Nakama sind unantastbar von ceres (Ace x Marco) ================================================================================ Kapitel 11: Freier Fall ----------------------- Auf dem Gang schloss Marco vorsichtig die Tür von Ace Zimmer hinter sich und unterdrückte den Impuls sich zu beeilen, um Zeit zu sparen und schneller wieder bei dem jungen Kommandanten zu sein. In einem angemessenen Tempo führte er seinen Weg fort und kam sich dabei ziemlich kindisch vor. Der Duschraum lag weiter hinten im Gang des Zwischengeschosses zusammen mit den Schlafräumen der Kommandanten. Marco empfand es schon immer als Luxus, die kaum gepflegten, manchmal auch ziemlich dreckigen, Waschräume der restlichen Mannschaft nicht benutzen zu müssen. Denn die Divisionskommandanten teilten sich ein separates Bad und das mit penibler Umsicht. Heute war Marco über die Abgeschiedenheit in ihrer fast privaten Etage noch dankbarer, obwohl es ihn wunderte, dass ihm niemand auf dem Gang begegnete. Wahrscheinlich waren alle schon an Deck und vertrieben sich den Abend mit Sake, Karten und anderen unterhaltsamen Sachen. Tatsächlich erreichte Marco das Badezimmer ungestört. Eigentlich waren es mehrere kleine Räume. Man trat zunächst in einen Vorraum mit Waschbecken an einer verspiegelten Wand ein. Dessen rückwärtiger Teil gab den Blick auf den Gemeinschaftsduschbereich mit drei Duschköpfen an der Wand – die Duschen selbst waren nicht abgeteilt - preis. Die Toiletten schlossen sich seitlich am Duschraum an. Im Blickfeld vom Vorraum zum Duschbereich stand nur ein Regal, das dazu diente etwas Privatsphäre vorzutäuschen und trotz seiner offenen Fächer, ohne Rückwand, vor Zugluft, schützen sollte. Darin befanden sich einige Waschutensilien, wie Seife und Handtücher. Marco entkleidete sich im Vorraum und warf das obligatorische Hemd, das die Narben seines Rückens verbarg, die Seemannshose mit dem schweren Gliedergürtel sowie der blauen Bauchbinde und seine Sandalen achtlos auf den Boden. Vollkommen nackt ging er, mit einem Stück Seife aus dem Regal bewaffnet, zielstrebig auf die mittlere Duschvorrichtung zu und drehte das Wasser so heiß, wie möglich, auf. Ohne sich zu bewegen ließ er es für eine Weile über seinen Kopf und seinen ganzen Körper laufen. Die Flammenkreatur in Marcos Inneren begehrte protestierend auf. Wasser war ihr so verhasst, wie auch suspekt und der Fakt, dass es sich hierbei um entsalztes Meerwasser handelte, besänftigte das uralte Wesen noch weniger. Doch der Blonde ignorierte das kleine Inferno in seiner Brust, wohl wissend, dass es nur von kurzer Dauer sein würde. Er drehte sein Gesicht direkt in den Wasserstrahl und genoss die Hitze und das Gefühl seine Sorgen und Ängste fortspülen zu können. In aller Ruhe begann er damit, während er sich einseifte, die Ereignisse des Tages zu rekapitulieren. Er hatte Vorbereitungen, Absprachen mit einzelnen Mannschaftsmitgliedern und Planungen getroffen. Ebenso, wie es seine Pflichten verlangten. Weiterhin hatten Pops und er mit Thatch den neuen Kurs besprochen. Marco hatte mit seiner Vermutung Recht behalten, sie würden Tyross in ungefähr anderthalb Wochen erreichen. Marco hatte gehofft, den Vorfall aus seiner Rückblende rauszuhalten, doch Ace Bild mit den geröteten Wangen und das Gefühl den jungen, muskulösen Körper an seinem zu spüren, hatten sich tief in seinem Gedächtnis verankert. Die Erfahrung Ace in den eigenen Armem gehalten zu haben, drängte sich noch dazu und eine Art Aufregung schlich sich durch seinen Körper. Die mystische Kreatur genoss spürbar die positiven Gedanken, witterte eine gute Gelegenheit und schob auch den winzigen Kuss und die Sehnsucht nach einer Wiederholung in Marcos Gedankenfeld. Dieser wurde schlagartig rot. Sein Körper begann zu kribbeln und fast gegen seinen Willen spülte eine Welle der Erregung über ihn hinweg. Ihm wurde heiß, sehr heiß. Denn die Erinnerung an diesen flüchtigen Kuss weckte die Bilder seines Traumes und es schien, als würden die blauen Flammen nur die Aufregenden zulassen. Seine Gedanken, sein Körper, einfach alles schienen Marco zu drängen, sich auf seine verbotenen Gefühle einzulassen. Das härteste Argument spürte er schwer in seiner Lendengegend. Die Erinnerung an Ace Anblick und seine Stimme, die selbst im Traum so real geklungen hatte, ließen Marcos Händen keine andere Wahl. In diesem intimen Augenblick vergaß der Kommandant der ersten Division all seine Pflichten, Aufgaben und sogar seine Selbstkasteiung. Schließlich war er bei allem Ehrgefühl auch nur ein Mann. Zumindest würde das die Rechtfertigung sein, die Marco seinem schlechten Gewissen später entgegen schleudern würde. Wie von allein glitten seine Finger über seine starke, pulsierende Erregung und sandten lustvolle Schauer durch seinen Körper. Marco hatte längst vergessen, wie es sich anfühlte, so und vor allem dort berührt zu werden. Sein neu erwachtes Verlangen beschwor weitere Bilder von Ace und ihm vor seinem geistigen Auge auf. Das beschleunigte seine Atmung rasch und seine Bewegungen wurden intensiver, um das fantastische Gefühl zu verstärken. Immer weiter steigerte sich Marco in seine Vorstellung hinein. Sein Körper suchte mittlerweile nach dem erlösenden Höhepunkt und selbst die Feuerkreatur verlangte danach. Immer weiter mischte seine Fantasie die Empfindungen ihres unschuldigen Kusses mit dem Trugbild des Traumes und das erforderte immer mehr Beherrschung, die Marco kaum aufzubringen vermochte. Er wollte sein Verlangen nicht stillen, wollte diese erregende Illusion aufrechterhalten und vor allem nicht in die lieblose Realität zurückfallen, der er nun seit einer Ewigkeit entkommen war. Doch es gehörte wohl zu seinem Schicksal, dass sein Körper dem aufgestauten Druck nicht länger standhalten konnte. Das ruhelose Streicheln und der ständige Reiz lösten eine Explosion aus, auf deren Kaskaden der Befriedigung Marco nur mit einem gekeuchten „Ace“ reagieren konnte. Als die warme, zähe Flüssigkeit über seine Hand lief und er sich unwillkürlich an der gefliesten Wand abstützten musste, hätte Marco schwören können, dass er Sterne vor Augen sah. Ihm wurde kaum bewusst, wie sehr er sich wünschte, diesen Moment mit Ace - nicht in seinen Gedanken - sondern in Wirklichkeit, teilen zu können. Mit geschlossenen Augen verharrte Marco solang in seiner Position, bis sich sein Herzschlag normalisierte und das Pumpen seiner abschwellenden Erregung verebbte. Das Gefühl war unglaublich gewesen. Der Blonde fragte sich, ob er nur verdrängt hatte, wie gut es sich anfühlte oder ob es an seinen Fantasien mit Ace lag. Er entschied sich dafür, diese Frage ruhen zu lassen und atmete tief durch, als er den Zustand seines Seins erforschte. Die blauen Flammen züngelten selbstgefällig in seiner Brust und zogen sich ohne jedweden Protest zurück. Es hatte gut getan. Zufrieden und um einiges entspannter beendete Marco seine Dusche und überließ es den blauen Flammen, seine Haut zu trocknen. Er griff nach seinem provisorischen Handtuch, der Fetzen war eher ein Lappen, begab sich in den Vorraum mit den Waschbecken und sammelte seine Kleidung ein. Ein kurzer Geruchstest widerlegte die Theorie des erneuten Anziehens und machte einen Zwischenstopp in seiner Kajüte nötig, bevor er zu Ace zurückkehren konnte. Fast beschwingt verließ er das Bad in Richtung seines Zimmers. Doch plötzlich spürte er eine bekannte Präsenz hinter sich. Es roch auch sehr spezifisch nach… „Teach, was zur Hölle treibst du hier?“, fragte Marco streng und dreht sich mit einer sehr autoritären Geste zu seinem Nakama um. Er hatte generell kein Verständnis für herumschleichende Männer auf der Etage der Kommandanten. Der fette Matrose zuckte zusammen. Er hatte weder damit gerechnet, dass Marco ihn wahrnahm, noch, wie heftig seine Reaktion ausfallen würde, wenn er es tat. Wie immer standen die dicken, schmierigen Locken von seinem Kopf ab. Auch seine Klamotten und der Rest seines Körpers erhärteten den Eindruck, dass der feiste Pirat wasserscheu war. Marcos Entspannung wich einem unterdrückten Ekel und einer wachsenden Ungeduld. Er war nicht in Stimmung für sinnlose Konversation. „Ich wollte, äh…ich habe mitbekommen, dass Salmac Birdie beauftragt hat,…mmmmhhh dich bei Ace Wache zu unterstützen und ich wollte wissen…“, angestrengt überlegte der Schwarzhaarige mit dem ungepflegten Bart nach den richtigen Worten. „Wie es Ace geht?“, vervollständigte Teach seinen Satz und nickte geistesabwesend, als würde er seine Aussage als angemessen betrachten. „Ihm geht es besser. Die Genesung wird sicher noch dauern.“, antwortete Marco wahrheitsgemäß, jedoch knapp. Der Mann vor ihm war schon lange Mitglied der Crew, doch irgendetwas an seiner Art missfiel dem Kommandanten schon seit dem sie sich das erste Mal begegnet waren. Teach Gesichtszüge erhellten sich mit purer Freude und er atmete erleichtert aus. „Sehr gut. Ich wusste der Junge schafft das! Es ist nur so, dass…“, weiter sprach der Schwarzhaarige nicht. Er überlegte wieder fieberhaft nach einer Formulierung, die ihn bei Marco möglichst wenig Ärger einhandeln konnte. Doch dieser hatte keinerlei Geduld für seinen Gegenüber, immerhin stand er mit nichts, als einem kleinen Handtuch um die Hüften und seiner Dreckwäsche in der Hand auf dem Gang. Er wollte ja eigentlich nur kurz in seine Kajüte und anschließend schnell wieder zu Ace zurückkehren. „Sprich, Mann!“, der Befehl kam schroff über seine Lippen, dass sogar Marco auffiel sich im Ton vergriffen zu haben. Wenn er sich nicht irrte, hatte Teach Gesicht auch so eben einen blasseren Farbton angenommen. „Es ist so, dass…“, zögerte der Angesprochene immer noch. Doch der mörderische Blick, der in Marcos Augen aufblitze, trieb ihn an, diesmal sofort mit der Sprache rauszurücken. „Pops hat an Deck mitbekommen, ähhh…, was los ist. Er hat nach Erklärungen verlangt. Wir konnten ihn kaum beruhigen und er hatte ähhh…, wieder einen Anfall. Salmac hat sich sofort um ihn gekümmert – nur gut, dass er auch an Deck war - und sich dann aber auf seine Schweigepflicht Ace gegenüber berufen. Jetzt verlangt Pops nach dir.“, schloss der Dicke seinen Bericht und erwartete halb Schelte oder Schlimmeres von dem blonden Kommandanten. Er würde im Moment nicht mit Marco tauschen wollen, denn Pops konnte unheimlich wütend und engstirnig sein. Marco nahm die Nachricht gefasster auf, als es Teach erwartet hatte. Er konnte fast schon ein wenig Resignation in der Mimik des Blonden lesen. Dieser nickte nur, um seine Kenntnisnahme anzudeuten, drehte sich wortlos um und ging zu seinem Raum. Auf der Türschwelle rief er dem irritierten Teach noch zu: „Ich ziehe mich um und gehe dann zu Pops. Er ist in seinem Zimmer, nehme ich an?“, fragte er rein rhetorisch, denn Salmac scheuchte Pops nach seinen Anfällen immer in seinen Wohnbereich. In der Stimme des ersten Kommandanten schwang ein gewisser Ton mit, den der unsensible Teach nicht einordnen konnte. Er schwieg und hörte, wie sich Marcos Tür schloss. Er brauchte jetzt dringend Sake und seine Ruhe entschied er und ging seines Weges Richtung Deck. Marco hingegen lehnte sich gegen seine geschlossene Zimmertür, lauschte den immer leiser werdenden Schritten und kam sich plötzlich unglaublich töricht vor. Er seufzte. Es hätte ihm klar sein müssen, dass auf seinen Höhenflug ein tiefer Fall folgen musste. Abgesehen davon, stand ihm der eigentliche Aufprall noch bevor. Verzweifelt schüttelte Marco den Kopf. Wie hatte er nur Pops vergessen können? Warum hatte er Ace Wohl über seinen Treue zu Whitebeard gestellt? Natürlich hatte bei seiner Sorge um Ace auch immer etwas Angst mitgeschwungen, dass er sich vor seinem Käpt’n würde rechtfertigen müssen. Doch irgendwie war dieses Gefühl in den Hintergrund gedrängt worden und hatte Marco für eine kurze Zeit im Glauben gelassen, dass alles in Ordnung kommen würde. Ace ging es besser. Er selbst konnte dank seines Duscherlebnisses endlich einigermaßen klar denken und fand sich nun nüchtern auf den Boden der scharfkantigen Tatsachen wieder. Der Blonde spürte, wie sein Herz gegen seinen Brustkorb hämmerte, als ihm die Tragweite seines Verschuldens vollends bewusst wurde. Er hatte seine Pflichten vernachlässigt und seine Loyalität gegenüber dem großartigen Mann vergessen. Marco schämte sich plötzlich ungemein und fühlte sich, wie ein saumseliger Junge, der die Beichte noch vor sich hatte. Die Schuldgefühle und die widerstrebende Aufregung Pops gegenüber zu stehen, machten ihn fast wahnsinnig. Marco durchflutete Demut. Er verdankte Pops einfach alles, was er war. Dieses Zuhause, diese Familie, seine Aufgabe – nein seinen Lebenssinn… Doch bevor sich Marco weiter in seinem Selbstmitleid verlieren konnte, verschmolzen seine Vernunft und das mystisch blaue Feuer zu einer Einheit. Denn Ehre war das Einzige, das die beiden Kontrahenten vereinen konnte. Sie forderten ihn auf, sich zu beruhigen und zu seinem Fehler zu stehen. Weder hatte Pops es verdient, so mies behandelt zu werden, nach allem, was er für ihn getan hatte, noch konnte Marco die Sache totschweigen oder anderweitig aus der Welt schaffen. Ergeben und Dankbar für die Weisung begann Marco sich frische Sachen aus seiner Seetruhe anzuziehen und machte sich schließlich mit seinem schlechten Gewissen auf den Weg zu Pops Räumlichkeiten. Es fiel ihm nicht leicht zu seinem Vater zu gehen. Aber sein Käpt´n bedeutete ihm mehr, als sein eigenes Leben. Es durfte nichts existieren, das sich zwischen dieses tiefe, starke Band zwischen ihnen drängen konnte. Marco fasste unterwegs einen Entschluss. Er würde Pops nie wieder enttäuschen, die ihm übertragenen Pflichten vernachlässigen oder eine Regel an Board verletzen, auch wenn das bedeutete auf Zweisamkeit zu verzichten. ~~~~~~~ Ende Kapitel 11 Hallo meine geschätzten Leser, :-) wir sind am Ende von Kapitel 11 angelangt. Es ist viel passiert und damit geht die Frage an euch: Was haltet ihr von den Geschehnissen? Ich würde mich, wie immer, sehr über Feedback freuen! ^^ Auf Grund des schönen Wetters und meines tollen Arbeitspensums wird Kapitel 12 erst in der nächste Woche am Donnerstag erscheinen. Ich wünsche euch eine angenehme, ärgerfreie Woche! :D Ganz liebe Grüße, eure ceres Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)