Ein letztes Mal von abgemeldet ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ein Spiegel. Er zerbrach einen großen Spiegel, als er klein war. Er war vielleicht vier oder fünf gewesen. Der Spiegel war von einer alten Frau, die er gerne besucht hatte. Sie wohnt im Wald, etwas weiter aus dem Dorf heraus. Jedenfalls kam ihm sein Wohnort, wie ein Dorf vor. So klein. Damals zumindest. Er zerbrach einen Spiegel. Ausversehen. Sie hatte geweint. „Es tut mir Leid.“, hatte er gesagt. Die alte Frau hatte trotz ihrer Tränen gelächelt und den Kopf geschüttelt. Nie hatte sie gesprochen. Doch nun erhob sie zum ersten Mal ihre Stimme „Ich weine nicht wegen dem Spiegel, kleiner David, ich weine um dich.“ Damals hatte er diese Worte nicht verstanden. Sie hatte ihm einen anderen Spiegel gegeben und ihm gesagt, dass er gut darauf aufpassen sollte, eines Tages würde er ihn brauchen. Er versprach es. Und sie nahm ihm das Versprechen ab, ihn zu verstecken, er dürfte ihn keinem zeigen, bevor es der Spiegel nicht wollte. Und genau das hatte er getan. Dieser Spiegel war etwas besonders. Man konnte sich nicht darin sehen. Er hatte es ein paar Mal versucht, doch nie, hatte er sein Spiegelbild gesehen. Es war komisch. Im Spiegel war nichts. Gar nichts. Manchmal fragte er sich, ob es wirklich ein Spiegel war, oder ob er nur so aussah. Vielleicht war es ja etwas ganz anderes, als er sich dachte, denn wenn er ganz, ganz leise war, meinte er ein seufzen von dem Spiegel zu hören. Und er spürte einen Herzschlag wenn er ihn berührte. Schwach, aber er war sich sicher, dass er da war. Am Tag nach dem Spiegelbruch, hörte er, dass die Hütte in Flammen aufgegangen war. Er weinte. Um die alte Frau, um den Spiegel und gab sich die Schuld. Schuld an ihrem Tod. Hätte er den Spiegel nicht zerbrochen, würde sie noch Leben. Und so vergingen Jahre, Jahre, in denen er dieses Ereignis vergaß. In denen er sich anderen Dingen widmete. Das Einzige, dass ihn noch mit dieser Zeit verband, was das Klavierspiel. Und die Stücke, die er für sie und den Spiegel damals geschrieben hatte. Simple aber ehrlich. Und eines Tages, an seinem 21 Geburtstag, meldete ich der Spiegel wieder. Auf seine ganz eigene Art und Weise. Und der Spiegel erinnerte sich. An eine Zeit, wo Menschen noch nicht gekannt wurden, wo Magie noch an der Tagesordnung war und wo sie noch auf der Erde wanderten. Eine dunkle Macht, die man damals mit einem Fluch schlafen legte und über die heute noch Legenden gehegt und gepflegt wurden. Als Warnung, dass sie eines Tages wiederkommen würden. Mit dem Tod der alten Frau, damals, war die letzte ihrer Wächterin getötet worden. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Wesen es mitbekommen hatten und begannen, die Banne zu lösen und den Fluch zu brechen. Sollte nicht bald ein Wächter eingreifen und die kleineren Spione töten, würde er einen hohen Preis für den Frieden zahlen. Das Zeitalter der Dämonen sollte nie wieder auferstehen, und doch waren sie auf dem besten Weg, die Menschheit zu unterwerfen. Ihre verlorene Prinzessin würde einen Preis fordern, wenn sie sich zurückhalten sollte, doch die Frage war – konnten die Dämonenprinzessin nach Jahrhunderten des Durstes und des Hungers, sich so eine Chance entgehen lassen? Ein Leuchten, in seinem Schrank hätte ihn aufgeweckt, wäre er zu Hause gewesen. Wäre. Doch er war auf einer Party, die seine Freunde organisiert hatten, hätte er das Leuchten gesehen, wäre er aufgeschreckt und hätte das Schlimmste verhindert. Doch zu seinem Pech, war er nicht da. Eine unbekannte Gestalt schlicht an seinen Schrank heran. „Hier hat sie sich also versteckt. Zu schade, dass der Lebenswächter nicht hier ist.“ „Du weißt, dass sie ihn lebend will?“ Ein Schnauben war zu hören. „Selbstverständlich weiß ich das. Aber nicht alle denken so. Meine Mutter wird ihr Spiel spielen und versuchen ihn auf unsere Seite zu ziehen.“ „Wirst du ihm helfen?“ Eine unförmig wirkende Gestalt wandte sich an eine schöne, junge Frau. „Denkst du, er würde ohne meine Hilfe auch nur ein paar Stunden überleben? Außerdem ist hier immer noch die Eine, die ihren geliebten sucht. Wenn meine Tante sie in die Finger bekommt haben wir so gut we verloren.“ „Aber...“ „Schweig. Egal jetzt wir gehen. So wie ich meine Mutter kenne, hat sie ihren Plan schon begonnen.“ „Ja, Prinzessin.“ Kapitel 1: Jeder ---------------- Jeder ist anders als der Rest, ganz anders als perfekt, tut euch den Gefallen und scheiß auf die Andern! Jeder ist anders als der Rest, ganz anders als perfekt, tut euch den Gefallen und scheißt auf die Andern. Als David nach Hause kam, bemerkte er sofort, dass etwas anders in seinem Zimmer war. Warum konnte er nicht genau sagen. Es war einfach so. Vorsichtig machte er das Licht an und sah sich um. Auf den ersten Blick war alles normal. Nur seine Schranktüre stand offen, vielleicht war seine Mutter hier gewesen. Obwohl das nachts etwas ungewöhnlich wäre. Dann sah er es. Erschrocken ließ er seine anderen Sachen achtlos aufs Bett fallen und rannte zum Schrank hin. Alles noch da, auch sein wertvollster Schatz. Vorsichtig hob er den Spiegel heraus und betrachtete ihn. Irgendwas war anders, nur was, das konnte er nicht genau sagen. Schulter zuckend legte er ihn aufs Bett und machte sich daran seine Sachen ordentlich weg zu räumen. Der Gitarrist würde es noch rechtzeitig bemerken, was genau anders an dem Spiegel war. Wieso hatte er diesen Spiegel jetzt hervor geholt? Wieso war nur seine Schranktüre offen gewesen und keine seiner Kommoden? Fragen über fragen, die er sich stellte, doch keine Antworten. Eigentlich sollte er sich freuen, endlich war er 21 Jahre alt. 21 Jahre und das Jahr sollte viel versprechend werden. Ihr zweites Album sollte erscheinen und innerlich freute er sich schon darauf, wieder auf Tour zu gehen – so richtig auf Tour zu gehen. Er freute sich darauf wieder unterwegs zu sein und endlich wieder die Musik spüren zu können. „David.“ Eine Stimme, die ihn an die alte Frau von damals erinnerte rief ihn. Er sah sich in seinem Zimmer um. Keiner da. Er ging zum Fenster. Dieses war geschlossen. Woher kam die Stimme? Bildete er sich das nur ein? „David.“ Nein, die Stimme kam aus seinem Zimmer und sie war auch definitiv da.. Keine Einbildung. Er bekam Gänsehaut. Vielleicht hatte sich ja jemand in seinem Schrank versteckt? Dann hätte er die Person aber gerade entdecken müssen. „David.“ Gab vielleicht doch Tarnumhänge, so wie in Harry Potter? Oder war er verrückt? Der Gerufene atmete tief durch. Die Stimme wurde ungeduldiger. Und sie machte ihm auf eine Art und Weise Angst, die er nicht deuten konnte. Aber sie war nicht bösartig. „David.“ Wenigstens eines wusste er schon – die Person wollte was von ihm. Nur, wo war sie? Dann bemerkte er das leuchten und ging vorsichtig auf sein Bett zu. Wie er es sich gedacht hatte, es kam von Spiegel. Ein blaues Leuchten. Das war nun wirklich anders. „David.“ Er bekam noch mehr Gänsehaut. Vielleicht war das alles ja nur ein Traum. Dann war er am Bett angekommen und schaute vorsichtig in den Spiegel hinein. Erschrocken ging er einen Schritt zurück, ehe er sich wieder nach vorne traute. Dann starrte er das 'Ding' an, das nun lächelnd, jedenfalls dachte er, dass es lächelte, vor ihm stand. So jemanden hässlichen wie sie, hatte er noch nie gesehen. Hörner, ein Pferdemund, Hufe und einen unförmigen Körper. Er sah sich um. Wo war er und wie verdammt nochmal was er hier her gekommen? Wo war sein Zimmer? „Hässlich für Menschen, nicht war? Doch, glaube mir, das ist mein wahrer Körper.“ Erschrocken darüber, dass das 'Ding' eine wohl weiblich klingende Stimme hatte und ihn ansprach zuckte er zusammen. „Wo...?“ „Im Spiegel, keine Sorge, du kommst hier wieder raus und es ist nur ein Teil deiner Seele, der hier ist. Du hast eine Aufgabe vor dir, David. Und es geht um nichts weniger, als das Überleben der Menschheit. Wirst du mir helfen?“ Manchmal gab es komische Dinge, fand er. Wirklich komisch. Als David wieder in seinem Körper war, und der Spiegel wieder im Schrank war, dachte er über Kassandra's, so hatte sie sich vorgestellt, Worte nach. 'Ja' - Hatte er unweigerlich auf ihre Frage geantwortet und seine Gedanken waren in diesem Moment bei Timo, seinen Eltern, seiner Familie. Bei denen, die er liebte. Die er noch lieben würde. Wollte er nicht Kinder haben? ~~~Flashback – Kurz Zuvor Teil 1~~~ 'Dann passe gut auf, David. Ich erzähle es dir nur einmal. Mein Name ist Kassandra, ich bin die Hüterin der Dämonen. Ich bin die Zweite Tochter von Dwyn und Komba. Meine Eltern waren das Königspaar der Dämonen, vor langer, langer Zeit. Mein ältere Schwester Sofia und ich wurde nach Menschen benannt, welche, als Gottes neue Schöpfung, uns nach Jahrhunderter langer Herrschaft verdrängt haben. Meine Schwester Sofia, wurde Königin und wollte wieder die Menschen vertreiben. Meine Eltern fanden euch faszinierend und deswegen wollte und will euch ich euch schützen. Ihr könnt nichts dafür, die Götter haben euch erschaffen. Wie uns. Nur, dass sie uns noch Magie mitgaben, andere als euch.Ja, ihr habt auch Magie. David, die alte Frau, deren Spiegel du zerbrochen hast, war die letzte Wächterin des Tores, die ich einsetzten konnte, bevor meine Schwester mich in diesen Spiegel bannte. Nun, du bist meine einzige Hoffnung. Dadurch, dass du ihren Spiegel zerbrachst, hast du unweigerlich ihr das Leben genommen. Nein, nicht weinen, sie wäre so wie so ein paar Tage später getötet worden, aber dadurch, dass du den Spiegel – aus versehen, leider – zerbrochen hattest, war das Tor noch so lange Geschütz, bis du 21 Jahre alt wurdest. Nun ist es praktisch offen und ich bitte dich. Nehme den Kampf auf, David. Rette die Menschheit.' Er hatte seufzt. 'Wie?' Sie hatte gelächelt. 'Wie? Nun, jeder von euch hat irgendwelche Kräfte – die Meisten zumindest, also du auch. Du kannst die vernichten, ja, doch deine eigentliche Aufgabe ist das Tor zu versiegeln, David. Versiegel es – ein für alle Mal! Doch, dafür, musst du jemanden opfern. Jemanden, dessen Blut du liebst. Ich werde dich nicht zwingen, David. Ich bitte dich lediglich.' 'Wie bekämpfe ich sie?' Er war auf das Opfer nicht eingegangen. Er konnte nicht darauf eingehen. 'Hier' ~~~Flashback Teil 1 Ende~~~ Er betrachtete den Dolch, den sie ihm gegeben hatte. Aber mehr hatte sie nicht dazu gesagt. Er seufzte erneut. Viel zu viel. Heute morgen hatte er sich noch gefreut, und nun? Nun war er todtraurig. ~~~Flashback – Kurz Zuvor Teil 2~~~ 'Dämonen bekämpft man mit Zaubern, oder mit der Dunkelheit, wir sind die Sonne gewöhnt, aber haben Angst vor der Dunkelheit. Tief unter der Erde, wo sie nun Leben haben sie sich Lampen erschaffen, doch die Sonne werden sie niemals vergessen. Du wirst einen Dämon erkennen, doch bedenke eines David – sie sind nicht böse. Wirklich nicht, die paar wenigen, die Sofia mit ihrem Wahn anstecken konnte wirst du erkennen, diejenigen, die lieb sind, wurden dann gezwungen an die Oberfläche zu kommen. Wir sind ein sterbendes Volk David. Eigentlich hatten die Götter uns einen Platz im Himmel versprochen, aber dann Sofias Wahn bleibt er allen verwehrt, bis sie nicht bekämpft ist.' 'Und ich soll das Tor versiegeln?' 'Ja, und dann können die vier Erzengel als einzigstes das Tor Durchschreiten und jeder, der sie berührt. Sie werden die bösen Dämonen dort lassen und die Guten mitnehmen. Du musst die vier Erzengel finden, die als Menschen geboren wurden.' 'Wie soll ich sie finden? Und was passiert mit den bösen Dämonen, wenn diese sich an den Erzengeln festhalten?' 'Gute fragen. Du erkennst sie daran, dass sie sich als Menschen nicht verteidigen können und keine Magie haben. Gar keine. Und sie können die Namen der Dämonen, ohne, dass die sich vorgestellt haben. Achte darauf. Durch das Blut, dass durch das Opfer vergossen wurde, erleiden die bösen Dämonen schmerzen – je nachdem an welchen Erzengel sie sich festhalten Feuer-, Wasser-, Erde- oder Luftschmerzen. Ich kann es dir nicht erklären, aber so war es von den Göttern bestimmt. Und dann werden sie loslassen. Und bleiben zurück.' ~~~Flashback Teil 2 Ende~~~ Ein Kämpfer, der die Menschheit rettet – ist das nicht normal? Träumt nicht jeder mal davon der Held zu sein? Und doch, sobald man es sein kann, reißt sich plötzlich mehr darum. Der Pechvogel, der es wird, wird wiederum bewundert, aber keiner will mit ihm tauschen. Weil er die Verantwortung hat. Weil er die Entscheidungen treffen muss, die tödlich sein können für ihn, für alle. Was, wenn er sich falsch entscheidet? Dann können die Anderen, die Feigen, die Glücklichen immer noch sagen, dass sie es hätten anders und besser gemacht. Gewinnt er, schreien sie, dass er nur durch ihre Hilfe hatte gewinnen können. So oder so, der Held ist der Verlierer. Egal, wie man es dreht und wendet. Verliert er wird er geächtet und gequält, gewinnt er wird er bewundert und ausgenutzt. Ein Heldenleben ist nicht so schön sorglos, wie alle immer sagen, ein Heldenleben ist eines der schwierigsten Leben, die man leben kann. Doch Gott sei dank, gibt es Helden nur im Märchen, in der Realen Welt, erledigen mehrere Politiker dass, was sonst im Märchen immer der Held erledigt hat. David Bonk ist leider kein Politiker und er lebt auch nicht im Märchen. Und trotzdem wird er in das Profil des Helden gepresst. Es geht um nicht mehr als das Überleben der Menschheit. Was ist schon ein oder Zwei Menschenleben gegen alle? Nichts. Und doch, hat er die schwere Aufgabe ein Opfer zu bestimmen. Und doch, muss er sein Leben riskieren. Und doch, würde er bewundert werden. „Königin Sofia, der Held hat den Spiegel genommen und die Geächtete hat ihn aufgeklärt.“ „Nicht schlimm, Baldoran, aber ein leichter Rückschlag. Dennoch wird er noch schwach am Anfang sein, schickt einen kleinen Trupp hin, einen der Unteren – sie sollen ihn vernichten.“ „Ja Königin Sofia.“ Der Dämonengeneral ging weg und die Königin der Dämonen betrachtete sich im Spiegel, der von einer Fackel erleuchtet wurde. „Schon so lange nicht mehr, hat meine Haut Sonnenlicht gesehen und deine noch keines, Natalia! Doch ich verspreche dir, Tochter, dass du, obwohl du ein Mischling bist, eines Tages den Thron übernehmen wirst.“ „Ja Mutter.“ Die Königin drehte sich um. Und seufzte. „Du bist so hässlich, Liebes, aber dafür kannst du nichts. Ich hätte damals der Hochzeit nicht zustimmen dürfen. Allerdings, wärst du dann auch nicht hier.“ Die Prinzessin war schlank, hatte lange blonde Haare. Wäre sie ein Mensch, wäre sie wohl als wunderschön und atemberaubend beschrieben worden. Doch, die war rein Halbmensch. Ihre Mutter, die Dämonenkönigin und ihr Vater, ein Menschenmann. Er war schon lange Tod und ihre Mutter hatte aufgehört zu lieben. Nur noch sie, liebte die Königin. Einzig ihre hell violetten Augen zeugten davon, dass sie nicht Menschlich war. „Meine Tochter, dennoch ist dein Aussehen für uns ein großer Vorteil. Obwohl ich dich ungern gehen lasse, so bitte ich dich: Gehe an die Oberfläche und sehe, wofür es sich lohnt zu kämpfen, wofür du leben solltest. Beobachte den Trupp für mich und lerne. Sollte er, wieder erwarten, zu stark für ihn sein, ziehe dich zurück und erstatte mir Bericht. Ich bitte dich – ich befehle dir nichts, Kind.“ „Ich gehe Mutter – es ist mit eine Ehre.“ Ihr blaues Kleid, dass die Prinzessin trug schimmerte in allen Farben. „Danke Natalia. Viel Spaß.“ „Danke Mutter.“ Kapitel 2: Wollt nur wissen --------------------------- Wollt nur wissen wie's dir geht, bist du allein? Passt du hinein? In deine Welt? Sprech mein letztes Nachtgebet, dass du vielleicht, irgendwann schreibst, wie's um dich steht?! Eine junge Frau schlich Nachts durch die Straßen. Sie sah weder wildfremd aus, noch wie jemand, der von hier war. Das sah man einfach. Vielleicht lag es daran, dass sie sich andauernd umsah, so als ob sie sich vergewissern wollte. Vielleicht hatte sie auch einfach nur Angst verfolgt zu werden, denn eigentlich passte sie gut in die Stadt. Wenn da nicht ihre Augen wären. Diese waren das, was nicht recht zur Umgebung passen wollte. Nicht nur ihre Farbe sondern sie waren ungeheuerlich wachsam und irgendwie unheimlich furchterregend. Wie scharfes Dynamit leuchteten sie und so schön wie Diamanten verzauberten sie einen. Verzaubernd, wie das Schöne, so waren sie. Doch, was machte sie zu so einer Zeit alleine auf der Straße? Eine Frage, die dich wohl viele gestellte hätten, hätten sie sie gesehen. Dennoch sah sie auf den ersten Blick normal aus. Groß, hatte längere blonde Haare und hatte einen sehr athletischen, durch trainierten Körper. Erst auf den zweiten Blick sah man, dass sie offenbar jemanden suchte. Ein junger Mann schlich durch die leeren Straßen. Es sah aus, als ober nicht genau wusste, was er wollte. Er war ganz schwarz gekleidet, kaum von der Dunkelheit zu unterscheiden. Dennoch hatte er etwas an sich, so dass die Meisten ihn schon von weitem bemerkten. Man wechselte die Straßenseite. Automatisch. Aus dem Gefühl heraus diesem Mann lieber aus dem Weg zu gehen, als ob er etwas böses anzog. Der junge Mann war groß und hatte längere schwarze Haare. Man konnte einen Ansatz von blond erkennen, wen man ihn in den schwachen Laternen licht sah. Als der junge Mann und die junge Frau aufeinander trafen, schauten sich beide wortlos an. Er, weil er nicht wusste, wer sie war und warum sie ihm im Weg stand. Sie, weil sie es nicht glauben konnte, dass er der Lebenswächter war. „David.“ Der Gitarrist nickte und wusste doch nicht, wie er reagieren sollte. Woher kannte sie ihn? Erst das mit dem Spiegel und nun dies. Aber er war ja hier, weil er hier auf jemanden treffe sollte. Nur wen? Bestimmt nicht auf eine junge Frau wie sie. „Ja. Wer bist du?“ Freundlich war er nicht gerade, aber die Höflichkeit behielt er auf seine Art. Sie verneigte sich. „Ich komme von Kassandra – sie hat mich gerufen. Ich werde deine Lehrerin sein in Sachen Dämonen und kämpfen.“ Er legte den Kopf schief und verschränkte die Arme vor der Brust. Das sollte seine Lehrerin sein? Da konnte er ja direkt mit einem Baum trainieren. „Und wie heißt du?“ David versuchte Freundlich zu sein aber die Meinungsverschiedenheit mit Timo, die er eben noch gehabt hatte, machte ihm zu schaffen. Und das wegen eines Spaziergangs in der Nacht. Natürlich wusste er, dass sich der Andere um ihn sorge, aber er war ja kein kleines Kind mehr. Sie lachte leise. Ein angenehmes Lachen. Der junge Mann entspannte sich und wurde ruhiger. „Mein Name tut nichts zur Sache, ich habe mehrere. Du kannst mich aber gerne Halita nennen. So zumindest hat man mich genannt, damit ich auf der Erde nicht auffalle. Trotz der Augen.“ Er sah sie an. „Die sind doch schön.“ „Aber geheimnisvoll.“ „Aber schön.“ Sie lachte erneut und seine schlechte Laune war wie verflogen. „Ich sehe schon, du musst das letzte Wort haben, David. Doch, das ist nicht schlimm, solange du beim Unterricht anständig bist, kann du überall anders sein, wie du willst.“ „Interessant, Halita, richtig? Dass er so früh jemanden bekommt, der ihm beisteht.“ Eine Ironische Stimme von der kleine Mauer zu seiner linken hatte gesprochen. Sein Blick wanderte neugierig zu der weiblichen Stimme. „Ich weiß wer du bist, ich habe von dir gelesen.“ Die junge Frau, die auf der Mauer saß sprang runter. „Keine Sorge, ich bin nicht nur hier, weil meine Mutter mich gebeten hat. Ich bin gekommen um ihn zu warnen.“ Sie deutete auf David und tat trotzdem so, als ob er nicht da wäre. Dieser konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, da ihn die Situation irgendwie daran erinnerte, wie sich seine Fans verhielten. Seine weiblichen Fans. „Bitte? Warnen, wovor? Vor dir? Oder doch vor euch allen?“ Halitas Worte waren schneller gekommen, als David es erwartet hätte. Die junge der weil Frau sah ihn zum ersten mal richtig an und musterte ihn. Ebenso wie er sie. Sie war schön, selbst ihre Augen, die eine komische Farbe hatten, passten zu ihr. „Ein Trupp ist auf dem Weg hierher. Der Späher müsste in knapp 3 Minuten hier sein – sie sind knapp 7 Leute. Das ist nur ein kleiner Trupp. Ihre Aufgabe ist es dich zu töten, so dass das Tor nie wieder verschlossen werden kann.“ „Dann musst du hier weg.“ „Sie werden ihm folgen, sie haben seine Witterung.“ Sie hatte ihn die ganze Zeit angeschaut während sie sich mit Halita unterhielt. Was für ein Spiel wurde hier gespielt? „Wieso? Kann das nicht dann jemand Anderes machen?“ Die neue Unbekannte lachte auf. „Nein, mein lieber, dass kann nur der Lebenswächter.“ Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. „Hä?“ „Sei ruhig, Dämonenprinzessin.“ Sie drehte sich wieder der Unbekannten zu. „Du kannst den Trupp ja eben vernichten, aber K.O. wären sie mir lieber. Geh Halita. Ich werde ihm so oder so alles erzählen, was mein Tante ihm verschwiegen hat.“ „Woher weiß ich, dass du ihn nicht umbringen willst?“ „Vertraue mir, oder fliege auf indem du deine Macht einsetzt – was ist dir lieber?“ „Ein Lebenswächter ist ein besondere Wächter. Sein Leben ist mit einem Tor verknüpft. Sollte er sterben, bevor das Tor geschlossen werden kann, so wird es für immer offen sein. Du bist so ein Lebenswächter, der, der du das sogenannte Dämonentor bewacht. An deinem 21 Lebensjahr hat es sich geöffnet und du musst es wieder schließen – sieh es als Lebensaufgabe. Halita ist ein sagen wir eine Art Engel. Aber du bist nicht der Grund für ihr hier sein. Man sieht ihr nicht an, dass sie erst 18 ist, oder? Um mich wenigstens richtig vorzustellen, ich bin Natalia, Tochter der Sofia und des Abel, die Dämonenprinzessin, wie Halita mich eben so nett genannt hat. Mein Vater war ein Mensch, so wie du, meine Mutter ist die Dämonenkönigin – deine wie du wohl gehört hast, Feindin. Ich kann dir deine Sorgen und deinen Glauben daran nicht nehmen, aber sie ist nicht dein Feind- auch wenn sie Menschen nicht besonders mag, dass muss ich zugeben. Sie hat meinen Vater geliebt – ebenso wie ihre Schwester Kassandra. Meine Mutter sieht keinen Sinn darin, die Menschheit zu vernichten. Ihr seit viel zu interessant. Die Geschichte würde zulange dauern um sie dir jetzt zu erzählen, aber sagen wir es so. Keine Kreatur kann den Lebenswächter eines Tores anlügen – und da ich zu 50 % Dämonin bin sollte ich zumindest große Schmerzen erleiden, wenn ich es tun sollte. Ich kenne meine Menschliche Seite nicht, aber ich würde sie gerne kennen lernen. Hier mein Vorschlag – ich erkläre dir alles und helfe dir. Beschütze dich. Im Gegenzug musst du mir Sachen erklären und zeigen. Was sagst du?“ Ehe der junge Mann antworten konnte, rannte jemand um die Ecke. Die Kreatur sah nicht menschlich aus. „Ja, werde ich.“ In dem Moment wo er die Worte aussprach, wirbelte Natalia herum und sprang ins Gebüsch und er kam sich verarscht vor. Der Dämon kam näher heran und sie tauchte nicht wieder auf. Sie hatte ihn wohl angelogen. Was sollte er tun? Gerade als er sich entschlossen hatte weg zu rennen, traf ein Silberner Pfeil den Dämonen im Hals. Natalia stand wieder auf ihrem alten Platz und schoss Pfeile. Sie hatte wohl eben nur ihren Köcher und ihren Bogen geholt. David beobachtete sie dabei, als sie schoss. Zielsicher, und herausragend. Doch, konnte er ihr trauen? Konnte er der Dämonenprinzessin trauen, ohne Angst du haben, dass eines Tages so ein Pfeil in seinem Rücken steckte? Für den ersten Moment würde er es tun – auch weil ihm Timos Worte im Gedächtnis geblieben waren. 'Wer soll dich Nachts denn beschützen außer mir?' Als Halita zurück kehrte sah sie missbilligend auf den Dämonen, der ihr entkommen war. „Zufall.“ Natalia grinste und David lächelte. „Du nimmst ab. Ich muss wieder zurück, noch Bericht erstatten, David? Darf ich dich aufsuchen? In der Nacht?“ „Ja.“ Er nickte und Halita lächelte. Grimmig. „Wenigstens hat sie dich nicht gefragt, ob sie ins Haus darf.“ „Können die das nicht ansonsten, oder wie?“ „Doch, aber eigentlich sind sie sehr höfliche Wesen. Viele Wesen werden missverstanden, so auch die Dämonen. Ich habe ein Buch dabei, dort steht alles wissenswerte drin, also rein theoretisch gesehen zumindest. Frag nicht woher es stammt nicht von der Erde und frage bloß nicht wie ich dazu komme. Normalerweise muss ein Wächter 10 Jahre lehren, bis er eingesetzt wird – keine Sorge, Lebenswächter sind anders. Dieser lernen nur sehr kurz – leider ist ihre Überlebensrate nicht sehr hoch. Aber keine Sorge, sie bekommen ihre Tore immer geschlossen, aber die Racheaktion, die die eingeschlossenen bringen können...oh, davon hat Kassandra also auch nichts erzählt? Mhh, okay, egal. Keine Sorge. Was sollen die Dämonen den schon groß ausrichten? Du hast es nicht mit Drachen oder Kobolden zu tun. Sondern mit Dämonen – vergiss das nicht.“ Und dann ging sie. In diesem Moment wollte der junge Mann einfach nur noch in seinem Bett aufwachen und wissen, dass das alles ein Traum gewesen war. Nur ein Traum. „Hey, und was ist mit Trainingseinheiten?“ Sie drehte sich nicht um. „Geh nach Hause David, für heute übernehme ich das aufpassen. Geh. Schlafen – denn den wirst du ab jetzt nicht sehr oft bekommen.“ Und dann ging sie. Ohne ein weiteres Wort zu sagen. Schulter zuckend machte er sich auf den Weg zu Timo. Immerhin musste er ihm noch zeigen, dass er noch lebte und vielleicht konnte er bei ihm übernachten. Als David eine halbe Stunde später endlich zu Hause in seinem Bett lag, war ihm ganz anders. Timo hatte schon geschlafen als er gekommen war und er wollte nicht unangekündigt sich einfach so bei ihm breit machen. Selber wenn der Rapper sein bester Freund war. Und er musste nachdenken. Einerseits hatte er heute zwei fantastische Frauen ähm eine Dämonin und einen Engel kennen gelernt. Beide faszinierten ihn auf ihre Weise. Während Halita einfach nur eine göttliche Ausstrahlung hatte und geheimnisvolle Augen, so zog ihn an Natalia die Gefährlichkeit und der Reiz an. Er wusste nicht, ob und wie er sich entschieden sollte. Halita hatte sich für den Tag angekündigt und da er im Moment so wie so nichts zu tun hatte, war das ganz okay. Sie hatte weder einen Ort genannt, noch eine Uhrzeit gesagt. Ebenso wie Natalia. Er seufzte. Frauen, wenn man die Mal verstehen konnte, dann war es wohl ein Wunder. Einen kurzen Moment lang erwog er es Timo zu erzählen, aber dieser wäre sauer auf ihn, wenn er ihn um diese Uhrzeit – 4 Uhr nachts – aus dem Bett klingeln würde. Ebenso wäre er beleidigt wenn er nicht die Wahrheit erfahren würde und er würde es merken, wenn der Gitarrist ihm etwas verheimlichen würde. Es war zum Mäuse melken, nur viel schwieriger. „Was überlegst du, David?“ Erschrocken setzte er sich auf. „Natalia...ich dachte du wolltest erst morgen wiederkommen.“ Die Prinzessin lachte und er musste unweigerlich mit lächeln. Reizend und offenbar nicht gerade ungefährlich. Das beschrieb sie wohl wirklich am Besten. „Ich sagte lediglich, ich würde Bericht erstattet, außerdem wollte ich mit dir alleine und ohne Halita reden. Und dich überzeugen, dass du mir trauen kannst. Aber dazu musst du mir schon etwas vertrauen, David. Keine Sorge, du behältst die Oberhand. Ich sagte, ich würde dir helfen, dich beschützen unter einer Bedingung.“ „Ja, du willst etwas über Menschenlernen.“ „Ja. Könntest du dir denken was unbedingt?“ Unweigerlich schüttelte er den Kopf. Woher sollte er wissen, was eine Person, vermutlich, das Einzigste halb menschliche, halb dämonische Wesen wissen wollte, über die Seite, die sie nicht kannte. „Führe mich in die Liebe ein. Ich fühle einerseits wie Dämonen und andererseits wie die Menschen, also was ist Liebe David? Körperliche Liebe meine ich. Ich habe den Menschlichen Frauenkörper. David, wie bekommt ihr Kinder? Was soll ich mit meinem Körper machen? Zeige es mir.“ Sie war auf sein Bett gekommen und hatte es sich gemütlich gemacht. Er war etwas weg gerutscht und starrte sie an. Das er sie nicht unattraktiv fand musste er nicht erwähnen. Das wussten sie beide auch so. Kapitel 3: Lass mich fallen --------------------------- Ich lass mich einfach fallen, ich lass den Regen regnen, und mach heut einfach frei, kein Mensch soll mir begegnen. Ich hab die Schnauze voll von diesem Leben und ich geh einfach weiter, denn ich will nicht mehr reden. Ich lass mich einfach fallen. Als David am nächsten Morgen aufwachte, hoffte er irgendwie, dass er das von der letzten Nacht nur geträumt hatte. Aber als er sah, dass Jan und Timo in den provisorisch hergerichteten Bett lagen, seufzte er gepeinigt auf. Wenigstens die beiden schliefen noch tief und fest. Vielleicht war das gut so, obwohl er jetzt gerne geredet hätte. Nochmal. Über das, warum er sie vor ein paar Stunden aus dem Bett geklingelt hatte. Klar waren beide muffig gewesen, aber sofort hergekommen. Er wäre das auch. Er hatte ihnen aufgemacht, sie hatten sich auf sein Bett gesetzt und Beide hatten sich um ihn gekümmert. Erstmal ohne, dass er ein Wort gesagt hatte. Dann irgendwann hatte er einfach angefangen zu reden. Ohne Kassandra zu fragen. Ohne Natalia oder Halita Bescheid zu geben. Sie waren zwei seiner besten Freunde. Sie waren für ihn da. Jetzt. Und er hatte ihnen alles erzählt. Jan hatte ihn erstmal ausgelacht und Timo nur gegrinst. Das war so typisch gewesen und er selber hatte grinsen müssen. Doch nun war er wieder da, wo er gestern nicht war. In seinem Kopf gefangen und Gedanken, die ihn nicht weiter bringen würden, brachten ihn dennoch um den Verstand. Unweigerlich musste er an Timos Worte denken. ‚Müssen wir dich dann verehren, wenn du es schaffst? Oder darf ich dich weiterhin David nennen?‘ Er hatte ihm einen bösen Blick geschenkt und der Ältere hatte gelacht. Zu Halita und Natalia hatten Beide erstmal nichts gesagt, sondern nur gegrinst. Und er dann auch. ‚Zickenkrieg‘. Von Natalias Anfrage hatten Jan und Timo ihn synchron jeweils eine Augebraue hochgezogen. Interessante Frau. ~~~Flashback~~~ „Hat sie nicht.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Oh Gott.“ „Sie sieht aus wie eine normale Frau.“ Jan legte den Kopf schief. „Ich dachte, sie gehört zu den Dämonen?“ Der Gitarrist verdrehte die Augen. „Sie ist halb Dämonin, halb Mensch. Und sie hat einen Menschlichen Körper.“ „Und sie will nun, dass du mit ihr schläfst?“ „Nein, sie will, dass ich es ihr erkläre, vielleicht zeige, sie wird mich nicht zwingen. Glaube ich.“ „Na dann viel Spaß, du bist ja so wie so Solo.“ „Jan! Er ist doch erst 21. Wer weiß, wie das mit der Verhütung ist.“ „Timo? Du bist nicht sein Vater.“ „Vielleicht nicht sein Biologischer, aber ich passe trotzdem auf ihn auf – wie auf einen Sohn.“ David brummte nur ein „Jetzt wird mir alles klar, ‚Bruder‘.“ Während Jan ein „Was bin ich dann? Seine Mutter?“ Woraufhin Timo einen Lachkrampf bekam und sich erst wieder beruhigte, als Jan sich schmollend hinlegte. „Wir sollten das morgen weiter besprechen.“ Danach hatten sie sich hingelegt. David hatte noch ein „Danke, Jan-Mama und Timo-Papi“ grinsend gemurmelt und Beide hatten ihm dafür seine Decke weggezogen, sich darauf aber kurz an ihn gekuschelt. „Weißt du David? Wir sollten Jan als Kind nehmen, ich bin der Vater und du die Mutter?“ „Warum bin ich das Kind? Nur weil ich der Jüngste bin?“ „Ne, aber du liegst in der Mitte.“ Timo‘s logische Schlussfolgerungen. Ein einer kurzen Weile war es ihnen zu war geworden, ehe sich jeder auf sein Nachtlager begab. ~~~Flashback Ende~~~ Seufzend stand er auf und öffnete das Fenster. Knapp 10 Uhr morgens und seine Eltern waren wohl schon arbeiten. Oder vielleicht hatten sie frei. Er wusste es nicht. Er lehnte sich auf das Fensterbrett und schloss die Augen. Die kalte Luft von draußen tat ihm gut. Was würde Halita ihm wohl beibringen? Und was würde Natalia verlangen? Gestern Abend, bevor er die Beiden anrief, weil sie weg musste, hatte er ihr versprochen ihr dabei zu helfen und sie hatte ihm etwas über Dämonen erzählt. ~~~Flashback Gespräch mit Natalia~~~ ‚Eigentlich unterscheidet sich bestimmt nicht viel zwischen der Fortpflanzung der Dämonen und der des Menschen, vermute ich. Ich dürfte ein paar Mal zu Studienzwecken zu gucken, aber eigentlich, läuft das immer dann ab, wenn sie alleine sind. Also, wenn sie in ihren Höhlenhäusern sind. Immer, wenn aus einem Haus schreie kommen, weiß jeder, der diese hört, dass man lieber nicht stören sollte. Diejenigen, die es studieren, sitzen hinter einer Wand, die durchsichtig ist, die das Paar, was den Akt vollzieht aber als ganz normale Wand sieht. Die Paare, die das machen, wissen, dass sie beobachtet werden und das macht sie noch wilder aufeinander. Weibliche Dämonen, wir nennen sie Heras, liegen immer unten. Männliche Dämonen, die Dynlos, immer oben. Die Heras liegen meist auf dem Boden, nackt und tun so, als ob sie schlafen. Die Dynlos, macht das wohl an, und viele schleichen noch nackt und die ‚Schlafenden‘ Heras herum. Bis sie sich dann urplötzlich sich auf sie legen, mit ihren vollem Gewicht und den Akt vollziehen. Und dann schreien die Heras immer und wehen sich spielerisch. Sie weinen, für Heras tut der Akt nämlich ein wenig weh. Dynlos haben ein mit leichten Stacheln besetztes Geschlechtsorgan, und Heras spüren diese stacheln natürlich. Dennoch finden sie es geil, nicht selten wollen sie direkt noch mal. Ich habe ehrlich gesagt, Angst davor, denn ich habe einen Menschlichen Körper. Heras sind nicht nur größer als ich, sondern auch anders gebaut. Die männlichen Geschlechtsteile sind ungefähr so.‘ ~~~Flashback Ende~~~ Uns dann hatte sie es ihm gezeigt und er hatte sie bestürzt angesehen. Dreimal so groß wie bei einem Menschen. Sie hatte ihm Leid getan. Sie tat ihm immer noch Leid. „Morgen, David. Wie ich sehe, hast du besucht?“ Halita saß urplötzlich neben ihm auf der Fensterbank. „Wie kommst du hierher?!“ „Ich bin geflogen, und dann werde ich unsichtbar. Meine Engelsflügel kann ich einziehen, die sind jetzt in meinem Körper.“ Sie streckte ihm die Zunge raus. „Oh.“ Er musterte sie. „Sieht man aber nicht.“ Ein „Morgen.“ ließ Beide herum fahren. Jan hatte sich aufgesetzt und versuchte sich aus Timos Umarmung zu befreien. „Timo…lass los.“ „..scheln…“ Ein halb schlafender Timo kuschelte sich wohl eher noch fester an ihn. Halita lachte auf und Jan wurde leicht rot. Klar, dass ihm das vor ihr peinlich war. Der Pianist lachte ebenfalls, erbarmte sich aber und kam zu der Rettung des DJs. Timo ließ ihn wieder willig los und erst, als David ihm ein Kissen zum kuscheln gab, gab er ruhe. Halita grinste. „Interessante Freunde hast du.“ „Also, das war alles Timos schuld.“ Beeilte sich Jan zu sagen. Sie lächelte lieb. „Normalerweise stellt man sich erstmal vor und zieht sich an.“ Sie sah an ihm herunter. Seine Boxer und das große Shirt zum schlafen waren zerknittert und er sah nicht gerade wach aus. „Ähm, ja, Sorry, ich bin Jan und äh..äh…“ Sie lachte, als er unbeholfen da stand. David saß auf dem Bett und beobachtete das ganze. Armer Jan. „Ich bin Halita. Ich nehme an, er hat von mir erzählt?“ „Woher weißt du, dass er was erzählt hat?“ Sie grinste. „Erst anziehen, dann die Erklärung. Hopp, hopp.“ Und wie Jan plötzlich rennen konnte. David lachte und lehnte sich etwas zurück. Was wohl sein Fehler war. Wie er in der gelcihen Sekunde wusste, denn blitzschnell schellte ein Arm des Rappers hervor und zog ihn zurück aufs Bett. „Kuscheln.“ Brummte er inzwischen doch schon wachere. Halita lachte und David versuchte sich zu befreien. „Timo, das Fenster ist auf und es wird gleich ziehen, lass es mich wenigstens zu machen.“ „Nein.“ Dann wurde das Fenster zu gemacht und der Engel grinste. „Sehr anhängliche Freunde hast du, David.“ Timo hob verschlafen den Kopf. „Hallo Halita, morgen und einen schönen Tag mit ihm. Hier.“ Timo gab ihn frei und David rutsche etwas weg. Timo schnappte sich wieder das Kissen und drehte sich um. „Und wehe einer weckt mich vor heute Abend.“ Leicht irritert wurde der Rapper von seinem besten Freund bedacht. Musste der angenehme Träume gehabt haben, wenn der so drauf war. David beschloss Linke vorbei zu schicken um ihn zu wecken. Als Rache. Der bekam alles hin. Halita lachte noch immer und Jan schlich sich, inzwischen angezogen, ins Zimmer zurück. David nutze die Chance und schnappte sich seine eigene Kleidung. „Bin duschen.“ Jan starrte ihm hinter her nach den Motto ‚Du kann mich mit ihr und dem Kuschelmonster doch nicht alleine lassen?!‘ Anscheinend konnte es David wohl doch. „Also, ich denke du bekommst noch eine Erklärung von mir.“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Der DJ erschrak sich und sprang an die wieder zue Zimmertüre. Halita lachte und Jan sah zum ersten Mal ihre Augen richtig. Wie David erzählt hatten, waren sie etwas besonderes. Sie redete weiter. „David sah wie ein kleine Plappermaul aus, der sehr gute Freunde hat, denen er vertraut und sie das Geheimnis waren würden. Deswegen habe ich das eben gesagt. Ich hatte ja wohl recht.“ Der Angesprochene hatte sich soweit beruhigt, dass er es wagte sich von der Türe weg zu bewegen und ging langsam auf sie zu. Er war ein Stück großer als sie. „Du hast eine interessante Augenfarbe.“ Er kam ihrem Gesicht näher. Sie wich zurück. „Pass auf – komm nicht zu Nahe und schau nicht zu tief. Man nennt mich auch die Seelenfängerin. Selbst Engelsseelen verlieren sich in meinem Augen.“ „Ich habe keine Angst davor, ich glaube nicht daran. Andererseits, hätte mir jemand anderes als David von diesen Dämonen erzählt, hätte ich es auch nicht geglaubt. Wenn du es nicht willst. Aber darf ich nicht doch mal gucken?“ Wenn Jan seinen Hundeblick aussetzte, bekam er fast alles. So auch, diesen Blick, den sie ihm schenkte. Das erste Mal, seit sie auf der Erde war, schaute sie jemanden so intensiv in die Augen, weil sie es wollte. Halita konnte ihre Kräfte, als sie ein Engel war, relativ gut Kontrollieren, aber ein Restrisiko blieb immer. Und als man sie auf die Erde schickte, hatte sie sie noch weniger unter Kontrolle. Denn der, der sie kontrollieren konnte war verbannt worden, damit die Engel die Götter fürchteten. Und als sie nun Jan so ansah, spürte sie, wie ihr die Kontrolle entglitt. Sie wollte weg schauen. Sie sollte weg schauen. Sie musste weg schauen. Oder die Augen schließen. Sie sollte. Sie wollte. Sie musste. Doch es ging nicht. Und so sah sie Jan an, welcher sie mit normalen, wunderschönen, einzigartigen blauen Augen zurück ansah. Und sie las in ihnen. Sie wartete, dass die Augen leer wurden. Sie wartete. Er kam näher. Und sie verlor die Kontrolle ganz. Doch, es war anders. Es war, als ob sie ihr sanft aus der verkrampften Hand genommen wurde. Als ob ihr jemand die Last der Kontrolle abnahm. Jan würde seine Seele verlieren, weil sie die Kontrolle über ihre Kräfte nicht mehr hatte. Wer immer sie auch hatte – vielleicht konnte die Person Jan retten? Oder war es nur ein trügerisches Gefühl, weil sie ihn mochte? Auf eine Art und Weise, wie sie es nicht beschreiben konnte. Kapitel 4: Morgencáfe --------------------- Wer weiß, ob wir uns jemals ändern? Wer weiß, wohin die Reise geht? Wer weiß, wann wir den Krieg beenden? Ich weiß, dass ich mit keinem tauschen will. Natalia hatte ihrer Mutter Bericht erstattet. Doch sie erzählte ihrer Mutter nichts von ihrer Bitte an David. Das sollte ihr Geheimnis bleiben. Danach war sie zu David gegangen und hatte ihn gefragt. Und er hatte ja gesagt. Und nun lag sie hier, oben war es gerade Tag und Halita würde mit ihm trainieren und dachte nach. Ihre Mutter hatte ihr gesagt, dass sie spionieren sollte, wie sie wollte. Die Prinzessin wusste, dass sie sich bald, sie kannte ja ihre Mutter, ihren Körper einsetzten musste bzw. sollte. In gewisser Weise hatte sie David dafür schon gewonnen. Sie wollte wissen, wie es war ein Mensch zu sein. Sie war neugierig. Natürlich verstand sie ihre Mutter einerseits, aber sie war ebenso, wie sie war. Manchmal fragte sie sich, warum ihre Mutter Menschen nicht mochte – immerhin hatte sie ja ihren Mann, Natalias Vater, geliebt. Sie wurde immer und immer wieder gefragt. Auch ihre Geduld war irgendwann erschöpft gewesen. Bis ihre Mutter ihr von ihrer Tante erzählt hatte und alles einen halbwegs logischen Sinn ergab. Ihre Tante jedoch verstand nicht. Sie verstand, dass ihre Mutter die Menschen schützen wollte, und doch macht sie in ihren Augen einen Fehler. Beide, ihre Mutter und ihre Tante waren dem Gefühl der Rache und dem Hass ausgeliefert. So zumindest hatte sie es bisher mitbekommen. Kassandra hasste Dämonen, sie war eine der wenigen, die es schafften, ihre Gestalt zu ändern. Faszinierend. Und seit sie, Natalia, auf der Welt war, hatte ihre Mutter ständig Angst gehabt, dass Kassandra sie hätte töten können. Bis sie Kassandra in einen Spiegel eingesperrt hatte. Zu ihrem Schutz. Und deswegen hasste ihre Mutter die Menschen wieder so sehr. Weil ihre kleine Schwester unbedingt so sein wollte. Es war ein Teufelskreis und sie war mitten drin. Einerseits wollte sie David aufklären und andererseits wollte sie, dass alles ein Ende hat. Wer war die eigentliche Böse in diesem Spiel? Kassandra? Ihre Mutter? Die Menschen? Die Götter? Irgendwer musste es sein. Doch Natalia wollte nicht bestimmen wer genau. Obwohl sie ihn suchte, den Schuldigen. Sie wollte die Menschen nicht töten, sie wollte ihre Tante und ihr Mutter lieben. Und nun musste sie beide irgendwie verraten, damit Dämonen und Menschen in Frieden leben konnten. Natalia war sich sicher, dass ihre Tante David den Dolch gegeben hatte. Den Dolch des Verrats. Den Dolch, der früher zum töten geraucht wurde und den sie unbedingt für ihr Volk brauchte, damit es das Gefühl der Sicherheit wieder hatte. David sollte einen töten den er liebte. Wenn sie es schafft, dass er sie liebte, konnte sie sich opfern...und die Menschen wären gerettet. Insbesondere die Freunde von ihm. Sie durfte sich nur nicht einnehmen lassen. Sie kannte keine Liebe, sie würde ihr wohl kaum verfallen. Hoffte sie. Dachte sie. Halita war ihn ihren Augen eine Art Verräterin, obwohl sie sie in einem bestimmten Punkt beneidete. Halita, der Engel des Schlafenden Todes – die 'Seelenfängerin' wie man sie nannte. Sie war auf die Erde verbannt worden, nachdem sie einen Menschen die Seele nahm, der unschuldig war. Und auch, um ihren Geliebten zu suchen. Vielleicht hatte sie dem Körper ihres Geliebten die Seele genommen, damit dieser immer wieder und wieder geboren wurde – denn nur so konnte sie ihn befreien. Sie liebte ihm und er sie. Und das war der Fehler, den beide beginnen in einem System, wo alles passen musste. Sie waren der Makel. Alle Götter hatten ihr den Befehl gegeben, ihm die Seele zu stehlen, weil er ihre Kräfte kontrollieren konnte und sie sie so gut wie nie anwenden ließ. Denn er erkannte was die Götter in Wirklichkeit wollten. Sie hatte sich irgendwann geweigert weiterhin den Göttern zu dienen. Sie stand nur auf Davids Seite, weil sie wusste, sollten die Dämonen siegen, dass die Götter sie noch mehr bestrafen würden. Alle Seelen, die sie 'klaute', wurden auf der Erde wieder geboren. Irgendwo hier musste also auch ihr Geliebter herum laufen. Sollte sie ihn je finden, würde sie eine Revolution starten. Egal auf wessen Kosten. Und sollte David geopfert werden, war ihr das nur recht. Halita hasste nach Natalias Wissen die Menschen – sie erinnerten sie immer an den Fluch, den sie als Engelsgöttin hatte. Halb Göttin, halb Engel. Über den Engeln unter den Göttern. Natalia tat sie nur Leid. Irgendwo. Aber irgendwo fand sie auch, dass Halita eher die Verräterin war, als sie. Sie rollte sich zusammen – wie lange noch, würde sie ihn mit ihr alleine lassen können? Sie war erschrocken über sich selbst. Er war Seelenlos – er musste es sein. Halita wusste nicht, wer nun die Kontrolle über ihre Kräfte hatte. Sie wusste nur, dass sie es nicht war und Jan gerade dabei war sie zu küssen. Er war bestimmt Seelenlos. Sie erwiderte. Einfach so. Um sich der Illusion hinzugeben, dass er der war, den sie suchte. Um sich der Illusion hinzugeben, dass er eine Seele hatte oder das er sie kontrollierte. Er löste sich sanft von ihr. Und umarmte sie. „Ich habe dich vermisst.“, flüsterte er. Nun war sie es, die sich von ihm löste. „Michael?“ Der DJ lächelte. Und deutete ihr an Still zu sein. Halita schwieg. „Das, was du suchst, Nele, kann ich dir nicht geben – noch nicht. Ich muss erst David helfen und dann möchte ich dieses Leben zu Ende leben mit dir. Ich kann nicht wieder in den Himmel kommen. Nicht bevor dieses Leben zu Ende ist.“ „Mir wurde versprochen, dass, sollte ich dich finden, du sofort wieder kommen kannst. Warum kommst du nicht?“ Sein Blick wurde sanft. „Weil, sobald ich Jan verlasse, er sterben wird. Das kann ich nicht zu lassen, wir sind Freunde. Eigentlich war es sein Schicksal zu sterben, schon als kleines Kind. Doch, als man mich verbannte und du meinen ersten Körper tötest konnte ich mir die Leben aussuchen – und ich schloss immer einen Pakt mit ihnen. Bei Jan war er jedoch besonders. Er ist der Prototyp. Also konnte er weiterleben, und ich in ihm. Jan ist ein Mensch, dessen Schicksal keiner weiß – er ist der Mensch, der das Schicksal anderer Menschen stört. Und doch dürfen die Götter ihn nicht töten – weil ich ein Erzengel bin. Obwohl es eigentlich seine Erlösung war, wollte er doch die Qualen aushalten. Und ich wollte doch wiedersehen. Er hat meinen Wunsch erfüllt – und muss ich seinen Erfüllen. Bitte versteh das, Nele.“ „Gott hat es versprochen – du wirst mit mir kommen, aber ich gebe dir noch einen Tag Zeit – solange ich mit David trainiere kannst du ihn darauf vorbereiten.“ Halita löste sich. „Ich gehe schon mal in den Garten – sage das David.“ Michael guckte ihr nach. „Sie ist nicht mehr dieselbe.“ Die goldenen Augen verschwanden und Jans blau Augen waren wieder da. „Einen Tag – ohne Hoffnungen.“ Die Türe ging auf und der Gitarrist betrat den Raum. „Sie ist im Garten und erwartet dich, David.“ „Okay.“ „David?“ „Mhh?“ „Ich geh nach Hause, ich muss noch was erledigen.“ „Okay.“ Der Blonde ging hinaus. Einen Tag, nur noch einen Tag. Laut der Person, die Michael liebte. Eigentlich sollte sie doch ganz anders sein? Er konnte sich kaum erinnern und kannte ihren Pakt nur aus Michaels Erinnerungen. Damals hatte er im Krankenhaus gelegen und die Ärzte hatte keine Hoffnungen mehr. Und in der vermeidlich letzten Nacht seines jungen Lebens, er war erst drei, war eine Lichtgestalt aufgetaucht. ‚Hallo Jan, ich bin Michael – wollen wir spielen?‘ Und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er gespielt und Spaß gehabt. ‚Jan – du weißt, dass du bald nicht mehr spielen kannst?‘ hatte er gesagt. Und er hatte ihn mit großen Augen angeschaut. ‚Wieso?‘ Die Lichtgestalt hatte traurig gelächelt. ‚Bald wirst du nicht mehr hier sein, dann wirst du ein Engel sein‘ Als dreijähriger hatte ihn diese Vorstellung gefreut, bis Michael gesagt hatte, dass dann seine Eltern und seine Schwester sehr lange sehr traurig wären. Und dann hatte er ihm gesagt, dass er ihm helfen könnte weiter zu spielen. Jedes Jahr am selben Tag erneuerten sie ihr versprechen. Immer ein anderer Wortlaut aber der selbe Sinn. Jans Leben gegen Michaels Sicherheit. Michaels Wunsch nach Nele, der Engelsgöttun und sein Wunsch nicht vor 25 Jahren zu sterben und seinen Freunden zu helfen. Solange Michael in Jan lebte konnten die Götter ihn nicht erlösen. Und der DJ fand das gar nicht schlimm. Ein Erzengel, der eine Engelsgöttin liebte. Ja, die Verbannung war klar gewesen, aber die eigentliche Strafe sollte er dafür bekommen, was seine Halbschwestern machten. Die Erzengel waren halb Engel, halb Dämonen. Sie hatten das Aussehen der Engel und die Kräfte der Dämonen, so wie Engelsgötter die Schönheit der Engel hatten und die Kräfte der Götter. Seine Mutter war als junge Hera dazu auserkoren zu worden zwei Erzengel zu gebären. Ihn, Michael und Raphael. Die Erzengel des Feuers und der Luft, des Krieges und der Heilung. Raphael war älter als er. Gabriel und Uriel stammten von der Schwester ihrer Mutter und waren somit seine Halbbrüder. Es war schon eine komische Familie, gegen die er dann kämpfen sollte – doch konnte er das? ‚Jan?‘ rief er den Blonden. ‚Ja?‘ ‚Ich habe eine Idee, aber die ist riskant, aber so könnte ich mein Versprechen einhalten‘ Der Blonde seufzte ‚Es ist okay Michael, dafür kannst du nichts. Dann sterbe ich eben.‘ ‚Ich will aber weiterleben in dir‘ Jan lachte auf, einige Leute auf der Straße schauten ihn komisch an. Er ignorierte sie und ging weiter. ‚Geh zum Wald Jan – wir gehen zu meinem Verwandten‘ ‚Zu Davids Feinden?‘ ‚Ja – vielleicht können wir sie zu Verbündeten machen. Ich denke nicht, dass ich mich noch an alles erinnere, was es genau auf sich hat.‘ ‚Was willst du tun? Durch mich zeigen, dass Menschen ganz okay sind? Oder was?!‘ ‚Okay, du hast Recht – danach werden sie euch noch mehr hassen‘ ‚Ey‘ Jetzt lachte der Erzengel auf, was jedoch nur Jan hören konnte. Ja, sie waren über die Jahre Freunde geworden. Gute Freunde. Natalia war gerade aus dem Tor getreten, als sie einen von Davids Freunden auf sie zu kommen sah. Sie hatte sich gedacht, dass sie Bescheid wussten, aber das sich einer her traute, dagegen hätte sie gewettet. „Ich bin Jan und wer bist du? Was machst du hier?“ „Natalia. Du solltest wissen wer ich bin, oder David fragen.“ Die Augen des Jungen weiteten sich. Sie waren blau. „Du bist…? Mhh okay.“ Er grinste und dann, auf einmal würde seine Augenfarbe golden. Natalia starrte ihn verwundert an – dieser Mensch konnte nicht normal sein „Hallo Natalia, Prinzessin der Dämonen, ich bin Michael, der Erzengel des Feuers – wohl dein Onkel, denn deine Mutter, Königin Sofia ist meine Halbschwester. Ich würde ihr gerade erklären, wieso Jan sich mit mir abplagen muss – wärest du so freundlich mich ihr anzukündigen? Immerhin ist Jan ein Mensch und ohne ihn komme ich da leider nicht rein.“ Sie nickte. „Halita sucht dich.“ „Deswegen sind wir hier – sie hat mich gefunden. Sie ist nicht mehr dieselbe, wie früher. Oder anders gesagt – sie hat ihr momentanes Gesicht gezeigt. Wer sie nicht kennt, würde meinen, dass man merkt, dass sie die Tochter der Obergöttin ist. Dennoch ist sie es nicht wirklich.“ „Ich dachte du liebst sie.“ „Ich tue es. Bitte, kündige mich an.“ Natalia verschwand in Tor und Michael vergewisserte sich noch mal, dass Jan einverstanden war. Dann tauchte Natalia wieder auf. „Sie war erstaunt, billigt es aber unter der Bedingung, dass du Jan nur auf ihren Wunsch hin die Kontrolle überlässt – also solange du mit ihr sprichst ist alles okay. Folge mir. Auch mich interessiert die Geschichte.“ Er folgte ihr. „Hasst sie die Menschen immer noch so sehr.“ „Sie hasst nicht die Menschen, sie hasst Tante Kassandra – erwähne sie lieber nicht. Die Menschen sind ihr bis zu dem Punkt egal, wie Kassandra sie egal sind. Das soll sie dir lieber selbst erklären. Es ist alles etwas komplizierter, ich selbst habe es eben erst erfahren.“ Kapitel 5: An alle Leute ------------------------ An alle Leute da draußen – Ich kann nichts hören – es ist viel zu still – und ich will was hören – an alle Leute da draußen – macht mal Lärm – wir sind hier um zu feiern – und gleich geht’s nicht mehr – An alle Leute – Ich kann nichts hören – es ist viel zu still – und ich will was hören – an alle Leute da draußen - macht mal Lärm – wir sind hier um zu feiern – und gleich geht’s nicht mehr David saß ruhig auf einem Gartenstuhl. Er hatte die Augen geschlossen und atmete kaum – so selten wie es eben ging. „Fühle es, David. Fühle es.“ Eine leichte, sanfte Stimme flüsterte ihm die Worte zu. Er war fast wie in Trance. Ein Seufzen entfuhr ihm. Es war anstrengend. Timo lag ihm gegenüber auf einem weiteren Gartenstuhl und schlief. Gut, sie waren im Wintergarten, aber er verstand trotzdem nicht, wie Timo einfach so auf einem blöden, unbequemen Gartenstuhl halb liegen konnte. „David! Fühlst du es?“ Er öffnete seine Augen. „Nein, ich fühl immer noch nichts – wieso kann man die nicht mit einer Waffe erschlagen? Muss es Magie sein? Haben Menschen so etwas überhaupt?“ Halita nickte und lächelte.„Ja, aber wohl schwierig. Wir schaffen das schon noch. Keine Sorge. Also, schließe die Augen, und stell dir vor, dass dein Körper leer wäre, schwarz, dunkel. Er hat mehrere Fächer, in jedem dieser Fächer ist deine Magie drin. Sie sollte rot sein. Wenn du sie siehst, greife danach, fühle sie.“ Er strengte sich an. Er gab wirklich sein Bestes. Und er spürte nichts. Rein gar nichts. Es ging einfach nicht. Die junge Frau stöhnte genervt auf.„Okay, du darfst pausieren, David. Ich geh spazieren in der Zeit – wer weiß, was alles hier am Tag herum läuft.“ Dann ging sie. Der Rapper öffnete die Augen, sagte aber nichts. “Timo? Wo ist eigentlich Jan?“ „Spazieren. Halita und er hatten wohl ein recht interessantes Gespräch.“ „David? Du solltest diese Übung nie wieder probieren – sie könnte dir das Leben kosten.“ „Wieso?“ Timo war aufgestanden und hatte sich neben ihn gehockt. „Weil diese Magie der Menschen, von der sie sprach, ist deine Lebenskraft ist – wenn du diese Magie brauchst, stirbst du, sobald sie weg ist. Mach das nicht David – das ist es nicht wert. Bitte, tu es für mich nicht. Versprich es mir.“ „Okay. Aber wie soll ich dann Dämonen bekämpfen? Und woher weißt du das?“ „Ach, da fällt uns schon noch was ein.“ Der Ältere war die Frage des Jüngeren übergangen. „Wie wäre es, mit ihnen zu reden?“ Eine junge Frau lehnte sich an die Türe, die in den Wintergarten führte und neben ihr stand der so eben als vermisst gemeldete DJ. „Man, Jan, alter, verdammt wo warst du?“ „David, du weißt doch, erst das Hauptwort, dann das Prädikat, dann die Beleidigung und dann erst alta. Du hättest also sagen müssen: Jan, warst Idiot, alta. Oder so.“ Jan verdrehte die Augen und Natalia grinste. „Dir auch einen wunderschönen guten Tag, David.“ „Oh, eh, hallo Natalia öhm - doch so früh?“ David grinste. Timo musterte sie. „Sie ist wirklich schön David, und attraktiv – da hast du recht.“ David errötete und schickte Timo einen tödlichen Blick. Natalia überging das einfach, doch es freute sie zu hören, wir David sie sah. „David? Es gibt etwas, was du wissen solltest. Ich will euch Jan für ein paar Stunden entführen und würde dich bitten mitzukommen.“ „Wohin denn?“ Jan grinste wissend. „Ins Reich der Dämonen natürlich.“ ~~~ Ein paar Stunden vorher „Königin Sofia, der Mensch, der Michael in sich trägt und eure Tochter, Prinzessin Natalia.“ Die Dämonenkönigin saß ruhig auf ihrem Thron, als Natalia in Begleitung des Menschen kam. Sie musterte ihn. Er sah Abel nicht ähnlich, und vielleicht war es gut so. Er war größer und stärker gebaut, aber attraktiv. Die blonden Haare passten zu seinem Gesicht. „Sei willkommen Michael – wieso bist du wie ein Parasit in diesem Menschen?“ Der Engel kniete kurz nieder und stand ebeso schnell wieder auf. „Verehrte Schwester, weil ich verbannt wurde – was wisst ihr über meine Geschichte?“ Die Königin stand auf. „Nichts, nur, dass euer Körper hierher gebannt wurde und wir ihn gefunden haben und ihn seitdem beschützen. Wir könnten dafür Sorgen, dass ihr wieder in ihn hinein könntet. Doch zuerst, erzählt mir eure Geschichte, verehrter Bruder. Ich finde, wir sollten in meine Höhle gehen, Natalia, du kommst mit und schreibst – immerhin musst du ja noch üben.“ „Ja, Mutter.“ Sie gingen durch ein paar Gänge. Überall waren Lichterquellen und es herrschte eine angenehme Temperatur. „Gemütlich hier.“ „Ja, ich ziehe die Höhlen hier unten, dem Gebiet oben vor, weil sie einfach gemütlicher sind.“ „Warum willst du eigentlich die Menschen aus dem Weg räumen?“ Sie musterte ihn – er hatte immer noch goldene Augen. „Eine Frage deines Freundes?“ „Eher eine Aufforderung an mich, es mir erzählen zu lassen, als Gegenzug für meine Geschichte. Die kennt er nämlich schon. Aber auch mich würde es interessieren.“ „So setzte dich und erzähle, Michael.“ Natalia drückte etwas in den Stein und ließ ihre Magie wirken. Alle, die wollten und alt genug waren, konnten sich die Geschichte von Michael dann durchlesen. „Es fing alles damit an, dass wir Erzengel unsere neue Vorgesetzt vorgestellt bekamen: Halita von Gon.“ „Die Tochter der Obergöttin?“ „Genau, die Engelsgöttin. Sie gefiel mir und da ich noch keine Gefährtin hatte war es auch nicht weiter schlimm. Und ich gefiel ihr. Sie war eine liebenswerte Person und stand auch zu mir. Wir liebten uns. Doch es fiel auf. Die Götter waren erzürnt und wollten mich Bestrafen. Sie hatte eine göttliche Gabe – das Seelennehmen. Ich konnte ihre Kräfte kontrollieren und doch zwang man sie, diese Kräfte gegen mich zu verwendet. Wie genau, will ich nicht verraten. Es ist zu schmerzhaft daran zu denken. Im Endeffekt habe ich mich selbst gerichtet. Normale Engelsseelen werden wieder geboren – Mischlinge, wie ich, verlieren ihren Körper. Wo er hin ist, wusste ich nicht. Wenn du sagst, dass er hier ist, war und ist er in Sicherheit. Jedenfalls, sobald ich wieder in den Himmel kommen werde, werden mir die Götter meine Strafe sagen – immerhin hatten sie genug Zeit darüber zu beraten. Eigentlich hatte ich mit Halita abgemacht, dass sie mich nicht suchen soll, doch…“ „Sie hat sich nicht dran gehalten und ist nun hier und ich würde mal sagen, dass sie dich trotzdem gefunden hat und verlangt, dass du mir ihr in den Himmel kommst? Das hört sich interessant an, was denkst du, Mutter?“ Die Königin sah ihn an. „Was hast du ihr gesagt? Ich hätte sie nicht eingeschätzt, dass sie so etwas von dir verlangt.“ „Das es nicht geht – Jan, also der Mensch, dessen Körper ich benutze, wie du sagst, wie ein Parasit, und ich, wir haben eine Abmachung. Eigentlich wäre er als kleines Kind gestorben – durch mich lebt er. Sobald ich seinen Körper verlasse wird die Krankheit weiter voran schreiten – und das will nicht nicht. Er versprach mir mich auf zu nehmen, mir beim suchen meines Körpers zu helfen und einen Weg finden wie ich hinein gelangt, im Gegenzug dafür versprach ich ihm, dass er mindestens 40 Jahre alt wird und dass ich ihn machen lasse, was er will. Deswegen benutze ich äußert selten seinen Körper. Das ist eigentlich alles. Sollte es eine Möglichkeit geben, in meine Körper zurück zu kehren, so muss man Jans Krankheit heilen.“ „Lass ihn kurz mit mir sprechen, Michael.“ „Jo.“ Die goldenen Augen erloschen, an deren Stelle blaue traten. „Du bist Jan, richtig?“ „Ja...äh euer Hoheit?!“ Sofia lachte auf. „Für dich Sofia. Immerhin hast du meinen Bruder gerettet. Und nein ich hasse nicht die Menschen. Meine Geschichte wirst du erfahren, doch momentan sind wir noch bei Michaels Geschichte – welche Krankheit war es? Eventuell könnten wir dir helfen. Gib mir bitte deine Hand – keiner Sorge.“ Sie zog sie mehr zu sich, bevor er dagegen protestieren konnte und dann wurden ihre Augen leer. Natalia hatte aufgehört mit zu schreiben und beobachtete fasziniert ihre Mutter, wie sie ihre Kräfte gebrauchte. „Mhh, ich denke, dass können wir heilen. Jan? Darf ich Michael nochmal haben?“ Der DJ nickte unsicher und kurz darauf wurden die Augen wieder Gold. „Witzig – der hat richtig schiss vor dir. Aber des geht?“ Sofia nickte. „Ja, aber zuerst soll auch er meine Geschichte erfahren. Du ebenfalls Michael. Kassandra ist meine jüngere Schwester und unsere Eltern gaben uns menschliche Namen. Das weißt du sicherlich noch?“ Der Erzengel nickte. „Wir alle waren fasziniert von den Menschen und sollten als Gegenzug in den Himmel, den wie ihr ihn nennt „Garten Eden“ einziehen. Doch meine Schwester wollte mehr. Sie war eine der wenigen Dämonen, die ihre Gestalt ändern konnte und mischte sich unter die Menschen. Ihr wart damals noch ziemlich unter entwickelt, aber schon damals war sie fasziniert van euch. Sie flehte die Götter an sie zu einer von euch zu machen und die Götter stellten drei Bedingungen. 1. Wir müssten auf unseren Aufstieg verzichten. 2. Alle würden zu Menschen werden und 3. Alle mussten einverstanden sein. Kassandra nutze ihren Stand als Prinzessin um meinem Volk dies zu Befehlen – ich sagte ihnen, als neue Königin dass sie nicht auf die hören brauchten und Kassandra wurde sauer. Sie warf mir Intoleranz vor und wir beschlossen abzustimmen. Die paar Dämonen, die wie Kassandra dachten, alle Gestaltenwandler, ließen wir zu den Menschen. Dadurch, dass Kassandra nur eine Bedingung 'erfüllt' hatte, nämlich, dass alle auf den Aufstieg verzichteten, wandelten die Götter alle außer sie in Menschen. Seit diesem Tag habt ihr teils Magie in euch – wegen den Dämonen, die zu Menschen wurden. Kassandra jedoch schwor Rache an mir und meinem Volk. Sie ist eine Ausgestoßene. Um die Götter gnädig zu stimmen willigte ich ein paar Jahrhunderte später in eine Hochzeit ein mit einem Menschen. Als Bündnis, was die Götter wollten. Ich liebte diesen Mann wirklich, mit der Zeit versteht sich. Am Anfang habe ich ihn gehasst. Daraus stammt auch Natalia. Sollte Kassandra Natalia jemals kennen lernen und erkennen, wer oder was sie ist, würde sie sie auf der Stelle umbringen. Natalia ist alles, was Kassandra jemals sein wollte. Normalerweise leben Dämonen höchstens 150 Jahre. Seit diesem Tag froren die Götter unser Alter ein – nur wenn jemand fünf Kinder hat, altern sie normal weiter und sterben. Alle Kinder altern normal bis 21 Jahre. Dann nicht mehr. Ich habe schon viele Generationen sterben sehen und wir wurden mehr. Ich bin froh, dass nun das Tor offen ist, denn so kann ich wieder mit den Göttern reden und sie bitten, wenigstens mein Volk aufstiegen zu lassen. Das Problem ist nur David. So hieß er doch oder? Ich nehme an, dass er ein Freund ist, aber er arbeitet für Kassandra. Ja ich habe versucht ihn töten zu lassen und Natalia erstattete mir Bericht, auch, dass Halita da ist und dass sie David beschützt hat. Die Dämonen, die ich schickte waren die, die nicht mehr können aber auch keine fünf Kinder haben. Sie meldeten ich freiwillig. Sollte David das Tor verschließen geht alles so weiter wie bisher. Und das können wir bald nicht mehr. Ich konnte Kassandra, die immer wieder Anschläge auf uns verübte und uns hier versiegelte, vor einem knappen Jahrhundert in einen Spiegel bannen. Da sie immer sehr nah bei mir war, konnte ich den Bann immer stärken – doch seit der Spiegel bei David ist spüre ich, wie der Bann fällt. Er war sogar schon bei ihr drin, aber sie hat ihn komplett wieder raus gelassen. Sie vertraut ihm.“ „Wenn David das wüsste...“ „Würde er anders denken? Dann holt ihn her. Michael – Jan vertraut dir. Natalia, ich denke, du solltest ebenfalls mitgehen. Als Schutz für Michael.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)