Streifzug durch die Fragwürdigkeit von Trollfrau (die Animexx-Item-Story) ================================================================================ Kapitel 2: B ------------ Mit freundlicher Genehmigung von: (Auch hier gibt es Bildchen anzuschauen und eine recht gut besuchte FF ^^) Anzahl der verwendeten Items: 16 B. Lola trat sofort ans Fenster heran und warf einen prüfenden Blick hinaus. Vielleicht hatte sich der Rabe ja wieder eingefunden, dem war jedoch nicht so. Stattdessen prasselten die Regentropfen nur so gegen das Fenster. Mit einem Seufzen stellte sie die Feder in ihren Stifthalter und kramte sofort den Juwel aus der Tasche. Durch die dunklen Wolken, war ihr die eigentliche Farbe dieses Steines bis jetzt vorenthalten worden. Jetzt strahlte er in einem wunderschönen Türkis. Er wirkte wie Glas und doch sah er recht stabil aus. Er hatte eine viereckige Form und seine Kanten waren spitz geschliffen. Lola schaltete die Schreibtischleuchte ein und hielt diesen darüber. Er leuchtete jetzt in den verschiedensten Farben. „Wow...“, entwich es ihr. So etwas Schönes hatte sie noch nie gesehen. Interessiert drehte sie ihn hin und her und beobachtete dabei ihre Decke, welche mit allen möglichen farbigen Streifen gleich viel schöner aussah. Was dieses Ding wohl wert war? Nicht, dass sie vor hatte, ihn zu verkaufen, es interessierte sie nur. Lola ließ sich auf ihrem Drehstuhl nieder, doch da zuckte ein Blitz über den Himmel, welchem sofort ein Donnergrollen folgte. Vor Schreck schmiss sie den Juwel in die Luft. In hohem Bogen segelte er davon und landete schließlich auf dem Bücherregal. Lola wartete einen Augenblick, doch zu ihrer Überraschung blieb er da, wo er lag auch noch liegen. Sie hatte schon fest damit gerechnet, dass er ihre zuvor völlig lieblos aufgetürmten Bücher allesamt herunter riss und dabei vielleicht auch noch zu Bruch ging. Um ihm hinterher zu hasten, wäre sie sicherlich zu langsam gewesen. „Was bin ich denn auf einmal so schreckhaft?“, fragte sie sich selbst und sprang von Stuhl auf, um sich den Juwel zurückzuholen. Auf Fußspitzen stehend langte sie schließlich nach oben. Der funkelnde Stein war bis ganz nach hinten gerutscht, dennoch konnte sie ihn noch fassen. Mit einer zügigen Bewegung wollte sie ihn gerade wieder an sich nehmen, als es abermals blitzte und zu allem Überfluss auch noch wenige Sekunden später das Licht erlosch. Nach einem blitzartig hell erleuchteten Raum stand sie nun in gänzlicher Dunkelheit. Ein Stromausfall. Der Regen machte es zu allem Überfluss noch finsterer. „Och nö...“, stieß sie missgelaunt aus. Wie sie so etwas hasste. Lola ließ den Stein liegen wo er war und wollte erst einmal sicher gehen, dass sie nicht die einzige war, die jetzt im Dunklen saß. Doch als sie wieder in den Flur treten wollte, fand sie ihre Zimmertür nicht. „Hä?“ Lola stemmte die Hände in die Hüfte und blickte sich ungläubig um. An der Seite, an welcher vor wenigen Augenblicken noch die Tür gewesen war, war jetzt eine weiße Wand. Sogar das Poster von Edward Elric aus Fullmetal Alchemist, welches an besagter Tür gehangen hatte, war verschwunden. „Das ist jetzt aber ein Scherz, oder?“ Unruhig begann sie die Wand abzutasten. Wie konnte denn eine Tür einfach verschwinden? Doch je länger sie daran herumtastete, desto schlimmer wurde ihre Panik. „Mum?“, schrie sie schließlich. „HILFE!“ Doch sie bekam keine Antwort. Konnte man sie überhaupt hören? Mit einem Ruck wand sie sich zum Fenster um. Dieses war noch da. Genau wie das Gewitter und der stärker gewordene Regen. Schleunigst riss sie die Fensterläden auf. Der Himmel war eine einzige Graue Masse, wenn nicht hin und wieder ein Blitz aufzucken würde. „Hallo?“, versuchte sie es auf dieser Seite. „MUM? DAD? ...“ Der Regen peitschte ihr ins Gesicht. Niemand schien sie zu hören. Ihr völlig verängstigter Blick fiel nach unten. Sollte sie vielleicht springen? Beim bloßen Gedanken drehte sich ihr der Magen um. Davor hatte sie viel zu viel Angst vor der Höhe. „MUM!“ Sie blickte zurück, zu ihrer einstigen Tür, doch diese war und blieb verschwunden. „Ein Albtraum! Ganz klar! Ich bin ins Zimmer gegangen, habe mich auf mein Bett gelegt, bin eingeschlafen und jetzt träume ich wirres Zeug.“ Lola kniff sich daraufhin in den Arm, doch sie schrie auf vor Schmerz. „Verdammte Scheiße!“ Was sollte sie nur tun? Auf der Straße war weit und breit niemand zu sehen. Abermals blickte sie an die Wand, welche jetzt keine Tür mehr hatte, als sie plötzlich ein Krächzen vernahm. hektisch wand sie den Blick wieder aus dem Fenster. Das Regenwasser hatte ihre Brille derartig überschwemmt, dass sie, außer einem Schwarzen, sich rasch nähernden Fleck, nichts richtiges erkennen konnte. Dennoch wusste sie, was sich dort näherte. Schleunigst zog sie den Kopf wieder ins Zimmer zurück und wollte die Fensterläden schließen, doch so sehr wie ihr jetzt der ganze Körper zitterte, war sie zu langsam. Mit Schwung landete der Rabe neben ihr auf dem Boden. Er schüttelte sich kurz, wobei er auch die Flügel nicht ausließ, und hüpfte schließlich ein paar Schritte auf sie zu. „Bleib mir bloß von Leib!“, versuchte Lola ihn auf Abstand zu halten. Doch wie sollten derartige Worte einem Vogel begreiflich machen, was er tun sollte? Stattdessen trat sie einen schnellen Schritt auf ihn zu und sagte dabei: „Husch!“, während sie wild mit den Armen ruderte. Das Fenster hatte sie offen gelassen, doch das Federvieh ging gar nicht darauf ein. Wusste er vielleicht, dass sie seinen Juwel hatte? Ausgeschlossen! „Mach, dass du wegkommst!, versuchte sie es erneut, doch der Rabe flatterte lediglich mit den Flügeln und krächzte sie abermals an. „Was willst du von mir, du blödes Vieh!“ Lola bekam es so langsam wirklich mit der Angst. Erst die Sache mit der Tür. Sie blickte sich abermals danach um und auch jetzt schien sie verschwunden. Und dann dieser aufdringliche Vogel, vor dem sie jetzt nicht einmal weglaufen konnte. „Was willst du denn von mir!?“, fragte sie erneut. Ihre Schlechte Laune konnte kaum schlechter werden. Ein Krächzen war seine Antwort. Dann sprang er auf den Schreibtisch und warf dabei ihre Bleistifte und das Schweinepferd um. Stinksauer schaute sie sich schließlich nach einer Waffe um. Irgendwie musste dieser Vogel doch zu verjagen sein. Doch dabei fiel ihr Blick auf ihr Bücherregal. Hatte dieses doch tatsächlich angefangen zu leuchten. Die hintere Kante, welche genau an der Zimmerwand anschloss, strahlte jetzt die regenbogenfarbenen Lichter des darauf liegenden Juwels ab – ohne, dass ihn jemand über eine Lampe hielt! Wie konnte das denn sein? Lola schluckte hart und blickte abermals auf den Raben. Hatte er etwa etwas damit zu tun? Er hatte sich nicht wegbewegt und schien sich beruhigt zu haben. Der schwarze Vogel musterte sie jetzt lediglich mit schräg gehaltenem Kopf. „Was geht hier vor? ...“ Auch wenn sie versuchte, stark zu klingen, hatte sie die Hosen gestrichen voll. Lola wand sich wieder der leuchtenden Regal zu. „Warum leuchtest du, du blödes Ding...“ Sie wagte sich noch ein Stück heran und musste feststellen, dass das Leuchten von hinter dem Regal kam. Abermals blickte sie hektisch zur Tür, die auch jetzt nicht vorhanden war. Ein seltsamer Windhauch lenkte ihr Interesse allerdings sofort wieder auf den Raben. Allerdings war dieser verschwunden. Stattdessen war es jetzt Raik, der neben ihr, jetzt in diesem Zimmer war. Lola stieß einen spitzen Schrei aus und taumelte gegen das leuchtende Bücherregal. „Beruhige dich. Ich bin es doch.“ Es war seine Stimme, aber wie konnte das sein? Lola würgte ein unsicheres Lachen heraus. „Wie bist du hier hereingekommen?“ „Rate doch mal.“ Mit, sie beruhigend, erhobenen Händen, trat er ein paar Schritte näher. „Bleib stehen!“ Lola sah sich suchend um. „Wo ist der Rabe?“ Von Raik bekam sie nur ein Grinsen als Antwort. „Weg?“ Um sie nicht noch mehr in Angst und Schrecken zu versetzen, trat er jetzt eilig auf sie zu. Er packte sie mit beiden Armen und hielt sie fest. „Beruhige dich doch, Lola.“ Vorsichtig hielt er sie in den Armen. Ihre Beine waren wie Wachs. Zum einen, wegen den mehr als seltsamen Begebenheiten, die hier gerade stattgefunden hatten und zum anderen lag sie in Raiks Armen. „Kannst du mir sagen, warum meine Tür weg ist?“ „Nein, leider nicht“, war jedoch seine Antwort. „Oder spinne ich und sie ist noch immer dort, wo sie war?“ Raik seufzte. „Sie ist wirklich weg, aber ich kann mir nicht erklären, warum. „Und das Regal? Leuchtet das wirklich?“ Raik nickte. „Und der Rabe? Ist der wirklich weggeflogen?“ Daraufhin senkte er den Blick. „Was ist?“ Lola hatte auch jetzt mit einer sie beruhigenden Antwort gerechnet, aber die bekam sie nicht. Ihr Blick wanderte verbissen über Raiks Gesicht, er hatte sie mittlerweile los gelassen. „Was hast du denn da am Kopf?“ Die Platzwunde an seinem Haaransatz, fiel ihr bei der Dunkelheit erst jetzt auf, weil sie so nah vor ihm stand. „Ich...“ „Was hast du denn da angestellt?“, fragte sie neugierig und deutete an seine Stirn. Das dieser Kerl hier auf unerklärliche Weise ihr Zimmer betreten hatte, ließ sie erst einmal völlig außen vor. „Ich wurde von einem Auto angefahren“, gab Raik prompt zurück. „Wann?“ Lola war sichtlich entsetzt. „Hat dieser Arsch etwa Fahrerflucht begangen?“ „Wann? Ähm... Vor vielleicht einer viertel Stunde. Fahrerflucht? Naja... ich hätte ihm vielleicht nicht vor das Auto... fliegen sollen...“ „Laufen meinst du sicherlich...“, versuchte ihn Lola zu berichtigen. „Ähm... nein. So leid es mir tut, aber ich meine es wirklich so, wie ich sagte.“ „He! Verarsch mich nicht, Raik! Das hier ist gerade schlimm genug. Ich drehe nämlich gerade durch, weist du?“ Raik schüttelte kurz den Kopf und wischte sich schließlich das Blut seiner Stirn an seinen schwarzen Ärmel. „Nein tust du nicht! Mit dir ist alles in Ordnung.“ Er versuchte zu lächeln, doch man sah ihm mehr als deutlich an, dass er Schmerzen hatte. „Du bist geflogen...?“, flüsterte sie und Raik hielt sie abermals fest. Erst, als sie seine Hände erneut an ihren Schultern spürte, blickte sie wieder zu ihm auf. „Bist du der Rabe gewesen?“ Raik wartete noch einen Augenblick, in dem sie ihn mit riesigen Augen anblickte, wie der kleine Kerl aus dem "Detektiv Conan-Manga" , erst dann gab er ihr ein Nicken als Antwort. „Aber... warum?“ „Ich bin schon immer ein Rabe gewesen, Lola.“ Vorsichtig kam er mit dem Gesicht näher und gab ihr ein Küsschen auf die Wange. “Bitte hab keine Angst.“ Lola wusste nicht was sie machen sollte. Ihn wegschieben? Ihm vielleicht eine runter hauen? Aber er war doch schon verletzt und das Blut lief ihm auch jetzt noch aus der Wunde. „Warum hast du mir das nicht schon eher gesagt, hm?“ „Warum hätte ich das auch machen sollen? Ich wusste doch, worauf das hinaus laufen würde: Du wärst schreiend davongelaufen, oder stimmt es nicht?“ Ertappt senkte sie den Blick. „Ich schätze schon...“ „Na also!“ Mit einem Lächeln versuchte er abermals sie etwas ruhiger zu stimmen. „Außerdem wusste ich doch gar nicht, ob du die Richtige bist.“ Ihr Blick wanderte unruhig über sein Gesicht, doch dann ließ sie ein weiterer Blitz abermals heftig zusammenzucken. „Hast du etwa Angst vor Gewitter?“, fragte er mit einem schiefen Grinsen. „Jaja! Lach mich ruhig aus!“ Lola stapfte an ihm vorbei und ließ sich mit Schwung auf ihrem Bett nieder. „Was mache ich denn jetzt?“ Hilfesuchend blickte sie wieder zu Raik. Sein freches Grinsen hatte er wieder verschwinden lassen. Stattdessen sah er jetzt irgendwie betroffen aus. „Nun, wir...“, doch Lola war wieder aufgesprungen und zu ihrem Schreibtisch geeilt und begann, in ihrem Schubfach herumzukramen. Was sie schließlich jedoch daraus hervorzog brachte sie kurz zum grummeln. „Wenn man mal eins bracht, ist natürlich keines zur Hand.“ Sie wand sich zu Raik um und hatte ein buntes Kinderpflaster in der Hand. Diese Dinger waren ganz sicher nicht dafür geeignet, Wunden anständig zu verschließen, aber im Augenblick war eben nur dieses Trostpflaster zur Verfügung. Ohne länger darüber nachzudenken, pappte sie es Raik an die Stirn, welcher ihr Tun mit einem Schnauben quittierte. „Hab dich nicht so! Es ist eben kein anderes da.“ Liebevoll strich sie es auf seiner Stirn fest. „So, das dürfte für eine Weile halten.“ Während er diese Prozedur über sich ergehen ließ, hatte er Zeit, sich etwas umzusehen. „Was hast du denn hier für ein...“ Er überlegte, wie er es nennen sollte. „...ein Vierbeiniges...“ „Sprich gar nicht erst weiter!“ Lola wusste genau, was ihm da gerade vor die Augen gekommen war. Stattdessen griff sie sich sofort ihr weißes „Meisterwerk“ und schmiss dieses einfach aus dem Fenster. Überrascht blickte Raik dem weißen Gebilde nach. „Aber das wäre doch nun wirklich nicht nötig gewesen. Ich hab doch gar nichts gesagt..“ „Lola hob drohend den Finger. „Aber du wolltest und das hat schon gereicht.“ Seufzend gab Raik auf, doch dann blickte er wieder auf das, noch immer leuchtende, Regal. Ein weiterer Blitz erhellte das Zimmer und spielte Lola – wohl eher unbeabsichtigt – erneut in Raiks Arme. Der in schwarz Gekleidete hielt sie mit Freuden wieder fest und schmuste sich an sie. „Du hast mich ziemlich angeschmiert. Eigentlich müsste ich dich zwingen, jetzt zu gehen, aber... Ich hab Angst Raik...“ Liebevoll hänge er seinen Blick an das völlig beängstige Mädchen. „Vor dem Gewitter?“ „Das auch, aber ich meine die Tatsache, dass mein Regal leuchtet und meine Tür verschw...“ „Genau deswegen bin ich eigentlich hier“, gestand er sofort und deutete in dessen Richtung. Er ließ Lola gar nicht erst ausreden. „Wegen meinem Regal?“ „Nicht wegen dem Regal, sondern wegen dem Portal. Dieses Juwel ist ein Schlüssel.“ Ungläubig blickte Lola ihm in die Blau en Augen, doch sie verzog wenig später das Gesicht. „Klar! Und die Schildkrötenente kommt mit dem T-Rex in einer Untertasse dahergeschwebt und bewirft uns mit Wattebällchen ...“ „Was?“ Raik verzog das Gesicht zu einer mehr als verwirrten Miene. „Ich... Entschuldige. Ich befürchte, ich surfe wohl mittlerweile zu oft auf dieser Internetseite.“ Ob er auch nur Ansatzweiße verstand, was sie da gerade Wirres von sich gegeben hatte? Ohne ein Wort fasste Raik sie jedoch am Handgelenk und zog sie zu ihrem Leuchte-Regal. „Was hast du vor, Raik? Lass mich sofort los!“ Lola versuchte sich freizukämpfen. „Das wirst du gleich sehen.“ Er gab ihre Hand wieder frei und fuhr an der Seiten des Regals mit den Fingerspitzen entlang und während er mit den Fingern über die bereits leuchtenden Stellen strich, schien dieses Licht noch heller zu werden. „Bist du bereit?“ Er blickte Lola fest in die Augen. „Bereit wofür?“ „Für einen ziemlich schrägen Trip.“ Er griff nach der Seite des Regals, welche jetzt heller leuchtete und schob es, ohne große Kraftanstrengung, auf, wie eine Tür. Lola bekam große Augen. Wurde sie jetzt vielleicht doch verrückt? Aus dem nun entstandenen Spalt schien kein Licht heraus. Sie blickte in das schwarze Unbekannte und sie spürte deutlich, wie ihr schlecht wurde, doch Raik griff sich abermals ihre Hand. Ängstlich klammerte sie sich daran fest, doch zu einem tiefgründigeren Nachdenken kam sie gar nicht, denn da wurde sie bereits von ihm nachgezogen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)