Träume im Mondenglanz von Galahad (Memoiren eines Stallmeisters) ================================================================================ Prolog: Der Schwanenkönig ------------------------- Diese schnöde Welt verkommt mehr und mehr. Seit tausenden von Jahren ist es stets dasselbe. Immer dasselbe Ziel. Immer dasselbe Leben. Dasselbe Streben. Immer. Die Herrscher geben Audienzen, verschieben Landesgrenzen und sind erfüllt von Neid und Gier. Immer. Sie streben nach Orden, Ruhm und Reichtum. Immer. Rechtfertigen Mord und Totschlag mit Gottes Namen. 'Gott gewollt, war es.', sprechen sie allesamt. Immer. Die Gesellschaft errichtet Schranken, mit denen sie sich selbst nur fesselt, knebelt und sich selbst zu Grunde richtet. Es ist bei Hof nicht Mode, sein Herz den schönen Dingen dieser absurden Welt zu widmen. Doch der wahre Wert dieser Welt, liegt in eben diesen schönen Dingen. So enthüllt die Nacht doch nur den wahren 'Tag', mit ihrem fahlen Mondlicht, ihrer so reinen Stille und den Mysterien, die sie mit sich bringt. Jedoch ist Mode nur, was Macht und Ansehen hervorbringt. Mode nur, was Reichtum und Besitz verschafft. Es ist nötig sich Paradiese zu schaffen, um dieser abstoßenden Realität zu entfliehen, um diese schauderhafte Zeit in der wir weilen, einfach zu vergessen. So erschaffen Kunst und Musik doch nur weitere Zufluchtsorte. Zufluchtsorte, ja Paradiesen gleich, in denen sich die Herzen der Träumenden verlieren. Weitere Dinge, an denen sich die Menschen erfreuen sollten. Doch sie sehen es nicht. Sie sehen nicht den hohen Wert der Kunst, der Musik, der Träume, der Visionen. Nicht den hohen Wert der Sagenwelt, nicht den Wert der poetischen Worte, nicht den Wert der Phantasie. So sehen sie auch nicht die genuine Großartigkeit Wagners. Sie verstehen seine Kunst, seine Musik nicht. Seine Opern sind wahrhaftig Teile dieser 'Zufluchtorte'. So träume ich noch heute von meinem Schwanenritter, wie er vom Schwanensee herüberschreitet und mich von dieser qualvollen Realität erlöst. Mein Lohengrin, meine erste Liebe. So stehe ich am Ufer, und schwöre: Höre. So höre doch mein Lohengrin! So schwöre ich, mein Herz soll nur den Schwänen und der Musik gehören. Denn die Mächte schöner Künste und nicht der Feuersbrünste sind das Streben nach dem Leben doch nur wert. Wie schön wär's doch auf Erden, wenn alle Herzen dieser Welt, sich an die Kunst verlören... - König Ludwig II. von Bayern - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)