DWK 6 - Neue Abenteuer von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: In your arms ------------------------ Linn seufzte wohlwollend, als sie sich wenig später in den weichen Schlafsack sinken ließ. Wie gut das doch nach einem solch anstrengenden Tag tat! Aber es war ein Tag, der auch Gutes gebracht hatte: Vanessa, ehemals Rose, hatte sich zurückverwandelt und war zu den wilden Kerlen zurückgekehrt! Nur, ob zwischen ihr und Leon wieder alles wie früher werden würde, dass wusste noch niemand. Neben ihr kuschelte sich Markus ebenfalls grinsend in seinen Schlafsack und sah ihr tief in die Augen. Sie unterbrach den Blickkontakt nicht, sondern sah in stur an. Er war so ein liebevoller Mensch, was man gar nicht zu glauben vermochte, wenn man den verschlossenen Torwart das erste Mal sah. Aber er tat so viel für Linn. „Woran denkst du?“, fragte er, streckte eine Hand nach ihr aus und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, woraufhin sie lächeln musste. Wie gesagt, er war so liebevoll. „An dich, woran sonst“, erwiderte sie, ohne dass das Lächeln verschwand. In Markus‘ Gegenwart musste man einfach lächeln. Man musste. Sie musste. Und wieder versank sie in Gedanken, in seinen wunderschönen braunen Augen. „Hm“, machte er und küsste sie auf die Stirn, dann rückte er ein Stück zurück, um sie betrachten zu können. Sie lag ungeschminkt und mit wuschligen Haaren, in kurzen Shorts und einem großen T-Shirt beziehungsweise in den Schlafsack eingekuschelt vor ihm, und das erste, was er sah, war ein wunderschönes, großartiges, mutiges Mädchen. Das einzige, das er je lieben wollte. „Du bist so schön“, sagte er deshalb leise und erwartete keine Antwort. Linn gab ihm trotzdem eine. „Und du bist so wunderbar.“ Markus lächelte, rückte wieder ein Stück an sie heran und küsste sie zärtlich. Er wollte keine Worte mehr hören, sondern Taten für sich sprechen lassen, und dem folgte er auch. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, und Linn zog ihren Schlafsack auf, um näher an ihn heranzurobben. Auch er stieg aus dem Schlafsack und stand kurz auf, um daraufhin in seiner Tasche zu wühlen. „Hier, ist gemütlicher“, sagte er knapp und reichte Linn eine schwarze Wolldecke, die er scheinbar noch von zu Hause mit sich herumtrug. Sie schnupperte daran und musste sich zusammenreißen, um nicht in Ohnmacht zu fallen. Die Decke roch nach Markus, und dessen Duft war für Linn wie eine Droge. „Danke“, flüsterte sie, kuschelte sich hinein und küsste Markus dann wieder. Der Unbezwingbare rückte so nah an Linn heran, bis nicht einmal ein Blatt Papier noch zwischen sie gepasst hätte, so gefiel ihm das. Er legte seine Hände an ihre Wangen und legte sein gesamtes Herzblut in diesen Kuss. Sie seufzte leise und stupste dann mit ihrer Zunge an die des Unbezwingbaren. Ihre Zungen lieferten sich einen leidenschaftlichen Kampf, den keiner der beiden zu unterbrechen vermochte, und so lagen sie dort endlose Minuten, die nicht gezählt werden wollten. Für die beiden stand die Zeit still. Aber auch die schönste Zeit geht irgendwann einmal zuende, und das war eben diese. Zumindest war sich Linn dessen sicher, als sich die beiden wieder von einander lösten und sie Markus in die Augen sah. Auch er konnte sie von eben diesen bei Linn nicht losreißen. Es waren die schönsten Augen, die Markus je gesehen hatte. „Wie bist du eigentlich zu den Vampiren geraten? Da hättest du nie hingehört“, fragte er plötzlich und konnte beobachten, wie Linn leicht zusammenzuckte. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst!“, fügte er hinzu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie lächelte. Feinfühlig war Markus ebenfalls. Aber er sollte ruhig wissen, was sie zu den kühlen, dunklen Wesen getrieben hatte. „Weißt du, zu Hause hatte ich es nie leicht. Damals war alles noch ein wenig anders als jetzt. Beispielsweise durften Väter ihre Kinder schlagen. Das hat meiner zu Genüge ausgenutzt, leider. Immer, wenn etwas nicht nach ihm ging, ließ er es an mir aus. Ich war ein Einzelkind, also musste ich alles aushalten, nicht, dass ich meinen Vater anderen Kindern an den Hals gewünscht hätte, das wäre nicht fair gewesen. So einen Vater verdient niemand. Jedenfalls hat er mich geschlagen, schon seit ich ein kleines Kind war. Außerdem wurden meine Noten immer schlechter, und da hat mich auch mein Lehrer über’s Kreuz gelegt. Natürlich bekam ich Angst vor ihm, denn das erste Mal geschah das, als ich gerade elf war. Ich ging nicht regelmäßig zur Schule, vor Angst, jeden Tag auf’s Neue einen drauf zu kriegen. Demnach wurde ich natürlich noch schlechter, das wiederum konnte mein Vater nicht dulden und so wurde es immer schlimmer. Irgendwann, es muss mit fünfzehn oder sechzehn gewesen sein, bin ich abgehauen. Über Nacht packte ich eine Tasche und hab mir das Motorrad meines Vaters geschnappt, ich konnte damals schon fahren, das habe ich – heimlich natürlich, ich hätte es nie gedurft – von einen Freund gelernt. Halt machte ich erst in der Steinwüste, weil mir das Gebäude leer erschien und ich einfach nur nicht mehr nach Hause wollte. Doch dort begrüßten mich schon Darkside, Blossom, Marry und Terry – die sind nämlich alle älter als ich. In Vampirjahren natürlich. Tja, und den Rest kennst du ja.“ Der Unbezwingbare war plötzlich kaum noch unbezwingbar und ebenso sprachlos. Ihr Vater hatte sie geschlagen? Wie furchtbar ... „Das ... das tut mir leid, das muss furchtbar gewesen sein ...“, stammelte Markus plötzlich, doch Linn lächelte. Sie war eine echte Kämpferin. „Ja, das war es. Aber das ist schon Ewigkeiten her und ich möchte es vergessen. Können wir bitte nicht mehr drüber sprechen? Tut mir leid“, erwiderte sie und sah zu Boden. Das Lächeln war verschwunden. „Hey, es ist doch okay, wenn du nicht mehr drüber reden willst. Ich weiß auch eine prima Methode, um dich abzulenken!“, grinste Markus und begann, sie durchzukitzeln. „Halt, warte ... hör ...“, lachte Linn und wand sich unter seinen flinken Händen. Sein Grinsen wurde nur noch breiter, als seine Hand wie zufällig unter ihr Shirt rutschte. Er machte hemmungslos weiter, bis Linn japste: „Hilfe, ich ... krieg keine ... Luft mehr!“ Auch ihr verzweifeltes Keuchen tat seinem Grinsen keinen Abbruch und seine Hände blieben unter ihrem Shirt. Schließlich richtete sie sich auf und sah ihn mit schief gelegtem Kopf an. Ihr Augen funkelten. „Was wird das, wenn’s fertig ist?“, fragte sie keck und deutete auf Markus‘ Hand. „Das lassen wir das Schicksal entscheiden ...“, hauchte dieser und küsste sanft ihren Hals. Schlagartig fand Linn Gefallen an der Sache und gab sich ganz Markus‘ Berührungen hin. Dieser fuhr mit seinen Lippen ihren Hals entlang und ließ schließlich seine Zungenspitze über ihr Schlüsselbein wandern. Als er die zarte Gänsehaut bemerkte, die ihren Körper überzog, musste er lächeln und begann, ihren Bauch unter ihrem T-Shirt zu streicheln. Linn selbst wollte nicht untätig sein und löste sich sanft von Markus. Seinen verwunderten Blick quittierte sie mit einem zarten Kuss auf den Mund, den er nur allzu gern erwiderte. So ging es eine ganze Weile weiter, bis sie ihm das T-Shirt über den Kopf zog und ihre Lippen auf seinen Hals drückte. Zufrieden war Linn erst, als Markus an einer nur zu gut sichtbaren Stelle einen großen Knutschfleck hatte. Das würde morgen blöde Kommentare von Joschka regnen. Na, der sollte sich besser vorsehen, immerhin hatte er immer noch Stress mit seiner Marry. Sein Kopf schwebte über ihrer Schulter und er konnte ihr so direkt ins Ohr flüstern. „Du Spinnerin!“, raunte Markus deshalb leise und zog ihr Shirt ein Stück herunter, um sie auf die Schulter küssen zu können. Linn lächelte und schmiegte sich enger an ihren Freund. Seine Hände lagen noch immer unter ihrem T-Shirt und streichelten sie sanft. Schließlich löste sich der Blonde von seiner Ex-Vampirdame und zog auch ihr das Oberteil über den Kopf. „Ich liebe dich“, hauchte sie ihm ins Ohr und ließ ihre Lippen über seinen Hals streifen. Er war alles, was sie zum Leben brauchte, dessen war sie sich sicher. Er lächelte und hauchte ebenfalls tonlos: „Ich dich auch.“ Dann fanden wieder ihre Lippen zu einander und sie küssten sich lange, liebevoll und leidenschaftlich. Nach einer Weile löste sich Markus von Linn, sah ihr tief in die Augen und gab ihr noch einmal einen kurzen Kuss. Dann legten sie sich zusammen unter die Decke und schliefen in den Armen des jeweils anderen ein. Sweet Dreams! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)