Ein letztes Mal von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: An alle Leute ------------------------ An alle Leute da draußen – Ich kann nichts hören – es ist viel zu still – und ich will was hören – an alle Leute da draußen – macht mal Lärm – wir sind hier um zu feiern – und gleich geht’s nicht mehr – An alle Leute – Ich kann nichts hören – es ist viel zu still – und ich will was hören – an alle Leute da draußen - macht mal Lärm – wir sind hier um zu feiern – und gleich geht’s nicht mehr David saß ruhig auf einem Gartenstuhl. Er hatte die Augen geschlossen und atmete kaum – so selten wie es eben ging. „Fühle es, David. Fühle es.“ Eine leichte, sanfte Stimme flüsterte ihm die Worte zu. Er war fast wie in Trance. Ein Seufzen entfuhr ihm. Es war anstrengend. Timo lag ihm gegenüber auf einem weiteren Gartenstuhl und schlief. Gut, sie waren im Wintergarten, aber er verstand trotzdem nicht, wie Timo einfach so auf einem blöden, unbequemen Gartenstuhl halb liegen konnte. „David! Fühlst du es?“ Er öffnete seine Augen. „Nein, ich fühl immer noch nichts – wieso kann man die nicht mit einer Waffe erschlagen? Muss es Magie sein? Haben Menschen so etwas überhaupt?“ Halita nickte und lächelte.„Ja, aber wohl schwierig. Wir schaffen das schon noch. Keine Sorge. Also, schließe die Augen, und stell dir vor, dass dein Körper leer wäre, schwarz, dunkel. Er hat mehrere Fächer, in jedem dieser Fächer ist deine Magie drin. Sie sollte rot sein. Wenn du sie siehst, greife danach, fühle sie.“ Er strengte sich an. Er gab wirklich sein Bestes. Und er spürte nichts. Rein gar nichts. Es ging einfach nicht. Die junge Frau stöhnte genervt auf.„Okay, du darfst pausieren, David. Ich geh spazieren in der Zeit – wer weiß, was alles hier am Tag herum läuft.“ Dann ging sie. Der Rapper öffnete die Augen, sagte aber nichts. “Timo? Wo ist eigentlich Jan?“ „Spazieren. Halita und er hatten wohl ein recht interessantes Gespräch.“ „David? Du solltest diese Übung nie wieder probieren – sie könnte dir das Leben kosten.“ „Wieso?“ Timo war aufgestanden und hatte sich neben ihn gehockt. „Weil diese Magie der Menschen, von der sie sprach, ist deine Lebenskraft ist – wenn du diese Magie brauchst, stirbst du, sobald sie weg ist. Mach das nicht David – das ist es nicht wert. Bitte, tu es für mich nicht. Versprich es mir.“ „Okay. Aber wie soll ich dann Dämonen bekämpfen? Und woher weißt du das?“ „Ach, da fällt uns schon noch was ein.“ Der Ältere war die Frage des Jüngeren übergangen. „Wie wäre es, mit ihnen zu reden?“ Eine junge Frau lehnte sich an die Türe, die in den Wintergarten führte und neben ihr stand der so eben als vermisst gemeldete DJ. „Man, Jan, alter, verdammt wo warst du?“ „David, du weißt doch, erst das Hauptwort, dann das Prädikat, dann die Beleidigung und dann erst alta. Du hättest also sagen müssen: Jan, warst Idiot, alta. Oder so.“ Jan verdrehte die Augen und Natalia grinste. „Dir auch einen wunderschönen guten Tag, David.“ „Oh, eh, hallo Natalia öhm - doch so früh?“ David grinste. Timo musterte sie. „Sie ist wirklich schön David, und attraktiv – da hast du recht.“ David errötete und schickte Timo einen tödlichen Blick. Natalia überging das einfach, doch es freute sie zu hören, wir David sie sah. „David? Es gibt etwas, was du wissen solltest. Ich will euch Jan für ein paar Stunden entführen und würde dich bitten mitzukommen.“ „Wohin denn?“ Jan grinste wissend. „Ins Reich der Dämonen natürlich.“ ~~~ Ein paar Stunden vorher „Königin Sofia, der Mensch, der Michael in sich trägt und eure Tochter, Prinzessin Natalia.“ Die Dämonenkönigin saß ruhig auf ihrem Thron, als Natalia in Begleitung des Menschen kam. Sie musterte ihn. Er sah Abel nicht ähnlich, und vielleicht war es gut so. Er war größer und stärker gebaut, aber attraktiv. Die blonden Haare passten zu seinem Gesicht. „Sei willkommen Michael – wieso bist du wie ein Parasit in diesem Menschen?“ Der Engel kniete kurz nieder und stand ebeso schnell wieder auf. „Verehrte Schwester, weil ich verbannt wurde – was wisst ihr über meine Geschichte?“ Die Königin stand auf. „Nichts, nur, dass euer Körper hierher gebannt wurde und wir ihn gefunden haben und ihn seitdem beschützen. Wir könnten dafür Sorgen, dass ihr wieder in ihn hinein könntet. Doch zuerst, erzählt mir eure Geschichte, verehrter Bruder. Ich finde, wir sollten in meine Höhle gehen, Natalia, du kommst mit und schreibst – immerhin musst du ja noch üben.“ „Ja, Mutter.“ Sie gingen durch ein paar Gänge. Überall waren Lichterquellen und es herrschte eine angenehme Temperatur. „Gemütlich hier.“ „Ja, ich ziehe die Höhlen hier unten, dem Gebiet oben vor, weil sie einfach gemütlicher sind.“ „Warum willst du eigentlich die Menschen aus dem Weg räumen?“ Sie musterte ihn – er hatte immer noch goldene Augen. „Eine Frage deines Freundes?“ „Eher eine Aufforderung an mich, es mir erzählen zu lassen, als Gegenzug für meine Geschichte. Die kennt er nämlich schon. Aber auch mich würde es interessieren.“ „So setzte dich und erzähle, Michael.“ Natalia drückte etwas in den Stein und ließ ihre Magie wirken. Alle, die wollten und alt genug waren, konnten sich die Geschichte von Michael dann durchlesen. „Es fing alles damit an, dass wir Erzengel unsere neue Vorgesetzt vorgestellt bekamen: Halita von Gon.“ „Die Tochter der Obergöttin?“ „Genau, die Engelsgöttin. Sie gefiel mir und da ich noch keine Gefährtin hatte war es auch nicht weiter schlimm. Und ich gefiel ihr. Sie war eine liebenswerte Person und stand auch zu mir. Wir liebten uns. Doch es fiel auf. Die Götter waren erzürnt und wollten mich Bestrafen. Sie hatte eine göttliche Gabe – das Seelennehmen. Ich konnte ihre Kräfte kontrollieren und doch zwang man sie, diese Kräfte gegen mich zu verwendet. Wie genau, will ich nicht verraten. Es ist zu schmerzhaft daran zu denken. Im Endeffekt habe ich mich selbst gerichtet. Normale Engelsseelen werden wieder geboren – Mischlinge, wie ich, verlieren ihren Körper. Wo er hin ist, wusste ich nicht. Wenn du sagst, dass er hier ist, war und ist er in Sicherheit. Jedenfalls, sobald ich wieder in den Himmel kommen werde, werden mir die Götter meine Strafe sagen – immerhin hatten sie genug Zeit darüber zu beraten. Eigentlich hatte ich mit Halita abgemacht, dass sie mich nicht suchen soll, doch…“ „Sie hat sich nicht dran gehalten und ist nun hier und ich würde mal sagen, dass sie dich trotzdem gefunden hat und verlangt, dass du mir ihr in den Himmel kommst? Das hört sich interessant an, was denkst du, Mutter?“ Die Königin sah ihn an. „Was hast du ihr gesagt? Ich hätte sie nicht eingeschätzt, dass sie so etwas von dir verlangt.“ „Das es nicht geht – Jan, also der Mensch, dessen Körper ich benutze, wie du sagst, wie ein Parasit, und ich, wir haben eine Abmachung. Eigentlich wäre er als kleines Kind gestorben – durch mich lebt er. Sobald ich seinen Körper verlasse wird die Krankheit weiter voran schreiten – und das will nicht nicht. Er versprach mir mich auf zu nehmen, mir beim suchen meines Körpers zu helfen und einen Weg finden wie ich hinein gelangt, im Gegenzug dafür versprach ich ihm, dass er mindestens 40 Jahre alt wird und dass ich ihn machen lasse, was er will. Deswegen benutze ich äußert selten seinen Körper. Das ist eigentlich alles. Sollte es eine Möglichkeit geben, in meine Körper zurück zu kehren, so muss man Jans Krankheit heilen.“ „Lass ihn kurz mit mir sprechen, Michael.“ „Jo.“ Die goldenen Augen erloschen, an deren Stelle blaue traten. „Du bist Jan, richtig?“ „Ja...äh euer Hoheit?!“ Sofia lachte auf. „Für dich Sofia. Immerhin hast du meinen Bruder gerettet. Und nein ich hasse nicht die Menschen. Meine Geschichte wirst du erfahren, doch momentan sind wir noch bei Michaels Geschichte – welche Krankheit war es? Eventuell könnten wir dir helfen. Gib mir bitte deine Hand – keiner Sorge.“ Sie zog sie mehr zu sich, bevor er dagegen protestieren konnte und dann wurden ihre Augen leer. Natalia hatte aufgehört mit zu schreiben und beobachtete fasziniert ihre Mutter, wie sie ihre Kräfte gebrauchte. „Mhh, ich denke, dass können wir heilen. Jan? Darf ich Michael nochmal haben?“ Der DJ nickte unsicher und kurz darauf wurden die Augen wieder Gold. „Witzig – der hat richtig schiss vor dir. Aber des geht?“ Sofia nickte. „Ja, aber zuerst soll auch er meine Geschichte erfahren. Du ebenfalls Michael. Kassandra ist meine jüngere Schwester und unsere Eltern gaben uns menschliche Namen. Das weißt du sicherlich noch?“ Der Erzengel nickte. „Wir alle waren fasziniert von den Menschen und sollten als Gegenzug in den Himmel, den wie ihr ihn nennt „Garten Eden“ einziehen. Doch meine Schwester wollte mehr. Sie war eine der wenigen Dämonen, die ihre Gestalt ändern konnte und mischte sich unter die Menschen. Ihr wart damals noch ziemlich unter entwickelt, aber schon damals war sie fasziniert van euch. Sie flehte die Götter an sie zu einer von euch zu machen und die Götter stellten drei Bedingungen. 1. Wir müssten auf unseren Aufstieg verzichten. 2. Alle würden zu Menschen werden und 3. Alle mussten einverstanden sein. Kassandra nutze ihren Stand als Prinzessin um meinem Volk dies zu Befehlen – ich sagte ihnen, als neue Königin dass sie nicht auf die hören brauchten und Kassandra wurde sauer. Sie warf mir Intoleranz vor und wir beschlossen abzustimmen. Die paar Dämonen, die wie Kassandra dachten, alle Gestaltenwandler, ließen wir zu den Menschen. Dadurch, dass Kassandra nur eine Bedingung 'erfüllt' hatte, nämlich, dass alle auf den Aufstieg verzichteten, wandelten die Götter alle außer sie in Menschen. Seit diesem Tag habt ihr teils Magie in euch – wegen den Dämonen, die zu Menschen wurden. Kassandra jedoch schwor Rache an mir und meinem Volk. Sie ist eine Ausgestoßene. Um die Götter gnädig zu stimmen willigte ich ein paar Jahrhunderte später in eine Hochzeit ein mit einem Menschen. Als Bündnis, was die Götter wollten. Ich liebte diesen Mann wirklich, mit der Zeit versteht sich. Am Anfang habe ich ihn gehasst. Daraus stammt auch Natalia. Sollte Kassandra Natalia jemals kennen lernen und erkennen, wer oder was sie ist, würde sie sie auf der Stelle umbringen. Natalia ist alles, was Kassandra jemals sein wollte. Normalerweise leben Dämonen höchstens 150 Jahre. Seit diesem Tag froren die Götter unser Alter ein – nur wenn jemand fünf Kinder hat, altern sie normal weiter und sterben. Alle Kinder altern normal bis 21 Jahre. Dann nicht mehr. Ich habe schon viele Generationen sterben sehen und wir wurden mehr. Ich bin froh, dass nun das Tor offen ist, denn so kann ich wieder mit den Göttern reden und sie bitten, wenigstens mein Volk aufstiegen zu lassen. Das Problem ist nur David. So hieß er doch oder? Ich nehme an, dass er ein Freund ist, aber er arbeitet für Kassandra. Ja ich habe versucht ihn töten zu lassen und Natalia erstattete mir Bericht, auch, dass Halita da ist und dass sie David beschützt hat. Die Dämonen, die ich schickte waren die, die nicht mehr können aber auch keine fünf Kinder haben. Sie meldeten ich freiwillig. Sollte David das Tor verschließen geht alles so weiter wie bisher. Und das können wir bald nicht mehr. Ich konnte Kassandra, die immer wieder Anschläge auf uns verübte und uns hier versiegelte, vor einem knappen Jahrhundert in einen Spiegel bannen. Da sie immer sehr nah bei mir war, konnte ich den Bann immer stärken – doch seit der Spiegel bei David ist spüre ich, wie der Bann fällt. Er war sogar schon bei ihr drin, aber sie hat ihn komplett wieder raus gelassen. Sie vertraut ihm.“ „Wenn David das wüsste...“ „Würde er anders denken? Dann holt ihn her. Michael – Jan vertraut dir. Natalia, ich denke, du solltest ebenfalls mitgehen. Als Schutz für Michael.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)