Wenn Dämonen Götter rufen von nekrep ================================================================================ Prolog: Glück ------------- Glück. Glück ist ein wundervolles Gefühl und jeder Mensch, egal aus welcher Religion, aus welchem Land, aus welchem Umfeld, hat es schon einmal tief in seinem Herzen verspürt. Es ist ein Gefühl, das Menschen zusammenbringen kann, das Menschen verbinden kann. Und doch macht es sie auch so unterschiedlich. Da gibt es die, die vom regelrecht vom Glück verfolgt werden, die jeden Tag leben als wäre es ihr letzter. Dann gibt es noch die Art von Menschen die ihr lebenlang ums Überleben kämpfen müssen, die jeden Tag mit der Angst leben ihre Familie, ihre Freunde oder ihr Haus zu verlieren. Und dann gibt es noch die, die denken, alles ist gut, sie leben in einer heilen Welt. Umso schlimmer ist es, wenn man dann plötzlich das Gegenteil erlebt. Es geschah an Riza's 8. Geburtstag. Die ganze vierköpfige Familie saß an einem großen Esstisch, aß Torte und überreichte dem kleinem dunkelhaarigen Mädchen ihre Geschenke. Am Tag davor hatte sie mit ihren Freundinnen gefeiert. Sie hatte viele neue Sachen bekommen. Während die Familie aß, wurde viel geredet und gelacht. Und niemand von ihnen, weder der Vater oder die Mutter, noch der ältere Bruder, wussten, das all das überwacht wurde. Alles, was mit Riza in Verbindung kam wurde überwacht. Ihre Schule, ihre Freunde, ihre Familie. Das wusste nicht einmal sie selbst. "Riza, komm doch mal mit runter, ich hab da noch was für dich!", sagte Kate, Rizas Mutter. Sie war eine schöne Frau, mit langem blonden Haar und leuchtend grünen Augen. Die gleichen Augen die auch in Riza's Gesicht strahlten. Die dunklen Haare hatte sie von ihrem Vater, Tom, geerbt. Riza lachte und sprang sofort von ihrem Stuhl auf. Auch ihr Bruder Jake sprang auf. "Ich will auch mitkommen!", rief er. "Nicht's da, du wartest hier mit deinem Vater. Wir sind gleich zurück!", erwiederte Kate. Wiederwillig blieb Jake bei Tom sitzen, aber nach wenigen Augenblicken lachte er schon wieder mit ihm zusammen. Jake war drei Jahre älter als seine Schwester. Er hatte sowohl die hellen blauen Augen als auch das dunkle Haar von Tom. Kate und Riza gingen derweil die Treppe zum Keller hinunter. Riza war nicht gern im Keller, ihr gefiel dieser Ort nicht. Sie bekam dort immer ein seltsames Gefühl, als ob sie irgendetwas beobachten würde. Dieses Gefühl hatte sie öfters, nicht nur im Keller, auch manchmal wenn sie mit ihrer Mutter in der Statd war, oder in der Schule. Manchmal war es so stark, das sie davon Kopfschmerzen bekam. Und einigemale war es sogar schon passiert, dass sie bewusstlos zusammengebrochen war. Dann hatte sie manchmal mehrere Tage lang geschlafen. Aber daran konnte sich Riza nicht mehr erinnern. Unten in Keller schaltete Kate das Licht ein und ging zur hinteren Wand. Der erste Raum des Kellers war nicht besonders groß, aber es gab noch zwei Nebenräume in denen es noch viel Platz gab. Riza fragte sich, was sie wohl noch bekommen würde. Sie war so aufgeregt, das sie das Gefühl, das sich langsam wieder in ihr Bewusstsein schob, einfach ignorierte. Während sie noch ihren Wünschen hinterherträumte fing Kate an in den Regalen herumzukramen. "Ich hab's gleich", sagte sie zu Riza. Die lief inzwischen lachend im Raum herum, öffnete Kartons und Kisten, auf der Suche nach ihren Geschenken. Kate lächelte. Das Lachen ihrer Kinder gab ihr immer ein wunderbares Gefühl. Sie liebte ihre Kinder über alles. Sie und Tom hatten sich im Alter von 17 Jahren zum ersten Mal getroffen und lebten seitdem zusammen. Jake und Riza waren Wunschkinder gewesen. Kate kramte weiter in den Kartons herum, als sie plötzlich bemerkte, das es still geworden war. "Riza?", fragte sie, ohne aufzusehen. Als sie keine Antwort erhielt drehte sie sich um. Die Tür zu einem Nebenraum stand offen, aber drinnen war es dunkel, so das Kate nichts erkennen konnte. Sie stand auf, und ging zu der Tür. "Riza?", fragte sie nocheinmal. Da hörte sie plötzlich einen erstickten Schluchzer der aus dem dunklen Raum kam. Kate erschrack, lief in den Raum und schaltete das Licht ein. Und kurz darauf wünschte sie sich, sie hätte es nie getan. In dem Raum stand ein riesiges, pechschwarzes Monster. Es hatte einen schlanken, kräftigen Körper, zwei leicht geöffnete Fledermausflügel und einen spitz zulaufenden Schädel aus dem sie drei blutrote Augen anstarrten. Aber das war nicht das Schlimmste. In einer seiner riesigen Klauen hielt es Riza in die Luft. Es hatte sie am Hals gepackt, so das sie kaum mehr Luft bekam. Tränen schimmerten in ihren vor Panik weit aufgerissen Augen. Sie wollte schreien, nach ihrer Mutter, nach Tom oder Jake, konnte es aber nicht. Kate sah aus angsterfüllten Augen zu dem Monster auf. Einige Sekunden lang geschah nichts, doch dann schleuderte das Monster Riza plötzlich auf den Boden und sprang auf Kate zu. Riza schrie auf, als sie auf den harten Steinboden schlug. Kurz war sie ganz benommen, sah alles verschwommen, aber dann holten sie die Schrei ihrer Mutter wieder zurück. Sie sprang auf und wollte zu ihr laufen, doch dann waren die Schreie auch schon wieder verstummt. Riza schaute an die Stelle, an der gerade noch ihre Mutter gestanden hatte, doch dort war nur noch ein große Blutlache am Boden zu sehen. Auch die Wand war plötzlich voller Blutspritzer. Panik stieg in ihr hoch. Das Monster drehte sich wieder zu Riza um. Sie atmete immer schneller, ihre Panik wuchs mit jedem Augenblick. Langsam ging es auf sie zu, als plötzlich schnelle Schritte von der Treppe zu hören waren. Tom und Jake hatten die Schrei gehört und kamen jetzt in den Keller, um nachzusahen was geschehen war. "Kate! Riza! Was ist da los bei euch!", rief Tom. "Mama?!", schrie Jake. Man konnte die Angst in ihren Stimmen hören. Das Monster wendete sich der Tür zum Haupkeller zu, aber es ging nicht hinein. Es verzog plötzlich das Maul, fast wie zu einem bösartigen Grinsen. Und da spürte Riza es. Das Gefühl, das sie zuvor einfach verdrängt hatte. Es wurde immer stärker, machte sich in ihrem ganzen Körper breit, bis sie sich kaum mehr rühren konnte. Das Monster drehte sich wieder zu Riza und grinste sie an. Sie zitterte am ganzen Körper, war nicht mehr fähig, sich von der Stelle zu bewegen. Das Monster kam wieder langsam auf sie zu. Riza hörte plötzlich einen Schrei aus dem Hauptkeller und zuckte zusammen.Aus irgendeinem Grund wusste sie, das dort noch ein weiteres dieser dreiäugigen Monster erschienen war. Sie hörte die Schrei ihres Vaters, wie er schrie, Jake solle weglaufen, sie hörte, wie das zweite Monster knurrte, wie es mit seinen Klauen nach ihrem Vater und ihrem Bruder schlug, hörte, wie Regale zertört wurden. Und dann hörte sie, wie von oben noch mehr Monster in das Haus eindrangen. Es wurden immer mehr, und ihr Brüllen und Knurren vermischte sich mit den Schreien ihres Vaters und Bruders. Das erste Monster kam immer weiter auf sie zu, aber Riza rührte sich nicht vom Fleck. Sie war wie gelähmt vor Angst. Die Monster, die oben im Haus waren, fingen an, alles zu zerstören, was ihnen unter die Augen kam. Sie zerschlugen Möbel, brachen Wände ein, zerfetzten Vorhänge und Kissen. Das Haus erbebte und ächtzte unter der Zerstörungswut der Monster. Plötzlich war ein lautes Krachen zu hören und ein Teil des Daches stürzte ein. Es begrub einige der Monster unter sich, doch denen schien es nichts auszumachen, sie befreiten sich sofort wieder davon. Auch andere Wände stürzten ein. Das ganze Haus würde gleich in sich zusammenfallen. Unten im Keller blieb das Monster kurz vor Riza stehen. Sie konnte noch immer nicht fassen, was da gerade geschah. Sie wusste nicht, was das für Wesen waren, und sie wusste auch nicht, warum sie hier waren. Tränen rannen über ihr Gesicht. Sie schüttelte den Kopf in ihrer Fassungslosigkeit. Das Monster beugte den rießigen Schädel zu ihr hinunter und schaute ihr in die Augen. Riza spürte keinen Atem, sie roch auch nichts. Es war fast so, als würde das Monster gar nicht existieren. Und es wäre so schön gewesen, wenn es so wäre. Die Schreie von Tom und Jake waren schon längst verstummt, man konnte aber noch immer die wütenden Monster hören, genauso wie das Krachen und Knacksen das durch die Mauern des alten Hauses lief. Es hörte sich fast so an, als würde es unter den Angriffen der schwarzen Bestien stöhnen, und es würde nicht mehr lange dauern bis es endgültig unter den Angriffen der Monster zugrunde gehen würde. An der Wand hinter Riza bildeten sich kleine Risse, die immer größer wurden. Und während das Monster Riza noch immer anstarrte, brach plötzlich die Decke über ihnen ein. Riza schrie auf und brachte sich mit einen Sprung zur Seit vor einem großen Brocken in Sicherheit, der stattdessen das Monster unter sich begrub. Riza erkannt ihr Chance und rannt los. Sie wusste nicht, woher sie auf einmal diese Kraft nahm, sie rannte einfach los. Einige kleinere Deckenstücke erwischten sie und hinterließen blutige Schrammen auf ihrem Körper. Doch trotz den Schmerzen rannte sie weiter. Sie kam an einer Stelle vorbei, an der vor lauter Blut weder Wand noch Boden zu sehen war. Doch sie achtete nicht darauf. Sie wusste was es war, aber sie lief einfach weiter. Sie wollte einfach nur noch aus diesem Gebäude verschwinden. Im Keller waren keine Monster mehr, also lief sie die Treppe hinauf, in der Hoffnung, dass sich die Ungeheuer von der Eingangstür fernhalten würden, und sie schnell entkommen könnte. Doch als sie oben ankam, stand sie plötzlich einem anderen Monster gegenüber. Es sah anders aus, es hatte keine Flügel, sein Körper war plumper und es war auch nicht vollkomen schwarz, mehr braun und mit kurzem Fell bedeckt. Zuerst schien es Riza gar nicht richtig zu bemerken, doch dan stürzte es sich auf sie. Es riss sein Maul weit auf und entblößte dabei drei Reihen nadelspitzer Zähne. Riza schrie auf und rannt weiter, an dem Monster vorbei, Richtung Ausgang. Doch ihr Schrei hatte noch andere Monster auf sie aufmerksam gemacht. Plötzlich brach eines genau vor ihr aus der Decke und brüllte ihr ins Gesicht. Wieder schrie Riza auf und rannte sofort in die andere Richung. Das Monster landete auf dem Flur und folgte ihr. Vor ihr tauchte plötzlich wieder ein anderes Monster auf. Es war das, welches sie schon im Keller so komisch angestarrt hatte. Riza blieb stehen. Sie wusste nicht wohin. Das Moster mit den Fledermausflügeln wollte sich schon auf sie stürtzen, als es plötzlich mitten in der Bewegung innehielt. Auch das andere Monster war stehen geblieben. Riza keuchte,Tränen und Blut rannen ihr übers Gesicht, sie dachte, sie würde gleich sterben, als sie bemerkte, das es im ganzen Haus still geworden war. Keines der Monster machte ein Geräusch. Und da hörte Riza es. Flügelschläge, die von außerhalb des Hauses kamen. Sie hörten sich nicht wie die von normalen Vögeln an, eher wie große, lederne Schwingen, die duch die Luft peitschten. Und es waren viele. Aber das war es gar nicht, was Riza so hoffnungsvoll aufatmen ließ. Nein. Es waren nicht die Flügelschläge. Es waren menschliche Stimmen und das Geräusch eines Helikopters der sich schnell näherte. Doch bevor Riza oder eines der Monster sich auch nur rühren konnte, brach plötzlich das ganze Haus über ihnen zusammen und begrub sie unter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)