Die Kunst zu leben und lieben von Vampire-Mad-Hatter (Die Kunst zu leben und lieben) ================================================================================ Kapitel 1: Die Kunst zu leben und lieben ---------------------------------------- Die Tage überkam es mich einfach und ich schrieb drauf los. Es ist alles aus Kiros Sicht geschrieben. Danke an meine tolle Beta Blacki! *knuddel* Titel: Die Kunst zu leben und lieben Genre: Drama Hauptpersonen: Kiro Bands: Cinema Bizarre Die Kunst zu leben und lieben Was ist der Sinn des Lebens? Wer hat sich noch nicht diese Frage gestellt. Vor allem dann, wenn es einem schlecht geht. Wenn die Gefühle Achterbahn fahren und man nicht mehr weiß, was man wirklich fühlt. Von einem Moment auf den Nächsten in ein tiefes Loch voller Trauer, Schmerz und Verzweiflung fällt. Man versucht stark zu sein, die Gefühle zu kontrollieren. Aber wer kann das schön. Gefühle kann man nicht kontrollieren. Sie kommen und gehen wann es ihnen passt. Und gerade dann, wenn man nicht darauf gefasst ist, trifft es einen um so heftiger. Negative Gefühle sind die Schlimmsten von allen. Sie zerren und reißen an einem wie ein wildes Tier seine Beute. Man hat kaum eine Chance, haben sie einen erstmal in ihrer Gewalt. Wer hat sich nicht schon mal so gefühlt? Hilflos und so ohne Schutz. Die Mauer die man um sich gebaut hat, kann schneller bröckeln, als das man sie wieder aufgebaut hat und ehe man sich versieht, ist der neue Teil den man mit Müh und Not wieder aufgebaut hat, zerstört. Man fängt von vorne an, aber es schleicht sich die Frage daher, lohnt es sich? Woher nimmt man die Kraft weiterzumachen? Warum nicht gleich aufgeben und sich ganz den Gefühlen hingeben die einem in tiefe Dunkelheit locken wollen. Es ist so leicht, und um so schwerer dagegen anzukämpfen. Doch man kann es schaffen, wenn man über seinen eigenen Schatten springt. Wie ich es schaffte, werde ich nun erzählen. Seit Jahren mach ich nun Musik und bin in einer Band. Wir gehen auf Tour, nehmen Alben auf. Die Musik ist mein Leben, ohne kann ich mir ein Leben gar nicht mehr vorstellen. Und dennoch, man sollte meinen ich wäre glücklich. Das war ich auch meistens, doch in letzter Zeit wurde mir alles zu viel. Jeder wollte was von einem, man versuchte für jeden da zu sein. Man stellte seine eigenen Bedürfnisse zurück. Und doch hatte man das Gefühl zu wenig Zeit für die Freunde zu haben. In letzter Zeit bekam ich ständig zu hören wie fertig und müde ich doch aussähe. Immer dann, wenn ich glaubte, es würde mich keiner beachten und die aufgesetzte Maske fallen lies. Da kann man sich noch so gut schminken, das hilft alles nichts. Erst neulich nahm mich Strify zur Seite, als wir Bandprobe hatten: „Kiro irgendwas stimmt mit dir nicht. Wo ist der fröhliche lebenslustige Kiro hin? Du bist so ruhig geworden, ziehst dich immer mehr zurück. Ich sag es ja nur ungern, aber du bist unkonzentriert und verspielst dich. Ich weiß es ist gerade eine stressige Zeit, aber vergiss nicht, wenn du jemanden zum reden brauchst bin ich für dich da und die anderen auch.“ Ich konnte die Sorge in seinen Augen sehen. Aber alles was ich tat, war ihn an zu lächeln und zu sagen: „Es ist nur eine Phase. Ich weiß sie kommt gerade mehr als ungelegen, aber ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Das geht wieder vorbei, jeder hat mal ein tief. Ich versuch mich zu bessern und pass auf, dass es keine Fehler mehr gibt.“ Als Strify mich dann in seine Arme zog, musste ich mit den Tränen kämpfen. Doch ich riss mich zusammen. Denn wenn ich was hasse, dann ist es, wenn ich Schwäche zeige. Ich könnte mich dafür hassen, ich hasse mich jetzt schon dafür, dass ich Strify und den anderen Sorgen bereite. Sie wollen ihren alten Kiro wieder haben? Den werden sie bekommen. Aber woher sollte ich wissen, dass ich dafür meine ganze Kraft brauchen würde? Außen hin merkte man mir nichts mehr an, aber innerlich war es ein Kampf. Ein Kampf den ich auf kurz oder lang verlieren würde. Und der Tag kam, an dem ich die Fassung verlor und ich zerbrach. Seit ein paar Tagen, dachte ich, es ginge bergauf. Ich hatte bessere Laune, war nicht mehr gereizt, müde oder gestresst. Wir hatten ein paar Tage frei und ich kam endlich zur Ruhe. Es war ein sonniger Nachmittag. Es war recht warm für den Herbst. Strify und Yu nutzten deshalb die Zeit fürs Shoppen aus. Ich genoss die Ruhe, aber mit der Ruhe und Stille kamen auch wieder die Gedanken. Ohne dass ich es verhindern konnte, überrollten mich die Gefühle und Erinnerungen, von denen ich dachte sie tief in meinem Inneren begraben zu haben. Ich hatte den anderen was vorgemacht, aber am meisten doch mir selbst. Mir ging es nicht besser wie ich dachte, ich hatte das Gefühl, unter der Last der wirren Gefühle gleich zusammen zu brechen. Ich musste raus, raus an die frische Luft. So schnell es ging, zog ich mir meine Schuhe und Jacke an. Einfach nur raus aus der Wohnung, die mir das Gefühl gab, wie in einem Käfig zu sein und mir keine Luft zum Atmen lies. Raus und einfach in den Park, der in der Nähe war. Ich weiß nicht, wie lange ich in Gedanken versunken durch den Park lief. Aber ich passte wohl nicht auf und ehe ich mich versah, rempelte ich jemanden an. Ich verlor das Gleichgewicht, aber starke Hände hielten mich und verhinderten dass ich auf den Boden fiel. Eine klare männliche Stimme lies mich schließlich zu meinem Retter hochblicken. „Alles ok? Geht es ihnen gut?“ Besorgt sah er mich an. Er hielt mich weiterhin und ich versank vollkommen in seinen wunderschönen grünen Augen. Aber gleichzeitig hallte seine Frage wie ein Echo in meinem Kopf „Geht es ihnen gut?“. Wie lange ist es her, dass mir jemand diese Frage gestellt hat? Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern. Aber die Frage löste das aus, was ich schon lange befürchtet hatte. „Nichts ist gut, gar nichts!“ schrie ich. „Es ist alles scheiße. Einfach alles. Warum lebe ich überhaupt? Es würde eh keinen interessieren, ob ich nun da wäre oder nicht. Ich hasse alles, und am meisten hasse ich mich selbst.“ Ich hatte mich nicht mehr in der Gewalt. Die Gefühle nahmen die Kontrolle über mich. Es kam alles aus mir raus. Zu lange hab ich meine Gedanken und Gefühle für mich behalten. Das Fass war einfach voll und diese einfach Frage hatte es zum Überlaufen gebracht. Und was tat er? Anstatt mich einfach stehen zu lassen und zu gehen, zog er mich zur nächststehenden Bank und nahm mich in den Arm. Ich konnte einfach nicht mehr. Mir liefen die Tränen die Wangen runter, die gar nicht versiegen wollten. Und ich tat etwas, wo ich mich immer schwer tat. Ich redete über alles. Man könnte meinen ich kotzte mich über alles was mich belastet hatte, aus. Selbst als meine Tränen versiegt waren und ich mich wie ausgebrannt fühlte, saß er immer noch bei mir und gab mir den Halt, den ich in dem Moment mehr als alles andere brauchte. „Oh Gott, ich bin so erbärmlich. Ich kenne sie nicht mal und heule sie hier mit meine Sorgen zu.“ „Man ist nicht erbärmlich, weil man einen Punkt in Leben erreicht hat, wo einem alles zu viel wird. Das ist nur menschlich. Wenn man nicht darüber redet passiert das, was ihnen passiert ist. Aber es geht auch wieder bergauf.“ Er lächelte mich an und ich wusste auch nicht wieso, aber es breitete sich ein warmes Gefühl in mir aus. Es tat gut, alles zu erzählen, auch wenn es an den Kräften zerrte. Ich merkte wie ich müde wurde. „Ich weiß nicht mal den Namen meines Retters?“ meine Stimme war vom ganzen Weinen belegt. „Ich bin Alex.“ „Und ich bin....“ weiter kam ich nicht. „Ich weiß wer du bist.“ Entsetzt schaute ich ihn an. „Du brauchst nicht so entsetzt zu schauen. Ich werde niemandem was davon erzählen. Aber...“ Er druckste rum und mir wurde ganz bange. Was kam wohl nach dem „Aber“? „Aber, ich würde dich gerne wiedersehen.“ Ich wusste in dem Moment gar nicht was ich sagen sollte. „Du musst nicht, wenn du nicht willst...“ betreten schaute er mich an und ein leichter Rot-Ton schlich sich auf seine Wangen. „Natürlich will ich!“ Ich merkte wie auch ich rot wurde. Plötzlich wussten wir beide nicht, was wir sagen sollten. Verlegen schaute ich auf meine Schuhe. „Ich gebe dir meine Handynummer. Ruf mich an, wenn du willst.“ Er schrieb mir seine Nummer auf und gab sie mir, bevor er ging. Ich realisierte das alles noch gar nicht. Es kam mir alles so Irreal vor. Ich starrte noch minutenlang die Nummer an, bevor ich mich aufraffte und nach Hause ging. Ich rief ihn ein paar Tage später an. Er ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, im positiven Sinne. Das Treffen mit ihm war, wie soll ich sagen, erfrischend. Es blieb nicht bei dem einen Treffen. Wir trafen uns noch sehr oft. Es fällt mir schwer mich jemanden anzuvertrauen, auch wenn er schon so viel von mir wusste. Aber die neuen Gefühle verunsicherten mich und ich begann mich wieder zurückzuziehen. Aber er lies es nicht zu. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, bin ich sehr froh. Er setzte mich nicht unter Druck, er meinte nur zu mir, ich liefe vor meinen Gefühlen davon. Ich solle mich doch einfach fallen lassen und genießen. Er würde mich auffangen. Leichter gesagt als getan. Aber ich lies mich fallen, gab mich ganz meinen Gefühlen hin und begab mich auf unbekanntes Gebiet. Denn es waren keine negativen Gefühle, es waren einfach sehr Schöne. Wie soll ich es beschreiben? Ich glaube wenn ich sagen würde, in mir flattern tausende Schmetterlinge und wenn ich ihn vor mir sehe, er mich berührt und in mir alles kribbelt und mein Herz plötzlich so schnell schlägt, ich bin verliebt. Dass ich das mal sagen würde. Wer hätte gedacht, dass es doch ein Happy End geben würde. Ich bin froh so einen tollen Menschen an meiner Seite zu haben. Jeder kann sich glücklich schätzen, wenn er so einen wundervollen Menschen an seiner Seite hat. Wie meinte Yu erst neulich: „Ich weiß auch nicht, aber irgendwie hast du dich verändert. Versteh mich nicht falsch, ich hab schon gemerkt, dass dich etwas bedrückt und du unzufrieden mit deinem Leben warst. Du hast aber auch unsere Hilfe nicht annehmen wollen. Wir konnten nur hilflos mit ansehen wie es dir immer schlechter ging. Das tat echt weh. Aber ich freu mich sehr für dich, dass du jemanden gefunden hast und du jetzt glücklich bist. Das macht mich auch glücklich. Oh man, ich labere hier einen Mist daher, Strify färbt ab.“ Yu hatte Recht. Sie waren für mich da, streckten mir ihre Hände entgegen damit ich aus dem Tief komme. Aber ich schlug die Hilfe aus, auch wenn ich jetzt mit Alex zusammen bin, bin ich dennoch mehr als froh solch tolle Freunde um mich zu haben. Man darf bloß nicht die Augen davor schließen. Wir sind Engel mit nur einem Flügel- um fliegen zu können, müssen wir uns umarmen. Luciano De Crescenzo Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)