The Magician's Apprentice von abgemeldet (Magie) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Hannah wusste nicht, ob es Tag oder Nacht war. Sie hatte jegliches Zeitgefühl in dem fensterlosen Zimmer verloren. Lord Nokas Erscheinung huschte von Zeit zu Zeit durch den Raum. Er wirkte oft nachdenklich, manchmal sprach er mit sich selbst. Hannah entledigte sich ihrer Stiefel und Kleidung und legte sich in ihrer Unterwäsche schläfrig ins komfortable Bett. Sie zog die Decke bis ans Kinn und beobachtete die stumme Lord Noka Erscheinung. Er bewegte sich lautlos auf das Bett zu, zog seine Robe aus und entblößte seinen dürren, blassen Oberkörper. Hannah zog die Luft scharf ein. Die abgemagerte Gestalt schien ihr direkt in die Augen zu sehen. Dann legte er sich zu ihr und starrte in die Luft. Ist er ebenfalls...untot? Sie schielte ihn von der Seite an und ihr wurde mulmig im Magen. Lang- Sam drehte sich sein Kopf in ihre Richtung, wieder starrte er sie mit sein- en schwarzen Augen an. Hastig drehte sie ihm den Rücken zu. Warum starrt er mich so an? Er kann mich nicht sehen. Er ist nur eine Erscheinung und nicht der echte Lord Noka. Vorsichtig lugte sie über ihre Schulter. Lord Nokas Gestalt lag in ihre Richtung und starrte noch immer. Er ist nur eine Erscheinung. Zögernd drehte sie sich zu ihn um. Sie sah ihn eine Weile an. Dann hob sie eine Hand und berührte zaghaft seine Wange. Sie war eiskalt und weich. Langsam fuhr sie dann mit ihrer Hand durch seine schwarzen kurzen Haare und stellte fest, dass er seine Augen schloß. Leise sprach sie ihn mit seinem Namen an, doch er reagierte nicht. Stirnrunzelnd rückte sie an ihn heran, legte ihren Kopf an seinen Oberkörper und schlang einen Arm um seinen Rücken. Plötzlich durchfuhr sie ein kalter Schauder. Lord Nokas Hand glitt an der Stelle ihrer Taille durch ihren Körper. Nach einer Weile gewöhnte sie sich an die Kälte und schlief ein. „...nah. Hannah.“ Benommen öffnete Hannah die Augen und blickte in Lord Nokas rabenschwarze Augen. Er trug die von ihr genähte Robe. Einige Stellen schienen ihr nass und dunkler. „Was...Sie können sprechen!“ Sie setzte sich im Bett auf und starrte in sein blasses Gesicht. „Hannah, ich bin es.“ „Ich...ich weiß.“ Er berührte ihre Hand. „Der Echte.“ Hastig hielt sie sich die Decke vor ihren Oberkörper. Sie zeigte mit dem Finger an ihm vorbei. Er folgte diesem, blickte sich um, sah sie dann wieder stirnrunzelnd an. „Mein...Kleid, Lord Noka.“ Er hob seine Augenbrauen. „Natürlich.“ Er reichte es ihr und blieb mit dem Rücken zu ihr stehen, während sie sich anzog. „Wir müssen fort.“ „Was...Wohin? Ich meine..Wir?“ Er sagte eine Weile nichts und bedachte seine Worte. „Ich muss fort.“ Er drehte sich zu ihr um, als er hörte, wie sie die Stiefel zuschnürrte. Sie sah zu ihm hinauf, eine Falte zwischen ihren Brauen. „Du solltest nicht hier bleiben. Lord Lonadar wird versuchen, dich an sich zu binden. Bist du ihm eine Last oder erfüllst nicht seine Begierde, wird er dich peinigen oder sogar töten lassen.“ „Aber...Warum müssen Sie dann fort?“ „Um in Frieden zu Ruhen. Er wird mich ebenfalls töten lassen wollen.“ Hannahs Falte vertiefte sich. „Sind Sie nicht untot?“ „Hannah, wir müssen uns beeilen.“ Sie sah ihn eindringlich an und war sichtlich verwirrt und hin- und hergerissen. Lord Noka setzte sich die Kapuze auf den Kopf und sein Gesicht verschwand in der Schwärze. Schweigend verließ er den Raum. Seine Schritte hallten im Flur. Unsicher, ob das, was sie jetzt tat, das Richtige war, rannte sie ihm hinterher. Sie sah ihn gerade noch in einen anderen Raum hineingehen. Als sie diesen erreichte, riss sie die Augen vor Erschrecken auf. Unzählige Untote versammelten sich um Lord Noka. Einige nur blass, andere widerum verwesen oder vollständig als Skelett. Lord Noka erhob beide Arme und fing leise an, Worte zu murmeln. „Wartet!“ Er brach ab und alle richteten die Aufmerksamkeit auf Hannah. Die Untoten genau beobachtend lief sie auf Lord Noka zu. Die Wes- sen gingen zur Seite, um ihr Platz zu schaffen. „Bist du dir sicher?“ fragte er sie und blickte auf ihr hinab. Sie nickte, versuchte dabei ihre Unsicherheit zu verbergen. Er streckte seine Hand nach ihr aus, sie ergriff sie und wurde an ihn herangezogen. Mit der einen Hand hielt er sie an der Taille fest, die andere reckte er in die Höhe und fing wieder an unverständliche Worte zu murmeln. Das letzte Worte sprach er laut aus. Plötzlich verschwamm die Welt um Hannah. Verwundert blickte sie sich hastig um. Der Raum wurde in einen schwarzen Strudel gesogen. Für einen Augenblick war alles schwarz und sie dachte, sie wäre erblindet, doch dann fing das Nichts an, bunt zu flimmern. Lichter leuchteten auf und ab. Wieder drehte sich alles und Hannah wurde ohnmächtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)