Wie Liebe sein sollte von Voidwalker ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Keine Sache der Chemie, Eher ein lauer Frühlingswind, der über die dünnen Schneematten zieht, das wiederkehrende Leben verkündet, noch behaftet vom kalten, toten Winter, wispert er belebend durch Haare, umfährt die Haut und stärkt ein jedes Herz, ehe er den Körper wider aller Willen beben lässt, in Vorfreude auf das Leben. Kein emotionaler Kauderwelsch, Eher eine kraftvolle Welle warmen Wasser wie der Südsee, an einem weißen Sandstrand, spült einen hinfort mit Kräften, denen sich zu widersetzen völlig undenkbar ist, doch nicht ihre Macht ist es, die uns mitziehen lässt, sondern unser eigener Wille, der uns auf die Krone der Welle bringt, als Reiter der Kraft, ein wärmendes Etwas, das uns an neue Küsten spült, zu neuen Ufern, wohl vertraut von Jahr auf Jahr, und doch immer neu zu entdecken. Kein Reigen aus Hoffen und Bangen, Eher eine tiefe, gewaltige See, ruhig liegt sie da wie jene Gewässer ohne Strömungen, ein gewaltiger Pfuhl des Wissens, kein Wenn, kein Aber, kein Vielleicht, nur Gewiss, denn gewiss kommt von wissen oder sollte kommen, nur Vertrauen, das Glauben bringt, Glauben solcher Stärke, das man ihn Wissen nennen darf, nur Innigkeit, wenige Gesten, sei es ein spezieller Blick, ein kleines Lächeln, sei es ein zärtlicher Kuss oder eine sachte Berührung, eine Innigkeit, Vertrautheit, stets neu und aufregend, belebend von solcher Natur, das man nervös wird, schwitzige Hände bekommt und das Herz zu rasen beginnt, stets aufs Neue obgleich doch so gut vertraut und wohlbekannt. Keine biologische Vermehrungs – und Verbreitungsstruktur, Eher ein übernatürliches Ausleseverfahren, gewobene Schicksalsfäden, die uns einfangen wie eine Spinne, die statt zu warten mit ihrem Netz auf die Hatz geht, uns einfängt in ihren feinsten und kleinsten Fäden, lauernd, rennend, witternd, bis auch ein zweites Wesen sich im gleichen Netz verfängt, Opfer der selben Süßigkeit, eine höhere Macht, die Seelen zueinander führt, ihre fehlenden Teile zu ergänzen vermag mit Wissen und Kraft, die weit über uns steht, das Begehr und Lust zu Instrumenten werden, nicht ein Kind zu zeugen und die eigene Menschlichkeit zu erhalten, sondern einen Beweis höchsten Vertrauens darzustellen, Vertrauen auf die richtige Entscheidung des Schicksals, diese zwei Seelen zueinander geführt zu haben, Vertrauen in den Partner selbst, denn jenes Vertrauen erweckt den Glauben, der Wissen wird, und bald schon ist die Lust gedacht als höchste Gabe und Beweis der Nähe, des Wissens zweier Seelen, das sie voneinander, übereinander haben, Beweis jener Innigkeit, die vorausgeplant war von höherer Kraft, Beweis, einander so blind zu vertrauen, das man sich und seinen Körper, von Makel und Zeichen geziert, einzigartig, seltsam, und doch von dieser einen Seele geliebt und begehrt, dieser Person hingibt, anpreist, offenbart, ein Geschenk solcher Höhe, das Nichts sich damit zu messen vermag, ein Beweis höchster Liebe. Keine Gewohnheit, Eher ein ständiges Wiederentdecken, Neuentdecken, stets schon bekannter Ufer, die doch einem minimalen Wandel unterworfen, sich jeden Baum einprägen, jeden Grashalm, jedes Sandkorn, aktiv erleben, bewusst sehen und erfahren, nicht stumpf umher irren und nach Neuem fragen, sondern selbst entdecken, was schon bekannt, auf immer, dass die Seelen in ihrem Karussell nie zum Stehen kommen, einander in Innigkeit, Vertrauen und Liebe verbunden, ewig umeinander kreisend, miteinander tanzend, ein Blick, eine Berührung, ein Liebesspiel, stets aufs Neue erfahren, erleben, begreifen, erzittern vor Verzückung und Freude, vor Vorfreude und Glück, beben wie Espenlaub bei dem Gedanken an die Zweisamkeit, an gemeinsame Stunden und die Chance, erneut jene fremden Ufer zu erkunden, die man doch stets aufs Neue sieht. Liebe sollte eine magische Naturgewalt sein, unbeugsam und unfehlbar. Nicht weltlich, manipulierend und mit der Zeit schwach wie Wasser. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)