R'n'R von RElTA (Reita x Ruki) ================================================================================ Kapitel 1: Nur zu Besuch ------------------------ Das ist sie nun also – die Fortsetzung von „Ertrinken“, die sich einige gewünscht hatten…ich wollte sie nicht direkt an den – eigentlichen – OS hängen. Denn ich persönlich finde ihn so wie er war noch am besten. Eine Fortsetzung zu schreiben fiel mir echt nicht leicht, aber ich hab mir Mühe gegeben und hoffe das sie – mehr oder weniger [xD] gefällt… --- Nun war ein dreitviertel Jahr seit jenem schrecklichen Ereignis vergangen. Ein dreiviertel Jahr, welches für Suzuki Akira nichts als Leid und Schmerz bedeutete. Jeden Morgen wenn er aufwachte, und sich auf die Seite war sie wieder da…die Erinnerung, die dafür sorgte das sich ein stechender Schmerz durch seinen ganzen Körper kämpfte. Nur wenige Sekunden – die sein Kopf brauchte die Erinnerungen wach zu rufen – hatte er Ruhe und fühlte sich befreit. Doch sobald die Gedanken wieder seinen Kopf beherrschten, schien ein Herz in Ketten zu liegen. Es fühlte sich so schwer an, das es dem jungen Mann fast den Atem raubte. Die Morgen des Mannes sahen jedes mal gleich aus – aufstehen, duschen, essen und dann auf an den ‚Gedenkstein‘, den sie für Ruki aufgestellt hatten. Ruki – seinen besten Freund, seine Liebe, sein ein und alles. Reita schlurfte, wie jeden Morgen, also den schmalen Kiesweg entlang. Das knirschen der Steine unter der Sohle war ihm inzwischen ziemlich vertraut, er vernahm es jeden Tag. Den Weg konnte er inzwischen sogar mit geschlossenen Augen gehen…so oft wie er ihn schon gegangen war. Sein Blick glitt in den Himmel, während sich die großen Hände des blonden tief in den Hosentaschen der ausgewaschenen Hose vergruben. Die Sonne schien – es war an sich wirklich ein wunderschöner Tag. Zwar war es noch nicht so warm, aber das war ja normal, schließlich war es noch früh…Reita ging lieber jetzt, als zu einer späteren Zeit. Er hasste es wenn die Sonne auf sein Blondes Haar knallte und ihm mehr oder weniger Schweißperlen auf die Stirn trieb. Es dauerte nicht lange, bis er sein Ziel erreicht hatte. Der Bassist blieb vor dem Grab stehen. Nur hier schienen sich die Ketten um sein Herz für einen kurzen Moment zu lösen. Nur hier schien es, als wäre er wenigstens für einen kurzen Moment frei. Er sank im Schneidersitz vor den Grabstein und seufzte. „Hey~ da bin ich wieder…“ kam es leise von ihm, während ein leichtes, wenn auch wehmütiges, lächeln seine samtigen Lippen umspielte. Immer wenn ich dich besuch, fühl ich mich grenzenlos. Alles andere ist von hier aus so weit weg. Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen, als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt. Es ist ein schöner Weg, der unauffällig zu dir führt. Ja, ich habe ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt Nach aussen hin sah es sicherlich ziemlich seltsam aus, was er hier machte. Schließlich redete Reita mehr oder weniger mit sich selbst. „Stell dir vor…“ begann der blonde und grinste leicht – hier schien er ein vollkommen anderer Mensch zu sein, fast wieder so unbeschwert wie früher. Hier war er ihm aber auch so nah, wie nirgendwo sonst…~ Das war Balsam für die geschundene Seele des jungen Mannes. „…Aoi kam gestern wieder zu spät zur Probe – Kai wäre ihm fast ins Genick gesprungen…“ der Bassist lachte leise auf. Nach langem hin und her hatte die Band sich entschlossen weiter zu machen. Für Ruki, er hätte ihnen wohl kräftig in den Arsch getreten, wenn sie einfach aufgegeben hätten. Allerdings machten sie es sich ziemlich schwer, einen neuen Frontmann zu finden. Ruki war eben einfach einzigartig – in jeder Form. Ihn zu ersetzen war einfach nicht möglich. Einen anderen als den kleinen zickigen Giftzwerg mit der außergewöhnlichen Stimme konnte sich Reita auch gar nicht als Frontmann vorstellen. Deshalb hatte er es den anderen überlassen, nach einem neuen Bandmitglied zu suchen. Ihm wäre sowieso kein Vocal gerecht geworden. Also hatten das seine Bandmates in die Hand genommen…ihr neuer Vocal war…anders. Das komplette Gegenteil von Ruki – wahrscheinlich hatte Reita deshalb auch ein ziemliches Problem damit ihn anzuerkennen. „…und dann hat sich Uru voll aufs Maul gelegt“ es gab eigentlich nichts, was er Ruki nicht erzählt hatte, in all den Monaten die er nun her kam. Wie es mir geht, die Frage stellst du jedes Mal. Ich bin okay, will nicht, dass du dir Sorgen machst. Und so red ich mit dir wie immer, so als ob es wie früher wär, so als hätten wir jede Menge Zeit. Es vergingen Stunden. Aber das war okay. Die Proben begannen ja erst nachmittags. Auch eine Sache die sich geändert hatte. Die Jungs nahmen nach wie vor Rücksicht auf den blonde Bassisten. Sie wussten ja, das er jeden Morgen seine Zeit an ein und demselben Ort verbrachte. Manchmal kamen sie auch mit, allerdings merkte man das der Blondschopf es vorzog alleine hier zu sein. Ein Windhauch zerwuschelte seine Haare. Er unterbrach Reitas Redeschwall. Dieser blickte auf. Nanu? Wann hatte das Wetter denn umgeschlagen? Bis eben war doch die Sonne mehr oder weniger hoch am Himmel zu sehen. Und nun sah es aus, als würde es jeden Moment regnen. Ein seufzen entwich seinen weichen Lippen. „Du fehlst mir so…“ gab der junge Japaner leise von sich. „Morgens wache ich in einem leeren Bett auf. Und die Erkenntnis das du nicht da bist ist wie ein Schlag in die Fresse…“ Reita hatte den Blick gesenkt und die Augen einen Moment geschlossen. Gerade als sich Tränen in ihm hochzukämpfen schienen, spürte er einen Tropfen auf dem Unterarm – Regen. Der Blonde hob den Blick und starrte hinauf, in den immer dunkler werdenden Himmel. Ich spür dich ganz nah hier bei mir, kann deine Stimme im Wind hören und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst, bis die Sonne scheint; bis sie wieder scheint. Wieder verstrich eine ziemlich lange Zeit, inzwischen war der Bassist nass bis auf die Knochen. Die Klamotten klebten an ihm wie eine zweite Haut, doch es störte ihn nicht. Ebenso wie das Zittern, welches seinen Körper immer wieder erschütterte, all das war nebensächlich. Er saß da und starrte einfach nur den Mamorblock an. Manchmal sprach er ein paar Worte, im nächsten Moment schwieg er dann wieder und hing seinen Gedanen nach. Schließlich entwich ein seufzen seinen Lippen. „Es wird Zeit…“ gab er leise von sich und stand ächzend auf. „Wir sehen uns dann morgen…“ meinte Reita, blickte noch einmal in den wolkenverhangenen Himmel. Man konnte kaum noch die eigene Hand vor Augen sehen. Wie schnell das Wetter doch umgeschlagen war – es hatte doch nach einem so wundervollen Tag ausgesehen…Aber das Wetter war eben wie das Leben, es kam immer alles anders wie man denkt. Vor einem Jahr hatte der Japaner ja auch noch gedacht das es nichts gab, was ihn und Ruki jemals voneinander trennen könnte und nun war Ruki tot. Er wollte gerade das Gelände durch das schwere rostige Eisentor verlassen, als er eine Bewegung um Augenwinkel wahr nahm. Reita stutzte. Er hielt inne und wandte den Kopf fragend in die Richtung, aus der er diese wahr genommen hatte. Normalerweise war hier keine um diese Zeit. Und schon gar nicht bei diesem Wetter. Hatte er sich das etwa eingebildet? Bildete er sich diese dunkle Gestalt am, welche am anderen Ende des Kiesweges stand nur ein? Eigentlich konnte es ihm ja egal sein, was interessierte ihn denn, wer sich hier noch rumtrieb. Doch irgendwie konnte er sich nicht rühren. Der Bassist starrte wie gebannt auf die Gestalt, welche sich nicht zu bewegen schien. Vielleicht war es ja doch nur ein Schatten? Doch gerade als er sich abwenden wollte vernahm er eine erneute Bewegung. Oder war das wieder Einbildung? Nein,die Gestalt schien näher zu kommen. Reita kniff die Augen zusammen, durch den strömenden Regen war es schwer etwas erkennen zu können. Die Gestalt schien sich ihm inzwischen immer mehr zu nähern. Scheiß Regen! Wie sollte er denn so etwas erkennen können…~ Also stand der Blonde einfach da, schob sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht und wartete…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)