Ein letztes Mal von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Wollt nur wissen --------------------------- Wollt nur wissen wie's dir geht, bist du allein? Passt du hinein? In deine Welt? Sprech mein letztes Nachtgebet, dass du vielleicht, irgendwann schreibst, wie's um dich steht?! Eine junge Frau schlich Nachts durch die Straßen. Sie sah weder wildfremd aus, noch wie jemand, der von hier war. Das sah man einfach. Vielleicht lag es daran, dass sie sich andauernd umsah, so als ob sie sich vergewissern wollte. Vielleicht hatte sie auch einfach nur Angst verfolgt zu werden, denn eigentlich passte sie gut in die Stadt. Wenn da nicht ihre Augen wären. Diese waren das, was nicht recht zur Umgebung passen wollte. Nicht nur ihre Farbe sondern sie waren ungeheuerlich wachsam und irgendwie unheimlich furchterregend. Wie scharfes Dynamit leuchteten sie und so schön wie Diamanten verzauberten sie einen. Verzaubernd, wie das Schöne, so waren sie. Doch, was machte sie zu so einer Zeit alleine auf der Straße? Eine Frage, die dich wohl viele gestellte hätten, hätten sie sie gesehen. Dennoch sah sie auf den ersten Blick normal aus. Groß, hatte längere blonde Haare und hatte einen sehr athletischen, durch trainierten Körper. Erst auf den zweiten Blick sah man, dass sie offenbar jemanden suchte. Ein junger Mann schlich durch die leeren Straßen. Es sah aus, als ober nicht genau wusste, was er wollte. Er war ganz schwarz gekleidet, kaum von der Dunkelheit zu unterscheiden. Dennoch hatte er etwas an sich, so dass die Meisten ihn schon von weitem bemerkten. Man wechselte die Straßenseite. Automatisch. Aus dem Gefühl heraus diesem Mann lieber aus dem Weg zu gehen, als ob er etwas böses anzog. Der junge Mann war groß und hatte längere schwarze Haare. Man konnte einen Ansatz von blond erkennen, wen man ihn in den schwachen Laternen licht sah. Als der junge Mann und die junge Frau aufeinander trafen, schauten sich beide wortlos an. Er, weil er nicht wusste, wer sie war und warum sie ihm im Weg stand. Sie, weil sie es nicht glauben konnte, dass er der Lebenswächter war. „David.“ Der Gitarrist nickte und wusste doch nicht, wie er reagieren sollte. Woher kannte sie ihn? Erst das mit dem Spiegel und nun dies. Aber er war ja hier, weil er hier auf jemanden treffe sollte. Nur wen? Bestimmt nicht auf eine junge Frau wie sie. „Ja. Wer bist du?“ Freundlich war er nicht gerade, aber die Höflichkeit behielt er auf seine Art. Sie verneigte sich. „Ich komme von Kassandra – sie hat mich gerufen. Ich werde deine Lehrerin sein in Sachen Dämonen und kämpfen.“ Er legte den Kopf schief und verschränkte die Arme vor der Brust. Das sollte seine Lehrerin sein? Da konnte er ja direkt mit einem Baum trainieren. „Und wie heißt du?“ David versuchte Freundlich zu sein aber die Meinungsverschiedenheit mit Timo, die er eben noch gehabt hatte, machte ihm zu schaffen. Und das wegen eines Spaziergangs in der Nacht. Natürlich wusste er, dass sich der Andere um ihn sorge, aber er war ja kein kleines Kind mehr. Sie lachte leise. Ein angenehmes Lachen. Der junge Mann entspannte sich und wurde ruhiger. „Mein Name tut nichts zur Sache, ich habe mehrere. Du kannst mich aber gerne Halita nennen. So zumindest hat man mich genannt, damit ich auf der Erde nicht auffalle. Trotz der Augen.“ Er sah sie an. „Die sind doch schön.“ „Aber geheimnisvoll.“ „Aber schön.“ Sie lachte erneut und seine schlechte Laune war wie verflogen. „Ich sehe schon, du musst das letzte Wort haben, David. Doch, das ist nicht schlimm, solange du beim Unterricht anständig bist, kann du überall anders sein, wie du willst.“ „Interessant, Halita, richtig? Dass er so früh jemanden bekommt, der ihm beisteht.“ Eine Ironische Stimme von der kleine Mauer zu seiner linken hatte gesprochen. Sein Blick wanderte neugierig zu der weiblichen Stimme. „Ich weiß wer du bist, ich habe von dir gelesen.“ Die junge Frau, die auf der Mauer saß sprang runter. „Keine Sorge, ich bin nicht nur hier, weil meine Mutter mich gebeten hat. Ich bin gekommen um ihn zu warnen.“ Sie deutete auf David und tat trotzdem so, als ob er nicht da wäre. Dieser konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, da ihn die Situation irgendwie daran erinnerte, wie sich seine Fans verhielten. Seine weiblichen Fans. „Bitte? Warnen, wovor? Vor dir? Oder doch vor euch allen?“ Halitas Worte waren schneller gekommen, als David es erwartet hätte. Die junge der weil Frau sah ihn zum ersten mal richtig an und musterte ihn. Ebenso wie er sie. Sie war schön, selbst ihre Augen, die eine komische Farbe hatten, passten zu ihr. „Ein Trupp ist auf dem Weg hierher. Der Späher müsste in knapp 3 Minuten hier sein – sie sind knapp 7 Leute. Das ist nur ein kleiner Trupp. Ihre Aufgabe ist es dich zu töten, so dass das Tor nie wieder verschlossen werden kann.“ „Dann musst du hier weg.“ „Sie werden ihm folgen, sie haben seine Witterung.“ Sie hatte ihn die ganze Zeit angeschaut während sie sich mit Halita unterhielt. Was für ein Spiel wurde hier gespielt? „Wieso? Kann das nicht dann jemand Anderes machen?“ Die neue Unbekannte lachte auf. „Nein, mein lieber, dass kann nur der Lebenswächter.“ Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. „Hä?“ „Sei ruhig, Dämonenprinzessin.“ Sie drehte sich wieder der Unbekannten zu. „Du kannst den Trupp ja eben vernichten, aber K.O. wären sie mir lieber. Geh Halita. Ich werde ihm so oder so alles erzählen, was mein Tante ihm verschwiegen hat.“ „Woher weiß ich, dass du ihn nicht umbringen willst?“ „Vertraue mir, oder fliege auf indem du deine Macht einsetzt – was ist dir lieber?“ „Ein Lebenswächter ist ein besondere Wächter. Sein Leben ist mit einem Tor verknüpft. Sollte er sterben, bevor das Tor geschlossen werden kann, so wird es für immer offen sein. Du bist so ein Lebenswächter, der, der du das sogenannte Dämonentor bewacht. An deinem 21 Lebensjahr hat es sich geöffnet und du musst es wieder schließen – sieh es als Lebensaufgabe. Halita ist ein sagen wir eine Art Engel. Aber du bist nicht der Grund für ihr hier sein. Man sieht ihr nicht an, dass sie erst 18 ist, oder? Um mich wenigstens richtig vorzustellen, ich bin Natalia, Tochter der Sofia und des Abel, die Dämonenprinzessin, wie Halita mich eben so nett genannt hat. Mein Vater war ein Mensch, so wie du, meine Mutter ist die Dämonenkönigin – deine wie du wohl gehört hast, Feindin. Ich kann dir deine Sorgen und deinen Glauben daran nicht nehmen, aber sie ist nicht dein Feind- auch wenn sie Menschen nicht besonders mag, dass muss ich zugeben. Sie hat meinen Vater geliebt – ebenso wie ihre Schwester Kassandra. Meine Mutter sieht keinen Sinn darin, die Menschheit zu vernichten. Ihr seit viel zu interessant. Die Geschichte würde zulange dauern um sie dir jetzt zu erzählen, aber sagen wir es so. Keine Kreatur kann den Lebenswächter eines Tores anlügen – und da ich zu 50 % Dämonin bin sollte ich zumindest große Schmerzen erleiden, wenn ich es tun sollte. Ich kenne meine Menschliche Seite nicht, aber ich würde sie gerne kennen lernen. Hier mein Vorschlag – ich erkläre dir alles und helfe dir. Beschütze dich. Im Gegenzug musst du mir Sachen erklären und zeigen. Was sagst du?“ Ehe der junge Mann antworten konnte, rannte jemand um die Ecke. Die Kreatur sah nicht menschlich aus. „Ja, werde ich.“ In dem Moment wo er die Worte aussprach, wirbelte Natalia herum und sprang ins Gebüsch und er kam sich verarscht vor. Der Dämon kam näher heran und sie tauchte nicht wieder auf. Sie hatte ihn wohl angelogen. Was sollte er tun? Gerade als er sich entschlossen hatte weg zu rennen, traf ein Silberner Pfeil den Dämonen im Hals. Natalia stand wieder auf ihrem alten Platz und schoss Pfeile. Sie hatte wohl eben nur ihren Köcher und ihren Bogen geholt. David beobachtete sie dabei, als sie schoss. Zielsicher, und herausragend. Doch, konnte er ihr trauen? Konnte er der Dämonenprinzessin trauen, ohne Angst du haben, dass eines Tages so ein Pfeil in seinem Rücken steckte? Für den ersten Moment würde er es tun – auch weil ihm Timos Worte im Gedächtnis geblieben waren. 'Wer soll dich Nachts denn beschützen außer mir?' Als Halita zurück kehrte sah sie missbilligend auf den Dämonen, der ihr entkommen war. „Zufall.“ Natalia grinste und David lächelte. „Du nimmst ab. Ich muss wieder zurück, noch Bericht erstatten, David? Darf ich dich aufsuchen? In der Nacht?“ „Ja.“ Er nickte und Halita lächelte. Grimmig. „Wenigstens hat sie dich nicht gefragt, ob sie ins Haus darf.“ „Können die das nicht ansonsten, oder wie?“ „Doch, aber eigentlich sind sie sehr höfliche Wesen. Viele Wesen werden missverstanden, so auch die Dämonen. Ich habe ein Buch dabei, dort steht alles wissenswerte drin, also rein theoretisch gesehen zumindest. Frag nicht woher es stammt nicht von der Erde und frage bloß nicht wie ich dazu komme. Normalerweise muss ein Wächter 10 Jahre lehren, bis er eingesetzt wird – keine Sorge, Lebenswächter sind anders. Dieser lernen nur sehr kurz – leider ist ihre Überlebensrate nicht sehr hoch. Aber keine Sorge, sie bekommen ihre Tore immer geschlossen, aber die Racheaktion, die die eingeschlossenen bringen können...oh, davon hat Kassandra also auch nichts erzählt? Mhh, okay, egal. Keine Sorge. Was sollen die Dämonen den schon groß ausrichten? Du hast es nicht mit Drachen oder Kobolden zu tun. Sondern mit Dämonen – vergiss das nicht.“ Und dann ging sie. In diesem Moment wollte der junge Mann einfach nur noch in seinem Bett aufwachen und wissen, dass das alles ein Traum gewesen war. Nur ein Traum. „Hey, und was ist mit Trainingseinheiten?“ Sie drehte sich nicht um. „Geh nach Hause David, für heute übernehme ich das aufpassen. Geh. Schlafen – denn den wirst du ab jetzt nicht sehr oft bekommen.“ Und dann ging sie. Ohne ein weiteres Wort zu sagen. Schulter zuckend machte er sich auf den Weg zu Timo. Immerhin musste er ihm noch zeigen, dass er noch lebte und vielleicht konnte er bei ihm übernachten. Als David eine halbe Stunde später endlich zu Hause in seinem Bett lag, war ihm ganz anders. Timo hatte schon geschlafen als er gekommen war und er wollte nicht unangekündigt sich einfach so bei ihm breit machen. Selber wenn der Rapper sein bester Freund war. Und er musste nachdenken. Einerseits hatte er heute zwei fantastische Frauen ähm eine Dämonin und einen Engel kennen gelernt. Beide faszinierten ihn auf ihre Weise. Während Halita einfach nur eine göttliche Ausstrahlung hatte und geheimnisvolle Augen, so zog ihn an Natalia die Gefährlichkeit und der Reiz an. Er wusste nicht, ob und wie er sich entschieden sollte. Halita hatte sich für den Tag angekündigt und da er im Moment so wie so nichts zu tun hatte, war das ganz okay. Sie hatte weder einen Ort genannt, noch eine Uhrzeit gesagt. Ebenso wie Natalia. Er seufzte. Frauen, wenn man die Mal verstehen konnte, dann war es wohl ein Wunder. Einen kurzen Moment lang erwog er es Timo zu erzählen, aber dieser wäre sauer auf ihn, wenn er ihn um diese Uhrzeit – 4 Uhr nachts – aus dem Bett klingeln würde. Ebenso wäre er beleidigt wenn er nicht die Wahrheit erfahren würde und er würde es merken, wenn der Gitarrist ihm etwas verheimlichen würde. Es war zum Mäuse melken, nur viel schwieriger. „Was überlegst du, David?“ Erschrocken setzte er sich auf. „Natalia...ich dachte du wolltest erst morgen wiederkommen.“ Die Prinzessin lachte und er musste unweigerlich mit lächeln. Reizend und offenbar nicht gerade ungefährlich. Das beschrieb sie wohl wirklich am Besten. „Ich sagte lediglich, ich würde Bericht erstattet, außerdem wollte ich mit dir alleine und ohne Halita reden. Und dich überzeugen, dass du mir trauen kannst. Aber dazu musst du mir schon etwas vertrauen, David. Keine Sorge, du behältst die Oberhand. Ich sagte, ich würde dir helfen, dich beschützen unter einer Bedingung.“ „Ja, du willst etwas über Menschenlernen.“ „Ja. Könntest du dir denken was unbedingt?“ Unweigerlich schüttelte er den Kopf. Woher sollte er wissen, was eine Person, vermutlich, das Einzigste halb menschliche, halb dämonische Wesen wissen wollte, über die Seite, die sie nicht kannte. „Führe mich in die Liebe ein. Ich fühle einerseits wie Dämonen und andererseits wie die Menschen, also was ist Liebe David? Körperliche Liebe meine ich. Ich habe den Menschlichen Frauenkörper. David, wie bekommt ihr Kinder? Was soll ich mit meinem Körper machen? Zeige es mir.“ Sie war auf sein Bett gekommen und hatte es sich gemütlich gemacht. Er war etwas weg gerutscht und starrte sie an. Das er sie nicht unattraktiv fand musste er nicht erwähnen. Das wussten sie beide auch so. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)