Wie es geht von Vamprose ================================================================================ Kapitel 3: Unumgänglich ----------------------- Titel: Wie es geht Kapitel: 3/? Genre: Allgemein [/Drama] Rating: P16-Slash Fandom: girugamesh Pairing: Satoshi X Ryo Warnung: - Widmung: Shinya & Ai♥ Bemerkung: In diesem Kapitel tut selbst mir der kleine Ryo ziemlich Leid ^_^;; Ich bedanke mich auch herzlich für die 4 Kommis.♥ Hoffentlich bleibt ihr mir auch weiterhin treu! Viel Spaß! ____________ „Endlich...“ Mit einem stillen Seufzen trat Satoshi wieder zu ihnen. Noch für einen Moment verharrte Ryo in seiner Position an der Wand und wartete, bis seine Knie nicht mehr so weich waren. Satoshis Gesangsstimme ging ihm jedes Mal durch Mark und Bein. Und seine Sprechstimme war teilweise nicht besser. Die bescherte ihm – wenn möglich noch mit einem herzlichen Lachen gepaart – ein unglaubliches Kribbeln im ganzen Körper. Ryo hasste jedoch keinesfalls Satoshis Stimme – nein. Er hasste er nur, dass er so stark auf sie reagierte. Einen Moment später stieß er sich ab und näherte sich seinen Bandkollegen. „Dann bis morgen.“, murrte er und bemühte sich nicht allzu fertig zu klingen. Ausgerechnet jetzt forderte sein Körper, den nicht gehabten Schlaf nachzuholen. Also je schneller sie weg waren, desto eher wurde er hier fertig und konnte ins Bett. Und Satoshi schien ihn sogar beim Wort zu nehmen. „Ich hole meine Jacke und bin weg. Bis morgen!“, rasselte er herunter und verließ das Aufnahmestudio. „Es ist ein Anfang.“, bemerkte Nii versucht zuversichtlich an Ryo gewandt und ShuU drehte sich zum Gehen um. Dann aber hob er eine Hand und fügte hinzu: „Kommt aber drauf an, was du daraus machst.“ Mit diesen Worten ging auch er. „Nimm dir ShuUs Worte nicht so zu Herzen. Er meint es nur gut und das weißt du, denke ich.“ Der Gitarrist stand jetzt vor ihm und legte eine Hand auf Ryos Schulter. Dieser brummte nur. Sicher wusste er das, aber verdient hatte er diese Behandlung allemal. „Du kannst jetzt auch gehen, Nii.“, murmelte er und ging an ihm vorbei zum Mischpult. Angesprochener wollte gerade etwas erwidern, aber Ryo hob abwehrend die Hand und so brachte er nur eine leicht geknickte Verabschiedung heraus, ehe er ihn allein ließ. Seine selbst ernannte Strafarbeit zog sich länger hin, als erwartet. Erst verwechselte er die Dateien und hatte nur Kauderwelsch anstelle des Songs abgespeichert und dann war dieses Mistding von Computer auch noch abgestürzt. Aber als er dann endlich fertig war, lehnte er sich schwer seufzend zurück und spielte den Song ein letztes Mal ab. Die Augen schloss er langsam. Satoshis Stimme war ungewohnt, wenn er rappte. Das Singen passte besser zu ihm. „Tell me now~, tell me now~, tell me mawaru~...“ Aber Moment mal. Hatte er schon wieder etwas falsch gemacht? Mit hochgezogener Braue öffnete er die Augen und ihm war, als hörte er den Chorus von 'Break Down'. Dass das nicht aus den Lautsprecherboxen drang, merkte er in dem Moment, als er auf Pause drückte und das 'Break Down' immer noch weiterlief. Also musste hier irgendwo ein Handy oder so liegen. Aber wer nahm einen ihrer eigenen Songs als Klingelton? Wer das tat, wurde ihm klar, als er das kleine, schwarze Gerät auf dem Sofa des Aufenthaltsraums erblickte. „Satoshi...“, murmelte er nachdenklich und nahm es in die Hand. Einen Moment später klappte er es einfach auf. Ja, eigentlich war das rein moralisch gesehen schon nicht angebracht, aber er wollte ja nur kurz einen Blick drauf werfen. Es war eine SMS von ShuU und so neugierig er auch war, lesen würde er das nicht. Nicht nur, weil Satoshi das bemerken würde, sondern auch, weil es wohl Dinge gab, die er vielleicht gar nicht wissen wollte. Als er einen Moment später wieder auf das Display sah, weitete er erstaunt die Augen. Der Screensaver war angegangen und ein Bild von Ryo und Satoshi war kurz zu sehen, bevor es schwarz wurde. Die Wangen des Schlagzeugers flammten rot auf. Er dachte,der Größere hätte es längst gelöscht. Nicht nur wegen ihrer momentanen Situation, sondern auch, weil dieses Bild schon älter als die Steinkohle war. Sie hatten es einmal – irgendwann vor Girugameshs Zeit – aufgenommen, als sie sich gerade kennen gelernt hatten. Ryo hatte es von Anfang an schrecklich gefunden, aber der Andere war so scharf darauf gewesen, dass Ryo es ihm gelassen hatte. Wenn er ehrlich war, vermisste er diese Zeit. Damals, als er noch selbstständig denken durfte und seine Gedanken nicht von irgendwelche absurden Gefühlen steuern ließ. Als er noch nicht verliebt war. Aber jetzt stellte sich eine Frage. Sollte er dem Sänger das Handy bringen oder doch lieber Nii, der sowieso näher wohnte und viel besser auf ihn zu sprechen war? Er steckte in einer Zwickmühle. Er wusste nicht, ob er es wagen sollte, Satoshi schon wieder anzusprechen. Schließlich war es doch Ryo gewesen, der indirekt gesagt hatte, dass er ihn in Ruhe lassen sollte. Wobei er das natürlich überhaupt nicht so gemeint hatte. Er war nur so sauer gewesen... Und er war der Meinung, Satoshi sollte genau das erfahren. Also steckte der Schlagzeuger flugs das Mobiltelefon in die Hosentasche und schnappte sich aus dem Proberaum seine Jacke, ehe er zum Schluss noch den Computer herunterfuhr und sich auf den Weg zu seinem Auto machte. Im Fahrstuhl zog er sich die Jacke an, grüßte beim Verlassen noch eine Putzfrau und rannte fast schon zum Hinterausgang. Er sollte sich beeilen. Es war kurz nach Mitternacht und Satoshi schlief womöglich schon. Er stieg in seinen Wagen und holte das Handy aus der Hosentasche. Dann legte er es auf den Beifahrersitz, ließ den Motor an und fuhr vom Parkplatz. Mit einem flauen Gefühl im Magen bog er in Satoshis Straße ein. Hoffentlich machte er ihm auch auf... Ryo hatte Glück, eine junger Mann hielt ihm die Tür zum Treppenhaus auf und so konnte er zumindest rein. Dann hatte er wenigstens die Möglichkeit, ihm einfach das Handy in die Hand zu drücken, bevor der ihm die Tür vor der Nase zuknallte. Obwohl Satoshi im 5. Stock wohnte, beschloss er, die Treppe zu nehmen, um Zeit zu schinden – außerdem hatte er sowieso zugenommen. Am Ende ließ es sich ja dann doch nicht vermeiden und der Schlagzeuger stand vor der Wohnungstür des Mannes, den er abgöttisch liebte. Er drückte die Klingel und steckte die Hand in seine Hosentasche, um Satoshis Handy herauszuholen. Ryo erstarrte und genau in diesem Augenblick ging die Tür vor ihm auf. „Wa-...?“ Satoshi war hörbar erstaunt, aber Ryo unterbrach ihn mit einem 'Moment! Ich muss kurz was holen!' und ließ den perplexen Sänger einfach stehen. Mist! Mist! Mist! Er stürmte die Treppen runter. Jetzt hatte er doch tatsächlich dieses blöde Ding auf dem Beifahrersitz liegen gelassen! Zum Auto gehetzt und zurück nach drinnen. Dachte Ryo zumindest. Stattdessen lief er unüberlegt auf die Tür zu, die jedoch nicht nachgab der Kleine somit brutal an ihr abprallte. Natürlich war heute sein Glückstag, denn er verlor das Gleichgewicht und fiel geradewegs auf den Hintern. „Aua...“ Leise murrend stand er wieder auf, putzte sich ab und klingelte. „Was willst du?“, tönte es da leise aus der Sprechanlage. Damit hatte Ryo nicht gerechnet und er biss unsicher die Zähne zusammen. „Du hast was vergessen.“, antwortete er schlicht – wenn Satoshi es wissen wollte, ließ er ihn rein. Und tatsächlich: An der Tür surrte es und bevor er reinging, murmelte er dem Anderen noch ein leises 'Danke' zu und entschied sich jetzt für den Fahrstuhl. Dieses Mal stand Satoshi schon im Türrahmen und blickte mit verschränkten Armen zu Boden. Er war noch angezogen und innerlich seufzte der Schlagzeuger erleichtert. Er hatte ihn also nicht geweckt. „Kann ich reinkommen?“, fragte er den Größeren und dieser zuckte mit der Schulter, stieß sich von der Wand ab und schob die Tür etwas weiter auf, damit der Kleinere eintreten konnte. „Du siehst müde aus.“, bemerkte der vorsichtig, worauf Satoshi das erste Mal wieder seine Stimme ihm gegenüber erhob. „Ich wollte gerade schlafen gehen.“ Mist! Satoshi machte eine Handbewegung ins Wohnzimmer, worauf sie dorthin umsiedelten. Ryo setzte sich. Wenn es so lief, wie er wollte, würde das Gespräch etwas länger dauern. Aber Satoshi blieb stehen. Sie schwiegen eine halbe Ewigkeit, ehe der Sänger sich verhalten räusperte. „Also?“ Und da schien auch Ryo wieder der Grund für seinen Besuches einzufallen. Schnell fischte er aus seiner Jacke das Handy seines Freundes und hielt es ihm entgegen. „Dein Handy...“, fügte er nuschelnd hinzu. „Oh... Danke.“, etwas verwirrt trat der Besitzer besagten Mobiltelefons einen Schritt näher und nahm es an sich. Für eine Sekunde berührten sich ihre Fingerspitzen und wenn der Sänger wüsste, was für einen gewaltigen Hüpfer das Herz seines Gastes dabei gemacht hatte, würde er ihn wohl hochkant rausschmeißen. Aber er wusste es nicht. Und er würde es nie erfahren, da war Ryo sich so sicher wie noch nie. Den Kloß in seinem Hals herunterschluckend rang er sich ein Lächeln ab. Aber Satoshi bemerkte das nicht. Denn er sah ihn noch immer nicht an. Langsam wurde es zur Folter. „Satoshi...“, flehte er leise. Vehement biss der Sänger sich auf die Unterlippe. „Bitte... sieh mich an.“, zum Ende hin wurde die Stimme des Kleineren immer leiser. „Wieso? Damit du mir wieder wehtun kannst?“ Das hatte gesessen. Eindeutig. Es wurde still und Ryo konnte nicht einen klaren Gedanken fassen. Ihm wurde etwas schwindelig und er schloss für einen Moment die Augen. „Nein...“ Deswegen nie mehr. Diesen Teil ließ der Schlagzeuger aus und sah den Anderen wieder an. „Ich will nur, dass du weißt, dass ich das, was ich... dir sagen will, völlig ernst und vor allem... ehrlich meine.“ Er würde es ihm sagen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)