Schizophrene Welt?! von Bou_chan ================================================================================ Kapitel 1: Schizophrene Welt?! ------------------------------ Schizophrene Welt Seufzend saß er am Fenster, den Kopf gegen die Scheibe gelehnt und die Regentropfen die an dieser von außen runter liefen mit den Augen folgend. Heute war mal wieder einer der Tage an denen man schon vorher wusste das man lieber im Bett bleiben sollte aber dennoch aufstand. Aber warum? Genau, um sich erst vor sich selbst und danach vor allen anderen zum Affen zumachen. Erst war er in seiner Dusche ausgerutscht, die eigentlich viel zu klein und eng für so was war und hatte einen blauen Fleck am Steiß davon getragen. Danach war er in die Küche gegangen, dabei hatte von seiner üblichen Eleganz jede Spur gefehlt. Nur um sich an dieser blöden braun-schwarzen Brühe - auch Kaffee genannt- die Zunge verbrennen. An die restlichen Missgeschicke wollte er lieber nicht mehr denken. Es hat einfach nichts so funktioniert wie es sollte, fast so als hätte sich seine Wohnung samt Einrichtung gegen ihn verschworen. Zum Glück hatten sie heute keine Probe gehabt, allerdings hatten sie sich bei ihrem Leader zu einer Besprechung wegen der anstehenden Tour getroffen. Er war total abgehetzt dort als letztes erschienen, hatte sich somit den Spott ihres Schwarzhaarigen Gitarristen eingehandelt. Eigentlich hatte er vorgehabt es zu ignorieren und sich lässig auf die Couch zu setzten. Eigentlich... dieser Versuch hatte damit geendet das er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden gelandet war. Und schwups durfte er sich von ihrem Leader anhören, dass er sich nicht vor wichtigen Treffen betrinken und flach legen lassen sollte. Jeder Versuch zu erklären das dem nicht so war, das er sogar zeitig ins Bett gegangen war, wurde einfach so im Keim erstickt. Ihr zu klein geratener Vocal tat sich prompt mit dem Gitarristen zusammen und zog ihn auf. Schmollend setzte er sich richtig hin, wieso glaubte ihm niemand? Ja, er feierte gerne und gegen die ein oder andere Bettgeschichte hatte er auch nie etwas gehabt. Aber er hatte sich verändert, war erwachsender geworden. Oder war er dies nur in seinen eigenen Augen? Halbherzig hörte er zu was besprochen wurde und sagte ab und an auch mal was dazu, aber die wichtigen Entscheidungen überließ er lieber den anderen. Er war verletzt und enttäuscht von seinen Bandkollegen und Freunden, warum sah niemand das er sich geändert hatte? Dass er nicht mehr soviel lachte wie früher. Waren sie so sehr mit sich selbst beschäftigt? Klar gönnte er ihnen ihr Glück. Kai und Ruki waren immer noch so verliebt wie am ersten Tag und sie waren schließlich schon etwas über 2 Jahre zusammen. Er hätte nie gedacht, dass das mit den beiden klappen geschweige den solange halten würde. Aber er wusste ja selbst gut genug das sich die Liebe nichts vorschreiben ließ... spürte er es schließlich am eigenem Leib. Sein Blick wandere fast schon automatisch zu dem anderen Paar, Reita und Aoi, sie saßen nebeneinander, ihre Finger ineinander verhakt und sich immer wieder verliebte Blicke zuwerfend. Er freute sich für sie, dennoch würde er die beiden am liebsten nie wieder sehen. Zerriss dieser Anblick ihm doch jedes Mal fast sein Herz. Er konnte nicht verstehen was der Schwarzhaarige an ihrem wortkargen, dämlichen und hinterhältigen Bassisten fand. Hatte er diesem doch von seinen Gefühlen für Aoi erzählt und hätte er ihm damals einfach die Wahrheit gesagt. Ihm gesagt das er schon seit einigen Wochen mit dem zweitem Gitarristen zusammen war, hätte er es verstanden. Aber nein, Reita hatte ihm sogar noch Mut zugesprochen. Einige Tage später hatte Aoi ihnen allen freudestrahlend verkündet das er und der Bassist jetzt seit genau einem Monat zusammen wären. Das hatte ihm den Boden unter seinen Füßen weggerissen. Damals war er gerade eben noch im Stande gewesen ihnen zu gratulieren und zu sagen das er sich für sie freuen würde. Danach hatte er es allerdings keine Sekunde länger in ihrem Bandraum ausgehalten, hatte sich seine Sachen geschnappt und war gegangen. Geradewegs in seine Lieblingskneipe, in dieser war er die darauf folgenden Wochen jeden Abend anzutreffen gewesen. Leise seufzte er auf, das war jetzt ein halbes Jahr her und er konnte ihn immer noch nicht vergessen. Und plötzlich wurde ihm bewusst das er weg musste, er musste hier weg. Weg von dem Gitarristen und seinem Freund, weg von ihrer Verliebtheit und weg von dem Glück was hier jeder im Raum außer ihm besaß. Er war aufgestanden, hatte sich bei Kai entschuldigt und war dann einfach gegangen. Seit dem saß er hier an seinem Fenster, beobachtete die Regentropfen und hielt ein Glas seines Lieblingschampagners in der Hand. Allerdings hatte er diesen noch nicht einmal angerührt, schließlich hatte er sich vorgenommen weniger zu trinken. Langsam wand er sich nun vom Fenster ab uns schaltete den Fernseher ein, wenigstens Nachrichten wollte er sehen. Wollte sehen, dass es Menschen gab die noch viel mehr leiteten als er selber. Und schon wurde ihm von einer Nachrichtensprecherin einen guter Abend gewünscht. Belustigt lachte er leise auf, schon komisch das man ihnen erst einen guten Abend wünschte, nur um ihnen dann 15 Minuten lang zu erklären, dass weder der Abend noch der Tag so gut gewesen waren. Selbst der Wetterbericht brachte keine erfreuliche Nachrichten. Irgendwie war die Welt an sich doch ein einziger Widerspruch. Sie gab den Platz und Ressourcen zum Leben, andererseits zerstörte das Leben die Erde, beutete sie aus. Sie bekriegten sich sogar gegenseitig, nur wegen eines anderen Glaubens, einer anderen Art zu leben und was es sonst noch alles gab. Hungerten nicht täglich Tausende von Menschen zu Tode und das, obwohl viele Menschen auf der Welt nur so im Geld und Essen schwammen? Warum teilten die Reichen nicht mit den Armen? Warum wurden die Reichen immer reicher und du Armen immer ärmer? Das verstand er einfach nicht. Aber er verstand ja vieles nicht. Auch wen er es am liebsten selbst tun würde, verstand er nicht wie andere Menschen morden oder anderen Gewalt antun konnten. Obwohl war er wirklich besser als all diese Mörder und Verbrecher, das einzige, was ihn davon abhielt Reita was anzutun, war Aoi. Dieser schien nämlich wirklich glücklich zu sein und das hatte er doch immer gewollt. Nur hatte sein Plan vorgesehen das er seinetwegen so glücklich war und nicht wegen einer missglücken möchtegern Mumie. Wieso war es ihm nicht vergönnt auch glücklich zu sein? Wieso musste sein Herz Höllenqualen leiden, während er sich gleichzeitig für ihn freute? Oft hatte er mit dem Gedanken gespielt sie auseinander zu bringen, aber dann wäre er unglücklich gewesen und dies war das Letzte, was er wollte. Lieber litt er weiter stumm vor sich hin, während er innerlich schrie. Vielleicht würde sich irgendwann alles zum Guten für ihn wenden und Aoi würde merken das er der Richtige war und nicht Reita. Oder aber er würde über seine schwarzhaarige Schönheit hinweg kommen. Egal was auch kommen mochte, solange dieser Schmerz in seiner Brust aufhörte, war es ihm egal. Nun setzte er das Glas doch an seine Lippen und trank begierig seinen Inhalt aus. Es war nur noch der Drang des Vergessens in ihm, so war ihm auch egal, dass er seinen Vorsatz brach. Es war ihm egal, dass sein jetziges Trinkverhalten nichts mehr mit Genuss zu tun hatte, das einzige, was jetzt in diesem Moment zählte, war zu vergessen. Aber tief in seinem Innerem hörte er eine leise, zaghafte Stimme fragen, ob er den vergessen wollte. Ob er die glänzenden Augen, die schön geschwungenen Lippen, das feine weiche Haar, den Geruch seines Parfüms und seine angenehme Stimme wirklich vergessen wollte. Nein... er würde dies alles nie vergessen wollen, lieber würde er sich Nacht für Nacht in den Schlaf weinen, weiterhin Höllenqualen durchstehen, nur um ihn nicht zu vergessen. Diese Welt war eindeutig schizophren... oder war er es selbst der schizophren war? Er zuckte mit den Schultern, konnte ihm doch egal sein, auf eine gewisse Art und weise war dies doch irgendwo jeder, oder etwa nicht? Vor allem in solch einer Situation... Danke das ihr diese Fanfiction gelesen habt. Ein besonders großes Danke an meine Beta Chamsbogey. Bist die beste *knuddel* Lieben Grüße das Bou_chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)