Menschsein von lunalinn (Ulquiorra/Orihime) ================================================================================ Kapitel 2: Kameradschaft ------------------------ „Ich wusste doch, dass wir viel zu früh dran sind“, murmelte Tatsuki mit einem Blick auf ihre Armbanduhr, ehe sie wieder zu ihrer besten Freundin aufschaute. Diese lächelte ein wenig verlegen, fummelte an dem Reißverschluss ihrer Tasche herum. „Besser zu früh als zu spät, oder?“, erwiderte Orihime und ihre Freundin seufzte leise. „Schon klar.“ „Ich meine…stell dir vor, uns fällt plötzlich ein, dass wir etwas Wichtiges vergessen haben! Dann hätten wir keine Zeit mehr, um noch einmal zurückzugehen! Oder wenn uns aus heiterem Himmel ein Roboter in der Größe eines Dinosauriers angreift und-“ „Ein Roboter?“, fiel Tatsuki ihr ins Wort, sah sie zweifelnd an. „Genau! Oh, sieh mal, da kommt Sado-kun!“ Tatsächlich bewegte sich der der Mexikaner soeben auf sie zu, hob zum Gruß die rechte Hand, während die andere um den Riemen seiner Tasche lag, welche er über seiner Schulter trug. „Siehst du, Tatsuki-chan? Sado-kun ist auch zu früh!“, wandte sie sich dann an das andere Mädchen, welches nur den Kopf schüttelte. „Ich sag ja gar nichts mehr.“ Orihime lächelte, drehte sich dann zu Sado, welcher den Wortwechsel zwischen ihnen mit einem verwirrten Blick verfolgt hatte. „Warum bist du schon hier, Sado-kun?“ „Besser zu früh als zu spät“, antwortete dieser monoton. Orihime nickte bekräftigend. „Stimmt! Das habe ich Tatsuki-chan auch gerade gesagt!“ Die Wahrheit war, dass Orihime die halbe Nacht wach gelegen hatte, was einmal mit der Aufregung wegen des heutigen Tags zu tun gehabt hatte und zweitens mit der Tatsache, dass sie bisher niemandem erzählt hatte, dass Ulquiorra ebenfalls mitkommen würde. Von daher war es ungewiss, wie die anderen darauf reagieren würden…aber sie hoffte das Beste. Keiner ihrer Freunde war eigentlich besonders nachtragend und sicher würden sie sich alle sehr gut verstehen, wenn sie erst einmal da waren. „ENDLICH…FERIEN!!“ Orihime schrak aus ihren Gedanken, als sie die über den ganzen Bahnhof gebrüllten Worte vernahm. „Was zum…?!“, murrte Tatsuki, die genau wie alle anderen Leute herumgefahren war, um zu sehen, wer für dieses Geschrei verantwortlich war. Allerdings war das nicht schwer zu erraten und nur zwei Sekunden später wirbelte Asano Keigo auf sie zu, wobei ihn das Gewicht seiner Tasche beinahe umriss. Dann allerdings hielt er inne, starrte die drei Personen vor sich fassungslos an. „W-Warum seid ihr schon alle da?! Ihr seid viel zu früh!“, regte er sich dann auf, zeigte mit dem Finger auf sie. „Hör auf, hier herumzuschreien, du Idiot!“, brummte Tatsuki entnervt. „Außerdem bist du doch selbst zu früh!“ Sado nickte zustimmend, während Orihime irritiert blinzelte. „Das...das hat damit gar nichts zu tun!“ „Asano hat lediglich befürchtet, dass ihr ihn einfach zurücklassen würdet, wenn er nicht ausnahmsweise überpünktlich ist“, unterbrach eine ruhige Stimme das Gestammel ihres Schulkollegen. Kojima Mizuiro trat neben seinen besten Freund, lächelte gut gelaunt. „Erstmal guten Tag“, fügte er dann noch an, ignorierte Keigos jammernde Proteste, dass das Gesagte gar nicht wahr sei und warum sein Freund ihn schon wieder mit Nachnamen anspreche. Orihime kicherte leise, schüttelte dann den Kopf. „Wir hätten doch gewartet, Asano-kun!“ „Ah! Inoue-san! Du hast so ein gutes Herz!!“, rief Keigo daraufhin, wobei sich bereits Tränen in seinen Augen bildeten. „Nicht nur wunderschön, mit atemberaubend göttlichen Reizen gesegnet, sondern auch sanft wie-“ „Halt die Klappe, Asano!“, fuhr ihm Tatsuki gereizt ins Wort und das Funkeln in ihren braunen Augen ließ vermuten, dass ihr sonst die Hand ausrutschen würde. „Ah! Wie gemein!!“, quengelte der Zurechtgewiesene, gab ein jämmerliches Schluchzen von sich und verzog sich in die Ecke, wo er deprimiert Kreise auf dem Asphalt zeichnete. „Ähm…ist er in Ordnung?“, fragte Orihime ein wenig besorgt, doch Mizuiro winkte ab. „Er kriegt sich schon wieder ein“, versicherte er. „Jetzt fehlen nur noch Ichigo und Ishida“, bemerkte Sado nachdenklich und sie nickte leicht. Eigentlich war es ziemlich untypisch, dass Ishida nicht einer der Ersten war, der sich hier eingefunden hatte. Schließlich war er auch sonst immer seh überpünktlich, vor allem in der Schule. Aber sie hatten ja wirklich noch etwas Zeit, also kein Grund sich zu sorgen. Was sie viel eher beschäftigte, war die Frage, ob Ulquiorra wirklich herkommen würde. Er hatte zwar zugesagt, aber was war, wenn er seine Meinung geändert hatte? Hoffentlich war das nicht der Fall…andererseits hatte der Arrancar sie noch nie angelogen, egal um was es ging. Warum sollte er es jetzt tun? „ICHIGO!!“ Orihime zuckte zusammen, als abermals Keigos laute Stimme erschallte, und blickte auf. Sie bekam gerade noch mit, wie Keigo ein Ellenbogen ins Gesicht traf – was wohl daran lag, dass Ichigo nicht allzu begeistert davon war, einmal mehr mit überschwänglichem Getänzel, schlenkernden Armen sowie einer potenziellen Umarmung begrüßt zu werden. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie erkannte, dass auch Ishida dabei war – jedoch wich dies kurz darauf der Überraschung. „Kuchiki-san! Abarai-kun!“ Die beiden Shinigami hatte sie nun gar nicht erwartet, erst recht nicht weil sie sich so lange nicht hatten blicken lassen. Rukia schien gerade in eine Diskussion mit Ichigo verstrickt, schaute aber auf, als sie ihren Namen hörte. Sie trug ein grünes Kleid, das ebenso geschnitten war wie jene, die sie auch sonst immer in der realen Welt getragen hatte…und sie hatte eine Reisetasche dabei. Genau wie Renji, dessen Kleidungswahl ausnahmsweise nicht so verrückt war wie sonst - vermutlich hatte Rukia da ihre Finger im Spiel gehabt. Hieß das etwa…? „Hallo, Inoue! Es ist lange her, nicht?“, meldete sich die Shinigami zu Wort und erwiderte ihr Lächeln. „Ja…das ist es wirklich. Kommt ihr beide etwa mit?“ Das wäre ja wirklich toll! Orihime mochte eifersüchtig auf Rukia gewesen sein, doch sie hatte sie deshalb nicht weniger gern, und mit Renji verstand sie sich auch gut. „Ichigo hat uns eingeladen, weil-“ „Eingeladen?! Ihr habt euch einfach aufgedrängt!“, fuhr Genannter ihr dazwischen. Doch auch wenn er zornig klang, wusste Orihime, dass er es nicht so meinte und sich mindestens so sehr wie sie selbst freute, dass die beiden wieder hier waren. „Toll gemacht, Ichigo!!“, lobte ihn Keigo und zwinkerte ihm verschwörerisch zu, was sich allein auf Rukia bezog. „Was soll das heißen „aufgedrängt“?! Wir haben uns lange nicht gesehen! Nennst du das Kameradschaft?!“, regte sich Renji auf, ohne Keigo zu beachten. Ichigo schnaubte, woraufhin Rukia einen spöttischen Gesichtsausdruck aufsetzte. „Gibt es etwa ein Problem, Ichigo?“ „…was meinst du?“ „Nun…vielleicht bist du ja nur so schlecht gelaunt, weil wir dich gestern bei etwas Wichtigem gestört haben! Wobei ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, was so wichtig dabei ist, mit Ishida in der Bücherei zu sitzen…“ Der bisher stille Quincy schob seine Brille zurecht, deren Gläser in der Sonne reflektierten und es so unmöglich machten, den Ausdruck in seinen Augen zu lesen. „Das gestrige Zusammentreffen Kurosakis und meiner Wenigkeit basierte lediglich auf einem unglücklich herbeigeführten Zufall.“ „Was heißt hier unglücklich, Ishida?!“, brauste Ichigo auf und funkelte den anderen wütend an. „Solch eine minderbemittelte Frage kann nur von dir stammen, Kurosaki. Aber wenn du es wünschst, werde ich dir die Bedeutung des Wortes "unglücklich" noch einmal genauer erläutern, damit du-“ „Ich weiß, was das heißt, du Klugscheißer!“ „Dann stell mir keine dummen Fragen.“ „Du…“ „Jedenfalls wollten wir mal wieder vorbeischauen und nachdem wir Ichigo und Ishida in der Bücherei – ebenfalls ganz zufällig – getroffen hatten, hat er uns angeboten, in seinem Schrank zu übernachten und heute mit euch mitzufahren!“, schnitt Rukia ihm mit ihrer Erklärung das Wort ab. Orihime runzelte die Stirn, verstand nicht ganz, warum die beiden Jungen schon wieder stritten…aber sie schienen dies jetzt nicht fortführen zu wollen, blickten beide in eine andere Richtung und nur von Ichigo kam ein leises Brummen, dass das nicht stimme Aber sie freute sich auch, dass die beiden Shinigami mitkommen wollten, fand, dass ohne diese etwas gefehlt hätte – sie gehörten ja auch zu ihren engsten Freunden. Tatsuki neben ihr hob eine Braue, schaute genauso verwundert drein wie Mizuiro, während Sado unsicher lächelte – er kannte den Trubel ihrer kleinen Gruppe ja bereits zur Genüge. „Dann sind wir vollzählig, oder?“, bemerkte ihre beste Freundin beiläufig, warf einen Blick in die Runde. Die anderen nickten zustimmend, während Orihime ihre vorigen Befürchtungen einfielen. Noch war Ulquiorra nicht da und dabei wurde es nun wirklich Zeit. Ob er den Weg nicht gefunden hatte? Das zu glauben, so unrealistisch es ihr auch vorkam, war ihr lieber als anzunehmen, dass er doch keine Lust hatte. „Also…“, wandte sie ein, erntete ein paar fragende Blicke. „Hast du noch jemanden gefragt, Orihime?“, wollte Tatsuki wissen, doch sie zögerte mit ihrer Antwort. „Leute…“ Bevor sie dazu kam zu antworten, zog jedoch Keigo die Aufmerksamkeit der anderen auf sich und Orihime war froh darüber; so musste sie ihnen nicht jetzt schon sagen, wer noch fehlte. Sicher würden Fragen aufkommen, warum sie ihn hatte mitnehmen wollen. Vielleicht waren sie doch nicht einverstanden? Aber nein, so sollte sie wirklich nicht von ihren Freunden denken. Schließlich hatte jeder eine zweite Chance verdient, selbst ein Arrancar. „…ist euch eigentlich auch dieser Typ aufgefallen?“ „Welcher Typ?“, fragte Tatsuki irritiert nach, wusste wie auch alle anderen nicht, wen er damit meinte. Keigo schlucke merklich, warf einen nervösen Blick zur Seite, ehe er die Arme um sich schlang, als würde er frieren. „Na, dieser unheimliche Kerl da…der uns schon die ganze Zeit über so anstarrt…“ Er machte eine Miene, als hätte er soeben einen schrecklichen Horrorfilm gesehen, deutete dann mit dem Finger direkt auf besagten Kerl. Orihime blickte auf, weitete die grauen Augen überrascht. „Ulquiorra!“ Vielleicht hätte sie seinen Namen nicht ganz so laut rufen sollen, denn sofort lag alle Aufmerksamkeit auf dem ehemaligen Espada. Dieser stand tatsächlich nur wenige Meter von ihnen entfernt, so dass sie ihn eigentlich hätten bemerken können – aber vermutlich waren sie alle zu sehr von Rukias und Renjis Ankunft abgelenkt gewesen. Verunsichert bemerkte sie, dass niemand etwas sagte, doch die Blicke sprachen nicht gerade Begeisterung aus, sondern eher Unverständnis und Misstrauen. Ulquiorra schien das allerdings nicht wirklich zu kümmern, denn er ignorierte dies einfach, blickte einzig und allein sie an. „Inoue-san kennt diesen grusligen Typen?! Ah!! Nein, nein, nein! Das ist zu viel! Nicht noch mehr zwielichtige Leute!! Das erträgt mein empfindliches Herz nicht, neeeein!!“ Jedoch nahm keiner von Keigos herausposaunten Launen Notiz, was die Situation noch unangenehmer machte. „Was willst du hier, Ulquiorra?“, ergriff Ichigo das Wort und allein sein Ton zeigte, dass er alles andere als begeistert von der Anwesenheit des Arrancars war. Dieser warf ihm allerdings nur einen kühlen Blick zu, doch bevor er etwas sagen konnte, kam Orihime ihm zuvor. „Ich hab ihn gefragt, ob er mitkommen möchte!“ Diesmal erntete sie die irritierten Blicke, hielt diesen aber stand…so wie sie auch zu ihrer Entscheidung stand. Dass nicht jeder sofort damit einverstanden oder gar begeistert sein würde, war ihr von vornherein klar gewesen, aber sie bereute es nicht, Ulquiorra gefragt zu haben. „Weiß Urahara auch davon?“, fragte Renji ruppig und wirkte dabei so, als würde er am liebsten Zabimaru ziehen und auf den Arrancar losgehen. Letzterer dachte wohl dasselbe, denn die grünen Augen verengten sich ein wenig mehr. „Er ist davon in Kenntnis gesetzt“, sagte er dann, klang kühl wie eh und je. Renji schnaubte verächtlich, traute dieser Behauptung wohl nicht ganz. „Es…es stimmt, was er sagt! Ich habe Urahara-san gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn er mit uns kommt…und er war einverstanden“, mischte sich Orihime rasch ein. „Und warum sollte er uns begleiten wollen? Mir ist nicht bekannt, dass Arrancar sich neuerdings für menschliche Freizeitaktivitäten interessieren“, erwiderte Ishida darauf und sein Blick war fast ebenso eisig wie der Ulquiorras. Orihime biss sich auf die Lippe, konnte dem Quincy seine Abneigung gegenüber Ulquiorra nicht verdenken; immerhin hatte dieser ihn im Kampf schwer verletzt. „A-Arrancar?! Was ist das schon wieder?! Seid ihr alle in einer Sekte?! Wer ist der Typ und warum guckt er so schaurig?! Ah!! Das macht mich wahnsinnig!! Das-“ „Sei still, Asano“, schnitt Mizuiro seinem besten Freund, sowohl ruhig als auch interessiert an der Situation, das Wort ab, woraufhin dieser schmollte. „Ist das ein Trick?“, wandte Rukia ein, fixierte Ulquiorra unablässig. „Es ist kein Trick! Wirklich nicht! Es ist sein Ernst! Nicht wahr, Ulquiorra?“ Ulquiorra hatte gewusst, dass es ein Fehler wäre, hierher zu kommen – dass er damit richtig gelegen hatte, zeigte sich jetzt. Die Feindseligkeit Kurosakis und des restlichen Abschaums machte ihm zwar nichts aus, da dies auf Gegenseitigkeit beruhte, doch die Aussicht auf gemeinsame Zeit mit diesen Leuten empfand er bereits jetzt als nervtötend. Er verstand nicht, warum die Frau so sehr auf seine Anwesenheit bestand, schließlich schien sie dadurch nur Probleme mit ihren Freunden zu haben. Allerdings meinte sie es wohl ernst, so wie sie ihn jetzt schon wieder anschaute…mit diesem furchtbar hoffnungsvollen Blick. Eigentlich war die Frau immer voller Hoffnung gewesen, wenngleich er das nicht nachvollziehen konnte. Gerade in dieser Situation nicht, wo es so viel einfacher gewesen wäre, wenn sie ihn wieder weggeschickt hätte. Erwartete sie nun allen Ernstes von ihm, dass er ihre Frage bejahte? Anscheinend. Wie naiv sie war, dass sie glaubte, er sei tatsächlich aus freien Stücken hergekommen… „…ein Kampf liegt nicht in meiner Absicht“, antwortete er schließlich, was der Frau aber zu reichen schien. Orihime nickte bestätigend, lächelte, war das für sie doch ein Ja – auch wenn sie das wohl als Einzige so sah, denn die anderen wirkten nicht sehr überzeugt. „Natürlich nicht, das wäre ja auch vollkommen gegen deine Natur“, erwiderte Ishida sarkastisch. Ulquiorra schwieg. Orihime bemerkte, wie Tatsuki neben ihr den Kiefer anspannte und die Hände zu Fäusten ballte…auch ihre Freundin war nicht besonders gut auf den Arrancar zu sprechen. „Das…ist doch alles schon eine Weile her…können wir nicht…von vorne anfangen?“, versuchte sie die Situation zu retten. „Inoue, gerade du solltest nicht so einfach vergessen, was er getan hat!“, bemerkte Rukia, die ihm ebenfalls nicht zu trauen schien. Renji nickte grimmig, war in dieser Hinsicht mit ihr einer Meinung und irgendwie konnte Orihime es ihnen nicht einmal verübeln. Sicher, Ulquiorra hatte einige schreckliche Dinge getan, die nur schwer gutzumachen waren, aber wenn er sich ändern wollte, dann verdiente er auch eine Chance. „Ich habe nicht vergessen“, sagte sie leise. „Das werde ich auch nicht…aber ich möchte ihm trotzdem eine zweite Chance geben. Und…ich würde mir wünschen, dass ihr das auch tut…“ „Orihime…“, murmelte Tatsuki, sah ihre Freundin mit unentschlossenem Blick an. Die anderen schwiegen, waren sich anscheinend uneinig, wie sie entscheiden sollten. „Dann kommt er mit uns.“ Alle drehten sich zu Ichigo um, sahen diesen verwirrt an und auch Orihime hatte nicht erwartet, dass er sich so schnell dafür aussprechen würde. „Ichigo?! Wieso bist du auf einmal dafür, dass wir diesen furchtbaren Typen mitnehmen?! Neeein!! Ich will nicht, dass er mitkommt, nein, nein, nein!!“, heulte Keigo von Neuem los, erhielt aber nur einen genervten Blick seitens seines Kumpels. „Wer hat dich denn gefragt?“ „Ah…diese Herzlosigkeit ist zu viel für mich!! Du Verräter, Ichigo!“ Schluchzend legte sich Keigo einen Arm über die Augen, wimmerte Mitleid erregend, was von den meisten allerdings ignoriert wurde. „Gibt es vielleicht auch eine logische Erklärung für deine vorschnelle Entscheidung, Kurosaki?“, fragte Ishida und die Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Inoue hat ihn nun mal eingeladen…und wenn wir hier noch weiter rumstehen, verpassen wir den Zug. Logisch genug, Ishida?“, erwiderte Ichigo entnervt. „Annehmbar…für deine Verhältnisse“, kam die schnippische Antwort und schon pochte die kleine Ader an der Schläfe des Aushilfsshinigami. Ehe er jedoch etwas entgegnen konnte, ergriff Renji das Wort. „Du traust dem Kerl?“, fragte dieser skeptisch, beobachtete Ulquiorra, der die Diskussion stillschweigend zur Kenntnis nahm, aus den Augenwinkeln. Ichigo zuckte daraufhin nur mit den Schultern. „Ich traue Inoues Entscheidung.“ Orihime lächelte, als sie dies hörte. „Kurosaki-kun…“ Neben ihr seufzte Tatsuki hörbar, fuhr sich durch ihr kurzes Haar. „Also schön…für mich geht das in Ordnung.“ „Tatsuki-chan!“ „Wenn Inoue meint, dass es okay ist, habe ich auch nichts mehr dagegen einzuwenden“, meldete sich Rukia zu Wort und mit Ausnahme von Ishida und Keigo schienen auch die anderen einverstanden. Letzterer zog eine Schnute, sah aus, als würde er jeden Moment wieder losheulen, doch er wischte sich nur über die feuchten Augen, schniefte geräuschvoll. „Wenn es denn unbedingt sein muss…aber ich will nicht neben diesem…diesem Freak sitzen!“ „Ishida-kun?“ Der Quincy warf einen Blick zu dem Mädchen, welches ihn so hoffnungsvoll ansah, dass er sich unmöglich dagegen aussprechen konnte. Ob es ihm nun passte, dass der Arrancar mitkam, oder nicht…eine Wahl hatte da keiner. „Schön. Meinetwegen kann er mit“, erwiderte er so kurz angebunden wie möglich, doch es reichte, um Orihime zum Lächeln zu bringen. „Danke! Hast du gehört, Ulquiorra? Keiner hat etwas dagegen! Ist das nicht toll?“ Ulquiorra fragte sich, ob die Frau überhaupt merkte, dass sie allein der Grund dafür war, weshalb ihre Freunde schließlich doch zugestimmt hatten. Wohl kaum. Die Feindseligkeit dieses Abschaums überraschte ihn weder noch machte sie ihm etwas aus. „Hm“, machte er nur, wich damit einer Antwort aus. Diese Frau strapazierte seine Nerven bereits jetzt mit ihrem sonnigen Gemüt. „Ich möchte euch ja nicht hetzen“, machte sich Mizuiro bemerkbar. „Aber wenn wir noch lange reden, brauchen wir gar nicht erst fahren.“ Kaum hatte er dies gesagt, kam Bewegung in die Truppe und alle griffen rasch zu ihren Taschen, machten sich auf den Weg zum Zug. Ulquiorra tat es ihnen gleich, beeilte sich jedoch nicht, da er absolut keinen Grund dafür sah. Er hielt inne, als sich unerwartet eine Hand auf seine Schulter legte und er wenig später in Kurosakis ernstes Gesicht sah. „Inoue vertraut dir anscheinend, Ulquiorra…und auch wenn ich das nicht tue, hoffe ich, dass du das hier ernst meinst. Wenn du sie nämlich verletzen solltest, kriegst du es mit mir zu tun!“ Ulquiorra hielt dem Blick des anderen stand, spürte den Druck auf seiner Schulter…ehe er die Hand ganz einfach beiseite wischte. „…verstehe“, erwiderte er monoton, ging dann einfach, da er keinerlei Sinn in einem Gespräch wie diesem sah. Das Letzte, was er wollte, war mit Kurosaki über die Frau zu reden. „…dein allgegenwärtiger Beschützerinstinkt hat ihn ja richtig beeindruckt.“ Ichigo schnaubte leise, warf dem Quincy, der soeben neben ihn getreten war, einen Blick zu. „Hast du ein Problem, Ishida?“ Angesprochener antwortete nicht sofort, schaute Ulquiorra nach, ehe er sich doch dazu entschloss, ihn anzusehen. „Hältst du es wirklich für ratsam, den Feind so nah an uns heranzulassen? Für so naiv hätte ich dich nicht gehalten…aber es sollte mich wohl nicht wundern.“ Ichigo knurrte erbost; Ishidas Arroganz, die er wohl einfach nicht ablegen konnte, egal was er ausdrücken wollte, brachte ihn schon wieder zur Weißglut. „Soweit ich mich erinnere, hast du doch auch gesagt, dass es okay sei, oder nicht?“ „Was hätte ich denn noch sagen sollen? Du hast ja schon zu Anfang sehr gut allein entschieden.“ Ichigo hob eine Braue, verstand nicht, warum Ishida jetzt schon wieder so einen Aufstand machte. „Keiner hat dich gezwungen, mir zuzustimmen…was ist eigentlich mit dir los? Mit dem falschen Fuß aufgestanden?“ Der Quincy gab ein abfälliges Geräusch von sich, ehe er sich sein Gepäck schnappte und den anderen folgte, worauf Ichigo es ihm missmutig gleichtat. Er blickte manchmal einfach nicht durch… „Nicht jeder vergisst solche Tatsachen wie die, dass er dir mit einem Cero ein Loch in die Brust gebrannt hat.“ Der Shinigami stockte leicht, warf ihm einen verwirrten Blick zu. „…pass auf, Ishida. Wenn du so redest, könnte man meinen, du würdest ihm wegen mir nachtragend sein“, bemerkte er mit einem leichten Grinsen. Kurz versteifte sich die Haltung des Quincys, ehe er sich fasste, seine Brille abermals zurecht rückte. „Tse…bilde dir bloß nichts darauf ein, Kurosaki. Hauptsächlich bin ich wegen meiner eigenen Verletzungen…wie sagtest du? Nachtragend?“ Ichigo verdrehte die Augen über diese Antwort, war sie doch typisch für den anderen. „Schon klar…“ Ulquiorra war niemals zuvor mit einem Zug gefahren – jedenfalls soweit er sich erinnerte – und nach bereits ein paar Sekunden hatte er sich seine Meinung über diese Art der Fortbewegung gebildet; sie war schrecklich. Anscheinend war die Frau nicht der einzige Mensch, der den Einfall gehabt hatte wegzufahren, wenn man bedachte, dass alle Sitzplätze bereits besetzt waren und sie infolgedessen dicht aneinander gedrängt stehen mussten. Stehen allein war dabei kein Problem für Ulquiorra…vielmehr störte es ihn, dass man kaum eine Bewegung ausführen konnte, ohne jemanden zu berühren. Nicht selten drängte sich beispielsweise ein Ellenbogen in seine Seite – jemand mit einer derart geringen Selbstbeherrschung wie Grimmjow oder Yammy wäre vermutlich bereits ausgerastet. Er verdrängte den Gedanken an die beiden Idioten, blickte auf, als die Frau vor ihm nicht zum ersten Mal gegen ihn stolperte –- das tat sie grundsätzlich immer, wenn der Zug an einer Station zum Stehen kam. „Oh! Tut mir leid!“, sagte sie hastig und auch das nicht zum ersten Mal. Ulquiorra erwiderte nichts, beobachtete mit mäßigem Interesse, wie ihre Freundin mit den kurzen Haaren ihr half, sich wieder aufrecht hinzustellen. „Danke, Tatsuki-chan!“ „Ich hab doch gesagt, du sollst dich an mir festhalten!“, murmelte diese und schüttelte den Kopf, woraufhin die Frau verlegen lächelte. „Ich hab nicht aufgepasst…“ Daraufhin seufzte die andere nur, war dies wohl aber schon von ihrer Freundin gewöhnt. Ulquiorra wandte den Blick ab, fragte sich unwillkürlich, wie lange es noch dauern mochte, bis sie endlich angekommen waren. Es konnten nicht mehr als zwanzig Minuten sein, die sie in diesem Zug fuhren, aber dank des Abschaums, der ihn umgab, fühlte es sich wie eine halbe Ewigkeit an. Zudem war es viel zu laut, da alle Menschen durcheinander redeten…nervtötend. „Dürfte ich bitte Ihre Fahrkarte sehen?“ Er hob den Blick, als ihn unerwartet jemand ansprach, und sah in das Gesicht eines scheinbar älteren Mannes mit Bart, der ihm auffordernd die Handfläche hinhielt. „Ähm…das ist in Ordnung, Ulquiorra. Du kannst ihm die Karte zeigen“, mischte sich die Frau ein, als er nicht darauf reagierte. Ulquiorra nickte kaum merklich; die Frau hatte ihm vorher erklärt, dass es Geld kostete, mit diesem Zug zu fahren. Die Karte war ein Beleg dafür, dass sie eben dieses Geld gezahlt hatten und damit befugt waren, das Fahrzeug zu benutzen…Menschen hatten seltsame Regeln. Der Mann nahm die Karte entgegen, prüfte sie kurz, ehe er sie ihm zurückgab und weiterging. Scheinbar musste jeder seine Fahrkarte vorzeigen. „Sie muss…doch hier irgendwo sein…wo ist sie nur?!“ Mit aufgeregter Miene durchwühlte Keigo seine Taschen, suchte vergeblich nach seiner Fahrkarte. „Hast du sie etwa verloren, Asano?“, fragte Mizuiro irritiert, da er genau gesehen hatte, wie sein Freund die Karte aus dem Automaten gezogen hatte. Dieser kam immer mehr ins Schwitzen, suchte weiter, doch er fand sie einfach nicht. „Neeein!! Wie furchtbar! Ich will nicht rausgeschmissen werden und zuhause bleiben!! Nein!! Versteckt mich, Leute!!“, rief Keigo panisch aus, war schon wieder den Tränen nahe, da der Kontrolleur schon in der Nähe war, jeden Moment nach seiner Karte fragen würde. Dass das Rumgehampel und Geschrei diesen erst recht auf ihn aufmerksam machen würde, schien ihm nicht aufzufallen. „Klasse…“, brummte Ichigo genervt, hatte aber schon geahnt, dass nicht alles reibungslos verlaufen würde. Jedenfalls nicht, wenn Keigo mitkam... Er hielt inne, als Ishida neben ihm einen selbstgefälligen Laut von sich gab, gleich darauf seine Brille etwas höher schob und ein beinahe zufriedenes Lächeln zeigte. „Ich ahnte schon, dass so etwas passieren würde...es gibt immer ein unzuverlässiges Glied in der Gruppe“, begann er dann, griff dabei in seine Tasche. Die anderen sahen ihn verwirrt an, wussten nicht, was das jetzt sollte; dass Keigo und Ishida nicht die besten Freunde waren, war ja allgemein bekannt, aber dass er sich darüber freute, dass dieser nun in Bedrängnis geraten war, erschien ihnen doch ein wenig übertrieben. „Ishida!! Du kaltherziger Dämon!!“, heulte Keigo los und klammerte sich schluchzend an Mizuiro, der ihm mit einem gezwungenen Lächeln den Rücken tätschelte. „…aufgrund dieser Tatsache habe ich in weiser Voraussicht“, fuhr der Quincy, ohne das Gejammer zu beachten, fort. „…eine Ersatzkarte gekauft!“ Und mit diesen Worten zog er zwei Karten aus seiner Tasche, hielt sie in die Höhe, so dass sie jeder sehen konnte. Stille. „Ishida!! Mein Kumpel!!“, brüllte Keigo los und streckte die Arme nach ihm aus. Ishida schnaubte leise, richtete seine Brille so, dass die Gläser seine Augen verspiegelten. „Ich meine mich zu erinnern, gerade noch als kaltherziger Dämon betitelt worden zu sein…“ „D-Das…du hast dich verhört! Das habe ich nie gesagt!!“ „Eine Ersatzkarte? Für den Fall, dass einer seine Karte verliert?“, fragte Ichigo von der Seite her, blickte den Quincy ungläubig an. „Hätte ich mir auch denken können…“ Ishida warf ihm einen kühlen Blick zu. „Was willst du damit sagen, Kurosaki?“ „Ach, gar nichts…es ist nur…wer denkt bitteschön an eine Ersatzkarte ?!“ „Für jemanden, der ohne Sinn und Verstand alles mit roher Gewalt niedersticht, das seinem für seine mangelnde Intelligenz kompensierenden Schwert in den Weg kommt, mag dies wohl nur schwer nachvollziehbar sein, aber ich für meinen Teil bevorzuge es, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein“, erwiderte Ishida daraufhin unterkühlt. „Das erklärt natürlich einiges…“, entgegnete der Shinigami mit einem gewissen Unterton. Ishida zog unmerklich die Brauen zusammen, verlieh seinen blauen Augen damit einen skeptischen Ausdruck. „Zum Beispiel?“ Ichigo grinste, deutete dann auf die drei Taschen zu Füßen des Quincys, worauf dieser ihn verwirrt ansah, den springenden Punkt nicht verstand. „Was hast du an meinem Gepäck auszusetzen, Kurosaki?“ „Nichts…abgesehen davon, dass du mehr dabei hast als die Mädchen. Drei Taschen, Ishida! Du hast drei Taschen für eine Woche dabei! Welcher normale Junge braucht so viele Klamotten?“ Ishida sah ihn perplex an, konnte nicht ganz verhindern, dass ihm das Blut in die Wangen schoss, woraufhin er hektisch an seiner Brille rückte. „Das…ich brauche nun mal diese ganzen Sachen! Immerhin bin ich für alles ausgerüstet! Du wirst schon noch sehen und dann komm ja nicht an, weil du dir irgendwas leihen willst!“, redete er sich in Rage, was Ichigos Grinsen jedoch nicht verschwinden ließ. Nach diesem Disput kehrte wieder etwas Ruhe ein und das war ebenso erleichternd wie die Tatsache, dass an jeder Station ein paar Menschen ausstiegen – dass allerdings auch wieder welche zustiegen, hätte nicht sein müssen. Ulquiorra blickte aus einem der Fenster, sah zu, wie die Gegend an ihnen vorbeizog. Allmählich wurde es ziemlich warm im Zug und zum ersten Mal konnte Ulquiorra etwas Positives an dieser eigenartigen Kleidung finden – in seiner weißen Uniform wäre die Hitze vermutlich unerträglich gewesen. Wieder ertönte eine Frauenstimme, welche die nächste Station durchsagte – zu Anfang war Ulquiorra etwas irritiert davon gewesen, aber mittlerweile schenkte er dem kaum noch Beachtung, blickte einfach weiterhin aus dem Fenster. Sein Griff um die Metallstange festigte sich etwas, wusste er doch inzwischen, dass der Zug beim Halten stets ruckte, so dass man leicht ins Wanken geriet. Dieses Mal bremste der Zug allerdings stärker ab als sonst und das nächste, was er hörte, war ein überraschter Aufschrei. Ulquiorra verlor das Gleichgewicht, hatte reflexartig die Hand von der Stange gelöst, als ihn ein Stoß in die Brust getroffen hatte. Der Gigai war nicht so unempfindlich wie der Körper eines Arrancar und dementsprechend schmerzte es, als sein Hinterkopf auf dem Fußboden aufschlug und gleich darauf etwas Schweres auf ihn fiel. „Renji, du zerquetschst mich!“, presste Rukia, die durch den heftigen Ruck seitlich von Renji gegen die Scheibe gepresst wurde, hervor. „Tschuldigung!“, sagte dieser schnell und ließ von ihr ab, was die zierliche Shinigami mit einem Schnauben kommentierte. „Geht doch!“ „Dieser blöde Zugfahrer hat sie doch nicht mehr alle“, murrte Tatsuki ungehalten. „Hey, Ishida…deine Brille hängt schief“, bemerkte Ichigo und deutete mit dem Finger auf des anderen Nase, woraufhin der Quincy ihm einen irritierten Blick zuwarf. Um die unangenehme Situation zu überspielen, drehte sich Ishida, ohne Ichigo eines weiteren Blickes zu würdigen, von diesem weg und kommentierte dessen Aussage lediglich mit einem kurzen Schnauben, während er erhobenen Hauptes und mit verspiegelten Gläsern seine Brille richtete. Sado hatte im Gegensatz zu den anderen kein Problem damit gehabt, sein Gleichgewicht zu halten, und half gerade Mizuiro hoch – als ihm etwas ins Auge fiel. „Oh.“ Abrupt lag die Aufmerksamkeit auf dem Hünen, der das nicht einmal beabsichtigt hatte…und dennoch dafür sorgte, dass jeder mitbekam, was ihm soeben aufgefallen war. „Ahhh!! Was fällt dir ein, die unschuldige Inoue-san zu begrabschen?! Wie kannst du es wagen, ihre sanftmütige Natur und diesen tragischen Unfall für deine finsteren Pläne zu benutzen?! Schande über dich!!!“, kreischte Keigo los, kaum dass er die beiden Personen auf dem Boden entdeckt hatte. „…Inoue-san ist doch, so wie es aussieht, auf ihn drauf gefallen“, bemerkte Mizuiro ruhig. „Lüge!! Sieh nur diesen hinterhältigen Ausdruck in seinen Augen!!“ Orihime zuckte zusammen, als das Geschrei Keigos ertönte und sie damit aus ihrer vorübergehenden Starre riss. Etwas erschrocken sah sie in Ulquiorras Gesicht, welches allerdings keine Regung erkennen ließ. Eben jenem Arrancar war für einen kurzen Moment die Luft weggeblieben, als die Frau ohne jede Vorwarnung auf ihn gefallen war. Aber dies war in Anbetracht ihrer überdurchschnittlich ausgeprägten Kurven, von denen sich besonders ihr Vorbau gegen seine Brust drückte, wohl nicht weiter verwunderlich. Anscheinend war sie gerade nicht imstande sich zu bewegen, starrte ihn noch immer mit hochrotem Kopf an. Ihr Körper fühlte sich weich an…und er glühte, was wohl an der unerträglichen Hitze liegen musste. Er hatte niemals viel von Körperkontakt gehalten und auch jetzt wurde es ihm zunehmend unangenehmer, sie so dicht auf sich liegen zu haben…die Blicke ihrer Freunde machten es nicht unbedingt besser und das penetrante Gebrüll dieses besonders nervigen Abschaums auch nicht. „Frau. Geh runter von mir.“ Sie schnappte nach Luft, als sie seine kühle Stimme hörte, richtete sich hastig auf, während sie fortwährend Entschuldigungen stammelte. „Das…das war keine Absicht, Ulquiorra! Es tut mir so leid! H-Hab ich dir wehgetan? Kannst du aufstehen? Hier, nimm meine Hand – es tut mir wirklich leid, dass ich so schwer bin!“ Mit monotoner Miene blickte er auf die ihm dargebotene Hand der Frau, konnte einen Moment lang ihre Starre nachempfinden. Die Situation hatte plötzlich etwas Vertrautes an sich und Ulquiorra bemerkte, dass er tatsächlich in Versuchung geriet, ihre Hand zu ergreifen. „A-Alles in Ordnung, Ulquiorra?“ Er zuckte kaum merklich zusammen, vernahm genau den besorgten Ton in ihrer Stimme. Schweigend nickte er, ehe er selbstständig aufstand, woraufhin sie die Hand wieder sinken ließ. „Lass gut sein, Inoue. Wenn er dir nicht mal antworten will, hat er deine Sorge gar nicht verdient! Bist du denn in Ordnung?“, mischte sich Kurosaki ein. Ulquiorra bedachte den Shinigami mit einem eisigen Blick, sagte aber nichts dazu; er hatte ja auch niemals behauptet, die Sorge der Frau überhaupt zu wollen. War das wieder ein Versuch, sie zu schützen? Menschen und ihre übertriebenen Gefühlsregungen…er verstand sie nicht. „Eh? Oh, mir geht es gut! Danke, Kurosaki-kun!“, sagte Orihime schnell, schenkte dem anderen ein verlegenes Lächeln. Sie bemerkte Tatsukis skeptischen Blick von der Seite, fügte daraufhin mit immer noch geröteten Wangen an: „Ich bin ja weich gefallen…ehehe…“ Allerdings schienen ihre Freunde das ebenso wenig witzig zu finden wie Ulquiorra, der stur aus einem der Fenster schaute. „Das…ist so unfair“, schniefte Keigo, der einmal mehr in der Ecke saß und leise vor sich hinjammerte. „Warum ist Inoue-san nicht auf mich gefallen?!“ Mizuiro seufzte leise, schüttelte über das Verhalten seines besten Freundes nur den Kopf, während er ihm die Schulter tätschelte. Inzwischen hatte sich der Zug wieder in Bewegung gesetzt und dieses Mal hielt sich Orihime wirklich an ihrer besten Freundin fest, wollte Ulquiorra nicht noch einmal unter sich begraben. Ob er jetzt wütend auf sie war? Sie musterte ihn nachdenklich, musste aber feststellen, dass es nicht möglich war, seine Mimik zu deuten. Leise seufzte sie, schaute in Gedanken versunken vor sich hin; irgendwie würde sie das wiedergutmachen! „Wir müssen hier aussteigen!“, machte sich Mizuiro mit einem Mal bemerkbar, kaum dass der Zug gehalten hatte, und den Reaktionen der anderen nach zu urteilen, war ihnen das ebenso wenig aufgefallen wie ihr. Sie lächelte leicht, als sie nach ihrem Gepäck griff und aus dem Zug stieg; bestimmt würde von nun an alles besser werden! ______________________________________________________ Wenn Orihime da mal Recht behält... So, das Abenteuer beginnt und Ulquiorra mittendrin, wenn das mal kein Grund zur Freude ist. >:D Es hat sehr viel Spaß gemacht, dieses Kapitel zu schreiben, und wie schon beim letzten Mal hat mich auch bei diesem Akt tatkräftig unterstützt. Dazu muss ich sagen, dass sie besonders bei den Streitereien zwischen Ichigo und Ishida mitgewirkt hat - zum Beispiel war die Szene mit der Ersatzkarte ihre Idee, die ich nur dementsprechend umgesetzt habe. :) Das Kapitel wurde ebenfalls von ihr gebetat, in diesem Sinne ein großes Danke! ^^ Wir hoffen beide, dass ihr viel Spaß an diesem Kapitel habt und bedanken uns für die Kommentare beim letzten! lg Pia PS: DEUTSCHLAAAAAAAAAAAAND!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)