Dieser eine Drang von abgemeldet (die Vergangenheit ruht nie) ================================================================================ Kapitel 17: Selbst Schuld! -------------------------- Mist wieso hatte ich nicht bedacht, dass Frank und seine Schwester gar nicht zusammen wohnen? Wahrscheinlich war es mir entfallen, da Frank immer so ein Familienmensch war. Ich stand an einer Bushaltestelle irgendwo in Heidelberg und wusste nicht weiter. Mein Plan schien gescheitert. Doch so schnell wollte ich nicht aufgeben. Ich würde ihn finden, koste es was es wolle! Nachdenklich schlenderte ich durch die Innenstadt Heidelbergs. Ich hatte nicht groß darauf geachtet, wo ich hinfahren bin und letztendlich bin ich hier gelandet. Klack, klack, klack. Ich hörte die Geräusche, die meine Schuhe auf dem Boden verursachten. Seufzend sah ich auf. Mein Gesichtsausdruck wandelte sich innerhalb von Sekunden von leicht deprimiert über total überrascht zu freudiger Erwartung. So viel Glück konnte man doch nicht haben. Wer befand sich denn da gerade auf einer Shoppingtour? Breit grinsend folgte ich Frank, der nichts ahnend die Shoppingmeile entlang schlenderte und hier und da stehen blieb oder letztendlich sogar einen Laden betrat. Ich blieb auf Abstand und betrat keinen der Läden. Ich verhielt mich unauffällig und schaffte es tatsächlich, dass er mich nicht bemerkte. Nach Stunden so kam es mir vor, verlies Frank die Hauptstraße und bog in eine kleine Seitenstraße ab. Ich folgte ihm und erkannte meine Chance. Ich war diese Straße vorher schon entlanggegangen und wusste, dass an ihrem Ende ein verlassenes Fabrikgebäude sich befand und diese Straße kaum jemand betrat. Mein Plan war nun ausgefeilt. Ich schlich mich an Frank heran. Doch meine Schuhe verrieten mich. Er drehte sich um und ich sah wie seine Augen sich überrascht weiteten. „Na hallo mit dir hab ich hier ja gar nicht gerechnet“, meinte er lächeln. „Wie geht es dir denn so? Was macht die Band? Man hat nach deinem Ausstieg ja nicht mehr viel gehört“. Ich lies ihn weiterreden. Die Informationen, die er mir gab waren nützlich für mich. Ich musste mir ein allzu lauerndes Grinsen verkneifen. Wie leichtgläubig er doch war. Ich war also ausgestiegen? Anscheinend wusste er nicht, wieso ich nicht mehr in der Band war, weil ich nicht konnte, weil ich eingesperrt war, weil man mir meine Freiheit geraubt hatte. Und er war der Schlüsselpunkt. Wegen ihm war das alles passiert. Ich sah seinen Rosenkranz, den er als Kette um den Hals trug und wusste auf einmal genau, wie ich ihn töten würde. Auf eine besonders schmerzhafte Art. Ich konnte mein Grinsen nicht länger zurückhalten. „Was ist denn daran so lustig?“, er lächelte mich immer noch an. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu. Erst jetzt bemerkte er meinen Blick. Ich konnte den Wahnsinn, der daraus sprühte nicht mehr zurückhalten. Frank wich einen Schritt zurück. Er sah mich verwirrt an, dann schien er seine Lage zu erkennen und lief. Mit wenigen Sätzen hatte ich ihn eingeholt und hinterrücks niedergeschlagen. Ein früher Selbstverteidigungskurs hatte doch etwas gutes an sich. Ich sah mich um, doch die Straße war noch immer menschenleer. Keiner hatte mich gesehen. Ich schleppte Franks reglosen Körper in das verlassene Fabrikgebäude. Auf dem Weg dorthin verfluchte ich das eine um das andere Mal sein Gewicht, welches mir das ganze erschwerte. Wieder einmal hatte ich Glück, den mich sah keiner und Frank war lange genug bewusstlos, dass ich in Ruhe alle Sachen zusammensuchen konnte. Mit genugtun sah ich, wie er mit schmerzverzerrtem Gesicht aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte. Langsam realisierte er, was ihm widerfahren war. Er schrie auf. Ich grinste. So musste das sein. „Was hast du getan?“, schrie er. Ich lachte auf. „Na das siehst du doch“, meinte ich noch immer laut lachend. Ich hatte aus zwei Holzpfeiler ein Kreuz gebastelt, dieses an die wand gelehnt und Frank an seinen Handgelenken an das Kreuz genagelt. An den Gelenken wohlgemerkt, und nicht wie in der Bibel beschrieben an den Handflächen. Denn dann wäre es sehr wahrscheinlich, dass seine Haut sein Gewicht nicht halten würde und letztendlich reißen würde. Es würde zwar auch ziemlich wehtun, aber ich wollte ihn hier ja langsam sterben lassen und nicht nur quälen. Ich fand es ergab ein sehr schönes Bild, wie er da so hing und vor Schmerzen schrie. Unter seinem Geschreie hörte ich eine an mich gewandte Frage klar heraus: „Warum?!“ Ich wurde mit einem Mal sehr ernst. „Du bist selbst Schuld an deiner Situation mein lieber Frank. Du hast mein Leben zerstört. Findest du nicht auch, dass da dieses bisschen Leid nur gerecht ist?“ Er sah mich fassungslos an. Ich erkannte, dass er keine Ahnung hatte, wovon ich sprach und das ärgerte mich. „Du bist Schuld daran, dass ich David kennengelernt habe“, sagte ich mir ruhiger, ernster Stimme. Er schien immer noch nicht zu wissen, worauf ich hinaus will. Also erzählte ich ihm von David und mir und Davids schmerzlichem Verrat. Ich hatte ja Zeit. Frank biss sich auf die Zunge, um nicht andauern dazwischen zu schreien, wofür ich ihm sehr dankbar war. „David hat damit sein Schicksal besiegelt. Aber weißt du, ich hätte David nie kennengelernt, wenn du die Band nicht verlassen hättest. Du warst der Auslöser für alles. Du bist der Grund, warum ich so sehr gelitten habe. Nun spürst du meine Schmerzen, nun kannst du verstehen, wie ich mich gefühlt habe. Wie ich mich immer noch fühle“. Frank fing wieder an zu schreien: „Du bist doch wahnsinnig! Eine verrückte! Wer ist auf die Idee gekommen, dich wieder frei zu lassen?“ Ich grinste nur breit. Ja ich war wahnsinnig, das hatte ich selbst vor längerer Zeit eingesehen. Und es war durchaus verrückt mich wieder frei zu lassen. Aber ich wollte es so und ich hatte es geschafft. Ich war stolz eine Schauspielerin zu ein. Frank fing an um Hilfe zu schreien, was mich nur wieder zum lachen brachte. Sollte er doch. Doch dann erinnerte ich mich wieder an meine eigentliche Absicht und stand auf. „So mein lieber ich werde mich nun von dir verabschieden. Ich wünsche dir einen qualvollen Tod“, mit diesen Worten ging ich. Klack, klack, klack. Das Geräusch des Triumpfes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)