem Gesicht. „Willst du wissen, warum es so lange gedauert hat?“, fragte er schon von frühzeitigen Lachern durchgeschüttelt. Und unser Held erzählte die Geschichte von seinem kleinen Zwischenfall mit dem jungen Soldaten. Ocelots und Snakes Lachanfälle wurden erst unterbrochen, als ein wasserstoffblonder Haarschopf am Türrahmen erschien. „Ohhh, man!“ Raiden stampfte nun wütend und sichtlich in seinem Stolz gekränkt in den Raum, seinen Pony aus dem schweissnassen Gesicht streifend. Er stand nun mitten im Raum, verschränkte die Arme und bließ seine Wangen, die vor Wut rosa angelaufen waren, leicht auf, um seinem Zorn mehr Ausdruck zu verleihen. Wie er da so stand; Raidens feminines Gesicht rosa und aufgeplustert vor Wut, die Arme verschränkt vor seiner Brust: Das erinnerte Snake irgendwie an eine junge Lady, dessen Freund nicht mit ihr zum Shoppen gehen möchte und daher eine riesen Szene machte. Ocelot dachte wohl dasselbe und beide fingen noch lauter an zu lachen als zuvor. Raidens Fuss stampfte auf den Boden, was wohl ein gescheiterter Versuch sein sollte, männlich und bedrohlich zu wirken, was natürlich nach hinten losging. „Hey! Ist ja gut, ich hab verloren, aber hört auf zu lachen!“ Raidens Stimme wurde wieder unerträglich schrill, was bedeutete, dass er wirklich beleidigt war und yudem kurz davor, in Tränen auszubrechen. Also fassten sich Snake und Ocelot wieder, zwar noch immer von vereinzelten Lachern geschüttelt, aber wenigstens wieder in der Lage, halbwegs seriös zu wirken. „Okay, Raiden!“, sagte Snake dann endlich. „Du weißt, wie du diese große Schmach ausgleichen musst, da ich mich erheblich schneller in dieses Gebaeude infiltriert habe als du! Aber das war ja nicht anders zu erwarten, denn ich bin der GROSSE SOLID SNAKE! Haha! Niemand kann mich schlagen, vorallem keine kleinen Blondinen!“ Raiden verdrehte genervt die Augen. „Ich weiß. Ich muss die Bierkisten für das nächste sinnlose Besäufnis besorgen!“ „In der Tat, mein Kleiner!“, meinte Ocelot grinsend, während er sachte über Raidens glänzende Haarpracht strich. Dann drehte er sich wieder Snake zu. „Ach ja, wegen deines kleinen Zwischenfalls während dem Infiltrieren... Ich hoffe doch inständig, dass du einen... Permanentmarker benutzt hast! Hohohaha!“ Snake und Ocelot klatschten sich noch einmal leidenschaftlich einander in die Hände. „Darauf kannst du deinen Revolver verwetten, Kumpel!“, antwortete Snake nun wieder inbrünstig lachend über die bloße Idee des jungen, bewusstlosen... und signierten Soldaten in den Kellergewölben. Wie ihr seht, sollte man den grossen Solid Snake trotz seiner enormen Fähigkeiten und manchmal gigantischer Ernsthaftigkeit nicht allzu ernst nehmen. Genauso wenig Bösewichte wie Ocelot oder Cyberninja wie Raiden... Jedenfalls nicht in meiner kleinen Geschichte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)